Profilbild von Danny

Danny

aktives Lesejury-Mitglied
offline

Danny ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Danny über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 22.09.2024

Fesselnder KI-Thriller mit Realitätsnähe

Das Smartphone
0

Marc Mellers „Das Smartphone“ (Lübbe, August 2024) ist ein atemberaubender Thriller, der sich geschickt um die Themen Künstliche Intelligenz, Technologie und Cyber-Kriminalität dreht.
Studentin Paula ...

Marc Mellers „Das Smartphone“ (Lübbe, August 2024) ist ein atemberaubender Thriller, der sich geschickt um die Themen Künstliche Intelligenz, Technologie und Cyber-Kriminalität dreht.
Studentin Paula kauft in einem Handy-Shop ein gebrauchtes Smartphone und tauscht ihr bisheriges Gerät dafür ein. Noch am gleichen Abend erhält sie einen Anruf vom Betreiber des Handyshops, dass es sie dringend sprechen müsse. Die beiden vereinbaren, dass Paula am nächsten Tag noch einmal in Laden kommen soll. Doch bevor es dazu kommt, wird der Verkäufer noch am selben Abend ermordet und Paula selbst gerät ins Visier der Verbrecher.
Marc Meller überzeugt mit einem gut verständlichen und packenden Schreibstil, der mich von der ersten Seite an gepackt hat. Die Charaktere, insbesondere Paula, sind gut ausgearbeitet und wirken authentisch.
Besonders spannend finde ich Mellers Fähigkeit, aktuelle Themen wie Künstliche Intelligenz und IT-Sicherheit detailgetreu und eindrucksvoll auszuführen. Die Thematik wirkt erschreckend real und könnte durchaus nebenan zum Einsatz kommen. Der Thriller regt nicht nur zum Nachdenken an, sondern sorgt auch für ein gewisses Unbehagen, da die dargestellten Szenarien gar nicht so weit von der Realität entfernt erscheinen.
Eine der großen Stärken des Thrillers liegt in der tiefen und detaillierten Auseinandersetzung mit wissenschaftlichen und technologischen Themen. Obwohl die Ausführungen manchmal so komplex sind, dass ich zweimal lesen musste, habe ich mich sehr gefreut, nicht nur gut unterhalten zu werden, sondern dabei auch noch etwas zu lernen. Marc Meller versteht es, diese anspruchsvollen Inhalte dennoch spannend und verständlich zu vermitteln, was den Roman gerade für technisch interessierte Leser besonders interessant macht.
Wer Spannung liebt und sich für Themen wie Künstliche Intelligenz, Cyber-Kriminalität und moderne Technologie interessiert, wird an „Das Smartphone“ von Marc Meller großen Spaß haben. Der Thriller ist nicht nur spannend, sondern auch echt lehrreich und bietet eine beeindruckende Mischung aus Fiktion und realitätsnahen wissenschaftlichen Details. Eine klare Empfehlung für Fans von intelligenten, technikgetriebenen Thrillern.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 22.09.2024

Spannendes Abenteuer, aber weniger Sams-Chaos und keine Wunschpunkte

Das Sams 12. Das Mini-Sams ist weg
0

Das Kinderbuch „Das Sams. Das Mini-Sams ist weg“ (Oetinger-Verlag, September 2024) ist bereits der 12. Band aus dem Sams-Universum. Dieses Mal steht aber nicht das bekannte Taschenbier-Sams im Mittelpunkt, ...

