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Veröffentlicht am 08.05.2023

Verschenktes Potenzial

Cinderella ist tot
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Es ist nicht gerecht, aber ich würde dich lieber unglücklich als im Gefängnis oder tot sehen.“
„Für das, was ich bin ?“ , frage ich. „Dafür, dass ich keinen Ehemann will ? Wie kann das falsch sein ?“
//S.77//

Inhalt:
Sophia ...

Es ist nicht gerecht, aber ich würde dich lieber unglücklich als im Gefängnis oder tot sehen.“
„Für das, was ich bin ?“ , frage ich. „Dafür, dass ich keinen Ehemann will ? Wie kann das falsch sein ?“
//S.77//


Inhalt:
Sophia lebt in Cinderellas Königreich, zweihundert Jahre nach jener Ballnacht, in der Cinderella ihren Traumprinzen fand. Doch Cinderellas Geschichte dient inzwischen nur noch dazu, die Frauen zu unterdrücken und sie möglichst schnell bei einem großen Festakt im Schloss unter die Haube zu bringen. Wer sich diesem Ritual verweigert, wird getötet, und wer am Ende der Ballnacht noch keinen Mann hat, wird ausgestoßen und verfolgt. Doch Sophia will keinen Mann. Sie flüchtet in den verwunschenen Wald – und trifft dort Constance, die ihr zeigt, dass sie die Kraft hat, ihr Schicksal und ihre Welt für immer zu verändern …

Meine Meinung:
Dieses Cover ! Dieser Klappentext ! Als ich es das Buch das erste Mal gesehen habe, wusste ich, das muss ich unbedingt lesen ! Ich habe schon einige Märchenadaptionen von Cinderella gelesen, aber noch keine mit so einer Rahmenhandlung und wo die Heldin lieber ein Mädchen als Jungen küsst. Nicht, dass es vorher ausschlaggebend für mich gewesen wäre, aber in dem Märchen findet Cinderella eben ihren Prinzen und mir gefiel es, dass es hier anders sein sollte.

Das Cover passt perfekt zum Inhalt und ich finde, dass sie Sophia super getroffen haben. Nicht nur vom Aussehen her, sondern auch von ihrer Ausstrahlung. Die Blautöne harmonieren sehr gut miteinander und ich finde es einfach wunderschön.

Die Geschichte startete richtig klasse. Ich lernte die Welt, in der Sophia und ihre Eltern leben recht zügig kennen, hatte aber nicht das Gefühl, von Infos erschlagen zu werden. Ich konnte sie nach und nach kennenlernen und das gefiel mir. Allerdings gab es schon eine Sache, die mich da störte. Bereits in den ersten Seiten kommen Leute auf Sophia zu, mit denen sie sehr vertraut umgeht, aber erste einige Seiten später oder gar nicht, erfährt der Leser, wer das eigentlich ist und wie sie zueinander stehen. Dies empfand ich als recht störend, weil ich die Personen zunächst gar nicht einordnen konnte und ich schon gerne gleich gewusst hätte, wer das eigentlich ist. Zudem hatte ich bei einigen Charakteren das Gefühl, dass sie wichtig wären, aber kurz nach ihrer Vorstellung oder ein, zwei kurzen Szenen später, wurden sie gar nicht mehr erwähnt und tauchten erst zum Schluss wieder auf und ich habe mich gefragt, wieso dann zunächst der Eindruck erweckt wurde, dass sie für die Handlung wichtig wären. Vor allem bei Sophias "großer Liebe" Erin war das ziemlich merkwürdig, aber generell war ihre Beziehung irgendwie komisch.

Dennoch kam ich mit der Handlung zunächst sehr gut zurecht und die ganzen Regeln bezüglich des Balls, dem Königreich und dem Leben darin fand ich durchaus sehr interessant und mysteriös. Man fieberte mit Sophia mit und war ganz gespannt darauf, wie sie ihren letzten Ball erleben würde. Würde sie noch ihr Happy End mit Erin finden, dem ganzen ein Ende setzen oder nichts von alledem ? Aber auf dem Ball erlebte ich meine erste Ernüchterung.

