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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 26.03.2025

Super kurzweiliges Buch

Kalt wie die Nacht
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Buchrezension

Das Buch startet stark: geheimnisvoll, spannend und mit genau der richtigen Prise Neugier, um die Leser:innen sofort in die Geschichte hineinzuziehen. Besonders die Charaktere stechen heraus ...

Buchrezension

Das Buch startet stark: geheimnisvoll, spannend und mit genau der richtigen Prise Neugier, um die Leser:innen sofort in die Geschichte hineinzuziehen. Besonders die Charaktere stechen heraus – sie sind nicht perfekt, sondern haben interessante Fehler und Eigenheiten, die sie lebendig machen.

Der klassische Ex-Cop als Ermittler mag ein bekanntes Motiv sein, aber hier wird es gut umgesetzt. Die verstorbene Frau im Hintergrund sorgt für zusätzliche Spannung, während die schizophrene Journalistin Sanna eine faszinierende Figur ist. Ihre Fähigkeit, trotz ihrer Krankheit ihren Alltag zu meistern, eröffnet Potenzial für Konflikte, die das Buch bereichern.

Die erste Hälfte ist ruhig, aber keineswegs langweilig. Das Tempo ist angenehm, und die Seiten fliegen nur so dahin. Dann kommt der Wendepunkt: Als ein Fremder bei Line auftaucht, wird die Geschichte brutaler, krimineller und noch spannender. Besonders Sannas multiple Persönlichkeit verleiht der Handlung eine zusätzliche, interessante Ebene.

Ein Highlight ist die Fahrt nach Oslo und das Gespräch mit der alten Dame, das nicht nur für neue Spannung sorgt, sondern auch geschickt an das Intro erinnert. Bis zum Fund des Autos bleibt die Geschichte auf einem hohen Niveau.

Einige klassische Krimi-Elemente wirken etwas konstruiert – etwa, dass Wolfs Schwägerin genau die richtige Expertise hat oder dass Wolf sich als „Held“ zur Geisel macht. Auch das Finale mit dem Sturz auf den fliehenden Täter fühlt sich ein wenig übertrieben an.

Trotz dieser kleinen Kritikpunkte hat mir das Buch sehr gut gefallen. Der Schreibstil fesselt, die Charaktere sind interessant, und die Spannung bleibt bis zum Schluss erhalten. Wer Krimis mit komplexen Figuren und einer guten Mischung aus ruhiger Ermittlung und actiongeladenen Momenten mag, wird hier definitiv auf seine Kosten kommen. Ich freue mich auf mehr von diesem Autor!

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  • Cover
  • Spannung
Veröffentlicht am 17.03.2025

Klassischer Geschichtsroman

Das Erbe der Karolinger
4

Dieses Buch erzählt die Geschichte des Nachfolgers von Karls des Großen.

Dieser scheint wenig autoritär zu sein und hat keine Ambitionen auf dem Schlachtfeld.
Dies spiegelt sich in seiner Art des Herrschens ...

Dieses Buch erzählt die Geschichte des Nachfolgers von Karls des Großen.

Dieser scheint wenig autoritär zu sein und hat keine Ambitionen auf dem Schlachtfeld.
Dies spiegelt sich in seiner Art des Herrschens und Umgang mit Konflikten wieder.
Zu seinen Kindern hat er quasi keinen Kontakt und auch dies spiegelt sich im weiteren Verlauf in den kommenden Konflikten wieder.

Die Episoden mit seiner Ehefrau, vor allem die bevor sie sich kennen lernen, scheinen keinerlei Hinblick auf ihren - in diesem Buch - als liebevollen und fürsorglichen Charakter zu geben.

Auch wird viel Zeit darein investiert die eher belanglosen Situationen zu beschreiben. Innere Konflikte im rat oder mit seinen Kindern werden schnell abgehandelt.

Lediglich der Konflikt von Pippin und der Entführung dessen Frau sehen anders aus.


Alles in allem ein Buch das sehr leicht zu lesen ist und sehr schnell lesbar ist.
Wer Spannung sucht, sucht hier leider vergeblich.
Wenn man aber einen ruhigen, geschichtlich eingebetteten Roman lesen möchte, kommt hier auf seine Kosten.

  • Einzelne Kategorien
  • Handlung
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Cover
  • Atmosphäre
Veröffentlicht am 02.12.2024

Spannende Handlungswendungen

Bluttanz
1

Rezension zu Bluttanz

Die positiven Aspekte

Das Buch Bluttanz beeindruckt von Beginn an mit einer spannenden Eröffnung, die viele Fragen aufwirft. Besonders der Prolog – mit den offen gelassenen Geschehnissen ...

