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Veröffentlicht am 19.09.2022

Ruhiger Thriller mit fantastischem Ende

SCHNEE
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„Schnee“ hat ein sehr minimalistisches Cover, was aber eigentlich gut zum Buch passt. Ich kannte bisher nicht von der Autorin, der Klappentext hat aber neugierig gemacht. Das Buch kam für mich lange nicht ...

„Schnee“ hat ein sehr minimalistisches Cover, was aber eigentlich gut zum Buch passt. Ich kannte bisher nicht von der Autorin, der Klappentext hat aber neugierig gemacht. Das Buch kam für mich lange nicht in Fahrt, sodass eigentlich nur das Ende das Buch tatsächlich als Thriller kennzeichnet. Letztendlich hat es mich aber nicht umgehauen.

Zum Inhalt: eine Gruppe Wanderer wird vermisst und die Polizei, sowie ein Rettungstrupp ziehen los um die vermissten Personen zu finden. Als eine halbnackte Frauenleiche gefunden wird, gewinnt der Fall an Brisanz. Wo sind die übrigen Wanderer? Zeitgleich passieren an der Radarstation in Stokksnes merkwürdige Dinge. Was geht in dem beschaulichen Örtchen vor sich?

Das Setting kommt mit sehr wenig aus und ist trotzdem atmosphärisch: isländische Einöde, verschneite Wildnis, Kälte und Dunkelheit. Mehr braucht es nicht, um diesen Roman sehr stimmungsvoll auszukleiden. Die Geschichte klingt sehr langsam an, anfangs wird ja auch noch von einem Vermisstenfall ausgegangen. Es werden drei Handlungsstränge parallel erzählt, obwohl einer von ihnen eine Woche vor den anderen beiden spielt und die Erlebnisse der Wanderer widerspiegelt. Die anderen beiden zeigen die Suche nach den vermissten Wanderern, sowie die Vorkommnisse an der Radarstation.

Das Buch hat sich gut lesen lassen, auch wenn lange Zeit nicht wirklich viel passiert. Das Buch ist kein blutiger Thriller, die Ereignisse muten eher geisterhaft an, sodass eine unterschwellig gruslige Stimmung erzeugt wird. Das Buch ist absolut unblutig und obwohl letztendlich sechs Morde passiert sind, ist das ganze wenig nervenaufreibend. Das Buch lebt wirklich von dieser unterschwellig kalten, mysteriösen Atmosphäre und der verschneiten Kulisse in der scheinbar Geister spuken.

Mir hat einfach ein bisschen die Spannung im Buch fehlt. Die Geschichte war schon irgendwie interessant und ich wollte wissen, was es mit dem Spuk auf sich hat, aber ich konnte das Buch auch gut mal zwischendurch aus der Hand legen.
Die Auflösung am Ende hingegen fand ich absolut grandios. Diese Raffinesse hätte ich mir auch für den Rest der Handlung gewünscht, die zwar nicht langweilig war aber lange scheinbar nirgendwo so recht hinführte.

Insgesamt solide und das Ende hat für mich nochmal wirklich was rausgerissen. Aber ganz überzeugt hat es mich nicht. 3,5 Sterne

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Veröffentlicht am 19.09.2022

Cooler Jugendroman

Shadow Land
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„Shadow Land“ ist ein dystopischer Roman für Jugendliche und ein unabhängiger Einzelband. Das Cover ist total interessant anzuschauen, nicht nur weil die Farbgestaltung sehr cool ist, sondern auch, weil ...

„Shadow Land“ ist ein dystopischer Roman für Jugendliche und ein unabhängiger Einzelband. Das Cover ist total interessant anzuschauen, nicht nur weil die Farbgestaltung sehr cool ist, sondern auch, weil sich im Dickicht diverse Augenpaare verstecken. Das macht absolut neugierig auf das Buch wie ich finde. Der Roman selbst ist definitiv für eine jüngere Leserschaft ausgelegt, nicht nur weil alle Protagonisten sehr jung sind, sonder auch weil er sehr seicht ist und typische Jugendthemen aufgreift.

