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Veröffentlicht am 21.12.2024

Anfänge einer Schmuckdynastie

Der Schmuckpalast – Antoinette und das Funkeln der Edelsteine
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„Der Schmuckpalast - Antoinette und das Funkeln der Edelsteine“ ist der erste Teil der Trilogie um die „Juwelier-Saga“ von Eva-Maria Bast.

Paris, 1834: Antoinette ist zwölf, als sie nur noch der Mutter ...

„Der Schmuckpalast - Antoinette und das Funkeln der Edelsteine“ ist der erste Teil der Trilogie um die „Juwelier-Saga“ von Eva-Maria Bast.

Paris, 1834: Antoinette ist zwölf, als sie nur noch der Mutter am Marktstand mit dem Kauf von Obst und Gemüse helfen soll, anstatt weiter in die Schule zu gehen. Louis-François Cartier beginnt zur selben Zeit eine Lehre als Goldschmied. Als sich die beiden jungen Leute zum ersten Mal über den Weg laufen, merken sie schnell, dass sie mehr miteinander verbindet als nur Träume. Und so setzen sie ihren Traum von meinem eigenen Juweliergeschäft Jahre später in die Tat um. Und so ist der Grundstein für die Schmuckdynastie „Cartier“ gelegt.

Doch fangen wir am Anfang an, mit dem eindrucksvollen Raub der Kronjuwelen im Jahre 1792. Und dann geht es in großen historischen Schritten voran, und die Cartiers und ihr Schmuckhaus haben mit vielen Höhen und Tiefen zu kämpfen. Man lernt viel über die französische Geschichte oder auch die Goldschmiedekunst, sodass der Roman manchmal doch ein wenig in den Hintergrund gerät.

Der Roman ist historisch gut und interessant erzählt, doch leider fehlt es den beiden Protagonisten emotional doch etwas an Tiefe. Antoinette und Louis-François werden so ausgeglichen und geerdet dargestellt, dass in Anbetracht des historischen Rahmens kaum Spannung aufkommt.

Dennoch bin ich schon jetzt gespannt, wie es mit den „Cartiers“ weitergeht und empfehle dieses Buch für alle, die historische Romane mögen und sich für Schmuck oder auch die Geschichte erfolgreicher Unternehmen interessieren.

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Veröffentlicht am 14.12.2024

Krimi mit Wiener Schmäh

Tödliches Rendezvous
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Nachdem ich vor zwei Jahren zufällig den Quereinstieg in die Krimireihe von Beate Maxian um die Journalistin, Sarah Pauli, gemacht habe. Habe ich definitiv Feuer gefangen und so hat auch diesem Jahr im ...

Nachdem ich vor zwei Jahren zufällig den Quereinstieg in die Krimireihe von Beate Maxian um die Journalistin, Sarah Pauli, gemacht habe. Habe ich definitiv Feuer gefangen und so hat auch diesem Jahr im Wienurlaub wieder ein Beate Maxian-Krimi den Weg in meine Reisetasche gefunden.

"Tödliches Rendevous" ist der erste Teil der Krimireihe.

Von einem Tag auf den anderen wird Sarah Pauli vom Mädchen für Alles zur Enthüllungsjournalistin. Die taffe Reporterin Hilde, ist auf der Spur ihrer bisher größten Geschichte ums Leben gekommen. Doch auf Ihren Wunsch hin hat Sarah nun ihr Erbe angetreten und begibt sich auf die Spur von Hildes Recherchen. Leicht überfordert stürzt sie sich in die Story, beißt sich fest und enthüllt nach und nach eine unglaubliche Geschichte - so unglaublich, dass ihr die Polizei nicht glaubt, denn der Täter hinterlässt keinerlei Spuren. Schnell gerät Sarah jedoch selbst in Lebensgefahr, denn der große Unbekannte mordet weiter…

Ich muss sagen, so langsam werde ich zum Krimifan, aber nur mit dem richtigen Maß an Lokalkolorit und in dem auch die Einblicke ins Leben der Protagonisten nicht zu kurz kommen. Und so finde ich mich zwischen den Zeilen selbst ganz schnell in den Wiener Straßen wieder und genieße den Wiener Schmäh.

Der Krimi liest sich flüssig, hat zwar nur einen leichten Spannungsbogen. Dennoch muss ich sagen, dass er nicht zu sehr vorhersehbar ist. Klar kommt man den Täter beim Lesen schon eher auf die Spur, jedoch fand ich den Showdown sehr gelungen.

Ich werde die Reihe auf jeden Fall weiterverfolgen und freue mich schon auf den nächsten Fall für Sarah Pauli. Da ich bereits schon einen späteren Teil kenne, kann ich auch sagen, dass sich die einzelnen Geschichten auch sehr gut von einander getrennt lesen lassen. Ein weiterer Teil liegt auch noch auf meinem SUB. Und der nächste Wienurlaub kommt hoffentlich auch bald.