Es las sich recht abgehackt und langweilig. Die Autorin hat viele klasse Ideen und wenn sie die hier geschickt miteinander kombiniert hätte, wäre das ein fantastisches Buch geworden, denn die Ansätze liebe ich total. Die Ideen sind so klasse und im Grunde finde ich es super, dass sie dem Märchen wieder eine neue Seite abgewinnen konnte, aber die Umsetzung und generell das Worldbuilding war eine totale Katastrophe. Es passte nichts wirklich zusammen und bei jeder Enthüllung und neuen Storyline war ich verwirrt und auch gelangweilt. Es passierte so viel und irgendwie auch gar nichts. Und interessante Themen wie Nekromantie und Cinderellas wahre Geschichte wurden nur etwas angeschnitten und das Potenzial verpuffte quasi. Und ganz komisch fand ich die Liebesgeschichte...aber nicht die zwischen Erin und Sophia, die auch nicht verstehen konnte, ich meine die, zwischen Sophia und Constance.

Anfangs dachte ich, Erin wäre ihre große Liebe, aber anscheinend ja wohl doch nicht. Denn obwohl Sophia gejagt wird und Erin liebt, wird sie jedes Mal in Contances Nähe ganz kribbelig und geht auch bis zum Äußersten mit ihr und dann ist sie die große Liebe. Ich habe es einfach nicht verstanden und mir fehlte da jegliche Emotionen und auch Authentizität. Es passte einfach null hier rein. und auch die Sache mit der "guten Fee", die keine ist, der König und sein Geheimnis und die Befreiung von Sophias Heimat. Hier wurde alles reingepackt, was ging, aber ob es zusammen passte interessierte wohl nicht ganz. Aber ganz schlimm fand ich das Ende, was sich ziemlich öde las und sehr abgehackt beendet wurde. Die Geschichte ist zusammengefasst unlogisch, abgehackt und wirr.

Die Charaktere sind eher schlicht gehalten worden. Die Männer waren alle ziemlich dominant und leben dies bis auf ein, zwei Ausnahmen auch aus. Mir war dies manchmal etwas zu viel des guten, weil es auch recht plump präsentiert wurde.

Sophia hätte eine echt taffe und selbstbewusste Heldin sein können, stattdessen jammerte sie nur rum und gab anderen die Schuld für alles. Manchmal fand ich sie durchaus mutig, aber leider wurde ich nie wirklich warm mit ihr. Und auch bei Constance konnte ich nicht wirklich Begeisterung aufkommen lassen. Sie war da, aber mehr auch nicht. Ich fand sie wie die meisten Charaktere auch, nichtssagend, öde, platt. Vor allem Erin hätte man auch gerne weglassen können und ihre "Beziehung" mit Sophia war eigentlich gar nicht existent, jedenfalls habe ich zu keinem Zeitpunkt sowas wie Liebe oder auch nur Freundschaft gespürt und konnte es nicht wirklich verstehen.

Der Schreibstil war okay, weil ich mir alles durchaus gut vorstellen konnte, aber das Worldbuilding ist eine Katastrophe. Tausend Dinge wurden angeschnitten, aber nie richtig in die Geschichte mit einbezogen und es war alles zu viel auf mal. Weniger wäre echt mehr gewesen.

Fazit:
Wie gesagt, die Ideen sind an sich richtig klasse und wenn die Autorin sich mehr Mühe mit dem Worldbuilding und einer vernünftigen und durchdachten Storyline, sowie Charakteren mit Tiefe, gegeben hätte, wäre das ein richtig gutes Buch geworden. So allerdings bekam ich nach einem guten Start eine recht abgehackte, wirre und schräge Story, in der nichts miteinander harmonierte und wo sie Charaktere nicht wirklich existent waren. Sehr schade, denn es hätte ein klasse Buch werden können. Von mir gibt es:

2 von 5 Sterne

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 06.05.2023

Tolle Idee, aber der Rest ist nichts für mich...

Hope Never Dies
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„Atmet das Opfer noch ?“
„Es ist tot, das habe ich doch schon gesagt. Also nein, es atmet nicht mehr. Tote atmen nicht.“
//S.165//

Inhalt: (übernommen)
Ex-Vize-Präsident Joe Biden kann sich so gar nicht ...