Das Kinderbuch „Das Sams. Das Mini-Sams ist weg“ (Oetinger-Verlag, September 2024) ist bereits der 12. Band aus dem Sams-Universum. Dieses Mal steht aber nicht das bekannte Taschenbier-Sams im Mittelpunkt, obwohl es natürlich auch vorkommt, sondern der Mini-Sams.
In der Sams-Welt gibt es eine hohe Mauer, über die keiner klettern kann und so weiß kein Sams, was auf der anderen Seite ist. Doch an einer Stelle gibt es einen sehr schmalen Spalt, durch den sich nur das Mini-Sams zwängen kann. Neugierig schlüpft es hindurch und verschwindet auf der anderen Seite. So beginnt das Abenteuer des Mini-Sams. Aber natürlich dürfen in der Geschichte alte Bekannte, wie Herr Taschenbier und sein Sams im Taucheranzug, Frau Rotkohl und Herr Mon nicht fehlen. Auch der Drache Ralfer, den der Mon sich mal gewünscht hat, kommt wieder zu Besuch und hat Ratissimo aus China als Gefährten an seiner Seite.
Der neueste Sams-Band ist äußerst kreativ und spannend geschrieben. Der Lesespaß ist groß, und selbst Leser, die die ersten elf Bände nicht kennen, finden durch das einführende Vorwort problemlos in die Geschichte. Hier erfährt man alles, was man wissen muss, um der Geschichte zu folgen.
Mir hat die Sams-Welt gut gefallen und auch der Blick auf die andere Seite der Mauer war sehr spannend. Ich finde großartig, dass Paul Maar gesellschaftskritische Aspekte in kindgerechte Form packt. Als Kind hat mir an den Sams-Büchern aber immer besonders gefallen, dass das Sams die Menschenwelt und insbesondere den Alltag von Herrn Taschenbier gehörig auf den Kopf gestellt hat. Auch die Idee, sich mit Hilfe der Wunschpunkte alles wünschen zu können, war für mich immer fantastisch und hat die Bücher so einmalig gemacht. Diese Aspekte haben mir hier ein wenig gefehlt. Zudem erscheint mir die Geschichte insgesamt viel kürzer als frühere Bücher.
Die Illustrationen stammen, ebenso wie der Text, von Paul Maar. Völlig zu Recht wurde Paul Maar immer wieder mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet und erhielt unter anderem den Deutschen Jugendliteraturpreis für sein Gesamtwerk, den Deutsch Buchpreis und in diesem Jahr den Verdienstorden des Landes Baden-Württemberg. Mir gefällt sehr, dass man auf den ersten Blick erkennt, dass es sich um ein Sams-Buch handelt, denn Paul Maar ist dem ursprünglichen und einmaligen Layout treu geblieben.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 01.09.2024

Lügen verboten – Hochspannung von Kultautorin Ursula Poznanski

Scandor
0

„Scandor“ der Kultautorin Ursula Poznanski (erschienen im Loewe-Verlag, August 2024) ist ein fesselnder All-Ager-Roman, der sich mit den zentralen Themen Lüge und Wahrheit, Vertrauen und Angst auseinandersetzt. ...

