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Veröffentlicht am 10.10.2021

Der Tod feiert immer Erntedank

Todesengel im Viertel
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Morde schrecken Hamburg und den Kiez auf. Tote Frauen werden immer vor entsprechenden Gotteshäusern abgelegt. Sind diese Taten womöglich religiös motiviert? Oder will der oder die ( ? ) Täter vom wahren ...

Morde schrecken Hamburg und den Kiez auf. Tote Frauen werden immer vor entsprechenden Gotteshäusern abgelegt. Sind diese Taten womöglich religiös motiviert? Oder will der oder die ( ? ) Täter vom wahren Hintergrund ablenken?

Eine wurde vergiftet und vor einer Pfarrei entdeckt, eine verbrannte vor einer Freikirche und eine gesteinigte vor einer Moschee.

Wiebke und Jensen ermitteln, aber auch Journalistin Nele und Birte.

Ein diffiziler Fall. Ist es eine Fehde zwischen Zuhältern und die Frauen "Collateral Damage"? Oder ist es ein obskurer maskuliner, frauenhassender Kult?

Das Buch ist stimmig geschrieben, voller gut eingefangener Atmosphäre der Metropole an der Alster. Düster und fesselnd, schön undurchsichtig.

Die Protagonisten sind sympathisch und das Buch ist liquide und plastisch, sodaß man schnell von der Handlung gefangengenommen wird.

Der Autor versteht es, das Tempo immer mehr anzuziehen, sodaß man bis zum befriedigenden Ende gespannt liest. Danke, Cord Buch!!!!! Mit diesem Namen muß man sich ja dem Schreiben zuwenden.

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Veröffentlicht am 10.10.2021

Böse Besessenheit?

Der Höllenbote
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Dies Buch las ich auch vor geraumer Zeit.

Was läuft nur schief in Danelleton/ Florida? Alles scheint derart idyllisch und harmonisch.

Aber ausgerechnet Postboten, die absolut unauffällig und nett waren, ...

Dies Buch las ich auch vor geraumer Zeit.

Was läuft nur schief in Danelleton/ Florida? Alles scheint derart idyllisch und harmonisch.

Aber ausgerechnet Postboten, die absolut unauffällig und nett waren, verüben grausige Gemetzel.

Was ist nur los? Sorgt eine höllische Macht wirklich für dieses Ungleichgewicht? Die Betreffenden könnten durchaus besessen sein.

Jane Ryne und der Polizist Steve Higgins ermitteln. Sie finden sich unvermittelt in einem uralten Kampf zwischen Licht und Dunkel wieder. Werden sie das Inferno beenden können oder auch deren Opfer werden?

Es gibt wechselnde Perspektiven, die Vitalität in den Plot bringen.

Die Gewalt ist sehr graphisch beschrieben und nichts für diejenigen, die zart besaitet sind. Der Kampf der Mächte ist gut geschildert, sodaß die Handlung fesselnd ist.

Man kann nicht gerade Subtilität oder Komplexität von Edward Lee erwarten, aber emotional und atmosphärisch ist es durchaus packend. Vielleicht ist dieses Buch auch ein geeignetes Geschenk für Postboten? Kleiner Scherz!

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Veröffentlicht am 10.10.2021

Einschnitte, die sehr lange nachbluten ...

Wild Card
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Der Titel "Wild Card" ist durchaus mehr als passend. Als rares oder absolut unvorhergesehenes, durchaus einschneidendes Vorkommnis.

Solche Ereignisse gibt es und die werden hier um zwei Dreh- und Angelpunkte ...

Der Titel "Wild Card" ist durchaus mehr als passend. Als rares oder absolut unvorhergesehenes, durchaus einschneidendes Vorkommnis.

Solche Ereignisse gibt es und die werden hier um zwei Dreh- und Angelpunkte verknüpft. 9/11 und Corona.

Klarissa und Ned erlebten im Big Apple das Destruktive von 9/11. 2019, die jungen Erwachsenen, die Österreicher Totte und Gitti haben ebenfalls eine Verbindung zu 9/11. Welche? Das müßt ihr schon selber lesen.

Corona ist die zweite Wild Card, die mit Wucht ins blühende Leben einbricht.

Das Buch ist durch seine zurückhaltende Art und sein leises Wirken umso nachhaltiger in seiner Wirkmacht. Es sinkt tief in die Poren der Haut der Seele und bleibt im Kopf, auch noch lange, nachdem man es gelesen hat.

Sehr angenehm, daß das Werk frei von Kitsch und Betroffenheitsgetue ist.

Durch fehlende Interpunktion in der direkten Rede und Gegenrede, verlangt das Buch dem Leser/in Aufmerksam- und Achtsamkeit ab, was sich durchaus lohnt, weil es berührend ist.

Es ist zugegebenermaßen nicht ganz einfach ins Buch hineinzufinden, aber dann packt es einen und man gleitet fließend durch die Sätze und Worte.

