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Veröffentlicht am 22.02.2023

Guter Inhalt mit Kritikpunkten

Aspergirls
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Dieses Buch gehört zu einem weiteren Buch für meine Reise zu mir selbst. Allerdings war ich in diesem Thema vorher schon mehr drin, als bei den anderen Themen, und fand auch ein paar Sachen in dem Buch ...

Dieses Buch gehört zu einem weiteren Buch für meine Reise zu mir selbst. Allerdings war ich in diesem Thema vorher schon mehr drin, als bei den anderen Themen, und fand auch ein paar Sachen in dem Buch gar nicht gut (SPOILER).
Das fand ich gut:
Rudy Simone ist selbst Betroffene und hat für das Buch Interviews mit verschiedenen Aspergerbetroffenen geführt. Das Buch ist also voll mit Erfahrungsberichten, denn sie erzählt auch von sich. Die Kapitel sind schön kurz und ich finde es gut, das auch Tabuthemen thematisiert werden.

Das fand ich nicht so gut:
Am Ende eines Kapitels gibt sie Tipps für Betroffene und für Eltern und manches mal hab ich mir gedacht, wenn das so einfach wäre, so zu denken oder so zu handeln, dann hätte die Person kein Asperger. Die Tipps waren mir manchmal etwas oberflächlich und lapidar dahin gesagt so nach dem Motto: "du musst es nur wollen".
Es wird das Thema Medikamente aufgegriffen und da wird sehr deutlich klar, dass die Autorin dagegen ist, nur, wenn es wirklich notwendig ist. Tja. Wann ist es denn notwendig? Und wenn ich das jetzt als notwendig sehe, ist es dann direkt falsch? Außerdem sagt sie, dass Aspergergirls auf Medikamente stärker reagieren würden und eine viel geringere Dosis brauchen. Das finde solche Aussagen ohne ausführliches darauf eingehen wirklich schwierig.
Zum Ende kommt ein Kapitel über den Zusammenhang von einem durchlässigen Darm und der Entstehung von Autismus. Sie ruft dazu auf, doch erstmal den Darm zu sanieren, das mache den Autismus nicht weg, könne aber Beschwerden lindern. Dazu habe sie eine Studie mit einem entsprechenden Medikament gemacht, die ja gar nicht aussagekräftig wäre, denn viele Frauen haben wegen Beschwerden aufgehört das entsprechende Medikament zu nehmen, aber manche haben es auch weitergenommen und die positiven Effekten bei diesen Personen würde ja für sich sprechen. Das geht aus meiner Sicht gar nicht. Zumindest hätte transparent dargestellt werden müssen, wie viele Frauen haben überhaupt daran teilgenommen (davon ist die Aussagekraft abhängig), wie lief diese Studie ab, wie viele Frauen haben aufgehört und wie viele Frauen haben das Medikament bis zum Schluss genommen. Den Umgang mit dieser Studie find ich sehr fragwürdig.

Fazit:
Einiges kannte ich schon, wofür das Buch allerdings nichts kann. Ich hatte auch ein paar weitere Erkenntnisse. Die oben genannten Kritikpunkte schwächen das Buch für mich ab.

Bleiben oder Weg? Ich finde, es hat schon wertvolle Inhalte, aber insgesamt bin ich eher nicht so zufrieden und werde es wahrscheinlich wieder ziehen lassen.

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Veröffentlicht am 13.02.2023

Pflichtlektüre für jede und jeden!

Die Welt der Frauen und Mädchen mit AD(H)S
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Ich habe mir mal die Symptome von Kindern mit ADS angeschaut und gemerkt, dass da sehr viel auf mich zutrifft. Endlich habe ich ein Buch dazu gelesen, dass auch noch Frauen und Mädchen in den Vordergrund ...

Ich habe mir mal die Symptome von Kindern mit ADS angeschaut und gemerkt, dass da sehr viel auf mich zutrifft. Endlich habe ich ein Buch dazu gelesen, dass auch noch Frauen und Mädchen in den Vordergrund stellt. Denn die Symptome sind unterschiedlich nach Geschlecht und auch ob jung oder alt (SPOILER).
Das fand ich gut:
Das Buch ist lila. Ich bitte euch, dass ist schon Grund genug, dass Buch zu lieben :) Mir gefällt tatsächlich die ganze Gestaltung des Buches sehr gut inkl. den Überschriften.
Ich habe zunächst die Einleitung gelesen und sofort gewusst, dass dieses Buch für mich besonders sein wird. Geschrieben ist das ganze in einer wissenschaftlichen, netten und einfühlsamen Sprache mit Grundwissen von Anfang an. Zuerst gibt es Theorie, dann Tipps, immer mit den Vermerk, dass man die Theorie auch überspringen kann. Mir gefiel es sehr gut, dass die Gendermedizin als solches kurz aufgegriffen wurde.