„Atmet das Opfer noch ?“
„Es ist tot, das habe ich doch schon gesagt. Also nein, es atmet nicht mehr. Tote atmen nicht.“
//S.165//


Inhalt: (übernommen)
Ex-Vize-Präsident Joe Biden kann sich so gar nicht damit abfinden, ein Ex-Vize-Präsidenten-Leben zu führen. Er langweilt sich auf seinem Anwesen mit Hund und Frau beinahe zu Tode, außerdem vermisst er sein Idol und besten Freund, Ex-Präsident Barack Obama. Der scheint sich derweil prächtig zu amüsieren, ob beim Bungee-Jumping von einem Hochhaus in Hongkong oder beim Speedboot Fahren vor der Küste Südafrikas.
Doch dann führt der Tod eines alten Bekannten das Dream-Team Obama und Biden wieder zusammen: Bidens Lieblings-Amtrak-Fahrer hat sich ausgerechnet vor einen Amtrak-Zug geworfen. Und das ist nicht das einzig Seltsame: Der alte Mann war vollgepumpt mit Drogen – und er hatte eine Karte bei sich, auf der Bidens Anwesen markiert war. Eines ist Obama und Biden sofort klar: Dies ist ein Fall von höchster Tragweite. Ein Fall von höchster Komplexität. Ein Fall für die Ex-Präsidenten Obama und Biden!

Meine Meinung:
Als ich das Buch während eines Buchhandelsbesuches auf dem ME-Tisch entdeckte, war es sofort um mich geschehen und auch der Klappentext machte mich sehr neugierig auf das Buch. Ich meine, Joe Biden und Barack Obama als Ermittler ?! Das klang so verrückt, dass es sogar funktionieren könnte, hat es aber leider so gar nicht !

Das beste ist wirklich noch das Cover, was ich total liebe. Der Zeichner oder die Zeichnerin hat die beiden Politiker richtig klasse getroffen und ich finde es einfach klasse. Zudem passt es auch gut zur Story. Aber das war es im Grunde auch wieder mit dem positiven, denn der Rest überzeugte mich kaum, ehrlich gesagt überhaupt nicht. Hanebüchener Klamauk, der einfach kaum Spannung bietet und derweilen mitunter etwas zum Fremdschämen einlädt, wenn Obama und Biden versuchen, sympathisch und lustig zu sein.

Dabei startete der Anfang eigentlich noch ganz interessant, auch wenn es da bereits ein paar Längen gab. Aber es konnte mich durchaus neugierig auf mehr machen. Die Verwicklung von Biden in einen Mord war rätselhaft und ich konnte es kaum erwarten, dass es losgeht. Aber schon mit dem ersten Auftreten Obamas verflog meine Freude ein wenig, denn den fand ich so unsympathisch und eingebildet und bis zum Schluss konnte ich nicht wirklich etwas positives an ihm finden. Wobei ich es schon irgendwie etwas schwierig finde, wenn zwei reale Personen aus dem öffentlichen Leben in einem Roman die Hauptrollen spielen, weil ich nicht weiß, wie sie wirklich bewerten soll.

Aus Spoilergründen werde ich die Handlung nur ankratzen, wobei es da eh nicht so viel zu erzählen gibt. Die beiden Möchtegern-Ermittler reisen von A nach B nach C und so weiter, geraten in abstruse und teils, für den Leser, irgendwie peinliche Situationen und am Ende gipfelt es in einem ganz schrägen Showdown, wobei aber auch während der ganzen Odyssey nicht wirklich etwas Interessantes passierte. Die Sprüche der beiden fand ich nicht unbedingt lustig und oft passten sie auch nicht zur Situation. Es wirkte so, als wollte der Autor auf Krampf Humor reinbringen, der da nichts zu suchen hatte, schlicht gesagt, es passte einfach nicht.

Die Bromance enttäuschte leider auch auf ganzer Linie. Biden wirkte wie ein Hündchen, das seinem Herrchen hinterher läuft und sich über jedes Fitzelchen Aufmerksam freut. Ich meine, ich konnte in den Figuren durchaus Züge der realen Vorbilder erkennen, aber hier fand ich beide sehr unsympathisch und cringe, um es mal so auszudrücken. Vor allem der Traum von Joe am Ende war irgendwie gruselig. Und auch seine permanenten Hinweise an den Leser, warum er dies und jenes eigentlich wegen seinem Alter und seinen gesundheitlichen Beschwerden nicht tun dürfe, aber doch tut, waren schnell ausgereizt und irgendwann überlas ich diese Hinweise auch nur noch.

Der Schluss im Zug sprengte aber wirklich alles und am Ende konnte ich nur noch den Kopf schütteln und darüber nachdenken, was ich da eigentlich gelesen habe.

Die restlichen Charaktere sind nicht der Rede wert und ehrlich gesagt habe ich sie bereits recht gut aus dem Gedächtnis gestrichen.

Der Schreibstil des Autors las sich trotz einiger Längen durchaus flüssig, aber ich hatte ständig das Gefühl, ich lese eine Fanfiction. Handlung, Spannung und die Ermittlungen waren nicht wirklich ausgereift oder interessant.