Zum Inhalt: Kaia lebt in einer Sicherheitszone in den USA. Als ein Virus die Menschheit in tödliche Bestien verwandelte, versuchte sie mit ihren Eltern in eine sichere Stadt zu flüchten, doch nur Kaia überlebte. Niemand darf die Stadt verlassen und ein Chip im Körper überwacht potentielle Mutationen. Wer mutiert, wird eliminiert. Kais hat dieses System nie angezweifelt, bis ein Auftrag sie hinter die Mauern und in Wald führt. Und dort alles infrage gestellt wird, was Kaia zu wissen glaubt.

Das Buch geht sehr gemächlich los und schildert erst einmal die Lebensumstände der Menschen im Jahr 2169. Obwohl die Menschen in relativer Sicherheit leben, merkt der Leser schnell, dass das System überlastet und die Bevölkerung am Limit ist. Trotzdem hinterfragt niemand seine Lebensumstände. Die Situation wird sehr anschaulich geschildert und die dystopische Zukunft ist gar nicht so weit von unserer Realität entfernt. Was mich gewundert hat, sind die Beschreibungen der Technologien, die sich scheinbar gar nicht von unseren heutigen unterscheiden. Das bin ich aus Dystopien doch deutlich anders gewöhnt, es fällt aber nicht weiter ins Gewicht.

Was ich richtig toll fand sind die Beschreibungen der „Wilden Welt“ außerhalb der Stadtmauer. Es ist faszinierend, was Kaia dort alles vorfindet und gemeinsam mit ihr habe ich gestaunt und gebangt. Sehr eindringlich und überzeugend wird die Notwendigkeit beschrieben die Natur zu respektieren und im Einklang mit ihr zu leben- eine tolle Botschaft, nicht mur für einen Jugendroman, die wiederholt gut rübergebracht wird.

Es werden Jugendthemen wie Freundschaft und erste Liebe, Sexualität und Identitätssuche angeschnitten. Die Themen wurden gut in den Handlungsrahmen eingefügt, ohne zu viel Platz wegzunehmen. Das Buch bedient sich leichter Sprache und einfachen Satzbau und ist so angenehm zu lesen. Auf übermäßige Gewaltdarstellung und ähnliches wird verzichtet, die Spannung kommt eher aus den Erkenntnisgewinnen von Kaia.

Das Ende fand ich sehr überstürzt und zu einfach aufgelöst. Ist vermutlich auch dem Genre als Jugendroman geschuldet, dass der Konflikt sehr gewaltfrei gelöst wird, was ich aber dann doch etwas unrealistisch fand. Ansonsten war der Roman sehr unterhaltsam unf hat mir gut gefallen

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Veröffentlicht am 19.09.2022

Ehe wider Willen?

Rokesby – Wie heiratet man eine Bridgerton?
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Ist der Ruf erst ruiniert, lebt es sich recht ungeniert. Aber nicht im Bridgerton-Universum und so greift der vierte Teil der Rokesby-Reihe eindringlicher als alle Vorbände auf was passiert? Nachdem eine ...

Ist der Ruf erst ruiniert, lebt es sich recht ungeniert. Aber nicht im Bridgerton-Universum und so greift der vierte Teil der Rokesby-Reihe eindringlicher als alle Vorbände auf was passiert? Nachdem eine Frau kompromittiert worden ist. Und natürlich, wie aus solch misslicher Lage die große Liebe erwachsen kann.

Zum Inhalt: Georgiana Bridgertons Ruf ist ruiniert nachdem ein Galan sie vor einer Teestube mit seiner Kutsche entführte. Einen Tag und eine Nacht war das Paar unbeaufsichtigt unterwegs. Es kann also nur einen Ausweg geben- eine Heirat. Dass Georgiana sich weigert den hoch verschuldeten Gentleman zu heiraten, der ihr so ehrlos begegnet war, versteht sich von selbst. So bleibt nur eine Option: der unverheiratete Nicholas Rokesby soll seine Nachbarin heiraten- ob er will oder nicht. Aber, will er?

