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Veröffentlicht am 04.02.2022

Zeitlos schön und traumhaft illustriert. Ein echter Bilderbuchschatz!

Wald der Wunder
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Bei einem Blick in das neue Frühjahresprogramm des arsEdition Verlags ist mir „Wald der Wunder“ sofort ins Auge gesprungen. Das Cover ist einfach nur ein Traum und mit seinen goldschimmernden Elementen ...

Bei einem Blick in das neue Frühjahresprogramm des arsEdition Verlags ist mir „Wald der Wunder“ sofort ins Auge gesprungen. Das Cover ist einfach nur ein Traum und mit seinen goldschimmernden Elementen ein absoluter Hingucker, ich liebe es. Dieses Schmuckstück musste ich einfach unbedingt in meine Bilderbuchsammlung einziehen lassen.

Das erste Wunder des Tages ereignet sich in der frühen Dämmerung, als die Sonne aufgeht und der Wald erwacht. Auch das junge Dammhirschkalb und seine Mutter werden durch die Strahlen der Morgensonne geweckt. Sie werden sich heute zusammen auf die Suche nach dem saftigsten Gras und den leckersten Beeren machen. Im hellen Morgenlicht kommen dann auch fünf junge Füchse aus ihrer Höhle gekrochen und fangen an miteinander zu spielen.
Im Fluss fischt die Bärenfamilie nach Rotlachsen, das Adlerweibchen kehrt am Himmel bereits mit seinem Frühstück zurück und mittags genießen die Schmetterlinge und Bienen die Wärme der Sonne auf ihren Flügeln. Nun hört man auch den Buntspecht an die Eiche klopfen und ein Eichhörnchen lässt sich seine Eicheln schmecken. Und während es sich die Wolfswelpen am Nachmittag für ein Nickerchen gemütlich machen, bauen die Biber fleißig an ihrer Burg weiter. Abends schlüpfen dann auch die Kaninchen aus ihrem Bau, die Eulen gehen auf die Jagd und als die Sonne untergeht und der Mond am Himmel auftaucht, werden auch die Dachse und Igel aktiv. Nachts, wenn es für andere Tiere Zeit ist zu schlafen, erwachen die Fledermäuse und begeben sich auf Futtersuche und die Motten beginnen im hellen Mondlicht zu tanzen.

Von Sandra Dieckmann kannte ich bereits ihr Werk „Morgen bin ich Sternenlicht“, welches letztes Jahr im Loewe Verlag erschienen ist. Da ihr bereits mit diesem in meinen Augen eine wahre Bilderbuchperle geglückt ist, war ich mir vollkommen sicher, dass sie uns auch mit „Wald der Wunder“ ein echtes Schätzchen bescheren wird, welches einen festen Platz in meinem Regal erhalten wird. Und wisst ihr was? Ich habe mal wieder goldrichtig vermutet.
Die Künstlerin, Illustratorin und Autorin Sandra Dieckmann hat mit „Wald mit Wunder“ ein wundervolles Bilderbuch herausgebracht, in welchem wir Leserinnen einen ganzen Tag lang auf einen Waldspaziergang mitgenommen werden und dabei die kleinen und großen Wunder der Natur vor Augen geführt bekommen. Das Buch lehrt viel interessantes Wissen über Flora und Fauna und schafft Bewusstsein für die Umwelt, es lädt zum Mitmachen, Staunen und Erkunden ein und es verzaubert Jung und Alt mit vielen fantastischen Illustrationen.

Von der Innengestaltung könnte ich euch ohne Ende etwas vorschwärmen. Sandra Dieckmann hat die Atmosphäre und wunderbarsten Momente des Waldes einfach nur perfekt eingefangen und in unglaublich schöne, bunte Bilder übertragen. Die Illustrationen sind in satten, kräftigen Farben gehalten und verströmen einen ganz besonderen märchenhaften Charme und da sie allesamt voller liebevoller Details stecken und es ständig etwas Neues zu entdecken gibt, wird das Betrachten nie langweilig.
Es ist einfach nur die reinste Freude auf den Seiten zu verweilen und sich in sie hineinzuträumen. Also ich habe mich an den malerischen Bildern gar nicht sattsehen können, ich liebe einfach den einzigartigen Zeichenstil von Sandra Dieckmann.

Auch was den Text angeht, kann ich mich nur begeistert äußern. Eine Doppelseite enthält nur wenige kurze, altersgerecht formulierte Sätze, die sich stets hervorragend in die Illustrationen einfügen und inhaltlich ideal mit ihnen harmonieren. Besonders gut gefallen hat mir, dass wir Leser
innen immer wieder direkt angesprochen und dazu aufgefordert werden, nach bestimmten Dingen zu suchen. Eine großartige Idee, wie ich finde, das (Vor-) Lesevergnügen wird dadurch ein ganz außergewöhnliches und unheimlich spaßiges.

Die Altersempfehlung vonseiten des Verlags liegt bei ab 3 Jahren und dem schließe ich mich an. Kinder ab diesem Alter sollten die Erzählung meinem Empfinden nach problemlos erfassen und verstehen können und werden garantiert jede Menge Spaß dabei haben die verschiedenen Aufgaben zu erfüllen und die detailreichen Bilder zu betrachten.

