Profilbild von Daggy55

Daggy55

Lesejury Star
offline

Daggy55 ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Daggy55 über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 22.01.2021

Das Bild bleibt verschwommen

Vati
0

Das verschwommene Cover zeigt schon, dass der Blick der Autorin auf ihre Vater nicht klar ist. "Vati" soll sie ihn nennen, weil sich das modern anhört.

Ein Junge vom Land, aus einfachsten Verhältnissen, ...

Das verschwommene Cover zeigt schon, dass der Blick der Autorin auf ihre Vater nicht klar ist. "Vati" soll sie ihn nennen, weil sich das modern anhört.

Ein Junge vom Land, aus einfachsten Verhältnissen, darf aufs Gymnasium, ist sicher sehr begabt und liebt Bücher. Zu dieser Liebe gehört das Anfassen, Riechen und auch das Besitzen der Bücher.

Der Krieg nimmt ihm die Möglichkeit Abitur zu mache und ein Bein. Im Sanatorium lernt er seine Frau kennen und die beiden verbindet eine große Liebe, die ihnen vier Kinder beschert. Monika Helfer versucht sich durch Gespräche mit ihrer älteren Schwester ihrem Vater zu nähern. Doch leider stimmen die Erinnerungen meist nicht überein. Die jüngere Schwester Renate, die in Berlin wohnt, wird in einer Episode mit dem inzwischen alten Vater besucht und hier hören die Schwester ihn herzhaft lachen. Ein für sie ungewohntes Bild.

Emotional kann ich den Vater nicht greifen. Seine Bücher rettet er, aber seine Kinder lässt er nach dem Tod seiner Frau bei Verwandten. Erst als die Verwandten seiner verstorbenen Frau eine neue Frau für ihn finden, zieht die Familie wieder zusammen.

Die Sprach des Buches gefällt mir sehr gut und ich habe es mit Interesse gelesen, aber leider blieb Vati für mich verschwommen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 20.01.2021

Auf der Suche

Das Verschwinden der Erde
0

Ich würde das Buch nicht als Thriller bezeichnen, wohl nicht mal als Krimi. Es zeigt ein Bild des Landes und einiger seiner Bewohner mit landestypische, aber auch weltweiten zwischenmenschlichen und sozialen ...

Ich würde das Buch nicht als Thriller bezeichnen, wohl nicht mal als Krimi. Es zeigt ein Bild des Landes und einiger seiner Bewohner mit landestypische, aber auch weltweiten zwischenmenschlichen und sozialen Problemen.
Die beiden kleinen Mädchen Aljona und Sofija sind, weil ihre Mutter als Journalistin arbeitet, während der Ferien auf sich allein gestellt. Sie verbringen den Tag am Meer und trotz aller Warnung, steigen sie zu einem fremden Mann in das Auto. Da vor vier Jahren bereits eine junge Frau verschwand, gibt es immer wieder Vergleiche zwischen den Fällen, obwohl sie eigentlich sehr unterschiedlich sind.
Die Kapitel sind mit fortlaufenden Monatsnamen überschrieben und erzählen von einigen Leuten, die in Kamtschatka leben. Zum Glück gibt es vorne im Buch eine Aufstellung der Hauptpersonen, denn einige Erzählungen sind für mich sehr verwirrend gewesen und ich musst immer mal wieder nachschauen, in welchem Verhältnis die Figuren stehen. Vieles gab auch für den eigentlichen „Fall“ keinen Sinn.
Es wurden einige Lebensläufe oder nur Episoden aus dem Leben dieser Menschen erzählt. Immer wieder gab es Verbindungen zur indigenen Urbevölkerung, die nach der Auflösung der UdSSR wohl nach ihren Wurzeln suchen und die alte Bräuche wieder aufleben lassen.
Ich musste mich erstmal über Kamtschatka informieren, das Land war Sperrgebiet und kannte deshalb keine Fremden, jetzt reisen Kreuzfahrschiffe dort hin und Ausländer kommen auf die abgelegene Halbinsel. Auf der anderen Seite werden auch die Ureinwohner mit Argwohn angesehen. Keine einfache Situation, einige trauern noch dem Kommunismus nach.
Das Buch ist sehr gut zu lesen, wenn es auch ungewöhnliche Sätze wie „Der Geruch seiner Zahnpasta glitzerte zwischen ihnen“ gibt. Die Sprache ist sehr korrekt, so wird immer von Indigenen gesprochen, obwohl ich denke, dass die Russen für diese Bevölkerungsgruppe, auf die sie herabsehen, abfälligere Begriffe nutzen.
So sind in diesem Buch alle auf der Suche, nach den verschwundenen Mädchen, der verlorenen Tochter, aber auch nach Identität und Werten.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 17.01.2021