Da in diesem Buch viele der anderen Rokesby und Bridgerton-Charaktere vorkommen, rate ich dringend dazu die anderen Bände vorab gelesen zu haben. Ansonsten besteht das Setting wieder wie gehabt den Landsitzen der beiden Familien, mit kurzem Ausflug nach Edinburgh. Nicholas, der bisher eher (wenn überhaupt) als Randcharakter vorkommt ist angehender Arzt und seine moralische Pflicht anderen zu helfen nimmt er sehr ernst, was ihn zu einem sympathischen Protagonisten macht.

Georgiana fand ich ehrlich gesagt ziemlich anstrengend, permanent ist ihr langweilig, ständig will sie an allem teilhaben, auch wenn es die Arbeit ihres Mannes betrifft. Ich fand es toll dass sie so wissbegierig und interessiert ist, aber permanent trifft sie eigenmächtige Entscheidungen ohne Rücksicht auf andere. Und ihre Katzen sind schrecklich nervtötend, selbst für mich als Leser. Ich hatte das Gefühl wenn man alle Katzenszenen streichen würde, wäre das Buch um ein Drittel dünner.

Die Liebesgeschichte ist mal wieder gewohnt stürmisch: einmal gemeinsam gegessen, Antrag, Hochzeit am gefühlt nächsten Tag und Liebeseingeständnis eine knappe Woche später. Brauchen wir nicht drüber reden, ist typisch für Romane dieser Art.

Ich bleibe reichlich ernüchtert zurück, muss ich gestehen. Irgendwas hat mir an der Geschichte einfach gefehlt, ohne dass ich es recht greifen kann. Daher 3,5 Sterne, mit Tendenz eher zu 3 Sternen.

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Veröffentlicht am 16.09.2022

Dystopie trifft auf Superhelden

Spring Storm 1: Blühender Verrat
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Ich bin riesiger Fan der Dystopien von Marie Graßhoff. „Spring Storm“ war also ein absolutes Muss für mich. Zuerst einmal: die Aufmachung ist wunderschön. Nicht nur der Schutzumschlag, auch das Hardcover ...

Ich bin riesiger Fan der Dystopien von Marie Graßhoff. „Spring Storm“ war also ein absolutes Muss für mich. Zuerst einmal: die Aufmachung ist wunderschön. Nicht nur der Schutzumschlag, auch das Hardcover selbst ist toll und hochwertig gestaltet. Im Inneren befinden zusätzlich wunderschöne Illustrationen der Vegetation und Tiere, was für mich echt nochmal ein Highlight an dem Buch war. Aber auch die Story ist wahnsinnig cool und konnte mich absolut überzeugen.

Zum Inhalt: seit Cora denken kann, hat sie unwahrscheinliches Glück, wenn es darum geht zu überleben. Schon früh hat sie ihre Familie verloren, ist von einem Heim zum nächsten gewandert und hatte nie ein echtes zu Hause. Ihr größter Wunsch ist es, irgendwo dazu zugehören, am liebsten zur Academy of Cosmic Powers, wo Menschen mit besonderen Fähigkeiten ausgebildet werden. Als Cora die Aufnahme gelingt scheint ein Traum wahr zu werden. Aber die Idylle hält nur kurz an.

Die Welten die Marie Graßhoff mit ihren Büchern schafft sind immer unglaublich und plastisch und nah genug an der Realität um absolut authentisch zu sein, so auch hier. Ich habe tatsächlich ein bisschen gebraucht um in die Handlung reinzukommen, weil man direkt von Beginn an sehr viele Informationen vermittelt bekommt- nicht nur über die Welt im Jahre 2082, sondern auch über die Protagonistin Cora. Das Buch ist hauptsächlich aus ihrer Perspektive geschrieben und wird ab und zu von Rückblenden in ihre Kindheit 10 Jahre zuvor unterbrochen.

Die Cosmics und ihre Kräfte finde ich einfach super spannend. Es hat mir total gefallen zusammen mit Cora herauszufinden, was die einzelnen Personen so können. Und auch Coras Kräfte zu erkunden ist einfach faszinierend. Schon allein vom Thema ist das Buch also super fesselnd. Aber auch die Story dahinter und die Themen rund und Freundschaft, Vertrauen, Zusammenhalt und Mut sind super in die Handlung integriert.

