Ganz nett
Lovely Curse, Band 1: Erbin der FinsternisDer Klappentext sprach mit sofort beim Durchblättern der Kataloge an. Todesboten? - klingt total spannend! Die Idee also beigeisterte mich. Aber so ganz hat mich das Buch dann nicht vom Hocker gerissen. ...
Der Klappentext sprach mit sofort beim Durchblättern der Kataloge an. Todesboten? - klingt total spannend! Die Idee also beigeisterte mich. Aber so ganz hat mich das Buch dann nicht vom Hocker gerissen. Das Buch war gut. Hatte witzige Dialoge, unterschiedliche und interessante Charaktere, aber irgendwie fehlte es mir an dem, was der Klappentext letztendlich versprach. Kira Licht (die Autorin des Buches) stürzte sich für meinen Geschmack zu sehr auf die Liebes-/Dreiecksgeschichte zwischen der Protagonistin Aria, Simon (dem typischen und klischeehaften Sunnyboy) und Dean (dem total witzigen, schlagfertigen und natürlich düsteren Bad-Boy) - ja, vielleicht merkt man wem ich wohlgesonnener bin.
Die andauernde Romanze zwischen Simon und Aria war für meinen Geschmack zu sehr in die Länge gezogen und trägt ja im Prinzip nichts grundlegendes (bisher) zur Story bei. Natürlich ist das typisch für Dreiecksgeschichten, aber man hätte den Part auch kürzen können und viel schneller zum versprochenen Inhalt kommen.
Das versprochene Verfärben der Haare tritt relativ schnell ein, aber alles danach was zur eigentlichen Geschichte beiträgt, kommt erst viel später und letztendlich weiß der Leser am Ende nicht wer der vierte Todesbote ist (das hält aber auch die Spannung aufrecht). Sowieso bleiben am Ende des Buches viele Fragen offen.
Der Schreibstil von Kira Licht gefiel mir sehr gut. Man flog förmlich durch die Seiten und fühlte sich durch alltägliche bzw in Jugendbüchern normale Szenen und witzigen Dialogen gut unterhalten. Man bemerkt auch die Veränderung im Inneren der Figuren oder lernt neue Charakterzüge kennen. Das gefiel mir gut. Ich mochte auch das beschriebene Ranchleben total gern. Szenen mit Arias Pferd Snow trafen ebenfalls meinen Geschmack, obwohl ich ansonsten keine Freund von Pferdestorys bin.
Beim Cover bin ich etwas hin- und hergerissen. Es trifft den Kern des Buches sehr gut, keine Frage. Die dargestellte junge Frau mit den weißen Haaren soll unverkennbar Aria darstellen. Selbst das Kleid, von dem sie träumt, trägt sie auf dem Cover. Das finde ich sehr gut getroffen in dieser Hinsicht. Die Raben sind eben so perfekt getroffen im Bezug auf den Inhalt. Das Buch glänzt total zauberhaft. Aber irgendwie stört mich das Gesicht des Mädchens. Es wirkt unnatürlich, aber vielleicht ist dies auch einfach nur schimpfen auf hohem Niveau. Am Ende muss ich aber noch die Verarbeitung des Taschenbuches loben. Egal wie weit man beim Lesen den Rücken aufbiegt, es entstehen keine Leserillen! Total tolle Herstellung des Verlages!
Band 2 erscheint voraussichtlich nächstes Jahr im Frühjahr. Das ist für mich absolut okay, denn Band 1 war ganz nett, aber nicht überragend.