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Veröffentlicht am 19.03.2023

Ein weiterer zauberhafter Folgeband einer wunderschönen Wohlfühlreihe!

Inna Inseling (Bd. 3)
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Hurra, endlich geht es mit Inna Inseling weiter! Da mir die ersten beiden Bände so gut gefallen haben, musste ich natürlich auch den dritten Teil unbedingt bei mir einziehen lassen. Auf mein Wiedersehen ...

Hurra, endlich geht es mit Inna Inseling weiter! Da mir die ersten beiden Bände so gut gefallen haben, musste ich natürlich auch den dritten Teil unbedingt bei mir einziehen lassen. Auf mein Wiedersehen mit Inna und Co. habe ich mich tierisch gefreut!

Nirgendwo auf der Welt ist es so schön wie auf Muschelsande. Der Meinung ist zumindest Inna Inseling, die zusammen mit ihrer Familie auf dieser kleinen Nordseeinsel lebt und gemeinsam mit den anderen Inselingen für Frieden und Ordnung sorgt, ohne dass die Menschen etwas davon wissen. Vor vielen Jahren lebten auch die Sandtrolle auf Muschelsande, doch dann kam es zum Streit und die Trolle wurden verbannt. Als sich Innas kleiner Bruder Immo plötzlich merkwürdig verhält und Inna schließlich dahinterkommt, was er zu verbergen hat, bekommt sie gewaltigen Schreck: Immo hat sich mit einem Sandtrolljungen angefreundet! Ist das Sandvolk etwa zurückgekehrt? Als das Ostende der Insel auf einmal über und über mit Sand bedeckt ist, ist sicher: Die Sandtrolle sind wieder da. Und offenbar sind nicht alle so nett wie Immos neuer Freund, sondern so gefährlich, wie es in den Erzählungen heißt. Muschelsande droht im sandigen Chaos zu versinken. Ob die Inselinge die Trolle wohl aufhalten können?

Wie oben bereits erwähnt, handelt es sich hierbei um den dritten Band der „Inna Inseling“ – Reihe. Da die Erzählungen größtenteils in sich abgeschlossen sind und alles Wissenswerte kurz erklärt wird, kann man das Buch meinem Empfinden nach auch ohne jegliche Vorkenntnisse gut lesen. Dennoch würde ich persönlich von einem Quereinstieg abraten. Die Lesefreude ist in meinen Augen einfach um einiges höher, wenn man die Bände in ihrer korrekten Reihenfolge liest.

Bei mir trat von Beginn an das ein, was schon bei den beiden Vorgängern der Fall war: Einmal zwischen den Buchdeckeln versunken, wollte ich am liebsten gar nicht mehr aus ihnen auftauchen. Auch dieser Band verströmt von den ersten Seiten an dieses besondere Inselgefühl und versetzt einen direkt nach Muschelsande. Dank der detailverliebten Beschreibungen fühlt es sich erneut so an, als wäre man selbst vor Ort, mit der salzigen Meeresluft in der Nase, dem Rauschen der Wellen im Ohr und dem warmen Sand unter den bloßen Füßen. Man würde am liebsten in das Buch hineinkriechen, weil einfach alles so unheimlich schön beschrieben wird. Es soll allerdings auch diesmal nicht lange dauern, bis sich zu der friedlichen Inselstimmung eine ordentliche Spannung hinzugesellt. Denn wie der Titel und die Inhaltsangabe schon verraten, kehren in diesem Band die Sandtrolle nach Muschelsande zurück und bereiten der Idylle der kleinen Nordseeinsel ein jähes und ziemlich sandiges Ende.

Bereits in den ersten Kapiteln wird deutlich, dass Innas kleiner Bruder Immo etwas zu verheimlichen hat und dass die Welt des Inselingmädchens mal wieder in Gefahr schwebt. Dieses Mal sind es also die Sandtrolle, die für Unruhe und Chaos sorgen. Aber warum sind sie eigentlich wieder da? Und sind sie wirklich so gemein und gefährlich wie sich unter den Inselingen erzählt wird?