Ein zutiefst humanes Buch, das man nicht so nebenbei liest und durch intensives Kontemplieren gewürdigt wird und den Leser*in dadurch äußerst reich beschenkt.

Die Autorin hat einen feinen Schreibstil, der es versteht, die Unterströmungen der Psyche dezidiert zu erfassen und seien sie noch so diffus. Durch ihr Schreiben verleiht sie all diesen Facetten eine greifbare Sichtbarkeit und dies sorgt für eine beständige Nachwirkung. Danke, Claudia Sammer!!!!!

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Veröffentlicht am 10.10.2021

Franggen kann seeeehr ungesund sein!

Blinder Zorn und Blaue Zipfel
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Das Buch ist in der ersten Person geschrieben, sodaß man hautnah an Dora dranbleibt. Sie ist ein echtes, pfiffiges Original, die man sehr schnell ins Herz schließt.

Dora Dotterweich arbeitet als exzellente ...

Das Buch ist in der ersten Person geschrieben, sodaß man hautnah an Dora dranbleibt. Sie ist ein echtes, pfiffiges Original, die man sehr schnell ins Herz schließt.

Dora Dotterweich arbeitet als exzellente Köchin in einem Hôtel, das einem Grafen gehört. Viele Gäste und gutes Essen ( nicht an den Lockdown denken, nicht an den Lockdown denken, nicht an den ... ); das bringt es. Dora und Mona sind ein eingespieltes Team.

Nachdem ein Betrunkener gegenüber Dora übergriffig ist, schlägt sie zu. Der Graf glaubt ihr aber nicht. Fristlos entlassen!

Infolgedessen übernehmen Dora und Mona den Krämerladen der verstorbenen Babette. Sie eröffnen ein Gasthaus.

Der Laden läuft gut. Gutes Essen, aber auch Randale gehören dazu. Fremdgänger und Säufer!

Eines Morgens liegt eine nicht gerade arme Tote mit einem Stilettoabsatz mitten in der Stirn.

In jenem Dorf in Oberfranken brodelt die Gerüchteküche. Das Maul wird sich zerrissen, ohne daß ein Arzt selbige wieder nähen müßte.

Exzeptionell geschriebener Krimi mit viel Lokalkolorit. Plastisch geschrieben und durch das integrierte Fränggische in der Handlung noch extra gewürzt authentisch. War für mich leicht verständlich ( Weggla ).

Beinahe nach jedem Abschnitt gibt es leckere Rezepte zum Nachkochen. 25 an der Zahl, um genau zu sein. Wer da keinen Hunger bekommt ... lebt nicht mehr und liest dieses Buch als Zombie oder Geist!

Dieses Werk hat mir echt supa gefallen und ich warte auf weitere Geschichten rund um Dora und Mona! Danke, Birgit Ringlein!!!!!

Die Polizei nimmt die Ermittlungen auf. Richart, einer der Beamten, ist mit Dora befreundet und läßt ab und zu etwas durchsickern. Er bekommt Ärger mit seinem Chef, aber der kommt ja auch aus dem Ausland, aus Hamburg!

Dora natürlich, entgegen ihres Familiennamens nicht Dotterweich, sondern Eisenhart, mischt weiter mit, wo immer sie eine Möglichkeit sieht.

Die Ärmste wird doch wohl nicht in große Gefahr geraten? Und wird sie in Zukunft Ermittlungen sein lassen?

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Veröffentlicht am 10.10.2021

Das Partydesaster

Die Party
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Ulrike Haidacher ist 1985 in Graz geboren und Kabarettistin in Wien sowie Teil des Duos Flüsterzweieck.

Die Autorin verwendet hier den stream of consciousness in einer assoziativen Weise, was in verschachtelten ...

Ulrike Haidacher ist 1985 in Graz geboren und Kabarettistin in Wien sowie Teil des Duos Flüsterzweieck.

Die Autorin verwendet hier den stream of consciousness in einer assoziativen Weise, was in verschachtelten Sätzen resultiert.

Eine Verkäuferin von Softeis landet durch bestimmte Umstände auf einer Party.

Dort treiben sich allerlei seltsame Gestalten herum. Der Veranstalter des Kochevents ist ein Regisseur, der so tut, als ob er Feminist sei. Dabei rotiert er nur um seinen eigenen Bauchnabel.

Anwesende Frauen lassen sich auch noch von ihm paternalistisch behandeln - zu ihrem Besten natürlich.

Was Weltoffenheit, Antirassismus, Feminismus usw. angeht, erweisen sich die anderen Bessergestellten und Gäste der Party ebenso als doppelzüngige Heuchler.

Leider geht durch den langatmigen Schreibstil das durchaus Pointierte unter. Die Autorin ist durchaus scharfsinnig, aber wie es umgesetzt wurde, ist anstrengend und leider stellenweise langweilig.

So verliert man als Leser*in die Verbindung zum Buch. An treffender Analyse und Entlarvung fehlt es nicht, doch das reicht nicht aus, um einen zu bannen. Schade!

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