„Scandor“ der Kultautorin Ursula Poznanski (erschienen im Loewe-Verlag, August 2024) ist ein fesselnder All-Ager-Roman, der sich mit den zentralen Themen Lüge und Wahrheit, Vertrauen und Angst auseinandersetzt. Die Protagonisten Philipp und Tessa nehmen an einer außergewöhnlichen Challenge teil, bei der es darum geht, unter keinen Umständen zu lügen. Vor Spielbeginn mussten die Teilnehmer*innen als Wetteinsatz ihre große Angst offenlegen. Wer aus dem Spiel ausscheidet, muss sie sich dieser Angst stellen. Doch wer bis zum Ende durchhält, dem winkt ein Preisgeld in Höhe von 5 Millionen Euro.
Zur Überprüfung, ob auch wirklich alle immer die Wahrheit sagen, kommt Scandor zum Einsatz, ein Lügendetektor, der wie eine zweite Haut um den Unterarm der Teilnehmend gelegt wird. Dieses Gerät bleibt dort bis zum Ende des Spiels, was den Druck auf die Teilnehmer merklich erhöht. Spannend und kurzweilig erzählt Ursula Pozanaski die Hürde, denen sich Philipp und Tessa stellen müssen. Denn immer die Wahrheit zu sagen ist gar nicht so einfach, wie die beiden schnell merken – besonders in Alltagssituationen, wenn man beispielsweise als Bedienung im Restaurant versuchen muss, einen guten Kundenservice zu erbringen oder den Liebsten nicht weh tun möchte. Schnell ist da eine unbedachte Ungenauigkeit oder eine kleine Notlüge über die Lippen gekommen. Hinzu kommen die anderen Teilnehmerinnen und Teilnehmer, die auch auf der Jagd nach den 5 Millionen Euro sind und hier skrupellos nicht vor unfairen Mittel zurückschrecken, um die Gegner zu Fall zu bringen. Manchen Fragen möchte man sich nicht stellen und mache bleiben auch einfach besser unbeantwortet.
Ursula Poznanskis Schreibstil ist gewohnt rasant, mitreißend und spannend. Man spürt die Routine und Erfahrung, die es ihr ermöglichen einen Spannungsbogen über den gesamten Verlauf aufzubauen, unter dem sich dann wieder zahlreiche kleine Spannungsbögen bilden. Besonders gelungen finde ich den Perspektivwechsel zwischen den beiden Protagonisten Tessa und Philipp erzählt, der die Geschichte noch spannender und facettenreicher macht.
Die äußere Gestaltung des Buches gefällt mir sehr gut: Das Hochwertige Gefühl beim ersten In-der-Hand-Halten und der 3D-Effekt auf dem Cover passen hervorragend zum Buch. Einziger Wermutstropfen ist, dass sich bei dieser Ausgabe leider Leserillen kaum vermeiden lassen – selbst bei sorgsamem Umgang.
Ich bin echt beeindruck von der unglaubliche Produktivität von Ursula Poznanski. Erst Anfang des Jahres habe ich „Die Burg“ von ihr gelesen und jetzt erscheint schon wieder der nächste Roman mit einer Stärke von über 400 Seiten. Ihre Bücher bewegen sich zwar in einem ähnlichen Genre und sind meistens All-Ager mit jungen Menschen als Protagonisten, dennoch sind sie immer einzigartig. Scandor gehört für mich neben beispielsweise dem Klassiker Erebos zu ihren Top 5 Jugendromanen.

Ich hatte mit „Scandor“ unterhaltsame und kurzweilige Stunden. Außerdem hat mich das Buch über den reinen Plot hinaus zum Nachdenken gebracht. Ich war erstaunt, als ich mal wirklich darauf geachtet habe, wie häufig mir im Alltag doch eine kleine, unbedachte Lüge, Ungenauigkeit oder Schutzbehauptung über die Lippen kommt.
Fazit: Ein spannender Jugendroman, den ich uneingeschränkt – nicht nur Jugendlichen . empfehlen kann. Scandor ist nicht nur ein echter Pageturner und unterhaltsam von der ersten Seite an, sondern regt auch zum Nachdenken an. Von mir 5/5 Sternen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 01.09.2024

Kacka, Kulleraugen und kunterbunte Figuren – großer Spaß für die ganze Familie

Kuckuck, Kacka!
0

Das Pappbilderbuch „Kuckuck Kacka“ (Penguin Junior, August 2024) wird für Kinder ab 2 Jahren empfohlen und zeigt äußerst humorvoll, die Hinterlassenschaften der unterschiedlichen fabelhaften Wesen. Der ...