Mit viel Wärme und Fantasie erzählt Kristina Scharmacher-Schreiber auch in diesem Band von den Erlebnissen unserer jungen Heldin. Man fiebert erneut richtig mit Inna und ihren Freunden mit und mag mit dem Lesen gar nicht mehr aufhören, da das Abenteuer so aufregend ist und so viel Spaß macht. Gleichzeitig stimmt die Handlung aber auch nachdenklich und inspiriert und berührt.
Freundschaft, Mut, Zusammenhalt und Hilfsbereitschaft, die Liebe zur Natur und zum Meer – all das wird erneut ganz großgeschrieben und auch die Themen Vorteile und Missverständnisse kommen kindgerecht zur Sprache. Die Erzählung zeigt uns, wie wichtig ein achtsamer Umgang mit der Umwelt ist und was die Klimaveränderungen unter anderem für Auswirkungen auf Flora und Fauna haben. Sie verdeutlicht, dass man sich immer besser selbst ein Bild von Dingen machen und nicht vorschnell über andere oder etwas urteilen sollte. Also ich bin mal wieder ganz angetan davon, was für eine kluge und gleichermaßen spannend-unterhaltsame Geschichte die Kristina Scharmacher-Schreiber aufs Papier gebracht hat und wie charmant und liebevoll der Text geschrieben ist.

Zum Vorlesen für Mädchen und Jungen ab 6 Jahren ist die Erzählung sehr gut geeignet. Die Inna-Inseling-Abenteuer sind einfach die perfekten Vorlesebücher für die ganze Familie – und die ideale Urlaubslektüre. Zum Selberlesen würde ich das Buch ab etwa 9 Jahren empfehlen.

Neben der Geschichte begeistert dieser Band auch mit den vielen verschiedenen sympathischen Charakteren. Da wäre zum einem unsere Hauptprotagonistin Inna Inseling, die stets alles tun würde, um ihre Familie, ihre Freunde und das, was sie liebt, zu beschützen. Mit Inna hat die Autorin eine bezaubernde Heldin erschaffen, man muss dieses junge Inselingmädchen mit seiner freundlichen, entschlossenen und hilfsbereiten Art einfach ins Herz schließen. Aber auch die weiteren alten Bekannten wie der verträumte und etwas schusselige Menschenjunge Mo, Innas herzliche Großeltern und ihre beste aufgeweckte Freundin Gerda sind echte Figuren zum Gernhaben.
Neue Gesichter dürfen wir natürlich ebenfalls kennenlernen wie den Trolljungen Sasi, mit dem sich Innas kleiner Bruder Immo anfreunden wird, und einige weitere Sandtrolle. Was genau es aber mit diesem Inselvolk auf sich hat, werde ich euch hier nicht erzählen, das müsst ihr schon selbst herausfinden.

Untermalt wird das Ganze mit den vielen farbenfrohen, unterschiedlich großen Illustrationen von Malin Hörl. Ihre traumhaften und stimmungsvollen Buntstiftzeichnungen erwecken die Geschichte auf eine wunderbare Weise zum Leben und fangen die Atmosphäre im Text gekonnt ein. Sie strahlen mit ihren warmen Farben etwas herrlich Heimeliges und Gemütliches aus und laden zum Hineinträumen ein. Auf dem Vorsatzpapier gibt es zudem wieder eine doppelseitige Landkarte, die Muschelsande zeigt und mit der man sich alles noch besser vorstellen kann. Das Buch ist einfach mit so viel Liebe aufgemacht – man fühlt sich sofort rundum wohl zwischen den Seiten.

Fazit: Mit „Inna Inseling – Die Rückkehr der Sandtrolle“ bescheren uns Kristina Scharmacher-Schreiber und Malin Hörl ein weiteres zauberhaftes Vorlesebuch ab 6 Jahren, das den beiden Vorgängern in nichts nachsteht. Auch dieser Band der „Inna Inseling“ – Reihe erzählt eine herzerwärmende, fantasievolle und lehrreiche Geschichte mit vielen wichtigen Botschaften und wunderschönen atmosphärischen Illustrationen. Das Buch steckt voller tollem Inselzauber und Abenteuer und lädt von Beginn an zum Eintauchen und Wohlfühlen ein. Ich habe mich erneut nur zu gerne nach Muschelsande mitnehmen lassen und hoffe sehr auf ein baldiges Wiedersehen mit Inna Inseling und den weiteren liebenswerten Charakteren. Von mir gibt es 5 von 5 Sternen!

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Veröffentlicht am 17.03.2023

Berührend, intensiv & emotional, zugleich aber auch leicht und hoffnunsgvoll.

Skaterherz
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Als ich zum ersten Mal von „Skaterherz“ hörte, war ich sofort Feuer und Flamme. Titel, Cover und Klappentext sprachen mich direkt an, vor allem letzteres hat mich extrem neugierig auf das Buch gemacht. ...

Als ich zum ersten Mal von „Skaterherz“ hörte, war ich sofort Feuer und Flamme. Titel, Cover und Klappentext sprachen mich direkt an, vor allem letzteres hat mich extrem neugierig auf das Buch gemacht. Für mich stand daher sehr schnell fest, dass ich es lesen möchte.

Der 13-jährige Elias liegt schon ein halbes Jahr lang im Krankenhaus und wartet sehnsüchtig auf ein Spenderherz. Während er sich ein neues Leben wünscht, verschenkt Boyd seines leichtfertig. Boyd liebte das Skateboardfahren und riskierte stets viel für perfekte Stunts. Dies soll ihm schließlich eines Tages zum Verhängnis werden und nun schlägt sein Herz in der Brust eines anderen Jungen. In Elias’ Brust. Und Boyd ist an ihn gebunden. Er taucht als Geist in Elias Krankenhauszimmer auf und nur dieser kann ihn sehen und mit ihm reden. Obwohl die beiden Jugendlichen grundverschieden sind, freunden sie sich an und beginnen damit, einander bei ihren Problemen zu helfen.

Nur 144 Seiten ist die Geschichte in „Skaterherz“ lang und der Titel wirkt auf den ersten Blick ziemlich harmlos. Ich habe allerdings die Erfahrung gemacht, dass es oft gerade diese dünnen und unscheinbar anmutenden Bücher sind, die es in sich haben. Mir ist dann auch bereits nach den ersten paar Seiten klar geworden, dass „Skaterherz“ genau so ein Buch ist. Die Story mag kurz sein, sie geht aber unter die Haut und direkt ins Herz und klingt noch lange in einem nach.

Geschildert wird die Handlung im Wechsel aus den Perspektiven von zwei Jungen, die unterschiedlicher wohl nicht sein könnten. Während Elias aufgrund seiner Herzerkrankung nur zu gut weiß, wie kostbar ein Menschenleben ist und sehr überängstlich und vorsichtig ist, ist Boyd ein ziemlicher Draufgänger und leichtsinniger Typ und liebt das Abenteuer. Die beiden sind wirklich die reinsten Gegensätze, was durch die abwechselnden kurzen Kapitel auch nur zu deutlich wird. Und obwohl wir sie nur so kurz begleiten, erhalten wir tiefe Einblicke in ihr Inneres und lernen sie und ihre Schicksale sehr genau kennen.
Mir waren unsere beiden Ich-Erzähler auf Anhieb sympathisch. Ich habe die Zwei fest in mein Herz geschlossen und fand es großartig zu sehen, wie sie sich ergänzen und gegenseitig unterstützen, wie sie voneinander lernen und einander brauchen. Boyd wird dafür sorgen, dass Elias mutiger und selbstbewusster wird und endlich damit beginnt, sein neues Leben richtig zu leben. Elias wiederum wird sich um eine Sache kümmern, die Boyd sehr belastet und dem Geist so dazu verhelfen, mit seiner Vergangenheit abzuschließen. Zwischen den beiden Jungen entsteht eine besondere Verbundenheit, sie werden zu Freunden und passen ungeachtet ihrer Unterschiede perfekt zusammen.

Der Fokus der Handlung liegt eindeutig auf unseren Hauptprotagonisten; die Nebencharaktere bleiben recht blass. Dennoch hat für mich hier alles gestimmt, ich hatte nie das Gefühl, dass etwas fehlt. Also ich finde es wirklich bemerkenswert wie es Brenda Heijnis geschafft hat, auf nur so wenigen Seiten eine so herzergreifende und tiefgründige Story zu erzählen, die trotz der schweren und emotionalen Themen Tod und Organspende so schwungvoll, leicht und positiv daherkommt. Und ganz ohne Kitsch. Mal abgesehen von der Tatsache, dass Boyd ein Geist ist, wirkt hier einfach alles wie aus dem Leben gegriffen.
Für den Schulunterricht kann ich mir dieses Buch nur zu gut vorstellen. Es sensibilisiert und liefert wichtige Denkanstöße und ist mit seinen authentischen Figuren, der modernen Sprache und der gekonnt verpackten ernsten Thematik in meinen Augen wirklich ideal als Schullektüre geeignet.

Fazit: „Skaterherz“ ist ein herzbewegendes, intensives und ehrliches und gleichermaßen sehr mut- und hoffnungmachendes Buch über ein gewonnenes und ein verlorenes Leben. Über eine ganz besondere Freundschaft und den Mut, seine Komfortzone zu verlassen. „Skaterherz“ ist eine außergewöhnliche und tolle Geschichte, die einen mitten ins Herz trifft und die nicht nur für Jugendliche ab 12 Jahren lesenswert ist, sondern auch für Erwachsene. Ich kann das Jugendbuchdebüt von der niederländischen Autorin Brenda Heijnis nur empfehlen. Mich hat es tief berührt und von Anfang bis Ende gefesselt und begeistert. Von mir gibt es 5 von 5 Sternen!

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Veröffentlicht am 15.03.2023

Absolut bezaubernd!