Hinten im Buch gibt es dann noch drei Doppelseiten, auf denen sich eine Art Lexikon befindet. In diesem wird in Form von Steckbriefen noch einmal auf einige Tiere, die in der Geschichte genannt wurden, ausführlicher eingegangen wie beispielsweise auf den Dammhirsch, den Fuchs oder die Biene. Dieser Teil des Buches wird für Kids ab 3 Jahren nur sehr wahrscheinlich zu umfangreich und schwierig sein. Für Kinder ab etwa 4 oder 5 Jahren aber ist das Glossar eine feine Sache, da es toll zusammengefasst lauter interessante Fakten vermittelt. Sogar ich, als Erwachsene, habe viel Neues dazugelernt.

Fazit: Ein wunderschönes Bilderbuch für alle Waldfans, Naturliebhaber und die, die es noch werden wollen.
Sandra Dieckmann ist mit „Wald der Wunder“ ein zeitloser Bilderbuchschatz gelungen, in welchem sie uns Leser*innen auf eine zauberhafte Entdeckungsreise durch den Wald mitnimmt und Kindern dabei auf eine spielerische Art und Weise und mit vielen traumhaften Illustrationen die herrlichen Wunder der Natur näherbringt. Ich kann „Wald der Wunder“ jedem nur ans Herz legen, ich bin total verliebt in dieses Buch. Von mir gibt es 5 von 5 Sternen!

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  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 03.02.2022

Ein weiterer wunderbarer Folgeband!

Grimmskrams - Das Erbe der Märchenhüter
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Da mir die ersten beiden Bände der Grimmkrams-Reihe so gut gefallen haben, musste ich natürlich auch den dritten Band unbedingt bei mir einziehen lassen. Auf meine Rückkehr in den Grimm-Tower habe ich ...

Da mir die ersten beiden Bände der Grimmkrams-Reihe so gut gefallen haben, musste ich natürlich auch den dritten Band unbedingt bei mir einziehen lassen. Auf meine Rückkehr in den Grimm-Tower habe ich mich tierisch gefreut.

Seit Milli und Tom vor einiger Zeit unerlaubterweise eine Kiste mit magischen Märchendingen geöffnet haben und diese daraufhin in die Menschenwelt entflohen sind, hat sich ihr Leben komplett verändert. Sie haben es sich zur Aufgabe gemacht, all die verlorenen Figuren und Gegenstände aus der Märchenwelt, die sogenannten Grimmkramse, wiederzufinden und einzusammeln. Für ihre Mission haben sie von Mister Grimm, dem Besitzer des Grimm-Towers, sogar eine Fernbedienung zu seiner Geheimen Sammlung bekommen. In dieser werden die Märchengegenstände aufbewahrt und mit einigen davon kann man offenbar tatsächlich in die Märchenwelt reisen. Ob die Kinder in den Ferien vielleicht mal eines dieser Portale benutzen sollten? Doch dann beginnen sich die Ereignisse zu überschlagen. Im Geheimraum werden Milli, Tom und der Froschkönig plötzlich von einem rätselhaften Raben angegriffen, Mister Grimm ist auf einmal spurlos verschwunden und dann taucht auch noch dieser mysteriöse Vetter Anton auf und nistet sich kurzerhand in Mister Grimms Penthouse-Wohnung ein. Mit diesem Anton stimmt doch etwas nicht, das spüren die Freunde sofort. Was führt er nur im Schilde?

Ehe ich euch berichte, wie mir das Buch gefallen hat, kurze Info an alle Neueinsteiger: Ich rate sehr, die Bände in der chronologischen Reihenfolge zu lesen, da sie aufeinander aufbauen. Meiner Ansicht nach braucht man das Vorwissen, um der Handlung in den Fortsetzungen ohne Probleme folgen zu können.

Da ich mich noch ziemlich gut an die Geschehnisse aus den vorherigen beiden Bänden erinnern konnte, habe ich wieder mühelos in die Grimmkrams-Welt zurückgefunden und erneut herrliche Lesestunden darin verbracht.
Meine Erwartungen konnten abermals gänzlich erfüllt werden, mich hat der dritte Band genauso begeistern können wie seine beiden Vorgänger, wenn nicht sogar noch ein bisschen mehr. Mir hat es auch dieses Mal jede Menge Freude bereitet Milli und Tom auf ihrer neuen Mission zu begleiten und gemeinsam mit ihnen und den weiteren Charakteren eine abenteuerliche Zeit voller Geheimnisse, Überraschungen, Märchenmagie und Wunder zu erleben.

Langeweile kam für mich beim Lesen an keiner Stelle auf. Die Handlung kann durchweg mit einem hohen Spannungslevel aufwarten und auch der Humor und Einfallsreichtum kommen nicht zu kurz. Ich persönlich habe diesen Band als besonders packend empfunden. Mister Grimm ist auf einmal spurlos verschwunden, zusammen mit Milli, Tom und dem Froschkönig werden wir dieses Mal in die Märchenwelt reisen und dann heißt es auch noch einem neuen fiesen und gefährlichen Gegner das Handwerk zu legen. Es passiert einfach ständig etwas neues Aufregendes, sodass man aus dem Mitfiebern gar nicht mehr herauskommt. Vor allem zum Ende hin wird es richtig spannend.
Neben der Handlung sorgen dann auch der flüssige Schreibstil, die schön kurzen Kapitel und die ständigen Perspektivwechsel für einen mitreißenden Lesesog, sodass die Seiten wirklich nur so dahinfliegen.

Geschildert wird die Erzählung erneut abwechselnd von Milli und Tom, jeweils in der dritten Person. Wir haben also wieder beide Geschlechter als erzählende Hauptprotagonisten vertreten, was ich sehr gelungen finde, da die Reihe so zwei gleich starke Identifikationsfiguren enthält und sie sowohl bei Mädchen als auch bei Jungen punkten kann.
Die Altersempfehlung vonseiten des Verlags liegt bei ab 9 Jahren und dem schließe ich mich an. Ich kann die Reihe aber auch deutlich älteren Leser*innen nur ans Herz legen und für Märchenfans ist sie ganz klar ein großes Muss. Alle Bände enthalten originelle Einbindungen von Märchen, sowohl von berühmten als auch von eher unbekannten. Welche Erzählungen das Autorinnenduo für Band 3 gewählt hat, werde ich euch allerdings nicht verraten, das müsst ihr schon selbst herausfinden.

Von den Charakteren möchte ich euch aber unbedingt noch berichten. Zu diesen kann ich mich mal wieder nur positiv äußern, sowohl zu den alten Bekannten, die abermals mit von der Partie sind, als auch zu den neu eingeführten Personen.
Unsere beiden Hauptprotagonisten Milli und Tom habe ich schon längst fest in mein Herz geschlossen. Die zwei sind mutig, aufgeweckt und sympathisch und da sie stets absolut authentisch wirken, habe auch ich, als Erwachsene, mich wieder problemlos in sie hineinversetzen können. Sehr gut gefallen hat mir auch wieder, wie die Freundschaft der zwei Kinder dargestellt wird. Milli und Tom sind inzwischen richtig gute Freunde geworden und können sich stets aufeinander verlassen. Der Zusammenhalt unseres pfiffigen Duos ist echt klasse, hinterhältige Schurken haben es da wahrlich nicht leicht.
Mein persönlicher Star in dieser Reihe ist und bleibt jedoch der Froschkönig. Ich liebe einfach seine witzige, verfressene und einmalige Art. Dieses blaubeerverrückte kleine grüne Kerlchen entlockt mir stets am laufenden Band zahlreiche breite Schmunzler.

Die Geschichte endet recht abgeschlossen, bietet aber viel Potenzial für weitere Fortsetzungen. Also ich hoffe sehr, dass es mindestens noch ein weiteres Wiedersehen mit Milli, Tom, dem Froschkönig und Co. geben wird, liebend gerne auch einige mehr.

Und zu guter Letzt, ehe ich zu meinem Fazit komme, noch ein paar Worte zur Gestaltung des Buches. Kristina Kister, die uns auch dieses großartige Cover gezaubert hat, hat die Handlung mit vielen wundervollen schwarz-weiß Illustrationen versehen, die einfach nur perfekt zur Story passen und das Leseerlebnis noch schöner und märchenhafter machen.

Fazit: Ein weiterer toller Folgeband voller Abenteuer und wunderbarem Märchenzauber!
Auf den dritten Teil der Grimmkrams-Reihe habe ich mich eindeutig zurecht so sehr gefreut: Das Autorinnenduo Miriam Mann und Marikka Pfeiffer hat mich auch mit „Das Erbe der Märchenhüter“ vollkommen begeistern können. Die Geschichte wird mit viel Spannung, Witz und Fantasie erzählt, sie lädt von Anfang bis Ende zum Mitfiebern ein und lässt die Herzen aller Märchenfans höher schlagen. Ich hatte unheimlich viel Spaß beim Lesen und vergebe 5 von 5 Sternen!

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  • Erzählstil
  • Handlung
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Veröffentlicht am 02.02.2022

Berührend, tiefgründig, atmosphärisch und sommerlich. Ein wundervolles Buch!

Waldmädchensommer
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Da mir Theresa Czerny mit „Die Pferde von Eldenau“ eine neue Lieblingsreihe beschert hat, war ich auf ihr neues Buch wahnsinnig gespannt. Da musste ich mir gar nicht erst den Klappentext durchlesen, für ...

Da mir Theresa Czerny mit „Die Pferde von Eldenau“ eine neue Lieblingsreihe beschert hat, war ich auf ihr neues Buch wahnsinnig gespannt. Da musste ich mir gar nicht erst den Klappentext durchlesen, für mich stand sofort fest, dass ich „Waldmädchensommer“ unbedingt kennenlernen muss.

Alva ist vor kurzem mit ihrer Familie in ein kleines Dorf gezogen, welches direkt an einen großen Wald grenzt. Gerade haben die Sommerferien begonnen und Alva hat sich auf mehrere Wochen voller Langeweile eingestellt. Doch dann trifft sie im Wald auf das Mädchen Toni und zwischen den beiden Kindern entwickelt sich schnell eine wundervolle Freundschaft. Die beiden treffen sich fortan jeden Tag im Wald und sind von morgens bis abends draußen in der herrlichen Natur. Sie unternehmen Erkundungstouren, klettern auf Bäume, gehen schwimmen und sie beginnen sich Geschichten zu erzählen. Geschichten über magische Wesen wie den Lichtfunken und Mooswichteln und den Borklingen. In ihrer Fantasiewelt lauern aber auch Gefahren: Aurelia, die Hüterin des Waldes und des Lichts, wird von finsteren Mächten bedroht. Die Freundinnen wollen Aurelia unbedingt retten, doch während Toni vor den meist ziemlich gefährlichen Suchaktionen nicht zurückschreckt und immer längere Streifzüge durch den Wald unternimmt, wird Alva zunehmend unruhiger. Weshalb ist Toni dieses Spiel so wichtig? Denn das ist es doch: Nur ein Spiel...oder? Glaubt Toni etwa, dass das alles Wirklichkeit ist? Und wieso verschwindet sie oft einige Tage ohne eine jegliche Erklärung? Als Alva schließlich erkennt, worum es bei dem Ganzen wirklich geht, setzt sie sofort alles daran, um Toni zu helfen.

Sieht das Cover nicht traumhaft aus? Also um mich war es sofort geschehen, als ich es das erste Mal sah. Die Simona Ceccarelli kann einfach so toll zeichnen! Ich liebe ihre Bilder.
Die äußere Gestaltung verspricht auch zum Glück nicht zu viel – das, was zwischen den Buchdeckeln schlummert, ist ebenfalls einfach nur bezaubernd.
Theresa Czerny hat mit „Waldmädchensommer“ einen wundervollen Kinderroman geschrieben, bei dem ich sehr hoffe, dass er die Aufmerksamkeit erhalten wird, die er verdient. In dem Buch steckt einfach so viel mehr als nur ein schönes Sommerabenteuer. Es behandelt auf eine sanfte und außergewöhnliche Art und Weise ein ganz wichtiges Thema und ist um einiges tiefgründiger und ernster als von mir erwartet. Aus Spoilergründen werde ich euch nur jetzt leider gar nicht näher berichten können, weshalb einen „Waldmädchensommer“ so sehr bewegt und nachdenklich stimmt. Ich befürchte, dass ich ansonsten zu viel verraten würde. Der Klappentext deutet es zwar leicht an und einige von euch ahnen vielleicht auch schon, mit welcher Thematik sich das Buch unter anderem befasst, aber da ich niemanden die Spannung nehmen möchte, werde ich diesbezüglich nicht weiter ins Detail gehen.
Da die Erzählung aber noch viele andere wunderbare Dinge enthält, werde ich euch jetzt natürlich dennoch etwas von ihr vorschwärmen. Ich möchte hier in meiner Rezension schließlich deutlich machen, warum mir „Waldmädchensommer“ so gut gefallen hat.

Dann beginne ich mal mit dem Schreibstil. Von diesem war ich mal wieder auf Anhieb ganz angetan, für mich hat er sich superangenehm lesen lassen. Er ist ausdrucksstark und poetisch, zugleich ist er aber auch locker-leicht und besitzt einen für die Zielgruppe genau richtigen kindlichen Erzählton. Die Altersempfehlung vonseiten des Verlags liegt bei ab 11 Jahren und dem schließe ich mich an. Ansprechen wird das Buch vermutlich in erster Linie junge Mädels, welche man wohl auch als die Hauptzielgruppe bezeichnen kann, allerdings denke ich durchaus, dass die Geschichte auch für Jungen absolut lesenswert ist. Auch diese werden sich ganz bestimmt sehr gut mit unseren Hauptprotagonistinnen identifizieren können, allen voran mit Alva, aus deren Sicht alles in der Ich-Perspektive geschildert wird.

Alva habe ich sofort in mein Herz geschlossen. Sie ist liebenswert, aufgeweckt und mutig und da ihre Empfindungen und Gedanken authentisch und mit viel Empathie veranschaulicht werden, gelingt es einem als Leserin mühelos sich in Alva hineinzuversetzen. Auch mir, als Erwachsene, ist dies ohne Probleme geglückt.
Tonis Gefühls- und Gedankenwelt dagegen wird deutlich weniger anschaulich dargestellt. Sie umgibt bis zum Schluss etwas Geheimnisvolles, sodass man eine lange Zeit nicht recht weiß, wer genau diese Toni eigentlich ist. Dass sie etwas verbirgt und es sich dabei um nichts Gutes handelt, wird jedoch schnell klar. Toni sendet etwas Ernstes und Trauriges aus und wirkt oft ziemlich in sich gekehrt. Gleichzeitig ist sie aber auch ein sehr abenteuerlustiges und fantasievolles Mädchen. Mit Toni hat Theresa Czerny wahrlich eine einzigartige und ausgesprochen interessante Figur erschaffen, von der ich vom ersten Moment an ganz fasziniert war.

Auch die weiteren Charaktere haben mir richtig gut gefallen wie beispielsweise Alvas Familie, bestehend aus den Eltern und ihren beiden großen Geschwistern, oder die Frau namens Sophie, die in einem blauen Haus im Wald lebt und mit der sich Alva noch anfreunden wird.
Von den Nebenfiguren erfahren wir insgesamt allerdings nicht allzu viel. Der Fokus der Handlung liegt eindeutig auf Alva und Toni und ihren Erlebnissen im Wald.

Gemeinsam mit den beiden Mädchen erlebt man als Leser
in einen unvergesslichen Sommer in der Natur, voller warmer Sonnentage, kindlicher Fantasie, Abenteuer und Geheimnisse.
Zwischen den beiden Mädchen wird sich innerhalb kurzer Zeit eine innige Freundschaft entwickeln, sie werden sich quasi jeden Tag an ihren geheimen Plätzen treffen und zusammen in eine fantastische Welt flüchten, in der lauter magische Wesen ihr Unwesen treiben wie die Mooswichtel, Borklinge und Bellinen. Realität und Illusion beginnen sich dabei immer mehr zu vermischen, sodass man sich immer öfters zu fragen beginnt, ob diese erstaunliche Fantasiewelt der Freundinnen nicht vielleicht doch wirklich existiert.

Wie das alles beschrieben wird, ist einfach nur großartig. Ich war zutiefst beeindruckt von der großen Vorstellungskraft und Kreativität der Mädchen und von der Kulisse hatte ich das reinste Kopfkino. Theresa Czerny beschreibt sämtliche Schauplätze unglaublich bildhaft und stimmungsvoll. Man meint beim Lesen das Summen der Mücken und Rauschen der Bäume im Wind regelrecht hören, die Wärme der Sonnenstrahlen richtiggehend auf der Haut spüren und die Waldluft buchstäblich riechen zu können.
Das Setting habe ich mich vom ersten Augenblick an geliebt und von der besonderen Atmosphäre, die durchweg herrscht, war ich ebenfalls sofort komplett verzaubert. Sie hat etwas Märchenhaftes an sich und verströmt eine herrlich unbeschwerte sommerliche Leichtigkeit, zugleich strahlt sie aber auch etwas Düsteres und Bedrückendes aus, vor allem zum Ende hin wird die glückliche Sommeridylle der Mädchen immer mehr von dunklen Schatten überzogen.

Was genau Alva und Toni alles in ihren gemeinsamen Sommerferien erleben werden und wie das Ganze ausgehen wird, werde ich euch hier nicht erzählen. Ich, für mich, kann jedenfalls nur sagen, dass mich das Ende vollkommen zufriedenstellen konnte. Es ist ergreifend und emotional und schließt die Geschichte perfekt ab.

Fazit: Nachdem mich Theresa Czerny bereits mit ihrer Pferdebuchreihe hellauf begeistern konnte, hat sie mich nun auch mit ihrem Kinderroman ab 11 Jahren völlig verzaubern können. Das Buch erzählt eine wunderschöne Geschichte mit Tiefgang und einem Hauch Magie, es ist atmosphärisch, poetisch, einfühlsam und berührend und lädt trotz der ernsten Thematik mit seiner sommerlichen Leichtigkeit zum Wohlfühlen ein. Ich kann „Waldmädchensommer“ jedem nur ans Herz legen und vergebe 5 von 5 Sternen.

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Veröffentlicht am 26.01.2022

Ein wunderbares Kinderbuch mit Tiefgang

Aurora und die Sache mit dem Glück
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Bei einem Blick in das neue Frühjahresprogramm des Hanser Verlags, ist mir „Aurora und die Sache mit dem Glück“ sofort ins Auge gesprungen. Das Cover mag ich richtig gerne, ich finde es wunderhübsch, ...

Bei einem Blick in das neue Frühjahresprogramm des Hanser Verlags, ist mir „Aurora und die Sache mit dem Glück“ sofort ins Auge gesprungen. Das Cover mag ich richtig gerne, ich finde es wunderhübsch, und da mich der Klappentext ebenfalls direkt ansprach, stand für mich sehr schnell fest, dass ich das Buch lesen möchte.

Aurora trägt ihre T-Shirts meist linksherum, da die Etiketten sie sogar dann noch stören, wenn ihre Mutter sie herausgeschnitten hat; sie spricht gerne in erfundenen Sprachen und sie hat die Angewohnheit ihre Sätze in zwei Teile zu gliedern. Aurora besitzt so einige seltsame Eigenarten, weswegen viele sie für komisch halten. Aurora weiß, dass sie irgendwie anders ist, sie stört sich allerdings nicht groß daran. Soll die blöde Lindsey Toffle aus ihrer Klasse sie doch ärgern, Aurora will eh nicht mit ihr befreundet sein. Ihr einziger und weltbester Freund ist Duck, der klügste und treueste Hund, den es auf der Welt gibt. Als er eines Tages plötzlich spurlos verschwindet, ist Aurora am Boden zerstört. Sie muss ihren Freund unbedingt wiederfinden! Leider bleibt ihre Suche zunächst erfolglos und als wäre das nicht schon schlimm genug, beschäftigt Aurora dann auch noch eine ganz andere Sache: Ihre Eltern werden demnächst von Heidi Besuch bekommen. Diese hat früher bei ihnen gelebt und Aurora kennt sie bisher nur aus zahlreichen Erzählungen. Aurora möchte diese Frau nicht kennenlernen und nichts mit ihr zu tun haben. Ihre Einstellung soll sich erst dann ändern, als Heidi ihr bei der Suche nach Duck zu helfen beginnt – und dabei, Auroras eigenes Glück wiederzufinden.