Das Buch ist fantastisch geschrieben, sodass ich es gar nicht aus der Hand legen wollte und wirklich froh bin, dass die Geschichte um Cora und ihre Freunde noch nicht vorbei ist.

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Veröffentlicht am 16.09.2022

Ein etwas anderer Bridgerton-Roman

Rokesby – Miss Bridgerton und der geheimnisvolle Verführer
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Ich liebe die Roman-Reihe von Julia Quinn und freue mich jedes Mal wieder auf ein Wiedersehen mit den Bridgerton- und nun natürlich auch den Rokesbys. Der dritte Band der Rokesby-Reihe „Miss Bridgerton ...

Ich liebe die Roman-Reihe von Julia Quinn und freue mich jedes Mal wieder auf ein Wiedersehen mit den Bridgerton- und nun natürlich auch den Rokesbys. Der dritte Band der Rokesby-Reihe „Miss Bridgerton und der geheimnisvolle Verführer“ versetzt die Geschichte nun weg von der Ballsaison in London und dem Leben auf dem Lande hin zu einer abenteuerlichen Reise auf Hoher See und gibt dem ganzen einen Touch verruchte Piraten-Geschichte.

Zum Inhalt: nach zwei überstandenen Ballsaisons in London hat Popps Bridgerton genug und flüchtet sich nach Dorset aufs Land zu ihrer Freundin Elizabeth. Da diese gerade guter Hoffnung ist, verbringt Poppy viel Zeit allein bei Streifzügen durch die Gegend. Als sie am Strand eine geheimnisvolle Schmugglerhöhle findet ist das Abenteuer perfekt. Doch leider wird sie entdeckt und auf das Freibeuterschiff entführt. Man nimmt sie gefangen, damit sie nichts ausplaudern kann, verspricht aber der Dame kein haar zu krümmen. Und aus irgendeinem Grund ist Poppy gewillt dem charmanten und attraktiven Kapitän des Schiffs zu glauben und findet sich bald auf der Reise nach Portugal wieder.

Das geänderte Setting auf dem Freibeuter-Schiff finde ich eigentlich ganz spannend, auch wenn mir dadurch die Freude an sozialen Ränkespielen während der Ballsaison verloren gegangen ist. Poppy verbringt eh die meiste Zeit eingesperrt in der Kajüte, sodass man als Leser vom Ablauf auf dem Schiff und der Reise an sich nichts mitbekommt. Der Großteil der Handlung setzt sich also aus der Begegnung von Poppy mit Kapitän Andrew James und Poppys Gedankenwelt zusammen. Dadurch sind Poppy und Andrew gefühlt das Paar, das sich am besten kennenlernt, bevor sie sich verlieben, was ich irgendwie total schön finde. Auch wenn ich bezweifle, dass das auch nur in der Nähe der Realität liegt, dass sowas vorkommen konnte. Gab es vorher schon kompromittierende Situationen innerhalb der Bridgerton-Reihe, so treibt dieses Buch es auf die Spitze.

Der allgemeine Handlungsrahmen und die Nebencharaktere bleiben durch das Setting sehr blass bis gar nicht vorhanden. Es gibt 2-3 andere Charaktere, die im Buch namentlich eine Rolle spielen, aber als Leser erfährt man fast nichts über sie und wären sie nicht da, würde es vermutlich auch nicht auffallen. Unterhaltsam sind die Wortgefechte der beiden Protagonisten, auch wenn Poppy öfters mal reichlich wirre Gedanken spinnt, denen nicht nur Andrew nicht folgen konnte, sondern ich auch nicht.

Eine Gefahrensituation gab es natürlich auch, die von den Protagonisten sogleich genutzt wurde, sich noch weiter zu kompromittieren, denn Gelegenheit macht Diebe und wer stirbt, sollte dies nicht tun, ohne anständig geküsst worden zu sein.
Insgesamt war mir das Buch ein bisschen zu viel des Guten, auch wenn mir die veränderte Ausgangssituation gut gefallen hat und mal was anderes war. Das Buch hat sich auch wieder fantastisch lesen lassen, war mir aber einfach an diversen Stellen zu konstruiert. Unterhaltsam zu lesen war es trotzdem, für mich aber bisher einer der schwächsten Teile der Reihe.

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