Fazit:
Eine echt klasse Idee, aber leider war der Rest absolut nicht mein Geschmack. Es war langweilig, mitunter sehr schräg, aber nicht im guten Sinne und die beiden Figuren fand ich sehr unsympathisch. Eigentlich gebe ich so eine schlechte Bewertung nicht ab, weil der Autor oder die Autorin viel Zeit, Energie und Kreativität in das Buch gesteckt hat, aber mehr kann ich einfach nicht vergeben. Davon brauche ich definitiv nicht mehr und von mir gibt es:

1,5 von 5 Sterne

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 04.05.2023

Schwächer als Band 1

A History of Us − Erst auf den zweiten Blick
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„Ich spüre leichten Sarkasmus“, sagte April.
Emily schnaubte. „Das kommt, weil du die Meisterin darin bist.“
//S. 55//

Klappentext:
Stacey macht jeden Sommer beim Mittelalterfestival ihrer Heimatstadt ...

„Ich spüre leichten Sarkasmus“, sagte April.
Emily schnaubte. „Das kommt, weil du die Meisterin darin bist.“
//S. 55//


Klappentext:
Stacey macht jeden Sommer beim Mittelalterfestival ihrer Heimatstadt Willow Creek mit. Für sie ist es Routine. Genau wie die dazugehörende Sommeraffäre. Nur wünscht sie sich inzwischen mehr, eine richtige Beziehung wie sie ihre Freunde Simon und Emily haben. Dex MacLean, der jedes Jahr mit seiner Highland-Band «The Dueling Kilts» auf dem Festival auftritt, hielt sie allerdings nicht für einen Kandidaten – er sieht zwar wirklich gut aus, aber sie hat nie ein Knistern gespürt. Bis sie letztes Jahr zufällig anfingen, sich zu schreiben. Neun Monate tauscht sie Nachrichten mit einem witzigen, freundlichen, intelligenten Mann aus. Und jetzt ist endlich wieder Sommer. Endlich wieder Mittelalterfestival. Endlich wieder Dex. Nur leider war es gar nicht Dex, mit dem sie all die Monate gesprochen hat. In wen zum Teufel hat sie sich also verliebt?

Meine Meinung:
Nachdem mich Band 1 wieder so begeistern konnte, freute ich mich so sehr auf die Geschichte von Stacey und Mr. X, bei dem ich allerdings schon nach ein paar Seiten wusste, wer es war, also subtil war man hier ja nicht. Und das ist so einer der Punkte, die ich so schade finde, da ich die Idee super spannend fand, obwohl sie echt nicht neu ist und eher leicht, aber zum Abschalten genau richtig ist.

Ich weiß nicht, was ich erwartet habe, aber mit Sicherheit nicht das, was ich bekommen habe. Ich freute mich so auf ein Wiedersehen mit den Charakteren aus Band 1 und vor allem Stacey und bin irgendwie enttäuscht. Es las sich super flüssig und der gewisse Humor war auch wieder da, aber mir fehlte der Rest. Wo waren die Emotionen, die mich mitreißen, wo dieses tolle Feeling von der Geschichte, das mir eigentlich so viel Spaß machen sollte ? Dass das Festival hier nun eine untergeordnete Rolle spielte und eher das Privatleben der Charaktere im Mittelpunkt stand, war nicht nur in Ordnung für mich, es passte sogar super rein, aber irgendwie war ich dennoch wie im falschen Film.

Die Dinge, die ich im Buch zuvor kritisierte, hatten hier nun die Seiten getauscht. Die Szenen mit und auf dem Festival fand ich nur bedingt spannend oder interessant und dieses gewisse Gefühl, die Freude, das Kribbeln, die Spannung tauchten gar nicht auf. Eher im Gegenteil, ich fand sie sogar langweilig. Stattdessen gefielen mir die Szenen abseits davon viel besser, auch wenn ich vor allem mit der ersten Hälfte echt kämpfen musste. Wäre der Stil nicht so super, hätte ich es vielleicht sogar vorzeitig beendet, denn es war schlicht gesagt langweilig.