Als ich erfuhr, dass es sich bei dem Buch um die Fortsetzung von Sarah Weeks Roman „So B. It“ handelt, war ich kurz am überlegen, ihn mir zuzulegen und schnell vor dem Folgeband zu lesen. Dann aber las ich, dass man die Bücher unabhängig voneinander lesen kann und ich habe mich kurzerhand umentschieden. Ob die Lesefreude höher ist, wenn man den Vorgänger kennt, kann ich daher nun nicht sagen – ich zumindest hatte keine Verständnisprobleme. Da allerdings die Figur Heidi, von der „So B. It“ handelt, oft im Folgeband erwähnt und später auch noch ihren Auftritt haben wird, könnte ich mir vorstellen, dass es vielleicht doch besser ist, wenn man zuerst ihre Geschichte liest. Aber wie gesagt, wissen tue ich es nicht. Ich habe mir nun jedenfalls fest vorgenommen, den vorherigen Teil demnächst zu lesen. „Aurora und die Sache mit dem Glück“ hat mich nun richtig neugierig auf Heidis Erlebnisse gemacht.

Mir hat mein erstes Werk aus der Feder von Sarah Weeks herrliche Lesestunden bescheren können. In meinen Augen ist der US-amerikanischen Autorin mit „Aurora und die Sache mit dem Glück“ ein bezaubernder Kinderroman mit Tiefgang geglückt, in welchem sie die Geschichte eines ungewöhnliches Mädchens erzählt und uns Leserinnen viele wertvolle Themen näherbringt wie das Anderssein und Akzeptanz, Familie, Liebe, Freundschaft, Hilfsbereitschaft und Zusammenhalt. Das Buch ist mit viel Wärme, Feingefühl und Leichtigkeit geschrieben und wird insgesamt recht ruhig erzählt. Es ist humorvoll und ernsthaft zugleich und – dieser Punkt hat mir besonders gut gefallen – es vermittelt eine großartige Message: Es ist okay, anders zu sein. Sei immer du selbst und lass dich für andere nicht verbiegen. Jeder Mensch ist toll und einzigartig, mit all seinen Ecken, Kanten und Eigenheiten. Unsere Hauptprotagonistin Aurora geht uns da mit einem guten Beispiel voran. Sie weiß, dass sie komisch auf andere wirkt, sie akzeptiert ihre Marotten und Verrücktheiten aber und ist stets sie selbst.

Mit Aurora, aus deren Sicht alles in der Ich-Perspektive geschildert wird, hat Sarah Weeks eine ganz besondere Buchheldin erschaffen. Aurora ist sympathisch, ehrlich, pfiffig und klug und macht sich über vieles ihre Gedanken. Sie ist nicht auf den Mund gefallen und besitzt so einige seltsame Tics und Angewohnheiten, die sie ziemlich schrullig wirken lassen und aufgrund derer ich mich anfangs gefragt habe, ob sie an einer Form des Autismus leidet. Im Verlauf des Buches wird allerdings noch gesagt, dass sie keine Autistin ist. Aurora ist eben einfach anders, wodurch sie es im Leben leider oft nicht leicht hat, vor allem in der Schule nicht. Also ich fand Aurora zauberhaft. Ich mochte ihre selbstbewusste, authentische und aufgeweckte Art total gerne und habe mich jederzeit mühelos in sie hineinversetzen können.

Die weiteren Charaktere haben mir ebenfalls unheimlich gut gefallen. Allesamt wurden sie glaubhaft und mit viel Liebe von der Autorin ausgearbeitet. Da hätten wir zum Beispiel Auroras Eltern, die zwei herzensgute Menschen sind und ihre Tochter über alles lieben. Die Beziehung zwischen den dreien wird wundervoll veranschaulicht wird, mir ist da richtig warm ums Herz geworden.
Auch die Art und Weise wie die innige Bindung zwischen Aurora und ihrem Hund Duck dargestellt wird, hat mich sehr berührt. Die beiden verbindet wahrlich ein ganz besonderes Band der Freundschaft. Dass für Aurora eine Welt zusammenbricht, als ihr geliebter Duck auf einmal spurlos verschwindet, kann man als Leser
in daher nur zu gut nachvollziehen. Ich habe da sehr mit unserer Ich-Erzählerin mitgelitten und so für sie gehofft, dass sie ihren weltbesten Freund noch wiederfinden wird. Ob ihre Suche erfolgreich sein wird, werde ich euch jedoch nicht verraten, dass müsst ihr schon selbst herausfinden und auch über die Figur Heidi möchte ich eigentlich gar nicht groß was sagen. Nur so viel noch: Ich mochte die liebenswerte Heidi unglaublich gerne, allerdings habe ich auch Aurora verstehen können, dass sie eifersüchtig auf sie ist. Ihre Mutter redet einfach ständig von Heidi und scheint sie viel mehr zu lieben als sie – ich glaube, ich hätte an Auroras Stelle ähnlich gefühlt.
Aurora wird Heidi schließlich noch kennenlernen, aber wie ihr Aufeinandertreffen ablaufen wird und ob die beiden noch Freundinnen werden, werde ich euch hier nicht erzählen.

So, nach meinen bisherigen begeisterten Worten fragen sich manche von euch nun bestimmt, warum ich keine fünf Sterne vergeben habe. Ich habe das Buch echt gerne gelesen, aber irgendwie hat mir letztendlich dann doch etwas gefehlt, etwas, das ich leider gar nicht genauer benennen kann. Absolut empfehlen kann ich „Aurora und die Sache mit dem Glück“ aber natürlich dennoch, sowohl Kindern ab 10 Jahren als auch deutlich älteren Leser*innen.

Fazit: Eine einfühlsame und zeitlos schöne Geschichte über ein außergewöhnliches Mädchen auf der Suche nach seinem eigenen Glück.
Die US-amerikanische Autorin Sarah Weeks hat mit „Aurora und die Sache mit dem Glück“ ein wunderbares Kinderbuch aufs Papier gebracht, welches ich jedem, egal ob Jung oder Alt, nur ans Herz legen kann. Die Erzählung ist tiefgründig, unterhaltsam, berührend und warmherzig, sie steckt voller wichtiger Themen und Werte und sie vermittelt eine ganz tolle Botschaft. Ich hatte jede Menge Freude beim Lesen und vergebe sehr, sehr gute 4 von 5 Sternen!

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Veröffentlicht am 26.01.2022

Ein spannendes und tolles Finale!

Seawalkers (6). Im Visier der Python
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Hurra, endlich geht es mit der Seawalkers-Serie weiter! Da die fünf bisherigen Bände allesamt Highlights für mich waren, habe ich dem Erscheinen von Band 6 ganz sehnsüchtig entgegen gefiebert. Auf den ...

Hurra, endlich geht es mit der Seawalkers-Serie weiter! Da die fünf bisherigen Bände allesamt Highlights für mich waren, habe ich dem Erscheinen von Band 6 ganz sehnsüchtig entgegen gefiebert. Auf den finalen Teil der Reihe war ich ungeheuer gespannt.

Tigerhai-Wandler Tiago und seine Klassenkameradinnen von der Blue Reef High sind ganz aufgeregt: Sie werden eine Klassenfahrt nach Kalifornien machen! Alle Erstjahresschülerinnen, die ihre Verwandlungen im Griff haben, dürfen mit an die kalifornische Gestaltwandler-Schule Redcliff High, die erst vor kurzem eröffnet wurde. Tiago, Shari und Co. können es kaum erwarten, die Tierwandler von der Westküste kennenzulernen. Doch warum darf ihre Mitschülerin Ella nicht mitfahren und soll die Schule sogar verlassen? Was führt ihre Mutter, die hinterhältige Anwältin Lydia Lennox, jetzt wieder Übles im Schilde? Tiago und seine Freunde und Freundinnen ahnen nichts Gutes.
An der Redcliff High angekommen, müssen die Seawalkers schnell feststellen, dass es auch hier Schülerinnen gibt, die für Unfrieden sorgen und zudem nicht allzu begeistert von den Gästen zu sein scheinen. Der Schüleraustausch beschert Tiago und Co. aber trotzdem eine tolle Zeit an der Pazifikküste und neue Freundschaften. Als sie jedoch einen Ausflug nach San Francisco machen und dabei in das Visier von skrupellosen Tierschmugglern geraten, schweben sie auf einmal in großer Gefahr. Lydia Lennox scheint nicht ihre einzige Rivalin zu sein, das wird Tiago schnell klar. Werden er und seine Freundinnen die fiesen Pläne der Umweltkriminellen rechtzeitig stoppen können?

Obwohl es bei mir nun inzwischen schon wieder über ein halbes Jahr her ist, dass ich den fünften Teil gelesen habe, waren mir dessen Geschehnisse noch sehr präsent. Ich habe daher mühelos in das Seawalkers-Universum zurückgefunden. Kurze Info an alle Neulinge: Da die Bände aufeinander aufbauen, rate ich dringend, deren chronologische Reihenfolge einzuhalten. Die Woodwalkers-Bücher muss man allerdings nicht vorher gelesen haben. Ich würde es zwar empfehlen, da ich denke, dass die Lesefreude dann ein wenig höher ist, aber fürs Verständnis ist es nicht erforderlich.

So viel dazu. Kommen wir nun zu meiner Meinung über den Abschlussband. Dass meine Ansprüche außerordentlich hoch waren, brauche ich vermutlich gar nicht zu erwähnen, oder? Die Vorgänger fand ich schließlich allesamt richtig klasse – ich persönlich finde ja, dass die Reihe mit jedem weiteren Band besser geworden ist – und da es sich bei Teil 6 zudem auch noch um das letzte Seawalkers-Abenteuer handelt, habe ich mir wirklich ziemlich viel von dem Buch erhofft.
Langer Rede, kurzer Sinn: Meine Erwartungen konnten erneut komplett erfüllt werden!
In meinen Augen hat Katja Brandis mit „Im Visier der Python“ ein rundum gelungenes Finale aufs Papier gebracht, mit welchem sie die zweite Staffel ihrer großen Gestaltwandler-Serie würdig abschließt. Ich habe auch dieses Mal eine wundervolle Zeit mit Tiago, Shari und Co. verbracht und musste mich leider viel zu schnell wieder von ihnen verabschieden.