Luna und die schauerlich-beste Familie der Welt
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Als ich zum ersten Mal von „Luna und die schauerlich-beste Familie der Welt“ hörte, wusste ich sofort, dass ich das Buch lesen muss. Bei einem Blick auf das Cover war es einfach direkt um mich geschehen ...

Als ich zum ersten Mal von „Luna und die schauerlich-beste Familie der Welt“ hörte, wusste ich sofort, dass ich das Buch lesen muss. Bei einem Blick auf das Cover war es einfach direkt um mich geschehen und der Klappentext klang nach einer supersüßen Geschichte. Ich ließ das Buch also gerne bei mir einziehen.

Luna ist eigentlich ein ganz normales Mädchen, aber ihre Familie, von der sie als Baby adoptiert wurde, die ist, nun ja, etwas ungewöhnlich. Ihre Eltern Lorenz und Dorothea und ihr großer Bruder Ruben sind nämlich echte Vampire. Gemeinsam wohnen sie in einem alten Schloss, das mitten in dem kleinen Städtchen Liebengrün liegt. Luna liebt ihre Familie über alles, allerdings ist das Leben bei ihnen auch eine ziemliche Herausforderung. Bis auf die Haushälterin Edith weiß nämlich niemand, dass es sich bei Lorenz, Dorothea und Ruben um Vampire handelt. Und das soll auch unbedingt so bleiben! Niemand darf von diesem Geheimnis wissen. Luna fühlt sich durch diese ganze Heimlichtuerei richtig einsam und wünscht sich nichts mehr als eine menschliche Freundin. Als eines Tages die gleichaltrige Annemie in ihre Straße einzieht, schließt sie sofort mit ihr Freundschaft. Wie gerne würde Luna ihrer neuen Freundin von ihrer Familie erzählen und zu sich ins Schloss einladen, aber das geht ja leider nicht. Ob sie wohl trotz der vielen Flunkereien mit Annemie weiter befreundet sein kann?

Von Stefanie Dahle war mir bislang noch kein Buch bekannt. Vom Sehen her kenne ich einige ihrer Bilderbücher natürlich, wie beispielsweise ihre beliebte „Erdbeerinchen Erdbeerfee“ – Reihe, aber irgendwie habe ich ihnen nie genauere Beachtung geschenkt. Keine Ahnung warum, schließlich sehen die Cover alle total niedlich aus. „Luna und die schauerlich-beste Familie der Welt“ war also mein erstes Werk aus ihrer Feder – und es wird definitiv nicht mein letztes gewesen sein! Da mich Stefanie Dahle mit ihrem Kinderbuchdebüt vollkommen verzaubert hat, möchte ich ihre anderen Titel nun auch unbedingt noch kennenlernen.

In meinen Augen hat die deutsche Autorin und Illustratorin mit ihrem erstem Kinderroman etwas Außergewöhnliches und absolut Bezauberndes erschaffen. Da wäre zum einen die Innengestaltung, die das Lesen zu einem einzigartigen Erlebnis macht. Die vielen verschieden großen Illustrationen, mit denen das Buch bestückt ist, sind nicht nur in schwarz-weiß gehalten, sondern enthalten auch noch orangene Farbakzente, sodass eine tolle und fast schon magische Atmosphäre geschaffen wird. Und die Bilder sind einfach zum Träumen schön, ich habe mich sofort in Stefanie Dahles herzigen Zeichenstil verliebt. Ganz begeistert bin ich auch von der doppelseitigen Karte auf den Vorsatzpapieren, die den Schauplatz zeigt. Das Buch ist wirklich wundervoll und mit ganz viel Liebe aufgemacht, man fühlt sich einfach sofort rundum wohl zwischen den Seiten und möchte aus ihnen am liebsten gar nicht mehr auftauchen.

Neben der Aufmachung ist aber auch die Geschichte etwas Besonderes. Ein Menschenmädchen, das von einer Vampirfamilie adoptiert wurde, ist mal etwas erfrischend anderes. Ich zumindest kannte eine Story mit einer derartigen Konstellation bisher noch nicht und war dementsprechend sehr gespannt, wie Stefanie Dahle das Ganze wohl umsetzen würde.

Schon im ersten Kapitel erfahren wir, dass unsere junge Hauptprotagonistin Luna nicht so wirklich glücklich mit ihrem Leben ist und sich oft ziemlich einsam fühlt. Sie liebt ihre Vampirfamilie zwar über alles, aber dass sie sie geheim halten muss, nie jemanden zu sich nach Hause einladen darf und tagsüber meist auf sich selbst gestellt ist, bedrückt sie sehr. Lunas Kummer ist von Anfang an spürbar, sodass man als Leserin sofort mit ihr mitfühlt und Mitleid hat.
Als die gleichaltrige Annemie neu in ihre Straße zieht und sich Luna mit ihr anfreundet, ist sie endlich nicht mehr so alleine, allerdings treten mit Annemie auch neue Sorgen und Herausforderungen auf. Sie muss schließlich ihre Familie unter allen Umständen vor ihrer neuen Freundin verheimlichen und das ist alles andere als leicht, denn Annemie ist extrem neugierig und hartnäckig.

Meiner Ansicht nach ist es der Autorin fabelhaft gelungen, die Gefühlswelt von Luna darzustellen. Auf eine authentische und ehrliche und gleichermaßen sehr behutsame und kindgerechte Weise beschreibt Stefanie Dahle die Ängste, Probleme und Wünsche unserer Protagonistin. Für die empfohlene Altersklasse, sprich Kinder ab 8 Jahren, ist das Buch auf jeden Fall geeignet. Junge Leser
innen werden sich garantiert sehr gut mit Luna identifizieren können und da die ernsteren Themen mit viel Leichtigkeit behandelt werden, wird die Stimmung niemals zu traurig.

Ich muss sagen, dass es mich äußerst positiv überrascht hat, was alles in diesem Buch steckt und wie viel man daraus mitnehmen kann. So zeigt es uns unter anderem, was Familie und Freundschaft wirklich ausmacht und wie wichtig es ist, einander die Wahrheit zu sagen und sich gegenseitig zu vertrauen.
Die Geschichte ist aber natürlich nicht nur lehrreich und regt zum Nachdenken an – sie ist auch spannend, lustig und berührend und steckt voller fantasievoller Ideen und Überraschungen. Die Freundschaft zwischen Luna und Annemie erwärmt einem so richtig das Herz, die Suche der Mädchen nach Lunas leiblichen Eltern wiederum lässt einen ordentlich mitfiebern und entwickelt sich etwas anders als zunächst gedacht. Und dann wären da noch die Nebenfiguren, die allesamt so liebenswert und großartig beschrieben werden und die mit ihren unterschiedlichen Eigenschaften für lauter herrliche Lesemomente sorgen wie beispielsweise Lunas großer Vampirbruder Ruben oder Skeletthund Sprotte. Es macht einfach nur unheimlich viel Spaß in dieses Buch einzutauchen und die Welt von Luna kennenzulernen und zu erkunden.

Die Geschichte endet recht abgeschlossen, aber Potenzial für weitere Bände ist durchaus vorhanden. Also ich hoffe sehr, dass es sich hierbei um einen Reihenauftakt handelt und es mindestens noch ein Wiedersehen mit Luna, Annemie und Co. geben wird.

Fazit: Stefanie Dahle hat mit „Luna und die schauerlich-beste Familie der Welt“ ein zauberhaftes Kinderbuchdebüt aufs Papier gebracht, das ich aus vollem Herzen nur empfehlen kann. Es erzählt eine herzerwärmende, schaurig-schöne und ganz besondere Vampir- und Freundschaftsgeschichte, es ist liebevoll geschrieben und gestaltet und lädt von den ersten Seiten an zum Eintauchen und Wohlfühlen ein. Ich habe mich nur zu gerne von Stefanie Dahle nach Liebengrün mitnehmen lassen und eine wunderbare Zeit mit Luna und den weiteren Charakteren verbracht. Von mir gibt es 5 von 5 Sternen!

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Veröffentlicht am 12.03.2023

Ein herrlicher Lesespaß mit Lach-Garantie!

FING
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Endlich gibt es neues Lesefutter von David Walliams! Die Bücher des britischen Autors sind inzwischen absolute Must-Haves für mich, ich stehe einfach total auf seinen britischen Humor und seine verrückten ...

Endlich gibt es neues Lesefutter von David Walliams! Die Bücher des britischen Autors sind inzwischen absolute Must-Haves für mich, ich stehe einfach total auf seinen britischen Humor und seine verrückten Ideen. Auf „FING“ habe ich mich daher tierisch gefreut.