Zwar fand ich es super, Stacey und ihr Leben näher kennenzulernen und die Korrespondenz mit Mister X war durchaus interessant, vor allem, weil ich auf den Punkt hin fieberte, wo sie erkennen würde, wer es in Wirklichkeit ist, aber es tänzelte nur so vor sich hin. Zudem gab es auch einige Punkte, die mir persönlich etwas aufstoßen. Sei es die Art, wie Stacey nun dargestellt wird oder die Vergleiche zwischen zwei Personen, die ich mehr als unnötig fand. Es war nichts ganzes und nichts halbes und selbst einen roten Faden gab es nicht wirklich. Und wenn einer sagt, den gab es in Teil eins nicht...den gab es da schon.

!!! Ab hier könnten Spoiler folgen !!!!

Die Liebesgeschichte zwischen Daniel und Stacey war ja durchaus ganz niedlich, aber das war keine wirkliche Chemie zwischen den beiden und ich fand es super schräg, dass sie ein paar Tage, nachdem die Wahrheit ans Licht gekommen ist, zusammen sind und Stacey von der großen wahren Liebe spricht. Tut mir Leid, aber das unterstreicht einfach nur ihre Naivität.

Und die Geheimnisse, die dann am Ende rauskommen, weil man schließlich noch ein großes Drama vor dem Happy End braucht, nervten einfach nur. Das, was da rauskommt, habe ich mir schon sehr früh gedacht. Ich meine, ich kann ihre Wut und Enttäuschung verstehen, aber warum verhielt sie sich dann wie eine Pubertierende ? Sie ist wütend auf beide und erwartet dann, dass er ihr hinterläuft und eine große romantische Geste zeigt, damit sie es sich nochmal überlegt ? Tut mir Leid, aber das ist wirklich unreif.

Und nach dem romantischen Happy End schmeißt sie sofort ihr altes Leben weg und fährt mit ihrem Liebsten durch das Land. An sich würde mich das null stören, aber hier wurde dies so platt geschrieben, dass es einfach nur unauthentisch wirkte. Vieles wirkte in dem Buch wie auf Krampf und mir fehlte einfach diese gewisse Leichtigkeit und das Authentische eben.

!!!Spoiler Ende !!!

Die Charaktere waren auch nur bedingt mein Fall. Stacey und Mr. X fand ich nicht wirklich toll. Sie verhielt sich wie ein unreifer Teenager, der extrem auf das Handy, Social Media und einer gewissen Kaffehauskette fixiert war und in seinem ganzen Verhalten albern wirkte. Viele Dinge in ihrem Verhalten fand ich nicht ganz in Ordnung und verstand es auch nicht so ganz, warum eine gewisse Person dann doch immer wieder zu ihr zurückkam, auch wenn diese Person selber Dinge angestellt hat, die nicht so ganz toll waren. Sie verhielt sich zum Schluss wie ein bockiges Kind, was ich nicht nachvollziehen konnte. Zu Mr. X gehe ich nicht weiter ein, da ich sonst zu sehr spoilern würde.

Daniel und Dex fand ich sehr blass. Zwar waren sie in Ordnung, auch wenn Dex derweilen etwas nervte. Sein Cousin war da, aber mehr auch nicht. Ich schätzte Daniels ruhige und sachliche Art, auch wenn er Dinge tat, die nicht so ganz toll waren, aber er ging mir total unter.

Dagegen fand ich Emily, Simon, April und Mitch richtig klasse und sie sind auch der Grund, weshalb ich das Buch besser bewerte, als ich eigentlich wollte. Schon in Teil 1 fand ich diese Charaktere super und mir gefiel es so gut, dass sie sich treu blieben und keine riesigen Charakterveränderungen durchgemacht haben, also völlig anders wirkten oder dergleichen. Schön fand ich es auch, dass April mehr aus sich rauskam und ihren Sarkasmus überall verteilte. Mitch war wie gewohnt charmant und flirtete auf Teufel-komm-raus, ließ seine Freunde aber nie hängen und Emily und Simon liebte ich total.

Eigentlich schade, dass die Nebencharaktere und ihre Handlungsstränge mir mehr gefielen, als die der Hauptfiguren, aber was soll´s. Vor allem die Hochzeit von Emily und Simon rettete in meinen Augen so manches, denn die war echt schön.

Der Schreibstil ist an sich wieder super gewesen und ich bin trotz der "Mängel" quasidurch die Geschichte geflogen. Sehr flüssig und etwas Humor war auch wieder dabei, aber mir fehlte die gewisse Spannung, Emotionen und das gewisse Extra.