Mein Lesevergnügen war für meinen Geschmack leider wirklich ein viel zu kurzes. Der sechste Teil mag mit seinen gut 430 Seiten der bisher eindeutig dickste Band der Reihe sein, aber lange an diesem sitzen tut man definitiv nicht. Der flüssige Schreibstil von Katja Brandis liest sich mal wieder unheimlich gut und die Handlung reißt einen von Beginn an mit. Man fliegt beim Lesen einfach nur so durch die Seiten und mag mit dem Lesen gar nicht mehr aufhören. Bei mir zumindest war es so.

Wie die fünf vorherigen Bände, so kann auch der finale Band mit einem perfekten Mix aus Spannung, Action, Humor, unvorhersehbaren Wendungen und emotionalen Momenten aufwarten und viele bedeutende Themen wie Freundschaft, Liebe, Mut und Zusammenhalt sind ebenfalls Teil der Handlung. Auch der Tier- und Umweltschutz kommt erneut nicht zu kurz, was mir besonders gut gefallen hat. Die Tier- und Umweltschutz-Thematik ist einfach eine so relevante – ich finde es daher großartig, dass Katja Brandis sie in ihren Seawalkers-Büchern mit eingebunden hat und uns vor Augen führt, wie wichtig es ist, unseren Planeten zu schützen. Der Umweltschutz liegt der Autorin sehr am Herzen, das spürt man auch dieses Mal nur zu gut.
Diversität spielt in diesem Band übrigens auch wieder eine recht große Rolle, meinem Empfinden sogar ein bisschen mehr als in den Bänden davor. Wir bekommen es insgesamt mit so einigen queeren Figuren zu tun, was ich richtig cool finde.

Zu den Charakteren kann ich mich insgesamt nur positiv äußern, allesamt wurden sie mal wieder prima von der Autorin ausgearbeitet.
Unseren Hauptprotagonisten und Ich-Erzähler Tiago habe ich schon längst in mein Herz geschlossen. Er ist ein supersympathischer und lustiger Typ, man muss einfach gernhaben. Auch seine feste Freundin, Delfin-Wandlerin Shari, zählt zu meinen Lieblingen; ich mag ihre aufgeweckte Art einfach wahnsinnig gerne.
Neben Tiago und Shari dürfen wir im Verlauf des Buches noch auf viele weitere vertraute Gesichter treffen wie Jasper, Rocket, Mr. Garcia und Ella. Sogar Carag und seine Freunde aus der Woodwalkers-Reihe sind abermals mit von der Partie, was mich sehr gefreut hat.

Die fiese Anwältin Lydia Lennox hat natürlich ebenfalls wieder ihren Auftritt und als wäre eine Widersacherin nicht schon mehr als genug, bekommen es Tiago und Co. in Kalifornien dann auch noch mit einem weiteren Schurken zu tun. Was ihre Gegner Hinterhältiges im Schilde führen, werde ich euch allerdings nicht verraten, das müsst ihr schon selbst herausfinden.

Über ein paar ein weitere Figuren möchte ich euch aber noch kurz berichten. Wir haben nicht nur das Vergnügen viele alte Bekannte wiederzutreffen – wir dürfen auch einige neue Personen kennenlernen. Ein paar Schüler und Lehrer der kalifornischen Tierwandler-Schule Redcliff High zum Beispiel, bei denen es sich größtenteils um Windwalkers handelt. Da gehe ich ja sehr davon aus, dass wir ihnen in der nächsten Gestaltwandler-Staffel wieder begegnen werden.

Vollkommen bei mir punkten konnte Katja Brandis dann auch wieder mit dem Setting. Für Kalifornien, insbesondere San Francisco, hatte ich irgendwie schon immer eine große Schwäche. Ich habe mich daher sehr darüber gefreut, dass Tiago und seine Mitschüler*innen für ihren Schüleraustausch an die US-Westküste reisen werden und die Story überwiegend in eine meiner Traumstädte spielt. Ich bin dann auch ganz auf meine Kosten gekommen, San Francisco wird echt toll beschrieben.
Meine Zeit an der Blue Reef High habe ich aber natürlich auch wieder zutiefst genossen. Diese Tierwandler-Schule ist einfach einzigartig, hoffentlich wird es uns in der nächsten Staffel ab und an mal wieder dorthin verschlagen.

Was dann selbstverständlich nicht unerwähnt bleiben darf, ist die Gestaltung des Buches, die wir der wunderbaren Claudia Carls zu verdanken haben. Das Cover ist mal wieder ein echter Hingucker, ich finde es umwerfend, und auch von den zahlreichen stimmungsvollen schwarz-weiß Illustrationen, die die Geschichte begleiten, bin ich hellauf begeistert. Die Claudia Carls kann einfach so schön zeichnen! Ich liebe ihren Zeichenstil.

Fazit: Spannend, witzig, lehrreich und einfach nur meerig – ein packendes Finale, das man nicht mehr aus der Hand legen mag!
Mich hat Katja Brandis mit dem Abschlussband ihrer Seawalkers-Reihe auf ganzer Linie überzeugen können. Ich hatte tierisch viel Spaß beim Lesen und habe Tiago, Shari und Co. nur zu gerne auf ihrem letztem großen Abenteuer zu begleitet. Von mir gibt es volle 5 von 5 Sternen!

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