Das fand ich nicht so gut:
Nichts, alles war einfach toll :)

Fazit:
Ich finde mich total wieder und war teilweise sehr berührt, da ich auf Dinge gestoßen bin, die ein Teil von mir sind, die mich belasten und bei denen ich mich immer frage, woher sie kommen. Wie Kindheit und Jugend verläuft ist quasi meine Lebensgeschichte, auch wie mich als Mutter fühle. Ich danke den Autoren für dieses Buch!

Bleiben oder Weg? Ist klar, oder? :)

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Veröffentlicht am 09.02.2023

Eine Bibel für mein Leben

So schön still
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Heute weiß ich, dass ich Introvertiert bin bzw. überwiegend. Denn jeder Mensch hat zum Introvertierten Teil auch einen Extravierten Teil in sich. Bei den einen überwiegend das eine, bei den anderen überwiegend ...

Heute weiß ich, dass ich Introvertiert bin bzw. überwiegend. Denn jeder Mensch hat zum Introvertierten Teil auch einen Extravierten Teil in sich. Bei den einen überwiegend das eine, bei den anderen überwiegend das andere. Oder sie sind genau in der Mitte (Zentrovertiert) (SPOILER).
Das fand ich gut:
Den Spruch zu Pipi Langstrumpt ist ja sehr bekannt. Der, wo es heißt, seit weniger wie Annika und mehr wie Pipi. Tatsächlich hat es diesen Spruch nie von Astrid Lindgren gegeben und wurde ihr von einem anderen Autor in den Mund gelegt. Er steht allerdings dafür, dass in der Gesellschaft mehr Extrovertiertheit gefordert wird als Introvertiertheit. Und das Introvertiertheit langweilig ist. Dabei ist das in uns verankert, nichts was wir wegtrainieren können. Mir hat es gefallen, dass auch die Entstehung thematisiert wurde. Das Buch ist ein Mix aus Wissenschaft, eigene Meinung und einem Spritzer Humor. Zudem ist es leicht und flüssig zu lesen. Ich liebe die Buch- und Podcasts Tipps.

Das fand ich nicht so gut:
Eva Lohmann berichtet von sich. Irgendwo steht in einem Nebensatz, dass sie auch Hochsensibel ist. Ich finde es vom Inhalt her schwer zu trennen, was Intro und was HSP ist, wobei mir auch bewusst ist, dass beides ineinander einhergeht. Intro ist für mich eine Basis und egal ob man HSP, ADHS oder ASS hat, wird auch dort der Introvertierte Teil durchkommen. Jedoch bringt "das andere" noch mehr mit sich, was nichts mit dem reinen introvertiert sein zu tun hat.
Sie beschreibt ihr Kind als Extrovertiert und dass es ein Extrovertierter Zug ist, dass dies viel mit ihr zusammen sein will und viel mit ihr reden will. Da musste ich etwas schmunzeln. Ich glaube, das bei Kindern generell recht normal. Ich habe mind. ein introvertiertes Kind und auch dieses labert mich häufig zu oder will viel bei mir sein ;)

Fazit:
Für mich ist dieses Buch ehrlich ein Geschenk. Ich habe mich in so viel wiedergefunden, Gründe gefunden und auch Strategien. Mir hat auch der Kinderteil geholfen, um zu erkennen, was in meiner Kindheit schon introvertiert war. Einiges habe ich original genauso erlebt. Außerdem hilft es mir für meine eigenen Kinder. Viele Dinge, die sie erzählt hat, konnte ich nachempfinden. Zum Beispiel die Mutter, die morgens (schon) fix und fertig an der Kita ankommt und froh ist, das alles geschafft zu haben, aber auch nicht fähig ist, großartig etwas anderem noch ihrere Aufmerksamkeit zu schenken. Ich finde mich generell im Kontext introvertiert Mutter sein wieder.
Ich habe mich von diesem Buch einfach nur umarmt und abgeholt gefühlt. Vieles kenn ich selbst einfach so gut. Der Kinderteil wird für mich eine "Bibel" werden, denn bei meinen Kindern steht vieles noch bevor, wo ich sie auf ihre Art durchbegleiten muss. Ich danke der Autorin sehr für dieses Buch.

