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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.05.2024

Ausflug mit ungewisser Wiederkehr

The Hike
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Ich mag Bücher von Lucy Clarke immer sehr gerne und fand bei diesem vor allem auch das Setting sehr ansprechend. Für meinen Geschmack kam aber letztendlich genau das reichlich kurz und stellt wirklich ...

Ich mag Bücher von Lucy Clarke immer sehr gerne und fand bei diesem vor allem auch das Setting sehr ansprechend. Für meinen Geschmack kam aber letztendlich genau das reichlich kurz und stellt wirklich eher die Kulisse, als den Handlungsmittelpunkt. Für mein Empfinden etwas zu viel zwischenmenschliches Drama.

Zum Inhalt: Maggie, Liz, Helena und Joni sind schon seit Ewigkeiten befreundet. Und trotz ihrer unterschiedlichen Lebenswege treffen sie sich jedes Jahr für einen gemeinsamen Urlaub. Als Liz eine Wanderungen durch die Wälder Norwegens plant, hält sich die Begeisterung eher in Grenzen. Und schnell wird ihnen klar, dass in der Einsamkeit des Waldes unerwartete Gefahren lauern

Muss ja sagen, dass es echt lange gedauert hat, bis die Wanderung selbst endlich mal losging. Macht das Buch vielleicht massentauglicher, wenn nicht zu viele Outdoor-Szenen vorkommen. Vor dem Hintergrund der Geschichte, dass auf der Route ja bereits eine Frau vermisst wird, fand ich die Herangehensweise der Freundinnen sehr blauäugig. Sie sind generell eher unvorbereitet und treffen auch im Verlauf der Handlung eher schlechte Entscheidungen.

Im Fokus stand viel mehr das Miteinander der Frauen, die sehr unterschiedliche Lebenswege eingeschlagen haben und mit diesen teilweise sehr struggeln. Auch zwischen den Frauen gibt es immer mal wieder dicke Luft und insgesamt fand ich sie alle eher anstrengend und wenig sympathisch. Sie alle haben ihr eigenes Päckchen zu schleppen und sind jede auf ihre Art bemitleidenswert. Insgesamt macht es die Geschichte eher anstrengend als aufregend und abenteuerlich.

Ich habe das Härbuch gehört und mochte die unterschiedlichen Sprecherinnen, weil dadurch gut rauskam, welche der Frauen gerade im Fokus steht. Aber dieses Gehauche und Geflüstere ließ die Frauen doch sehr schwach und weinerlich wirken. Hatte bei einet derartigen Geschichte eher mit starken, mutigen und abgründigen Charakteren gerechnet. Insgesamt war das Buch einfach eher nicht das, was ich mir erwartet hatte. Für mich eins der schwächeren Bücher der Autorin und insgesamt ein eher seichter Roman.

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Veröffentlicht am 08.05.2024

Inselgeschichten

Die Tage des Wals
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Eine Geschichte über eine kleine walisische Insel im Jahre 1938- das fand ich ein wirklich interessantes Thema. Und dann auch noch erzählt aus der Sicht einer jungen Frau, die sich mit ihrer eigenen Perspektivlosigkeit ...

Eine Geschichte über eine kleine walisische Insel im Jahre 1938- das fand ich ein wirklich interessantes Thema. Und dann auch noch erzählt aus der Sicht einer jungen Frau, die sich mit ihrer eigenen Perspektivlosigkeit konfrontiert sieht. Was vielversprechend klang, blieb für mich aber seltsam vage, wenig greifbar und dadurch eher ernüchternd.

Zum Inhalt: Manod ist 18, hat die Schule abgeschlossen und fragt sich, was sie nun mit ihrem Leben anstellen soll. Sie träumt von einem Leben auf dem Festland, einem Studium- fernab von Ehe und Häuslichkeit. Als ein Wal an den Strand gespült wird, sehen die Inselbewohner dies als schlechtes Omen. Und kurz darauf tauchen zwei Fremde auf, die in Manod die Hoffnung auf mehr wecken.

Die Erzählung ist sehr sprunghaft und eher lückenhaft ausgestattet. Das schafft eine seltsame Distanziertheit zu den Charakteren, was gleichzeitig aber auch irgendwie zu dem Bild passt, dass ich vom rauen Inselleben hatte. Gleichzeitig lässt es dem Leser Raum für eigene Interpretationen und Ausschmückungen. Die klare, kraftvolle Sprache bringt das karge und entbehrliche Leben gut zum Ausdruck.


