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Veröffentlicht am 10.10.2024

We were there – Wir waren dort.

Die Frauen jenseits des Flusses
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Viele Filme, Bücher und Zeitungsartikel beschäftigen sich mit Vietnam-Veteranen und/oder ihrer aktiven Zeit im Krieg. Gekämpft haben dort ausschließlich Männer. Und so sieht man, wenn man von Veteranen ...

Viele Filme, Bücher und Zeitungsartikel beschäftigen sich mit Vietnam-Veteranen und/oder ihrer aktiven Zeit im Krieg. Gekämpft haben dort ausschließlich Männer. Und so sieht man, wenn man von Veteranen spricht, männliche Gesichter vor seinem geistigen Auge. Doch das ist nur die halbe Wahrheit. Denn in den Feldlazaretten und provisorischen Krankenhäusern waren über die gesamte Zeit des Vietnamkriegs auch insgesamt 10.000 Frauen beschäftigt – vorrangig als Krankenschwestern, wenige als Ärztinnen. Sie wurden von der Geschichte weitestgehend vergessen, obwohl sie nicht weniger durchgemacht haben als die Soldaten, die im Dschungel gekämpft haben. Ihnen, den vergessenen Frauen von Vietnam, verleiht Kristin Hannah in diesem Buch eine Stimme.

Demzufolge sollte man sich als Leser darauf einstellen, dass dies keine weichgespülte Kriegsromanze ist, die hier auf über 500 Seiten ausgebreitet ist. Gerade in der ersten Hälfte des Buches, die sich dem aktiven Dienst von Protagonistin Frances „Frankie“ McGrath widmet, braucht man ein dickes Fell. Denn man ist mittendrin in dieser heißen, stinkenden Hölle und an Frankies Seite, wenn „MASCAL“s (Massenanlieferungen von Verletzten) das Krankenhaus überschwemmen, wenn routinemäßig Triage erfolgt und oftmals die Knochensäge das Mittel der Wahl ist.

Kein Wunder, dass die Krankenschwestern völlig traumatisiert von ihrer Stationierungszeit zurückkehren. Doch als sich herauskristallisiert, dass die US-Regierung die Nachrichten beschönigt, Angriffe auf Zivilisten verschweigt und einen Krieg verteidigt, der eigentlich nicht mehr zu gewinnen ist, kehrt sich die öffentliche Meinung und die zurückkehrenden Soldaten und humanitären Helfer werden für ihren Einsatz nicht mehr gewürdigt, sondern verachtet. Als Frankie völlig erschöpft, aber in der Gewissheit, gute Dienste geleistet zu haben, nach Hause zurückkehrt, wird sie beschimpft und geschnitten.

Kaum jemand beachtet die junge Frau, die dringend Hilfe benötigt um das Erlebte zu verarbeiten. Selbst in der eigenen Familie wird ihr Militärdienst totgeschwiegen. Frankie beginnt in einer Spirale aus Medikamenten, Alkohol und Zigaretten zu versinken – genau wie so viele männliche Soldaten. Doch anders als diese wird sie bei Veteranentreffen vor die Tür gesetzt. „Es gab keine Frauen in Vietnam.“ war die lapidare Begründung. Lange Zeit hat Frankie keine Kraft, sich aufzulehnen und ihre Rolle im Krieg zu verteidigen. Dass sie es letztlich doch schafft verdankt sie vor allem ihren Freundinnen und Kolleginnen aus ihrer aktiven Zeit, die das gleiche durchgemacht haben wie sie und sich gegenseitig Halt und Hilfe geben. Erst durch vehementen Protest, Demonstrationen und Kundgebungen werden sie langsam sichtbar: die Frauen des Vietnamkriegs.

Kristin Hannahs Roman hat mich tief berührt und über große Teile wütend gemacht. Wie konnte eine so stolze Nation diejenigen vergessen, die maßgeblich daran beteiligt waren, dass es nicht noch mehr Kriegsopfer gegeben hat? Wie konnte man ihre Rolle einfach verschweigen, sie ignorieren und selbst, als sie sich zeigten, die Augen vor ihnen verschließen? Und es bleibt die Frage, ob sich zwischenzeitlich gesellschaftlich genug verändert hat, dass so etwas nicht mehr passieren könnte.