Fazit:
Man kann es lesen und es gab einige schöne Stellen wie die Hochzeit von Emily und Simon, etwas Humor blitzte mitunter auch auf und ich mochte den Schreibstil gerne, aber insgesamt ist es wesentlich schwächer als Band 1. Mir fehlten Emotionen, Spannung, das Festival-Feeling, was ich zuvor so geliebt habe und eine schöne Liebesgeschichte, denn die beiden waren zwar ein süßes Paar, aber eine wirkliche Chemie war für mich nicht spürbar. Dennoch bin ich auf Band 3 gespannt, vor allem, weil ich April und Mitch bisher echt klasse fand. Von mir gibt es:

3 von 5 Sterne

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  • Charaktere
Veröffentlicht am 30.04.2023

Mir schwirrt immer noch der Kopf...

Der Heimweg
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„Hatten Sie schon einmal solche Angst, dass jede Zelle Ihres Körpers mit Schmerz gefüllt war ?“, fragte sie ihn.
//S.35//

Klappentext:
Es ist Samstag, kurz nach 22.00 Uhr. Jules Tannberg sitzt am Begleit-Telefon. ...

„Hatten Sie schon einmal solche Angst, dass jede Zelle Ihres Körpers mit Schmerz gefüllt war ?“, fragte sie ihn.
//S.35//


Klappentext:
Es ist Samstag, kurz nach 22.00 Uhr. Jules Tannberg sitzt am Begleit-Telefon. Ein ehrenamtlicher Telefon-Service für Frauen, die zu später Stunde auf ihrem Heimweg Angst bekommen und sich einen telefonischen Begleiter wünschen, dessen beruhigende Stimme sie sicher durch die Berliner Nacht nach Hause führt - oder im Notfall Hilfe ruft.
Noch nie gab es eine wirklich lebensgefährliche Situation. Bis heute, als Jules mit Klara spricht.
Die junge Frau hat entsetzliche Angst. Sie glaubt, von einem Mann verfolgt zu werden, der sie schon einmal überfallen hat und der mit Blut ein Datum auf ihre Schlafzimmerwand malte: Klaras Todestag! Und dieser Tag bricht in nicht einmal zwei Stunden an ...

Meine Meinung:
Ich werde diese Rezension spoilerfrei halten. Zum einen, weil ich sonst vermutlich einen eigenen Roman über das Buch schreiben würde und zum anderen, weil ich finde, dass man das Buch möglichst unbefangen bzw. frei lesen sollte.

Nun gut, fangen wir an. Als ich das Buch das erste Mal anfing, war es ein schlechter Zeitpunkt. Ich konnte mich kaum darauf konzentrieren und schon für knappe 50 Seiten brauchte ich Tage. Im Nachhinein bin ich sehr froh, es abgebrochen zu haben, denn beim zweiten Versuch verschlang ich es sogar und Schlaf war völlig überbewertet. Der Leser wird quasi sofort ins Geschehen reingeworfen, was mir gut gefiel, aber dennoch brauchte ich etwas, um in die Geschichte reinzukommen und mit den Charakteren warm zu werden. Ehrlich gesagt hatte ich bei dem Titel auch etwas anderes erwartet, aber dennoch passt es zu dem, was ich bekommen habe.

Die Geschichte ist nicht mein Highlight von Fitzek und leider wurden nicht wie gewohnt alle meine Fragen bis zum Ende geklärt, aber dennoch gefiel es mir sehr gut. Und manchmal war es mir auch persönlich etwas zu viel des guten, zu viel Drama, aber es ist vor allem im Mittelteil so unglaublich spannend und nervenzerrend. Zum Schluss ging dem ganzen wieder etwas die Puste aus, aber dennoch klebten meine Augen an den Seiten, denn je mehr es sich dem Ende näherte, desto verworrener wurde es und mein Hirn schaltete nur noch auf Stand-by. Irgendwann wollte ich nicht mehr versuchen, etwas zu verstehen, sondern einfach nur überraschen lassen.

Es ist verwirrend ohne Ende, schräg, teils echt eklig, grausam und brutal, was den Protagonisten und vor allem einer der Hauptfiguren widerfährt, aber auch unglaublich faszinierend und Fitzek schaffte es immer wieder gekonnt, meine Neugier aufs Erneute anzufachen und alte Theorien zu verwerfen, neue zu entwickeln und schlicht nur verwirrt zu sein. Wer war nun wirklich gut, böse oder keins von beiden ? Wem konnte man trauen, mit wem sich solidarisieren, nur um dann eventuell völlig ins kalte Wasser geworfen zu werden ? Diese Spielchen mit der Psyche, was Schein und was nur Illusion ist ging mir schon etwas an die Nerven, aber genau das liebte ich auch daran, sonst würde ich seine Bücher auch nicht lesen.

Zu den Charakteren halte ich mich auch mal lieber bedeckt. Niemand ist so, wie er scheint und es gab einige Überraschungen, die ich zum Teil durchaus erwartet habe, bei anderen wider rum erwischte mich der Autor kalt. Manche sind so eklig und grausam, dass es mich schlicht nur schockierte, aber dennoch fand ich sie auch nicht überzeichnet. Generell wurden die Charaktere gut beschrieben und ihre Geschichten, ihre Vergangenheit und ihr Werdegang waren interessant und spannend.

Der Schreibstil ist typisch Fitzek und begeisterte mich erneut. Es gab ein, zwei zähe Stellen und vor allem am Anfang brauchte ich etwas, um in die Geschichte reinzukommen, aber generell las er sich sehr flüssig. Spannend, leicht überdramatisiert und lebhaft. Das Bild, was er mit seinem Stil zeichnete, konnte ich mir stets sehr gut vorstellen und vor allem die Beschreibung der Umgebung, das Spielen mit den Sinnen fand ich super.

Fazit:
Nicht das, was ich unbedingt erwartete, aber mir gefiel es. Der Anfang war etwas langatmig und ich brauchte etwas Zeit, mich an das Geschehen und die Charaktere zu gewöhnen, aber vor allem der Mittelteil war super spannend. Es ist teils sehr schräg, eklig und konfus gewesen, aber ich liebte das Spiel mit den Sinnen. Was ist wahr, was ist falsch und gibt es auch etwas dazwischen ? Mir gefällts. Von mir gibt es:

4 von 5 Sterne

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Veröffentlicht am 15.09.2022

Mir fehlte etwas die Chemie

Pros & Cons: Wesley
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„Gute Nacht“, fügte Carson hinzu, als er sich meldete.
„Gute Nacht, John-Boy“, schob Leo hinterher.
„Was?“, hakte ich nach. „Wer? Ist das ein neuer Codename?“
„Die Waltons?“, fragte Leo. „Die Fernsehserie?“ ...

„Gute Nacht“, fügte Carson hinzu, als er sich meldete.
„Gute Nacht, John-Boy“, schob Leo hinterher.
„Was?“, hakte ich nach. „Wer? Ist das ein neuer Codename?“
„Die Waltons?“, fragte Leo. „Die Fernsehserie?“ Laute des Nichtverstehens breiteten sich von allen Seiten aus.
„Scheiße, ich bin alt“, stellte Leo fest.
//S.228//


Über das Buch:
"Wesley" von A. E. Wesp ist der zweite Band der "Pros & Cons" Reihe, der sich um Wesley und Danny dreht. Das Buch umfasst ca. 357 Seiten und erschien 2021 beim Second Chances Verlag. Es ist als Taschenbuch, sowie als e-book erhältlich.

Cover:
Das gefällt mir richtig gut, obwohl ich Menschen darauf so gar nicht leiden kann, aber ich finde es erstmal klasse, dass der Mann vollständig bekleidet ist und nicht gruselig gewollt sinnlich schaut und irgendwie hat es in Kombination mit den lilatönen einfach etwas Retrocharme, der mir echt gut gefällt. Zudem passt es super zu dem Vorgänger.

Klappentext (Auszug):
Auftrag Nummer zwei geht an mich. Mein Name ist Bond. Wesley Bond. (Sorry, ich konnte nicht widerstehen.) Ich bin so was wie ein Hacker und verteile Vermögen um, das heißt, ich nehme es von reichen Schleimern und gebe es Leuten, die es nötiger haben, natürlich mit einer kleinen Provision für mich. Mein Auftrag: die Zerschlagung eines Menschenhändlerrings.
Dort, wo ich hinmuss, gibt es kein Internet und keinen Handyempfang. Ich kann nur auf meine Notausrüstung bauen. Und auf meinen „Scheinfreund“ Danny Munroe, einen attraktiven Ex-Escort-Boy mit einer Vorliebe für wenig Kleidung und der Lizenz, mich in den Wahnsinn zu treiben.

Meine Meinung:
Nachdem mich Band 1 trotz des schwierigen Starts echt begeistern konnte, war ich sehr auf den zweiten Auftrag der Jungs und die Geschichte von Wes und Danny gespannt. Insgesamt gefiel sie mir auch ganz gut, aber Begeisterung stellte sich leider erst in den letzten Seiten ein, was ich irgendwie schade fand.