Die eingeschobenen Texte als Auszüge aus dem entstehenden Buch hätte ich nicht unbedingt gebraucht. Sie verdeutlichen zwar die Kultur und Lebensweise auf der Insel, aber das hätte auch anders transportiert werden können. Fand auch nicht alles davon unmittelbar relevant für die Geschichte und bin eher Fan von durchgehenden Fließtexten und tu mich mit den Unterbrechungen des Leseflusses immer schwer.

Das Leitthema des Wals und was er für die Insel bedeutet, hätte für meinen Geschmack vertieft werden können. Besonders in Bezug auf das Ende hätte ich mir gerne ein paar Seiten und Erklärungen mehr gewünscht. Wobei natürlich dieses eher offene Ende gut zum Rest der Erzählung passt. Insgesamt hat mich die Geschichte nicht so richtig erzeugt und selbst Manod als zentrale Figur war nicht so richtig nahbar.

Für Schreibstil und Setting aber gute 3 Sterne.

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Veröffentlicht am 05.05.2024

Erstaunlich oberflächlich

Happy Hour
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Ich liebe Geschichten, die im New Yorker Flair spielen und ein Joie de Vivre im Stile von Sex and the City ausstrahlen. Irgendwo hier angesiedelt hätte ich auch „Happy Hour“ vom Klappentext her erwartet. ...

Ich liebe Geschichten, die im New Yorker Flair spielen und ein Joie de Vivre im Stile von Sex and the City ausstrahlen. Irgendwo hier angesiedelt hätte ich auch „Happy Hour“ vom Klappentext her erwartet. Aber irgendwie stellte sich das kultige Feeling nicht so recht ein und die Handlung blieb eher seicht.

Zum Inhalt: Gala und Isa hat es von London nach New York verschlagen, sie halten sich mit Gelegenheitsjobs über Wasser und sind jung und schön genug, dass ihnen eine abendliche Bekanntschaft die Drinks bezahlt. Hauptsache raus, Hauptsache Party. Dabei müssen sie schnell einsehen, wie gnadenlos die Stadt die niemals schläft sein kann.

Isa und Gala sind einfach faule Schmarotzer, die in den Tag reinleben und darauf hoffen, fass jemand anders Verantwortung für sie übernimmt. Bin mir nicht mal sicher, ob die beiden in meinen Augen als Freunde durchgehen. Isa ist jedenfalls wahnsinnig unsympathisch, selbstsüchtig und arrogant. Gala dagegen ist ein blasser Abklatsch, schmückendes Beiwerk und Sidekick ohne Persönlichkeit.

Die Aneinanderreihung von Partys und Männerbekanntschaften verlor schnell ihren Reiz, weil einfach auch nichts anderes passiert. Ein buntes Potpourri aus oberflächlichen Zusammentreffen, austauschbaren Personen und Kennenlerngeschichten. Hatte mir hier etwas mehr Tiefe erhofft. Der Schreibstil selbst ist durchaus ansprechend, frisch und modern und immer mal wieder erhascht man einen kurzen Blick darauf, was dieses Buch hätte sein können.

Ein seichter Roman über den New Yorker Sommer, der eher lau vor sich hinplätschert. Kann man an sich gut weglesen, aber das wars dann auch.

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Veröffentlicht am 05.05.2024

Teestunde der Gauner

A Tempest of Tea
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Ich kann gar nicht so richtig den Finger drauf legen, woran es lag, dass mich das Buch einfach nicht so richtig erreicht hat. Cover und Titel waren ansprechend und auch die angeteaserte Storyline fand ...

Ich kann gar nicht so richtig den Finger drauf legen, woran es lag, dass mich das Buch einfach nicht so richtig erreicht hat. Cover und Titel waren ansprechend und auch die angeteaserte Storyline fand ich interessant. Also eigentlich beste Voraussetzungen. Aber der Funke ist nicht übergesprungen.

Zum Inhalt: tagsüber luxuriöses Teehaus, nachts Blutbar- das ist das Spindrift, geführt von Arthie, einer Waise und kriminellen Genie. Als das Spindrift geschlossen werden soll, muss sie sich mit dem Feind verbünden und einen riskanten Coup planen, bei dem sie alles verlieren könnte.