Der Autorin ist hier ein wichtiger und aufrüttelnder Roman gelungen, dem ich den kleinen Ausrutscher in den Kitschtopf auf den letzten 3 Seiten gerne verzeihe.











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Veröffentlicht am 07.10.2024

Selbstfindung in der High Society

Pineapple Street
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„… und Sie werden nicht aufhören können zu lesen!“ versucht die Rückseite des Buches für den Inhalt zu werben. Und ich muss feststellen: Derjenige, der das gesagt hat, hat offenbar nicht meinen Lesegeschmack. ...

„… und Sie werden nicht aufhören können zu lesen!“ versucht die Rückseite des Buches für den Inhalt zu werben. Und ich muss feststellen: Derjenige, der das gesagt hat, hat offenbar nicht meinen Lesegeschmack. Denn so wirklich in den Bann ziehen konnte mich die Geschichte um die Töchter bzw. Schwiegertöchter der Familie Stockton nicht.

Geschildert werden die Nöte und Sorgen von Darley, Georgiana und Sasha. Letztere ist eine „Eingeheiratete“, die von ihren Schwägerinnen hinter ihrem Rücken als „Goldgräberin“ bezeichnet wird – denn sie hat aus eher ärmlichen Verhältnissen in die reiche Familie eingeheiratet und wird von ihrer neuen Verwandtschaft eher schlecht als recht akzeptiert.

Dabei hätten Darley und Georgiana genügend Grund, erst einmal vor ihrer eigenen Haustür zu kehren. Darley hat zwar eine fundierte Ausbildung, hat allerdings ihre Berufstätigkeit zugunsten der Kinder aufgegeben. Denn ihr Mann verdient in der Luftfahrt-Branche genug und als Frau in gewissen Kreisen geht man schließlich keiner schnöden Beschäftigung nach.

Georgiana, das Nesthäkchen der Familie, trudelt gefühlt von einer Party zur nächsten, der Alkohol fließt in Strömen, wenn sie mit ihren besten Freundinnen unterwegs ist und die Arbeit für eine gemeinnützige Organisation gibt nur den Anschein eines reflektierten Lebensstils – innerlich ist Georgiana noch lange nicht bereit, sich mit wirklichen Problemen auseinanderzusetzen. Bis sie plötzlich muss…

Was grundsätzlich nach guten Charakterstudien im Milieu reicher US-Amerikaner klingt, übte auf mich leider keinen Charme aus. Gefühlt passierte über weite Strecken nichts, außer dass Kinder zu Events gefahren wurden, die Tischdeko und Kleidung für die nächste Mottoparty ausgewählt wurde und jede Party mitgenommen wurde, die sich anbot. Ziemlich lange habe ich mich gefragt, wo das Buch denn eigentlich hinwill.

Dann passierten tatsächlich zwei einschneidende Dinge im Leben der Frauen – und wie sie darauf reagierten, konnte ich wiederum nur ansatzweise nachvollziehen. Gerade bei Georgiana ging mir der Wandel in ihrer Einstellung viel zu schnell, ich hatte den Eindruck, sie fällt von einem Extrem ins andere (und bereut das wahrscheinlich später). Darleys Problem löste sich – natürlich – über die exklusiven Kontakte, über die man in gewissen Kreisen verfügt und bestätigte damit letztlich nur ein Klischee. Eine wirklich tiefgehende Auseinandersetzung mit dem Thema „Wer bin ich, wenn mich Außenstehende nur über meinen Status definieren?“ habe ich leider nicht gespürt.

Phasenweise konnte mich der Schreibstil packen und da habe ich dann mal 30 bis 50 Seiten hintereinander weggelesen, weil ich richtig drin war. Aber an anderen Stellen hat es sich für mich wirklich gezogen, weil gefühlt nur Belanglosigkeiten erzählt wurden, zu denen ich keinen Bezug hatte. Daher war das Leseerlebnis für mich durchwachsen.

Ich finde den Ansatz der Autorin durchaus spannend – sich damit auseinanderzusetzen, worüber sich Frauen definieren, wenn sie von außen nur als Menschen gesehen werden, die keine Probleme haben, weil sie alles mit Geld regeln können. Oder ob sie mit dieser Rolle hadern und sich hinter der erfolgreichen, stilsicheren Fassade doch eine unglückliche Person verbirgt. Das hat mir allerdings der Roman nicht so nahebringen können wie erhofft.

Vielleicht lag es auch daran, dass ich eher handlungsgetriebene Romane mag als diejenigen, deren Handlung eher zwischen den Zeilen passiert. Vielleicht war es einfach nicht die richtige Art Buch für mich.




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Veröffentlicht am 29.09.2024

Krieg und Frieden

Woher wir kamen
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Jane ist Krankenschwester. Doch sie arbeitet nicht etwa Schichten in einem Krankenhaus. Nein, sie ist Sanitäterin bei den US Marines. Im Irak. Es ist die belastendste Form eines Jobs - Kriegsdienst, Einsatz ...

Jane ist Krankenschwester. Doch sie arbeitet nicht etwa Schichten in einem Krankenhaus. Nein, sie ist Sanitäterin bei den US Marines. Im Irak. Es ist die belastendste Form eines Jobs - Kriegsdienst, Einsatz zwischen Autobomben und Sprengfallen. Nie darf man Vorsichtsmaßnahmen außer acht lassen, nie darf man ohne Splitterschutzweste und Helm durchs Camp gehen - es könnte sonst der letzte Spaziergang sein.

Wie all das auf Jane einwirkt, was für ein Mensch sie dadurch wird, das erfährt man in einem der zwei Handlungsstränge, die dieses Buch bereithält.

Auch im anderen Handlungsstrang bewegen wir uns durch Kriegszeiten. Allerdings durch den ersten Weltkrieg in Berlin und durch die Zeit der Weimarer Republik - am Bespiel von Janes Vorfahren, die aus Deutschland stammten und dort ihre Jugend verbrachten. Da ist zum einen Benno, ein Waisenjunge, der seinen Weg sucht und zum anderen Emilia, deren Ziel es ist auf den Bühnen der Welt zu stehen. Ihre Lebenswege treffen sich im berühmten Admiralspalast in Berlin…

Die von Ulrike Schweikert geschilderten Schicksale zwischen Krieg(en) und Frieden fand ich spanndend und interessant. Zwar sind Erster Weltkrieg und Weimarer Republik mittlerweile Thema unzähliger historischer Romane, doch ihr gelingt es, noch neue Facetten zu erzählen - wie beispielsweise bei Bennos „Reise“ nach Konstantinopel und dem Blick auf den damaligen Genozid an der armenischen Bevölkerung. Mir war dieses Kapitel der Geschichte bisher nicht bekannt und gerade im Kontext von Janes Irak-Einsatz in den 2000er Jahren im anderen Handlungsstrang fügte sich dieses Thema gut ins Konzept des Buches ein.

Spannend war es auch zu beobachten, wie Menschen früher mit Kriegserfahrungen umgehen mussten und wie dies heute - durch verbesserte psychologische Betreuung - stattfindet. Die Erfahrungen der Beteiligten damals und heute sind sehr ähnlich - die Bewältigungsstrategien jedoch könnten sich nicht mehr unterscheiden.

Wie immer erzählt Ulrike Schweikert ihre Geschichte(n) absolut mitreißend, so dass man förmlich dabei ist, wenn Jane auf der Ladefläche eines LKW sitzt, in schwerer Tarnkleidung, schwitzend in der sengenden Hitze. Personen, die solche Bilder allerdings schwer verarbeiten können, oder die selbst Bekannte haben, die im Militäreinsatz waren (zB Afghanistan), sollten vorsichtig sein mit dem Buch. Dafür also eine kleine Triggerwarnung.

Nur eine Sache hat mich gegen Ende des Buches ein bisschen enttäuscht - und zwar, dass die Geschichte von Emilias Großeltern nach ihrer Emigration in die USA so schnell und oberflächlich zu Ende (oder eben auch nicht zu Ende) erzählt wurde. Mich hätte insbesondere interessiert, ob und wie sie in den USA Fuß gefasst haben, welche Hürden ihnen dort begegneten, auch, wie man als Person mit einem anderen kulturellen Hintergrund sich dem Lebensstil in den USA anpasst… kurzum, dort wo es nochmal richtig spannend für mich wurde, hörte der Roman leider auf. Und auch die „Zwischengeneration“, nämlich Janes Mutter Loraine, wurde kaum erwähnt. Das fand ich sehr schade.

Dennoch hat mich das Buch tief beeindruckt. Man muss es wollen, sich mit diesen Kriegsszenarien auseinanderzusetzen, man muss es auch können. Aber es zeigt auf eine unterhaltende und nicht belehrende Art einschneidende Kapitel der internationalen Geschichte auf und lässt sie von den Lesern „miterleben“. Somit leistet das Buch auch einen Beitrag dazu, Personen mit kriegsbedingten posttraumatischen Belastungsstörungen besser zu verstehen und ihre beruflichen Leistungen zu würdigen.

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Veröffentlicht am 22.09.2024

Beste Unterhaltung im Stil von Taylor Jenkins Reid

Daydreams
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13 Jahre ist es her, dass „The Daydreams“ in aller Munde war. Die Teenie-Serie eroberte die Herzen der Fans und machte die vier Hauptdarsteller zu Stars. Mit dem Live-Finale der zweiten Staffel wollte ...

13 Jahre ist es her, dass „The Daydreams“ in aller Munde war. Die Teenie-Serie eroberte die Herzen der Fans und machte die vier Hauptdarsteller zu Stars. Mit dem Live-Finale der zweiten Staffel wollte das Produktionsteam einen Clou landen - doch dann kam alles anders und in der Folge wurde die Serie eingestellt. Der große Hype verging und mit ihm die Bekanntheit seiner Stars. Nur einer, Noah, schaffte die große Hollywood-Karriere. Seine drei Schauspielkolleginnen verschwanden in der Versenkung. Wobei eine von ihnen, Summer, nur durch Negativschlagzeilen präsent blieb und zu einer typischen tragischen Figur eines Teenie-Hypes wurde.

Nun, 13 Jahre später, ist ein Special und eine Reunion geplant und alle vier Darsteller sagen zu - doch welche Geheimnisse drohen nun ans Licht zu kommen?

Laura Hankin hat mit Daydreams einen Roman geschaffen, der die Schnelllebigkeit, aber auch den Personenkult um junge Schauspieler*innen in Amerika thematisiert. Anhand einer fiktiven Serie erzählt sie das, was vermutlich in vielen Projekten der 2000er vorkam - normale Teenager werden von Prokuktionsteams zu Stars aufgebaut, um danach mit den Problemen, die ihnen dadurch persönlich entstehen, allein gelassen zu werden. Es ist eine Maschinerie und der Einzelne passt nur so lange hinein, wie er funktioniert und dem Image entspricht, das für ihn vorgesehen ist.

Was Taylor Jenkins Reid erfolgreich vorgemacht hat, nutzt auch Laura Hankin für ihre Erzählung: der Roman benutzt neben der üblichen Roman-Erzählweise Interviews, Zeitungsartikel u.ä., um die Geschichte plastischer und echter wirken zu lassen - und das funktioniert ganz hervorragend. Man wird als Leser hineingesogen in die Story, in die Zwistigkeiten zwischen den Schauspielern und bekommt sowohl von außen (z.B. als Leser eines Artikels der Boulevardpresse) aber auch von innen durch die Ich-Erzählerin Kat einen Einblick, wie die Daydreams-Welt aussieht.