Rezension zu Bluttanz

Die positiven Aspekte

Das Buch Bluttanz beeindruckt von Beginn an mit einer spannenden Eröffnung, die viele Fragen aufwirft. Besonders der Prolog – mit den offen gelassenen Geschehnissen und dem Bezug zu einem Kind – weckt Neugier und baut eine besondere Brisanz auf. Die Tatsache, dass dieser Handlungsstrang erst ab Kapitel 12 wieder aufgegriffen wird, schafft die Erwartung eines Serientäters, was für zusätzliche Spannung sorgt.

Die Aufteilung der Aufgaben im Ermittlungsteam ist gut gelungen: Die Dynamik zwischen der aufgeweckten Praktikantin, dem alten mürrischen Polizisten und den menschlich agierenden Kollegen wirkt authentisch und macht das Team vielschichtig. Insbesondere das Duo Stuhlbein und Welter hebt sich hervor. Die zuerst unterschiedliche, aber harmonische Zusammenarbeit der beiden Charaktere die sich zum Ende zu offener Abneigung Stuhlbeins gegenüber Welters äußert ist ein großer Pluspunkt.

Hervorzuheben ist auch Kapitel 18, in dem Conni Fischers Ermordung geschildert wird. Dieses Kapitel eröffnet neue Spekulationsmöglichkeiten und erhöht die Spannung, was sehr gelungen ist. Der Wechsel der Erzählperspektiven und die Einbindung des Prologs in die spätere Handlung, insbesondere die Verbindung zu den „Weisen“, schaffen eine interessante erzählerische Tiefe.

Besonders stark ist die Wendung im Handlungsverlauf: von Tristan auf Lucy als Verdächtige bzw. Mörderin. Dies sorgt für Überraschungen und hält die Leserinnen und Leser bis zum Ende in Atem. Der Spannungsbogen ist klar erkennbar und steigert sich kontinuierlich bis zum Finale. Die Frage, welche Polizisten es treffen wird, wer überlebt und wie Lucy schließlich geschnappt wird, treibt die Spannung auf die Spitze und macht das Buch zu einem mitreißenden Erlebnis.

Die negativen Aspekte

Einige Schwächen trüben das Leseerlebnis jedoch. Der Einstieg wird durch die Nennung der gesamten Namen (Vor- und Nachname) der Kommissare unnötig erschwert. Dies führt zu einem stockenden Lesefluss, besonders da diese Vorgehensweise im weiteren Verlauf nicht immer notwendig ist. Es wäre besser, nach der ersten Erwähnung konsequent bei Vor- oder Nachnamen zu bleiben, außer es ist für die Handlung von Bedeutung.

Ebenso stört die häufige Erwähnung von Titeln und vollen Namen, die den Lesefluss zusätzlich hemmt. Die persönlichen Verstrickungen der Charaktere wirken stellenweise konstruiert und unrealistisch. Beispielsweise die Beziehungskonstellation zwischen der Staatsanwältin, deren Ex der Polizeichef in Köln ist, und dem Stiefsohn des Hauptermittlers, der wiederum mit der Staatsanwältin liiert ist. Außerdem der ist der beste Freund des Partners der Staatsanwältin mit deren bester Freundin liiert. Solche Zusammenhänge fühlen sich überladen und künstlich an.

Auch in einzelnen Dialogen und Szenen fehlt es an Glaubwürdigkeit. Ein Beispiel ist Kapitel 16, wo die Aussage „Wie sollen wir ohne sie den Fall jemals lösen?“ gegenüber einer Praktikantin fällt – eine Übertreibung, die in der beschriebenen Situation unpassend wirkt.

Ein weiteres Beispiel ist die überflüssige Verbindung zwischen dem Oberarzt und der Polizeichefin Baldus in Kapitel 22, die rein durch den gemeinsamen Wohnort begründet wird. Solche Verstrickungen tragen weder zur Geschichte bei noch schaden sie ihr, hinterlassen aber den Eindruck einer unnötig "kleinen Welt".

Die Wendung hin zu Lucy als Verdächtige ist zwar spannend, aber die daraus resultierende Befangenheit der Ermittler wirkt unglaubwürdig, ob ein solches Vorgehen auch in der Realität stattfinden würde.

Fazit

Insgesamt ist Bluttanz ein gelungenes Buch mit klarer Handlung und einer steigenden Spannung, die durch überraschende Wendungen zusätzlich verstärkt wird. Es zeigt, dass die Autorin harmonische und vielschichtige Beziehungen zu schätzen weiß, auch wenn diese an manchen Stellen etwas überkonstruiert wirken. Wer sich an diesen Schwächen nicht stört, wird mit einer packenden Geschichte belohnt, die bis zum letzten Kapitel fesselt.

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