Davor war es zwar gut und gefiel mir auch, aber irgendwie habe ich einfach das gewisse Extra vermisst. Der Auftrag war mir persönlich zu spannungsarm und es gab doch einige Längen. Zudem fehlte mir auch die gewisse Chemie zwischen Danny und Wes, bzw. ich konnte sie einfach nicht so spüren wie andere Leser vor mir, ich weiß es nicht.

Zwar gab es einige echt heiße Szenen zwischen ihnen, aber mir ging es etwas zu fix. Gestern war man noch skeptisch, ob man ihnen die Scheinbeziehung abkauft und Stunden später spricht man von wahrer Liebe, süß, aber nicht mehr so meins. Ich habe wirklich kein Problem damit, dass es durch die ständige Nähe, die Küsse und Intimitäten in der Öffentlichkeit bei ihnen auch schnell zur Sache ging, aber ich habe es einfach nicht gefühlt. Da kenne ich ähnliche Geschichten, die mich in diesem Punkt einfach mehr mitreißen konnten.

Was ich aber sehr an der Geschichte liebe und auf alle Fälle positiv betonen möchte, ist der Zusammenhalt und die permanenten Frotzeleien der Gruppe. Ich habe es so geliebt, wie sie sich gegenseitig alle wieder aufgezogen, gekabbelt und genervt haben, das fand ich so süß. Vor allem der bitterernste Leo bekam hier echt sein Fett weg und ich musste mich doch so manches Mal vor Lachen kringeln. Das hat mir echt Spaß gemacht.

Die Geschichte schippert trotz der Kürze und den Ermittlungen irgendwie eher so vor sich hin und trotz des Auftrags vermisste ich einen klaren Kurs, einen roten Faden oder ein festes Gerüst, wenn man es so nennen will. Mir fehlte eben einfach die Spannung und Geschehen. Erst zum Ende hin gefiel es mir wirklich gut.

Denn das Finale war so super spannend und ich habe sehr mit Danny und Wesley mit gefiebert, gebangt und war einfach nur heilfroh, als sie ihr verdientes Happy End bekamen. Das war wirklich sehr nervenzerrend und ich habe es geliebt.

Aber mir gefiel es, dass die Beziehung von Steele und Breck so gut mit eingebaut wurde, ohne Wes und Danny ins Abseits zu drängen. Meistens stehlen Paare aus vorherigen Bänden dem aktuellen die Show und drängen sie ins Abseits, aber hier hat A.E. Wesp eine tolle Balance gehalten. Ich liebe es einfach, wie harmonisch die jeweiligen Stories der jeweiligen Charaktere in diesem Band miteinander verknüpft wurden.

Die Charaktere gefielen mir super. Es sind alle auf ihre Art super sympathische und klasse Männer, die ich sehr mag. Vor allem Leo, Steele und Breck waren einfach zu köstlich und Leo tat mir doch so manches Mal echt Leid, obwohl ich einfach nur lachen musste.

Bei Wes und Danny vermisste ich etwas die Chemie, aber dennoch waren sie ein schönes Paar, was gut zusammen passt. Mir gefiel Wes Störrigkeit und Dannys Lebensfreude, die geeint doch gut harmonierte, auch wenn mir eben etwas fehlte. Vor allem Wesleys Begeisterung für Technik gefiel mir sehr gut.

Zum Schluss möchte ich dann nochmal auf Brandon zu sprechen kommen, der dem Begriff Schmierigkeit nochmal eine ganz neue Dimension verlieh und bei dem mir permanent ein unangenehmer Schauer über den Rücken lief. Mit einer anderen Leserin war ich mir ziemlich einig, dass er eine echt "Kotzkrücke" ist. Der Mann war einfach durch und durch eklig und unangenehm, passte aber super in die Geschichte rein.

Der Schreibstil las sich durchaus ganz flüssig, aber irgendwie vermisste ich den gewissen Charme des Vorgängers. Dennoch war er wieder sehr humorvoll, aber leider etwas spannungsarm, bzw kam diese erst zum Ende auf und mir fehlte das gewisse Extra.

Fazit:
Trotz der Kritikpunkte ist es eine tolle Fortsetzung, die von seinen Charakteren lebt und mich so oft zum Grinsen und Lachen brachte. Zwar finde ich diesen Band etwas schwächer, aber ich hatte durchaus meine Freude daran und bin sehr auf den dritten Teil gespannt, der sich um Ridge drehen wird. Von mir gibt es knappe:

4 von 5 Sterne

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