Witzige Kirmesrettung

Pfui Spucke, Lama!
0


Auf dem Cover sitzt ganz brav das Lama, doch die anderen Tiere haben einen offenen Regenschirm mit Spuckeflecken.
In einem netten kleinen Dorf steht das Lama, bekleidet mit einer südamerikanisch anmutenden ...


Auf dem Cover sitzt ganz brav das Lama, doch die anderen Tiere haben einen offenen Regenschirm mit Spuckeflecken.
In einem netten kleinen Dorf steht das Lama, bekleidet mit einer südamerikanisch anmutenden Satteldecke, vor dem Ankündigungsplakat für eine Kirmes. Wie gerne würde es da mitmachen. Als er am nächsten Tag zum Kirschbaum kommt, sitzen dort das feine Schwein, das Huhn und der dicke Hund und blasen Ballons auf. Als das Lama seine Hilfe anbietet, kommen „winzige Spucketröpfchen“ aus seinem Mund. „Pfui, Spucke!“
Auch der Versuch am nächsten Tag scheitert und am Tag vor der Kirmes habe die Tiere vorsorglich ihre Schirme aufgespannt. Das Lama ist furchtbar traurig und das Bild, mit dem das Lama mit hängendem Kopf zu sehen ist, bringt das hervorragend rüber. Die ganze Zeit wird immer wieder eine geheimnisvolle Maschine erwähnt und als diese in der Nacht gestohlen werden soll, wird das Lama zum Helden. Es gibt viele Möglichkeiten, bei der die Spuke von Nutzen sein kann und so wird das Lama ein geachtetes Mitglied des Dorfes.
Die Bilder sind sehr stimmungsvoll gemalt und die Texte sind kurzgehalten, auch die Moral der Geschichte ist schon kleinen Kindern klar. Ich befürchte nur, dass der Ekelfaktor bei einigen Vorlesern zu groß ist, um das Buch mit Freude vorzulesen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 17.01.2021

Gefühle in wunderbaren Bildern dargestellt

Da sein
0


Die wunderschön gezeichneten Tierbilder machen den besonderen Reiz dieses Buches aus.
Auf der ersten Seite schaut mich ein kleiner Halbaffe gespannt an. Leider kann ich ihn nicht näher spezifizieren ...


Die wunderschön gezeichneten Tierbilder machen den besonderen Reiz dieses Buches aus.
Auf der ersten Seite schaut mich ein kleiner Halbaffe gespannt an. Leider kann ich ihn nicht näher spezifizieren und das ist auch meine einzige Kritik an dem Buch. Für uns Vorlesende hätte der Name des Tieres irgendwo erwähnt werden sollen. Denn ich weiß, dass ich danach gefragt werde und es wäre schön, wenn ich dann eine sichere Antwort hätte.
Der Bär, der mit seinem Teddy im Arm, durch den dunklen Wald läuft, wird mit „ängstlich sein“ beschrieben und das kann auch jeder nachempfinden.
„Glücklich sein“ bedeutet für Eichhörnchen und Maus sich an den Händen gefasst im Kreis zu tanzen. Das kleine Kaninchen reibt sich die Augen „traurig sein“. Da hat doch das Eichhörnchen die ganzen bunten Eier und der Hase schaut verwundert mit seinem leeren Korb in der Hand „ertappt sein“. Zwei Chamäleons schauen in die eine Richtung, das andere verschränkt die „Arme“ und hat sich umgedreht, es ist beleidigt. Zwei Mäuse futtern Erdbeeren und sind zufrieden, das kann ich gut verstehen. Auf der zart hellblauen Seite sitzt ein Hamster (?) „allein sein“ heißt das Bild.
Auf 32 Doppelseiten gibt es viele Zustände zu entdecken und sich gibt es viel zu erzählen zu den Tieren und ihrem Ausdruck. Ein Buch, das auffordert sich über Gefühle Gedanken zu machen und das so schön anzuschauen ist.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
Veröffentlicht am 17.01.2021

Gute Bakterien und fiese Viren und was sie anrichten

Monster-Mikroben
0


Auf dem Cover und schon vor dem Inhaltsverzeichnis tummeln sich eigenartige Wesen. Viren und Bakterien in den unterschiedlichsten Formen und Farben. Da sieht man schon die Vielfalt dieser Mikroben. Es ...


Auf dem Cover und schon vor dem Inhaltsverzeichnis tummeln sich eigenartige Wesen. Viren und Bakterien in den unterschiedlichsten Formen und Farben. Da sieht man schon die Vielfalt dieser Mikroben. Es gibt sie überall und es gibt sie seit 3,5 Milliarden Jahren hier auf der Erde und vielleicht leben auch einige auf dem Mars?
Diese unerklärlich lange Zeit wird auf einen Tag übertragen, das kennt man aus anderen Berichten, es ist aber sehr anschaulich.
Aber eine Art der Mikroben, die Bakterien sind wichtig für uns. Sie leben im Darm und auch im Joghurt. Bakterien teilen sich zur Vermehrung, benötigen dazu aber auch gute Bedingungen. Pilze nutzen Sporen, aber die fiesen Viren brauchen immer einen Wirt, um eine Kopie anlegen zu können. Alle diese komplizierten Vorgänge werden sehr einfach und verständlich erklärt.
Ein Kapitel ist dem Händewaschen gewidmet, das ist ja zurzeit ein wichtiges Thema und es ist sicher interessant eine gute Erklärung dafür zu kennen. Das Impfen ist ganz klar eine positive Sache in diesem Buch und nur dadurch sind Krankheiten ausgerottet worden.
Es gibt unterschiedliche Arten der Grippe, auch die werden erläutert und was man dagegen tun kann. So kann man sich bei einer Erkältung nur schonen und warten, bis es vorbei ist.
Dann kommen wir zu den Killern, Viren, die die Pest verbreiteten und damit weltweit für 75 Millionen Tote verantwortlich waren. Malaria, an der 300-500 Millionen Menschen im Jahr erkranken. Ebola, eine schrecklich unheilbare Krankheit an der 9 von 10 Menschen sterben.
Im nächsten Kapitel geht es um Corona und was wir bisher darüber wissen. Da sich alles so schnell bewegt, hoffen die Autoren noch auf den Impfstoff. Positiver Beitrag „Welche Viren hat der Mensch schon besiegt?“
Ich finde, dass die Erklärung, dass Ritter unseren Körper verteidigen sehr schön beschreibt, was passiert, wenn die Viren uns angreifen. Schön, wenn so komplexe Themen so einfach werden.
Mir gefällt auch das letzte Kapitel sehr gut, hier wird erklärt, wie man in der Mikrobiologie arbeiten kann und dann gibt es noch Experimente, die man nachmachen kann. „Züchte deine eigenen Bakterien!“ Es wir genau erklärt, was zu tun ist, die einzelnen Schritte kann man dann abharken. Schön finde ich auch das Experiment bzgl. des Händewaschens. Da werden die Hände zunächst mit Vaseline eingerieben und dann „beschmutzt“. Die Reinigung zeigt, dass nur das gründliche Waschen mit Seife und warmen Wasser alles sauber macht.
Ein ausführliches Sachbuch nicht nur für kleine Forscher.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil