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Veröffentlicht am 14.06.2024

Wilde Jagd nach der Wahrheit

Ich finde dich wieder
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"Uns bleibt immer New York" von Mark Miller war letztes Jahr eines dieser Bücher, die mich total überrascht und begeistert haben, sodass mir der Autor im Gedächtnis geblieben ist und es sofort Klick gemacht ...

"Uns bleibt immer New York" von Mark Miller war letztes Jahr eines dieser Bücher, die mich total überrascht und begeistert haben, sodass mir der Autor im Gedächtnis geblieben ist und es sofort Klick gemacht hat, als ich dieses Buch gesehen habe. Und wow, war das wieder ein tolles Buch. Irgendwo zwischen Familiendrama und Thrillerspannung, hat mich dieser Roman wieder sehr gefesselt. Ich war richtig gebannt von der Story, deren Perfidität man sich gar nicht ausmalen kann. Spannend und temporeich geplottet.

Zum Inhalt: Bei einem tragischen Autounfall verstirbt Toms Sohn, während er selbst noch im Koma liegt. Daran zerbricht auch seine bereits angeschlagene Ehe völlig und Tom lebt seitdem zurückgezogen in den Florida Keys. Als er eine anonyme Email bekommt, deren Schreiber andeutet Josh würde noch leben, flammt in Tom neuer Kampfgeist auf und er setzt alles daran, die Wahrheit über die Nacht, die sein Leben zerstörte, aufzudecken.

Am Anfang der Geschichte steht der Unfall selbst, der eindringlich und aufwühlend geschildert ist, dann folgt ein harter Cut zu Toms Leben in der Gegenwart, wo er immer noch versucht, die Ereignisse zu verarbeiten. Anfänglich liegt der Fokus eher auf seinen neuen Mietern und schon bei ihrer Ankunft überkommt einen ein ungutes Gefühl, dass sie Ärger bedeuten könnten. Und das nicht nur, weil Tom sich zu der verheirateten Kay hingezogen fühlt. Schnell stellt sich eine angespannte Atmosphäre ein, in der Tom beschattet wird und sich andeutet, dass an der anonymen Mail mehr dran sein könnte, als Tom zuerst zu glauben wagte.

Die Geschichte schlägt schnell unerwartet große Kreise, in denen Tom nur ein Spielball ist, seinen Gegnern aber mächtig in die Suppe spuckt, nicht zuletzt weil er ein paar tolle Verbündete auf seiner Seite hat. Ich bin nur so durch die Seiten geflogen und war wirklich auf den Ausgang dieser Geschichte gespannt. Ein bisschen liest sich das Buch zwischendurch wie ein Actionfilm, bei dem der Held auf einen einsamen Rachefeldzug geht. Stellenweise war das für mich knapp an der Grenze zur Übertreibung, was so eine Einzelperson (unser Protagonist ist Autor von Beruf, kein Soldat oder Polizist), da alleine auf die Beine stellt.

Tatsächlich hielt das Buch die eine oder andere überraschende Wendung bereit, sodass es bis zum Schluss interessant und unterhaltsam bleibt. Mir hats wieder gut gefallen, war aber eine komplett anderes Buch, als die kosmopolitische New York Geschichte aus dem vergangenen Jahr. Für mich hat sich Autor Mark Miller damit schön breit aufgestellt, sodass ich auch in Zukunft nach seinen Büchern Ausschau halten werde.

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Veröffentlicht am 14.06.2024

Apokalypse trifft auf Gaming

AGE OF IVY
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Als ich die Ankündigung des Buches gesehen habe, habe ich auf eine Geschichte à la „Ready Player One“ gehofft- eine Mischung aus Sci-Fi und Dystopie, was ich damals eine grandiose Idee und genial umgesetzt ...

Als ich die Ankündigung des Buches gesehen habe, habe ich auf eine Geschichte à la „Ready Player One“ gehofft- eine Mischung aus Sci-Fi und Dystopie, was ich damals eine grandiose Idee und genial umgesetzt fand. Nachdem ich nun „Age of Ivy“ beendet habe, weiß ich gar nicht, ob es mir nicht sogar besser gefällt. Die Geschichte hat mich absolut mitgerissen und ich bin jetzt schon so gespannt auf den zweiten Teil.

Zum Inhalt: 2062 ist die Welt von einem Pflanzenvirus überrannt worden, nur London hält dem Virus noch Stand. Ziel des Spiels ist es, zu überleben und Kämpfe zu gewinnen oder Quest zu gewinnen, um Inventar und Fähigkeiten zu bekommen. Es gibt keine Heilung: wer den Efeu berührt, stirbt.

Das Setting des apokalyptischen, bedrohlichen Londons fand ich gut gewählt und auch detailreich genug beschrieben, um es sich vorstellen zu können. Die einzelnen Quests waren superspannend und ich habe richtig mitgefiebert, ob die Gruppe um Nell es schaffen kann. Ich bin jetzt nicht aktiv in der Gaming-Szene drin, hatte aber kein Problem die paar Gamingbegriffe die vorkamen richtig einzuordnen. Ansonsten ist die Sprache dem Alter der Figuren angepasst, jugendlich und leicht verständlich.

Ich habe das Buch als Hörbuch gehört, was ich sehr gelungen fand. So bekommt die durch das Spiel führende KI zum Beispiel eine entsprechende elektronisch verstärkte Stimme, was ich total cool und stimmungsvoll umgesetzt empfunden habe. Durch diese KI-Ansagen fühlte man sich selbst direkt in die Handlung des Games versetzt. Auch die kurzen Kapitel aus Sicht des Gamemasters waren sehr packend und man fragt sich natürlich, was hinter dem Spiel steckt. Die beiden Sprechen haben auch die Emotionen der Protas stark und nahbar rübergebracht. Ich glaube ich habe selten ein Hörbuch gehört, dass ich derartig stimmig umgesetzt fand.

Neben dem Kampf ums pure Überleben und der Suche nach einer angeblich sicheren Zuflucht beschäftigen die Figuren auch die Themen rund um Freundschaft und Liebe, denn unklar ist, wem man in der Welt von AoI vertrauen kann. Das Ende war ganz schön dramatisch, was ich gemessen an Alter und Background der Figuren leicht übertrieben fand. Außerdem gab es einen ziemlich fiesen Cliffhanger. Ich freu mich auf jeden Fall schon auf Band 2 und kann das Hörbuch nur wärmstens empfehlen.

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Veröffentlicht am 09.06.2024

Eigenwillige Geschichte

Country Place
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Der Klappentext ließ ja bereits erahnen, dass wir uns in Gesellschaft kleingeistiger Gemüter begeben und an einen Ort, der von den dörflichen Geheimnissen lebt. Trotzdem war ich sehr überrascht wie beschränkt ...

Der Klappentext ließ ja bereits erahnen, dass wir uns in Gesellschaft kleingeistiger Gemüter begeben und an einen Ort, der von den dörflichen Geheimnissen lebt. Trotzdem war ich sehr überrascht wie beschränkt das Gesichtsfeld der Geschichte war, das sich vor allem auf die Skandale zweier eingesessener Familien fokussiert. Nicht ganz was ich mir erhofft hatte, trotzdem durchaus amüsant zu lesen.

Zum Inhalt: als Johnnie Roanes aus dem Krieg zurückkehrt findet er seine Heimatstadt unverändert und doch entfremdet vor. Und auch er selbst ist nicht mehr derselbe wie vor vier Jahren. Doch kann er sich überhaupt noch ein Leben in der ländlichen Beengtheit vorstellen, nachdem er die Welt gesehen hat?

Ich dachte es würde um Heimkehr gehen und darum seinen Platz im eigene Leben wiederzufinden. Aber viel mehr ging es darum, wie das Leben aller anderen weitergegangen war, was Johnnie zurückgelassen und verpasst hatte. Er selbst ist eher eine passive Figur seiner eigenen Geschichte. Im Fokus steht der dörfliche Tratsch, die kleinkarierten Ansichten der Bewohner und eher veralteten Moralvorstellungen. Plot und Setting sind also denkbar simpel gehalten und die Handlung trudelt so ein bisschen vor sich hin.

Spannend finde ich, dass das Buch bereits 1947 erschienen ist. Betrachtet man die Geschichte vor diesem Hintergrund wirkt sie vermutlich um einiges skandalöser, während sie mir beim Lesen oft einfach überholt vorkam. Keine der vorkommenden Personen war mir sympathisch, Misogynie und Rassismus sind unter den Dorfbewohnern keine exotischen Eigenschaften.
Aus heutiger Sicht sind die Figuren sehr stereotypisch dargestellt, bin mir aber eigentlich sicher, dass es nah an die damalige Realität herankommt und selbst heute, je nach Region, immer noch eine gewisse Aktualität besitzt.

Die Gedankengänge und Handlungsweisen der in den Fokus gerückten Personen wirken teilweise völlig irrational, worin für mich der Unterhaltswert der Geschichte lag. Es wirkte auf mich wie ein absoluten Possenspiel. Ob das so angemacht war, weiß ich nicht, aber vor diesem Hintergrund habe ich mich an der Geschichte schon amüsieren können.

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Veröffentlicht am 09.06.2024

Starker Folgeband einer Highlight-Reihe

Rule of the Aurora King
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Ich fand schon den Auftaktband absolut stark und habe mich so auf diese Fortsetzung gefreut um mehr über Lars Schicksal zu erfahren. Und dieser Band hier ist einfach wieder absolut grandios und mitreißend ...

Ich fand schon den Auftaktband absolut stark und habe mich so auf diese Fortsetzung gefreut um mehr über Lars Schicksal zu erfahren. Und dieser Band hier ist einfach wieder absolut grandios und mitreißend erzählt, eine Geschichte bei der ich absolut mitgebaut habe und die von Anfang bis Ende wahnsinnig spannend war. Für mich wieder ein echtes Fantasy-Highlight und ein richtiger starker Band dieser epischen Reihe.