Das Pappbilderbuch „Kuckuck Kacka“ (Penguin Junior, August 2024) wird für Kinder ab 2 Jahren empfohlen und zeigt äußerst humorvoll, die Hinterlassenschaften der unterschiedlichen fabelhaften Wesen. Der kleine Roboter mit der Herzantenne auf dem Kopf hinterlässt beispielsweise einen großen Haufen Schraube, während bei dem lustigen Gespenst, das nachts schlemmt und ein wahres Festmahl verdrückt, das Essen einfach als Ganzes wieder herausfällt. Es gibt auf allen Seiten interaktive Elemente wie Schieber oder ein Rädchen, welche den Ausscheidungsprozess sehr witzig zeigen.
Die gereimten Vierzeiler auf den Seiten von Christine Kugler sind nicht nur sehr lustig, sondern fangen das Geschehen auf der Seite großartig ein. So hören die Kleinen gebannt zu und die Großen haben großen Spaß beim Vorlesen. Die Sprachrhythmen und der Witz der Reime tragen entscheidend zum Erfolg des Buches bei.
Die Illustrationen von Sandy Thissen sind überaus liebevoll und detailreich gestaltet. Auf jeder Seite gibt es neben den Protagonisten zahlreiche Details zu entdecken. Die großen runden Kulleraugen aller dargestellten Figuren und der einheitliche Zeichenstil machen das Büchlein rund und verleihen ihm einen charmanten Look. Die Farbgebung ist auf das jeweilige Wesen toll abgestimmt und durchweg stimmig. In klaren und freundlichen Farben werden Drache, Monster und Co. sehr lustig gezeigt und so eine humorvolle und freundliche Atmosphäre geschaffen.
Fazit: Wir sind schockverliebt. „Kuckuck Kacka“ hat unsere Herzen im Sturm erobert und wird einen Ehrenplatz in der Kinderbuchsammlung erhalten. Das Büchlein ist einfach großartig und macht der ganzen Familie Spaß. Kacka ist einfach ein lustiges Thema, das hier mit großem Witz und sehr viel Charme dargestellt, viel viele Lacher bei Groß und Klein sorgt. Text und Illustration harmonieren perfekt miteinander. Daher vergebe ich absolut verdiente 5/5 Sternen – wenn es mehr gäbe, würde ich mehr geben!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 30.08.2024

Im Dickicht der Vergangenheit

Das Dickicht
0

Nikolas Kuhl und Stefan Sandrock haben mit „Das Dickicht“ (Rowohlt, August 2024) einen packenden Auftakt zu einer vielversprechenden neuen Krimi-Reihe vorgelegt. Im Zentrum stehen die beiden ungleichen ...

Nikolas Kuhl und Stefan Sandrock haben mit „Das Dickicht“ (Rowohlt, August 2024) einen packenden Auftakt zu einer vielversprechenden neuen Krimi-Reihe vorgelegt. Im Zentrum stehen die beiden ungleichen Ermittler Juha Korhonen aus Finnland und der wesentlich jüngere Lucas „Lux“ Adisa mit afrikanischen Wurzeln.
Die Handlung beginnt mit einem aktuellen Entführungsfall, zu dem Juha hinzugezogen wird, denn dieser weist auffällige Parallelen zu einem 20 Jahre zurückliegenden Entführungsfall auf. Damals konnte der entführte Junge aus einer vergrabenen Kiste, in der er gefangengehalten wurde, nur tot befreit werden. Es war Juhas erster Fall als junger Ermittler, und obwohl der Fall vermeintlich aufgeklärt werden konnte, glaubte sein damaliger Partner nicht so recht an die Lösung und ermittelte bis zu seinem Tod weiter. Juha und Lux stoßen ebenfalls auf Ungereimtheiten und rollen den alten Fall neu auf.
Besonders gelungen finde ich, dass die Ereignisse sowohl aus der Sicht des erfahrenen Juha als auch aus der Perspektive des jungen und ambitionierten Lux geschildert werden. Dieser kontinuierliche Perspektivwechsel verleiht dem Krimi eine zusätzliche Spannung und Tiefe. Außerdem lernt die Leserin/der Leser auf diese Weise die Ermittle viel besser kennen. Zudem überzeugt mich der flüssige, präzise und spannende Schreibstil von Nikolas Kuhl und Stefan Sandrock sehr.
Das Krimi-Debüt der beiden Autoren überzeugt mich auf ganzer Linie und ist eine absolute Leseempfehlung. Die beiden Ermittler sind sympathisch und menschlich. Es macht großen Spaß sie bei den Nachforschungen zu begleiten. Ich bin gespannt, mit welchem Fall die beiden es als nächstes zu tun haben werden, denn „Das Dickicht“ macht definitiv Lust auf mehr. 5/5 Sternen

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere