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Christina19

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 17.07.2023

Lesenswert bei diagnostiziertem Reizdarm

Scheiß-Angst
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Das Buch "Scheiss-Angst" der selbsternannten "Kackfluencerin" Karina Spiess beinhaltet ihre Krankheitsgeschichte angefangen bei den ersten Symptomen bis heute. Dabei werden die Auslöser beleuchtet, das ...

Das Buch "Scheiss-Angst" der selbsternannten "Kackfluencerin" Karina Spiess beinhaltet ihre Krankheitsgeschichte angefangen bei den ersten Symptomen bis heute. Dabei werden die Auslöser beleuchtet, das Reizdarmsyndrom medizinisch eingeordnet und eine Reihe Therapiemöglichkeiten vorgestellt.

Das Buch ist eine gute Mischung aus persönlichen Erfahrungen und Fachwissen. Es war für mich interessant, von Kikis Erlebnissen mit dem Reizdarmsydrom zu lesen. Als Betroffene(r) kann man schnell einige Parallelen feststellen und fühlt sich dadurch weniger allein mit der Krankheit. Besonders hilfreich empfand ich die Informationen über die Zusammenhänge im Körper (Darm-Hirn-Achse) sowie die vielfältigen Therapieansätze. Eine schöne Idee sind außerdem die Aufforderungen, aktiv mitzumachen, beispielsweise eigene Symptome zu notieren, unverträgliche Lebensmittel zu reflektieren oder sich hilfreiche Affirmationen zu überlegen. Dafür ist im Buch an etlichen Stellen Raum für eigene Notizen gelassen worden.
Die Kapitel sind logisch aufeinander aufgebaut. Sie ließen sich leicht und schnell lesen, beinhalten aber hier und da umgangssprachliche Formulierungen und einige Wiederholungen.

Veröffentlicht am 16.07.2023

Erschütternd und wachrüttelnd

Die Geschichte der Bienen
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Vor langem schon bin ich durch das schlichte, aber einprägsame Cover auf das Buch aufmerksam geworden. Nun "musste" ich es auch endlich lesen!
Mir gefällt, wie Maja Lunde in "Die Geschichte der Bienen" ...

Vor langem schon bin ich durch das schlichte, aber einprägsame Cover auf das Buch aufmerksam geworden. Nun "musste" ich es auch endlich lesen!
Mir gefällt, wie Maja Lunde in "Die Geschichte der Bienen" eigentlich drei Geschichten in einer erzählt. Jede der Handlungen spielt dabei in einem anderen Zeitfenster: eine in der Vergangenheit, eine in der Gegenwart und eine in der Zukunft. Alle Geschichten behandeln die Biene und heben auf unterschiedliche, teils dramatische Art und Weise ihre Bedeutung für die Natur und den Menschen hervor. Am Ende werden sie gelungen miteinander verknüpft.
Das Buch hat mich ziemlich erschüttert zurückgelassen - bewirkt dadurch aber, dass man wachgerüttelt wird und nach Handlungsmöglichkeiten sucht, unsere Insekten zu schützen. So sind nach der Lektüre bei mir bienenfreundlichere Blumen und ein Insektenhotel eingezogen. Der Roman hat seine Wirkung also nicht verfehlt!

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Veröffentlicht am 14.07.2023

Ein Roman für Architekturliebhaber

Das Haus am Meeresufer
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Der Roman gibt einen ausführlichen Einblick in das Leben und Wirken von Eileen Gray. Nach ihrem Kunststudium in London und Paris wird die Irin in der französischen Hauptstadt sesshaft und beginnt, zunächst ...

Der Roman gibt einen ausführlichen Einblick in das Leben und Wirken von Eileen Gray. Nach ihrem Kunststudium in London und Paris wird die Irin in der französischen Hauptstadt sesshaft und beginnt, zunächst Möbel zu entwerfen, später auch ganze Innenräume zu gestalten. Als sie auf Jean Badovici trifft, ermutigt sie dieser zum Bau eines Hauses. Obwohl Eileen Gray Talent hat, hat sie es als Frau im 20. Jahrhundert schwer, sich in der männerdominierten Branche durchzusetzen. Als Le Corbusier ihr Werk E.1027 zerstört, ist auch Eileen Gray am Boden zerstört. Erst viele Jahre später erfährt die Künstlerin die verdiente Anerkennung.

Architektur und Innenarchitektur sind Themen, die mich sehr interessieren, weshalb mich das Buch sofort angesprochen hat. Ich mochte die Erzählperspektive sehr gerne: Die Geschichte Eileen Grays wird rückblickend in Ich-Perspektive geschildert, wodurch man den Eindruck gewinnt, die Künsterlin selbst erzählte ihre Lebensgeschichte. Dabei werden immer wieder Rückblicke und Vorausschauen gewährt. Der Erzählstil ist beinahe poetisch, einem Gedicht gleich. Ich fand ihn für die Zeit, in der die Handlung spielt, passend, jedoch nicht ganz einfach zu lesen. Gut hätte es mir gefallen, wenn im Buch einige Fotografien eingebunden wären, die die Werke Grays wie ihren "Adjustable Table" oder das Haus E.1027 zeigen.
Trotz des anspruchsvollen sprachlichen Niveaus und fehlender Anschauung ist der Roman für Achitekturliebhaber lesenswert!

Veröffentlicht am 10.07.2023

Unerwartet feministisch

Der schönste Irrtum meines Lebens
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"Der schönste Irrtum meines Lebens" ist ein Roman, der mich von Anfang bis Ende gefesselt hat. Er erzählt von Alyssa, die mit ihren Freunden eine Agentur gründet, um Männern in Beziehungen den nötigen ...

"Der schönste Irrtum meines Lebens" ist ein Roman, der mich von Anfang bis Ende gefesselt hat. Er erzählt von Alyssa, die mit ihren Freunden eine Agentur gründet, um Männern in Beziehungen den nötigen Rückhalt zu geben, ihr ganzes Potential auszuschöpfen: Sie helfen ihnen, in ihrer Karriere den nächsten Schritt zu wagen oder die Beziehung zu ihrer Freundin/Frau zu pflegen. Eines Tages soll Aly ihren Jugendfreund und früheren Schwarm Dylan für dessen erfolgsverliebte Freundin auf Vordermann bringen. Ihr moralischer Kompass und die Gefühle, die für Dylan wieder aufleben, machen Aly allerdings noch einige Probleme...

Die Geschichte um Aly hat mich immer wieder überrascht, da der Handlungsverlauf Wendungen nahm, die nicht vorhersehbar waren. Bis zum Schluss war es eine Achterbahnfahrt der Gefühle und blieb entsprechend spannend. Dazu beigetragen hat sicherlich auch die Erzählperspektive in der Ich-Form, sodass man als Leser stets nah an Alys Gedanken und Gefühlen war. Generell hat Lauren Forsythe einen in meinen Augen tollen, gut lesbaren Schreibstil.
Ich hatte nicht erwartet, dass die Autorin mit ihrer Geschichte die Brücke zum Feminismus schlägt. Durch die Protagonistin Aly klingt im Roman an, dass man sich als Frau nicht ausnutzen lassen sollte, sondern eigene Bedürfnisse sowie eigenes Potential erkennen und für sich selbst einstehen muss - Stichwort Selbstfürsorge und Selbstverwirklichung. Außerdem wird vermittelt, dass man sich stets so zeigen sollte, wie man ist, und niemandem etwas vorspielen sollte, nur um zu gefallen. Diese Botschaften finde ich unglaublich wichtig!

"Der schönste Irrtum meines Lebens" ist ein Roman, aus dem man sich insbesondere als Frau viel für das eigene Leben mitnehmen kann!

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Veröffentlicht am 06.07.2023

Zauberhaft erzählt und sehr berührend

Die Erinnerungsfotografen
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"Die Erinnerungsfotografen" erzählt von Hirasaka, der ein besonderes Fotostudio betreibt: Seine Kunden sind Menschen, die gerade verstorben sind und sich auf dem Weg vom Diesseits ins Jenseits befinden. ...

"Die Erinnerungsfotografen" erzählt von Hirasaka, der ein besonderes Fotostudio betreibt: Seine Kunden sind Menschen, die gerade verstorben sind und sich auf dem Weg vom Diesseits ins Jenseits befinden. Bei Hirasaka dürfen sie sich Fotografien aus ihrem Leben ansehen, die schönsten für ihre Drehlaterne auswählen und eine verblasste Erinnerung durch eine Zeitreise auffrischen.

Ich mochte die Geschichte um Hirasaka und seine insgesamt drei Besucher wahnsinnig gerne! Die Autorin erzählt den Inhalt auf eine so ruhige Art und Weise, dass sie eine friedvolle Stimmung erschafft - passend zur Zwischenwelt, in der das Fotostudio liegt. Die Besucher Hirasakas sind wohlbedacht gewählt: eine alte Dame, ein Mitglied der Yakuza und ein junges Mädchen. So unterschiedlich ihre Lebenswege sind, so gekonnt werden diese von der Autorin sowohl inhaltlich als auch sprachlich dargestellt. Das Ende war so nicht zu erwarten und hat mich entsprechend überrascht. Gleichzeitig war es sehr berührend!
Das Gestaltung des Buches passt richtig gut zum Inhalt. Das Cover ist schlicht gehalten und wirkt dadurch ebenso friedlich wie die Geschichte. Kleine Details wie die Laterne und die Vögel finden sich auch zu Beginn neuer Kapitel wieder und machen das Buch besonders. Die Farbe der Sonne wiederholt sich außerdem im Inneren sowie durch den Farbschnitt. Eine wirklich tolle Gestaltung!
"Die Erinnerungsfotografen" ist für mich ein ganz besonderes Buch, dessen Wert weit über die Unterhaltung hinausgeht und das den Blick auf die schönen Dinge des Alltags zu lenken vermag. Es erinnert daran, wie kostbar das Leben ist und dass man jeden einzelnen Tag schätzen sollte!

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