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Veröffentlicht am 12.12.2024

Aus der Kaiserzeit modern erzählt...

Rebellin der Hohen Schule
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Wien im Jahre 1875, die junge Margarete Böhm, träumt von einer Karriere als Bereiterin an der Spanischen Hofreitschule. Und so verbringt sie am liebsten ihre Tage in der Hofreitschule, wo ihr Vater Oberbereiter ...

Wien im Jahre 1875, die junge Margarete Böhm, träumt von einer Karriere als Bereiterin an der Spanischen Hofreitschule. Und so verbringt sie am liebsten ihre Tage in der Hofreitschule, wo ihr Vater Oberbereiter tätig ist. Doch als Frau ist sie von der Erfüllung dieses Traumes noch sehr weit entfernt. Stattdessen sitzt ihr Zwillingsbruder Wenzel auf dem Rücken ihrer geliebten Lipizzaner und ist noch dazu nur mit einem kleinen Anteil des notwendigen Ehrgeizes und Talentes gesegnet, den es für eine erfolgreiche Bereiterkarriere braucht.

Als dann auch noch ein neuer Bereiteranwärter an der Hofreitschule beginnt, August ist der Sohn des neuen Stallmeisters, kommt es sofort zu Reibungen zwischen ihm und Margarete. Er macht sich immer wieder über Margaretes Ambitionen auf dem Pferderücken lustig. Und noch dazu hat es sich Margaretes Mutter in den Kopf gesetzt, dass August der perfekte Ehemann für ihre Tochter wäre. Erst später wird sich herausstellen, was wirklich hinter diesem Vorhaben steckt. Aber um die Hochzeit zu verhindern, versucht sie zunächst August auf ihre Seite zu ziehen. Und als das nicht hilft, sieht sie nur noch eine Ausweg, und flüchtet mit dem Stallburschen Marjan, in den sie sich verliebt hat, nach Lipica. Ein Schritt, der ihr ganzes Leben verändern wird?

Als ich das erste Mal von dem Roman gelesen habe, ist er sofort auf meiner Wunschliste gelandet. Ein Roman, der in Wien im 19. Jahrhundert und dann auch noch in der Spanischen Hofreitschule spielt, das klang nach genau dem richtigen Roman für mich. Die Geschichte der Hofreitschule hat mich schon immer fasziniert und zu jedem Wienbesuch gehört bei uns auch immer ein Besuch in der Hofreitschule dazu.

Der Einstieg gelang mir zwar mühelos, doch habe ich anfangs nicht so recht den Zugang zu den Hauptfiguren, Margarete, August und Wenzel gefunden. Man empfindet Margarete zunächst als verwöhntes Mädchen aus der gehobenen Gesellschaft, August als arroganten Macho und Wenzel als blassen jungen Mann, der die Unzufriedenheit über sein Leben am liebsten in Alkohol ertränkt. Aber soviel sei schon jetzt verraten, das ändert sich mit der Zeit und man lernt die Drei und ihre Gedanken, Gefühle und Beweggründe besser kennen.

Und auch wenn es sich bei der Geschichte um einen historischen Roman handelt, gewinnt der New-Adult-Roman mit der Erzählweise doch ein modernes Gesicht. Alles in allem ist die Geschichte unterhaltsam gelungen, auch wenn die Entwicklungen manchmal sehr schnell vonstatten gegangen sind und die Tiefe der Geschichte doch etwas auf der Strecke geblieben ist.

Auch wenn mich das Ende nicht absolut überzeugt hat, war die Geschichte doch interessant geschrieben und bekommt von mir eine Leseempfehlung, nicht nur für alle Wien- und Pferdefans.

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Veröffentlicht am 07.12.2024

Eine Geschichte die zu Herzen geht!

Der Buchspazierer
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Wie überraschend man manchmal an Bücher gelangt, die so unscheinbar sind und doch plötzlich zu einem richtigen Highlight werden können, hat mir „Der Buchspazierer“ von Carsten Henn gezeigt. Zunächst war ...

Wie überraschend man manchmal an Bücher gelangt, die so unscheinbar sind und doch plötzlich zu einem richtigen Highlight werden können, hat mir „Der Buchspazierer“ von Carsten Henn gezeigt. Zunächst war es zwar die Verfilmung, die mich neugierig auf das Buch gemacht hat, aber kaum aus dem Kino raus konnte ich gar nicht anders als direkt in die nächste Buchhandlung gehen und mir auch den Roman zu holen.

Eigentlich bin ich ja immer etwas skeptisch, wenn es um die Romanvorlagen zu Filmen geht. Aber da ich den Film schon so toll fand, konnte ich eigentlich nicht enttäuscht werden. So kam es also, wie es kommen sollte, aber jetzt möchte ich Euch erstmal etwas mehr zur Geschichte erzählen...

Die Geschichte vom „Buchspazierer“ Carl Kollhoff ist nämlich eine Hommage an die Macht der Bücher. Denn hier findet jeder seiner Kunden nicht nur die Bücher, die er lesen will, sondern die Geschichten, die er wirklich braucht. Man trifft auf Carls Spaziergang viele, teilweise doch echt skurille Charaktere, die für ihn zu Figuren aus Büchern geworden sind. So begegnet man Mister Darcy, Frau Langstrumpf oder auch Herkules und vielen mehr, die doch alle selbst mit den Problemen ihres Alltags zu kämpfen haben. Und so ist der tägliche Besuch ihres „Buchspazierers“ für jeden immer ein besonderes Highlight.

Und als Carl eines Tages Schascha kennenlernt, geht ein Ruck nicht nur durch sein Leben. Schascha, ein gleichermaßen kluges und freches, aber vor allem extrem liebenswertes, kleines Mädchen, welches durch ihre muntere Art nicht nur wieder Leben in Carls Alltag bringt. Anfangs doch ziemlich verschlossen ihr gegenüber, kann Carl nicht anders, als die Kleine in sein Herz zu schließen. Und so geht es garantiert, genau wie mir, auch jedem anderen Leser.

Der Schreibstil des Autors ermöglicht einen guten Einblick in die Gedanken und Gefühle aller Charaktere. Die Geschichte(n) der Figuren sind tiefgründig erzählt, aber dennoch verliert die Geschichte nicht ihre Leichtigkeit, was für mich auch das herzliche Zusammenspiel der beiden Protagonisten entscheidend prägt.

Alles in allem ist dieses Buch einfach nur großartig. Der Autor liefert eine zauberhafte Geschichte, die vielleicht nicht ganz realistisch ist, aber dennoch tiefgründig und mit so viel Liebe zu Büchern und zum Leben gespickt, dass man es einfach nicht mehr aus der Hand legen möchte. Lasst Euch diese tolle Geschichte auf keinen Fall entgehen!

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Veröffentlicht am 03.12.2024

Spuren der Zeit

Gebt mir etwas Zeit
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Hape Kerkeling hat die Zeit während der Corona-Pandemie genutzt, um sich mit seiner und vor allen Dingen der Herkunft seiner Großmutter Bertha zu beschäftigen. Und diese Kenntnisse seiner Ahnenforschung ...

Hape Kerkeling hat die Zeit während der Corona-Pandemie genutzt, um sich mit seiner und vor allen Dingen der Herkunft seiner Großmutter Bertha zu beschäftigen. Und diese Kenntnisse seiner Ahnenforschung hat er in dieses Buch gesteckt. „Gebt mir etwas Zeit“ ist von der Grundidee etwas außergewöhnlich. Hier handelt es sich nicht um eine klassische Autobiographie, aber auch nicht um eine bloße Abhandlung ahnengeschichtlicher Erkenntnisse.

Hape Kerkeling erzählt nicht die Facetten seines Lebens, von seinen ersten Schritten in der Fernsehbranche, bis hin zu seiner ersten großen Liebe, die durch Krankheit AIDS gefährlich bedroht wird und sein Leben ist wanken bringt. Sondern er spickt seine Erzählung mit historischen Kapiteln, erzählt er von einem Ahnen, und wie sich dessen Leben im Amsterdam des 17. Jahrhunderts zugetragen haben könnte. Auch an kritischen Themen wie religiösen Zwängen, Sklaverei und Kolonialgeschichte hat er hier nicht gespart.

Ich muss zugeben, dass mir Hapes persönliche Erinnerungen am besten gefallen haben. Die vermutlich überwiegend fiktiven Geschichten realer Vorfahren fand ich stellenweise doch etwas zäh. Aber als Gesamtpaket und durch den Wechsel der beiden Erzählstränge ist ein unterhaltsames Buch entstanden, in dem man den Geist von Hape Kerkeling spüren kann.

Spannend ist doch auch das Ergebnis, zu dem er in seiner Forschung gekommen ist. Es zeigt mal wieder, dass man als Individuum in dieser Welt nicht allein ist, sondern dass es die persönliche Geschichte ist, die einen zu dem macht, was man ist und was man sein möchte.

Das Buch ist definitiv eine Empfehlung für alle, die sich gern von der Person Hape Kerkeling unterhalten lassen und sich für Ahnenforschung interessieren.

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