Bleiben oder Weg? Die Frage erübrig sich ja :)

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Veröffentlicht am 28.01.2023

Chaotische Amelie

Herzsprung
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Mein zweites Buch dieses Jahr war ein Reread. Es ist ca. 20 Jahre her, dass ich dieses Buch gelesen habe. Seitdem habe ich jeden Roman der Autorin gelesen und habe auch vor die meisten zu rereaden. (SPOILER).
Das ...

Mein zweites Buch dieses Jahr war ein Reread. Es ist ca. 20 Jahre her, dass ich dieses Buch gelesen habe. Seitdem habe ich jeden Roman der Autorin gelesen und habe auch vor die meisten zu rereaden. (SPOILER).
Das fand ich gut:
Die Romane von Idliko von Kürthy zeichnen sich durch den besonderen Witz und Charme aus. Amelie ist recht chaotisch und impulsiv und erlebt dadurch viele lustige Dinge. Dadruch, dass sie im Geschehen viel abschweift und viel aus der Vergangenheit erzählt, bekommen wir sehr viel aus ihrem Leben mit. Die Momente von ihr und Phillip als Paar finde ich sehr süß und romantisch. Sehr lustig fand ich den Einstieg.

Das fand ich nicht so gut:
Amelie lebt viel in ihrem Kopf, reimt sich sehr viel zusammen und nimmt es dann als Realität. Ich hätte ihr gerne manchmal gesagt: Atme mal durch und schau doch erstmal, ob das stimmt, was du denkst. Auch, dass sie sich trennen will und abhauen will, dann gefühlt erst mal zwei Stunden ihren "Aufbruch" plant und macht, während Phillip im Bett schläft und ja jeder Zeit hätte wach werden können und sehen können, was sie tut.

Fazit:
In Erinnerung hatte ich die Autobahnausfahrt Herzsprung. Lustig ist, dass ich das als Ende im Kopf hatte. Sie kommt aber mittendrin vor, was zeigt, wie viel bei mir hängen geblieben ist. Der Anfang war mir auch noch etwas im Kopf. Ich glaube, wenn ich es jetzt das erste Mal gelesen hätte, hätte es mir wahrscheinlich nicht so gut gefallen. Amelie ist schon gewöhnungsbedürftig in ihrer Art, es gibt viele alte Rollenbilder. Ich mag den Schreibstil und wie auch Amelie am Ende etwas gelernt hat.

Bleiben oder Weg? Die Bücher von Ildiko von Kürthy sind fester Bestandteil meines Bücherregals :)

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Veröffentlicht am 15.01.2023

Idee ganz gut, Plot nicht so herausragend

Das rote Kleid
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Die Idee, Kleidungsstücke als Protagonisten einzusetzen, fand ich ganz toll. Umgesetzt fand ich es gut, wenn auch die Geschichte selbst keinen großen Spannungsbogen hatte (SPOILER)
Das fand ich gut:
Die ...

Die Idee, Kleidungsstücke als Protagonisten einzusetzen, fand ich ganz toll. Umgesetzt fand ich es gut, wenn auch die Geschichte selbst keinen großen Spannungsbogen hatte (SPOILER)
Das fand ich gut:
Die Kleidungsstücke werden lebendig, die Beschaffenheit der Stoffe wird auf den Charakter geschlossen und es wird ein Bezug zum Besitzer und Erschaffer geschaffen. Menschen spielen natürlich auch eine Rolle und ich fand es ganz süß, dass von Stofflingen geredet wurden, nämlich solche Menschen, die eine Affinität zu Stoffen haben. Guidos Leidenschaft wird im ganzen Buch spürbar. Es wird auch der Unterschied zwischen Maßanfertigung und Massenproduktion thematisiert.

Das fand ich nicht so gut:
Es gibt sehr viele Protagonisten, ein Überblick ist zeitweise schwer. Mir ist auch aufgefallen, dass manchmal Wörter fehlen oder Sätze falsch weitergehen. Der Plot selbst ist jetzt nicht wirklich sehr ausgefallen.

Fazit:
Die Illustrationen von Guido sind wenige, aber dafür sehr schöne. Er kommt natürlich auch im Buch vor, das war sehr geschickt gemacht. Auch wenn der Plot nicht herausragend ist, ist es eine ganz besondere Art, wie den Kleidungsstücken Leben eingehaucht wurde.

Bleiben oder Weg? Erst mal bleibt es :)

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