Zum Inhalt: nach den Wettkämpfen am Sonnenhof findet sich Lor als Gefangene des Aurora-Prinzen Nadir wieder, der ihr ihre Geheimnisse entlocken will. Und obwohl er der Sohn ihres größten Feindes ist, entdecken die beiden ihre gemeinsamen Interessen und schließen eine Allianz um Lars Krone zu finden und ihre Macht zu entfesseln. Als sie sich dabei immer näher kommen muss Vor sich daran erinnern, dass sie ihm nicht ihr Herz schenken darf.

Zuerst mal: das Setting des ersten Band war ja mit dem Sonnenhof recht simpel gehalten und auch hier spielt ein Großteil der Handlung abwechselnd in Nadirs Versteck und dem Bergfried seiner Vaters. Aber mit den Protagonisten besucht der Leser auch kurzzeitig das Königreich von Herz, wodurch sich die Handlungswelt ausweitet und vielfältiger wird. Das hat mir gut gefallen, weil so auch ein paar der Fantasy-/Magieelemente zum Tragen kamen.

Die beiden Protagonisten zusammen sind einfach eine grandiose Kombination und die Chemie zwischen ihnen war praktisch mit Händen greifbar. Ich liebe Nadirs brachiale, besitzergreifende Art und fand es großartig, wie Lor sich aber immer wieder gegen ihn behauptet und ihm absolut Paroli bieten kann. Die Lovestory hat mir richtig gut gefallen und ich hoffe wir erleben davon in den Folgebänden noch mehr.

Auch die Rückblenden in das Reich von Herz und die Geschichte von Lars Großmutter waren richtig interessant und gut aufgebaut, sodass es durchweg spannend blieb. Gegen Ende gab es dann sogar nochmal ein paar größere Enthüllungen, die vielleicht nicht super unerwartet kamen, sich aber gut in den Plot eingefügt und die Zeitebenen verknüpft haben.
 
Lors Schicksal ist mir total an die Nieren gegangen. Das Buch schafft scheinbar mühelos den Spagat zwischen ernsten, ergreifenden Themen und bodenloser Spannung und Nervenkitzel.
Ich finde es einfach unglaublich, was es wieder alles zu entdecken und begreifen gab und bin mir sicher, dass auch die Folgebände noch die eine oder andere Überraschung bereithalten werden. Habe das Buch geliebt und kann den nächsten Band nicht erwarten.

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Veröffentlicht am 09.06.2024

Super brisanter Fall

Der 1. Patient
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Ich fand das Thema dieses Buches ja einen absoluten Volltreffer: aktuell, brisant, medienwirksam und gespickt mit einer Prise persönlichem Drama. Und dann auch noch mit diesem grandiosen Duo, besser kann ...

Ich fand das Thema dieses Buches ja einen absoluten Volltreffer: aktuell, brisant, medienwirksam und gespickt mit einer Prise persönlichem Drama. Und dann auch noch mit diesem grandiosen Duo, besser kann ein Justizkrimi eigentlich nicht sein. Ist vielleicht mein bisher liebster Band der Reihe. Die Bücher der Reihe kann auch gut unabhängig voneinander lesen, da die Fälle in sich geschlossen sind und den Hauptpart der Bücher ausmachen. Wobei ich aber finde, dass sich der ganze Charme der Beziehung Jarmer/Eberhardt erst entfaltet, wenn man ihr ganzes Ausmaß kennt.

Zum Inhalt: eine OP mit Todesfolge und eine Chirurgin auf der Anklagebank. Aber schnell dominiert ein anderes Thema den Gerichtssaal und Medien. Denn Dr. Sasha Müller hat in ihrem OP einer KI vertraut, was die Schuldfrage verzerrt. Denn ist eine Maschine schuldfähig? Oder trägt Dr. Müller die alleinige Verantwortung für das Versagen des Systems?

Ich finde das Thema KI und wie sie unsere Alltagsbereiche infiltriert wahnsinnig interessant, weil es natürlich unglaubliches Potential birgt, aber auch viele Gefahren. Ich finde das Buch schafft es gut, das Thema nicht nur verständlich aufzuarbeiten, sondern auch von beiden Seiten differenziert zu beleuchten. Und wirft dabei Fragen in den Raum, an denen ich mir auch abseits der Lektüre noch gerne den Kopf zerbrochen habe.

Ich liebe da die Charaktere, bisher waren die für mich auch immer der treibende Faktor diese Reihe zu verfolgen, ich liebe die Mischung aus Rechtsmedizinischen Ausflüge und Einblicken in die Welt des Rechtssystems. Der schräge aber ausgefuchste Jarmer und der nonchalante Eberhardt sind einfach ein Duo, dem ich gerne bei der Arbeit über die Schulter schaue. Ich liebe es, wie sie sich gegenseitig die Bälle zuspielen.

Ich fand dieses Buch rundum gelungen, das prekäre Thema und der durchweg spannende Plot haben mir richtig gut gefallen.

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