Mr. und Mrs. Milde sind zwei rundum nette und sanftmütige Menschen. Man könnte ja nun annehmen, dass ihre Tochter ebenso freundlich und reizend ist, aber nein, falsch gedacht, dem ist leider nicht so. Ganz im Gegenteil. Myrtle Milde ist seit ihrer Geburt der absolute Horror! Sie ist ein grässliches Kind, das alle stets herumkommandiert und fuchsteufelswild reagiert, wenn sie nicht das bekommt, was sie will. Und Mytle möchte eine Menge haben. Ihre Eltern erfüllen ihr jeden Wunsch, aber Myrtle ist nie zufrieden. Obwohl sich das ganze Zeug in ihrem Zimmer schon dermaßen auftürmt, dass sie kaum noch hinein- und herauskommt, will sie immer mehr, mehr und MEHR haben! Eines Tages verlangt sie von ihren Eltern, dass sie ihr ein FING beschaffen sollen. Jetzt stellt sich nur die Frage: Was ist bitte schön ein FING? Als Mr. Und Mrs. Milde herausfinden, dass es sich bei einem FING um ein schreckliches Monster und das wohl schlimmste aller Haustiere handelt, versuchen sie ihre Tochter vorsichtig davon zu überzeugen, sich doch lieber etwas anderes zu wünschen. Ohne Erfolg. Myrtle möchte unbedingt ein FING haben. So macht sich der Vater eben auf die Suche nach diesem grauenhaften Geschöpf, das im tiefsten, dunkelsten, dschungeligsten Dschungel haust...

Ich habe nun schon viele Bücher aus der Feder von David Walliams gelesen. Nicht alle waren Highlights für mich, aber enttäuscht hat mich bisher noch kein Buch von ihm. Auch mit „FING“ hat mir der Bestsellerautor wunderbare Lesestunden bereitet, wobei ich jedoch sagen muss, dass es für mich nicht zu seinen besten Werken zählt.
Mir persönlich hat es dieses Mal etwas an Tiefgang und Gefühl gefehlt. Wirklich tiefsinnige Geschichten darf man bei den Werken von David Walliams natürlich nicht erwarten, aber neben den ganzen amüsanten Verrücktheiten und Grauslichkeiten, mit denen seine Bücher stets angefüllt sind, beinhalten sie in der Regel durchaus auch wertvolle Botschaften und berührende Szenen. Das habe ich hier ein bisschen vermisst. Das Ende in „FING“ vermittelt zwar schon in gewisser Hinsicht eine wichtige Aussage, aber so richtig viel mitnehmen kann man daraus irgendwie nicht, finde ich.

Abgesehen davon ist „FING“ aber ein typischer Walliams, was heißt: Eine rasante, superlustige und genial-absurde Story, die vor schwarzem Humor nur so trieft und mit hinreißend überspitzt dargestellten Charakteren gespickt ist; viele witzige schwarz-weiß Illustrationen von Tony Ross, die das Ganze perfekt untermalen und eine kreative Gestaltung, mit Gratis-Beigabe inklusive. Und ja, auch Kioskbesitzer Ray ist natürlich wieder mit von der Partie. Ich bitte euch, ein Buch des britischen Autors ohne unseren geliebten Ray geht doch gar nicht. ;)

Auch der Beginn kommt in gewohnter David-Walliams-Manier daher: Ehe es mit der eigentlichen Handlung losgeht, werden uns erst einmal die wichtigsten Charaktere vorgestellt. In „FING“ ist die Menge an Personen allerdings sehr überschaubar.
Im Mittelpunkt steht die dreiköpfige Familie Milde, bestehend Mama und Papa Milde und ihrer Tochter Myrtle. Während die Eltern zwei herzensgute Menschen sind, ist ihr Sprössling ein echter Satansbraten und furchtbarer Tyrann. Myrtle ist einfach nur unausstehlich – da kann man sich ja schon fragen, wie zwei so liebenswerte Menschen wie Herr und Frau Milde nur so ein widerwärtiges Kind haben können. Wobei allerdings dazu gesagt sein muss, dass es auch mit ihre Schuld ist, dass ihre Tochter so ein verzogenes Gör ist, da sie ständig nach ihrer Pfeife tanzen und alles, wirklich alles für sie tun.
Neben den Mildes kommen in der Geschichte wirklich kaum weitere Figuren vor. Wer, bzw. was, aber natürlich ebenfalls noch eine große Rolle spielt, ist das FING. Was genau aber ein FING ist, werde ich euch hier nicht erzählen, das müsst ihr schon selbst herausfinden. Auf dem Cover könnt ihr es aber zumindest schon einmal sehen, dieses runde, fellige Etwas mit dem einen Auge, das ist ein FING.

Gemeinsam mit dem Vater, der insgesamt am meisten im Fokus steht, begibt man sich auf eine äußerst abenteuerliche und höchst vergnügliche Suche nach dem FING, die uns bis in den dschungeligsten Dschungel führen wird (wobei dieses Unterfangen wohl nur für uns Leser*innen vergnüglich ist, für den Vater eher nicht so, hihi).

Also ich habe mich beim Lesen einfach köstlich amüsiert. Jedermanns Sache wird dieses Buch wohl nur nicht sein, da der Humor von David Walliams wirklich very british und speziell ist. Bei mir trifft seine groteske Komik aber jedes Mal voll ins Schwarze und ich bin mir sehr sicher, dass sie auch bei der Zielgruppe punkten wird. Es wird gepupst, es wird manchmal haarsträubend und eklig (stets kindgerecht, versteht sich) – so etwas kommt bei Kindern in der Regel immer gut an.