Die Entwicklungen zwischen den vier Protagonisten sind nachvollziehbar geschildert, durch die Ich-Erzählerin ist man nah an deren Gefühlen und Gedanken. Und nach und nach kommen die Geheimnisse ans Licht, die seit 13 Jahren schlummern und doch für die aktuelle Situation aller Beteiligten verantwortlich sind. Und sie alle haben mit Summers Tagebuch aus dem Jahr 2005 zu tun… Clever setzt hier die Autorin eine Wendung nach der anderen und zeigt, dass manchmal eine Verkettung von Umständen zu ungeahnten Folgen führt.

Ich fand diesen Roman absolut unterhaltend und toll geeignet als Urlaubs- oder Entspannungslektüre, auch wenn man durchaus darüber nachdenken sollte, ob nicht einige Wahrheiten in den geschilderten Szenen stecken - so erinnerte mich z. B. Summers Geschichte in weiten Teilen an die von Britney Spears. Und sowohl diese als auch Summer in diesem Buch taten mir unheimlich leid, da zu einem großen Teil die Film- und Fernsehmaschinerie dazu beigetragen hat, was aus ihnen geworden ist.

„Daydreams“ ist beste Unterhaltung - nicht nur, aber vor allem für Leser, die die Bücher von Taylor Jenkins Reid verschlungen und geliebt haben!

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Veröffentlicht am 15.09.2024

Der Himmel kennt keine Grenzen

Die Himmelsrichtungen
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Amelia Earhart war eine faszinierende Frau, die zu Zeiten, als das Fliegen fast ausschließlich Männern vorbehalten war, den Himmel eroberte. Sie ließ sich nicht beirren und arbeitete zielstrebig an ihrer ...

Amelia Earhart war eine faszinierende Frau, die zu Zeiten, als das Fliegen fast ausschließlich Männern vorbehalten war, den Himmel eroberte. Sie ließ sich nicht beirren und arbeitete zielstrebig an ihrer Fliegerkarriere, von zwischenzeitlichen Rückschlägen ließ sie sich nicht abschrecken. Ich war neugierig auf diese Frau, die ihrer Zeit so weit voraus war und habe daher diese Romanbiografie über Amelia zur Hand genommen.

Doch so ganz warm geworden bin ich mit der Art der Erzählung nicht. Zunächst muss man wissen, dass dieses Buch rückwärts erzählt wird. Die Leser erfahren als erstes einiges zu ihrer letzten Reise, bei der Amelia spurlos verschwand. Danach werden weitere Kapitel ihres Lebens und ihrer fliegerischen Karriere aufgeschlagen. Man wandert in der Zeit zurück, bis man schließlich bei ihrer Kindheit ankommt. Mir hat sich leider nicht erschlossen, warum der Autor Amelias Leben rückwärts erzählt, für mich war dadurch überhaupt keine Spannung greifbar (ja, es ist eine Lebensgeschichte und kein mit einem Spannungsbogen aufgebauter Roman, das stimmt schon – aber irgendwie erschien mir die Erzählung von spannend – am Anfang – hin zu lapidar – am Ende – mit Streiflichtern aus ihrer Kindheit).

Amelia wurde für mich mit diesem Buch leider nicht so greifbar, wie ich es mir gewünscht hätte und auch wenn ich natürlich einiges von ihrer (leider viel zu kurzen) Lebensgeschichte erfahren habe, blieben für mich auch viele Fragen offen. Es war, als würde man kurz hineinblicken in Amelias Leben, zumindest auf bestimmte Punkte ihrer Lebensgeschichte, aber ich war nicht wirklich emotional dabei. Nun kann man sich fragen ob ich nicht der richtige Leser bin für dieses Buch oder das Buch Leser nicht mitnehmen kann – das muss jeder für sich selbst testen.

Für mich war es ein kleiner Einblick in ein großes Leben, von dem ich mir jedoch mehr Emotionalität und Sogwirkung erhofft hätte.


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