Ich fands nicht so leicht in die Geschichte reinzukommen, dabei sind die Fantasyelemente nicht mal besonders ausgeprägt. Aber der Schreibstil wirkte eher ausschweifend und überladen, sodass ich es stellenweise anstrengend fand der Geschichte zu folgen.

Die bunt zusammengewürfelte Crew könnte aufgrund ihrer Diversität großartig sein, aber im Mittelpunkt stehen diverse physische Spannungen und Interessen, die gefühlt immer wieder verhindern, dass mal ernsthafte Gespräche geführt werden, bei denen auch der Leser die Figuren besser kennenlernen könnte. Dieses schwülstige gegenseitige Schwärmen fand ich auch irgendwie Fehl am Platz, weil es gar nicht zu den sonst so pragmatischen Figuren passen will.

Arthie selbst ist cool, clever und mutig. Ihren Charakter mochte ich total, aber auch da war Potential für mehr vorhanden. Erst im letzten Drittel nahm das Buch Fahrt und Spannung auf und wurde da sogar noch recht komplex, das hätte ich mir schon deutlich eher gewünscht. Werde wohl Band 2 lesen in der Hoffnung auf ein par Antworten.

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Veröffentlicht am 28.04.2024

aktuell, aber eigenwillig

The April Story – Ein wirklich erstaunliches Ding
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Als eine mysteriöse Skulptur in New York auftaucht ist April als erste vor Ort und erlangt mit ihrem Video auf Youtube plötzliche Berühmtheit. Doch schnell baut sich Druck auf, ihre Vormachtstellung bei ...

Als eine mysteriöse Skulptur in New York auftaucht ist April als erste vor Ort und erlangt mit ihrem Video auf Youtube plötzliche Berühmtheit. Doch schnell baut sich Druck auf, ihre Vormachtstellung bei diesem Thema zu behalten. Ihr Name ist plötzlich in aller Munde, was sie nicht nur zu einem Star in den Medien macht, sondern auch zu einem Feindbild einer radikalen Verschwörergruppe. Und in all dem Trubel droht April sich selbst zu verlieren.

Die Geschichte wird auf eher eigenwillige Art erzählt, nämlich in Form des Buches, dass April selbst zu dem Thema schreibt. Dadurch interagiert sie auf eine Art direkt mit dem Leser, andererseits stehen halt auch ihre voreingenommenen Gedanken und Gefühle im Fokus und manchmal spoilert sie ein bisschen den Verlauf der Handlung, die der Leser ja erst noch erlebt.

Ich fands manchmal seltsam schwer Aprils Gedankengängen zu folgen, weil sie in merkwürdige Richtungen abschweifen. Auch ihre zunehmend verblendete Selbstwahrnehmung fand ich manchmal schwierig, genauso wie ihre Art, mit ihren Mitmenschen umzugehen. Ich fand April einfach nicht sympathisch, was es mir manchmal schwer gemacht hat, Zugang zu ihrer Geschichte zu finden. Ihre Motive erschienen mir oft nicht ganz ehrlich, eher auf Außendarstellung bedacht. Dadurch hatte ich auch das Gefühl, dass das übergeordnete Thema der mysteriösen Skulpturen immer mal wieder in den Hintergrund rutschte.

Das Buch hat eine merkwürdige Dynamik zwischen Selbstdarstellung und der skurrilen Invasion außerirdischer Technologie, die aber trotz allem irgendwie funktioniert. Was ich besonders spannend fand war alles rund um die Traumwelt und die Dreamer, sowie die zahlreichen Rätsel, mit denen die Carls die Menschheit scheinbar testen.

Kernthema für mich war die sozialpolitische Debatte, die rund um die Invasion durch die Carls ausgelöst wird. Viele der angebrachten Gedankenspiele und Verschwörungstheorien fand ich sehr interessant zu verfolgen und auch, wie sich April zwischen Internetruhm und anonymen Hass selbst verliert. Ihre Situation zwischen Angst, Schuld und Egoismus war wirklich faszinierend rübergebracht.

War mal was anderes und durchaus unterhaltsam. Am Ende blieb mir persönlich zu viel ungeklärt, bin nicht sicher ob eine Fortsetzung geplant ist, hätte mir aber ein paar mehr Antworten gewünscht.

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