Für Mädchen und Jungen ab etwa 9 Jahren ist „FING“ in meinen Augen prima geeignet. David Walliams ist ein einfach ein echter Könner im Schreiben von Kinderbüchern. Er nimmt seine junge Leserschaft ernst und findet stets genau die richtige Sprache, um sie zu fesseln und zu begeistern. Hier auch mal ein großes Lob an die Übersetzerin Martina Tichy, die den Text mit seinen vielen Wortneuschöpfungen so gekonnt ins Deutsche übertragen hat.

Auch dem Illustrator Tony Ross gebührt ein tosender Applaus. Seine humorvollen schwarz-weiß Illustrationen sind mal wieder rundum gelungen und verleihen der Story zusätzlich eine ordentliche Portion Witz und Originalität.
Neben den Zeichnungen sorgen dann auch die vielen Schriftspielereien für ein außergewöhnliches Leseerlebnis. Das Buch ist wirklich klasse aufgemacht und die ideale Lektüre für Lesemuffel. Man fliegt beim Lesen nur so durch die Seiten und ehe man es sich versieht, hat man die Geschichte auch schon durchgeschmökert.

Fazit: Ein herrlich abgedrehter Lesespaß für Jung und Alt mit jeder Menge Lach-Garantie!
Mit „FING“ beschert uns der britische Autor David Walliams eine weitere sehr fantasievolle, skurrile und urkomische Geschichte voller Überraschungen - großartig erzählt und kongenial von Tony Ross in Szene gesetzt. Auch wenn „FING“ für mich zu den etwas schwächeren Werken von David Walliams gehört, habe ich das Buch mit viel Vergnügen gelesen und kann es nur wärmstens empfehlen. Von mir gibt es sehr gute 4 von 5 Sternen!

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Veröffentlicht am 11.03.2023

Eine wunderbare Fortsetzung!

Die letzten Ninjas auf der Achterbahn
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Endlich geht es mit den letzten Ninjas weiter! Da mir der erste Band von Astrid Franks Detektiv-Reihe so gut gefallen hat, musste ich natürlich auch den zweiten Teil unbedingt bei mir einziehen lassen. ...

Endlich geht es mit den letzten Ninjas weiter! Da mir der erste Band von Astrid Franks Detektiv-Reihe so gut gefallen hat, musste ich natürlich auch den zweiten Teil unbedingt bei mir einziehen lassen. Auf den neuen Fall von Josh, Toni, Emil und Luis habe ich mich tierisch gefreut!

Josh, Toni, Emil und Luis haben ihren ersten Fall erfolgreich gelöst und ihr nächster soll nicht lange auf sich warten lassen. Da sie als Dankeschön für die Aufklärung ihres ersten Falls eine Jahreskarte für den Freizeitpark „Wunderwelt“ geschenkt bekommen haben, sind sie dort nun Dauergäste und werden Zeugen äußerst seltsamer Vorkommnisse. Zunächst scheint es noch so, dass es sich einfach nur um Unfälle handelt, aber als sich die Pannen häufen, sind sich die Freunde sicher: Das kann alles kein Zufall sein! Irgendjemand möchte dem Freizeitpark schaden. Aber wer? Und warum? Als dann auch noch Erpresserbriefe auftauchen, ist der Spürsinn der letzten Ninjas erst recht geweckt. Sie beginnen zu ermitteln. Ob sie wohl auch dieses Mal den Täter entlarven werden?

Wie oben bereits erwähnt, handelt es sich hierbei um den zweiten Fall von den letzten Ninjas. Auch wenn die Bände aufeinander aufbauen, ist es in meinen Augen durchaus möglich mit diesem Band zu starten. Da sich vorne im Buch ein Personenregister befindet, welches uns die wichtigsten Figuren kurz vorstellt und es innerhalb der Erzählung ein paar kleine Rückblenden auf die vorausgegangene Handlung gibt, sollten Neulinge gut in die Geschichte hineinfinden können. Trotz allem würde ich aber von einem Quereinstieg abraten. Die Lesefreude ist einfach deutlich höher, wenn man mit dem Vorwissen aus dem Reihenauftakt in die Fortsetzung eintaucht.

Mir waren die Geschehnisse aus dem ersten Teil noch sehr präsent. Ich habe daher mühelos in die Welt der letzten Ninjas zurückgefunden und meinen zweiten Aufenthalt darin in vollen Zügen genießen können.
Mich hat auch dieser Band auf ganzer Linie überzeugt, ich finde ihn, dank des Settings, sogar noch ein klein wenig besser als den vorherigen. Mit dem Freizeitpark Wunderwelt hat die Autorin einen echt coolen Schauplatz erschaffen, bei mir hat die Kulisse sofort punkten können. (Und das ich hinten auf dem Einband aus meiner Rezension zum ersten Teil zitiert werde, lässt meine Begeisterung für dieses Buch nur noch größer werden.)

Nachdem uns im Vorgänger der feinfühlige Josh als Ich-Erzähler von den Ereignissen berichtet und die quirlige Toni ihren Senf in der Randspalte dazugegeben hat, ist es nun genau anders herum. Hat mir persönlich richtig gut gefallen, ich habe den Perspektivwechsel als sehr erfrischend empfunden. Und als absolut gelungen. Man merkt sofort, dass es diesmal nicht Josh ist, der erzählt. Der Ton ist frecher und unverblümter und spiegelt somit genau Tonis Persönlichkeit wider. Joshs spitzfindige Randbemerkungen wiederum sind vielleicht ein wenig zurückhaltender als die von Toni damals, lesen sich aber genauso witzig und amüsant. Das Zusammenspiel dieser zwei verschiedenen Stimmen ist einfach wieder herrlich und macht das Leseerlebnis zu einem einmaligen Genuss.

Neben dem authentischen Erzählstil tragen dann natürlich auch die facettenreichen Charaktere dazu bei, dass man eine außergewöhnliche Zeit zwischen den Seiten verbringt, allen voran unsere vier ungleichen Hauptprotagonisten, die man nicht als die typischen Buchhelden bezeichnen kann.
Der ruhige Josh, dem nichts entgeht; die aufgeweckte Toni, die ständig in Bewegung ist; der blinde Luis mit der Magic-Nase und den Power-Ohren; der hochsensible Emil, der ein Gedächtnis wie ein Elefant hat – die vier Kinder könnten unterschiedlicher wohl nicht sein und sind auf ihre Art und Weise einzigartig. Sie sind, trotz ihrer Unterschiede, die allerbesten Freunde und ergänzen sich ideal mit ihren jeweiligen Besonderheiten. Ich fand es erneut total schön zu sehen, wie die Vier zusammenhalten und füreinander einstehen, wie sie einander vertrauen können und mit ihren besonderen Fähigkeiten ein unschlagbares Team ergeben. Die Themen Freundschaft, Zusammenhalt, das Anderssein und Toleranz werden auch hier wieder ganz groß geschrieben, gekonnt verpackt in einer fesselnden Detektivgeschichte ab 10 Jahren, die locker mit der vorherigen mithalten kann.

Der Kriminalfall ist erneut wirklich toll aufgebaut. Junge Spürnasen werden auf jeden Fall ganz auf ihre Kosten kommen. Im Freizeitpark Wunderwelt geht es eindeutig nicht mit rechten Dingen zu, die vielen seltsamen Vorkommnisse können keine Zufälle. Irgendjemand will dem Freizeitpark schaden, nur wer? Ich, als Erwachsene, bin dann doch recht schnell auf Lösung gekommen, was mein Lesevergnügen aber in keinster Weise geschmälert hat. Ich habe die Ermittlungen der Kinder dennoch völlig gebannt und begeistert verfolgt. Klasse dabei fand ich auch, dass die Vier dieses Mal Verstärkung bekommen. Miri, die in diesem Band neu dazustößt, wird unser Quartett bei ihrer Spurensuche unterstützen und da sie ebenfalls irgendwie anders ist, passt sie einfach perfekt zu den letzten Ninjas.

Illustriert ist die Geschichte erneut von Regina Kehn, eine meiner liebsten Illustratorinnen. Ihre farbigen und unverwechselbaren Bilder setzen das Ganze erneut vortrefflich in Szene und ergeben zusammen mit dem Text ein rundum stimmiges Gesamtpaket.

Fazit: Mit dem zweiten Fall von den letzten Ninjas ist der deutschen Autorin Astrid Frank ein wunderbarer Folgeband gelungen, der seinem Vorgänger in nichts nachsteht und so viel mehr ist als ein Kinderkrimi. „Die letzten Ninjas auf der Achterbahn“ ist ein spannendes und unterhaltsames Detektivabenteuer, das zum Mitfiebern und Miträtseln einlädt, perfekt kombiniert mit wertvollen Botschaften und vielen großartigen Freundschaftsmomenten. Ich hatte erneut unheimlich viel Spaß beim Lesen und hoffe sehr auf ein weiteres Wiedersehen mit den letzten Ninjas und Co. Von mir gibt es 5 von 5 Sternen!

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