Die geheimnisvolle Magnolienvilla im Tessin
Die MagnolienfrauenFee erbt von ihrer Großmutter die Hälfte einer alten Villa im Tessin und fährt eigentlich nur hin um den Wert des Hauses schätzen zu lassen, doch schon bald gibt es Schwierigkeiten da Pippa, die Halbschwester ...
Fee erbt von ihrer Großmutter die Hälfte einer alten Villa im Tessin und fährt eigentlich nur hin um den Wert des Hauses schätzen zu lassen, doch schon bald gibt es Schwierigkeiten da Pippa, die Halbschwester ihrer Großmutter, die dieser das Leben damals schwer gemacht hat, nicht bereit ist Fee auszubezahlen. Mehr und mehr taucht Fee ausserdem in die eigene Familiengeschichte ein und entdeckt dabei nicht nur ein Geheimnis zwischen dem alten Gemäuer...
In der Vergangenheit begleitet der Leser Fees Urgroßmutter Alice zur Zeit des zweiten Weltkriegs, die von der armen Schneidertochter zur Herrin der Magnolienvilla wird. Doch kann sie glücklich werden mit einem kühlen Ehemann, einer herrischen Schwiegermutter und zwei kleinen Stiefkindern die gerade erst ihre Mutter verloren haben?
Ich bin wunderbar ins Buch reingekommen der Schreibstil war sehr locker, leicht zu lesen und vorallem sehr lebendig und bildhaft. Ich habe sofort die alte Villa und den schönen Garten mit dem Magnolienbaum und dem Bootshaus vor Augen gehabt! Ich war bisher leider noch nie selbst im Tessin, habe aber nach diesem Roman große Lust gekommen selbst hin zu fahren! Dadurch, dass die Geschichte auf zwei Zeitebenen erzählt wird ist Abwechslung gegeben und man fliegt nur so durch die Seiten!
Die Handlung ist unglaublich spannend und emotional, dabei aber auch tiefgründig, komplex und vielschichtig. Es gibt mehr als nur ein Geheimnis rund um die Menschen der Villa aufzudecken und hat man eines ergründet, haben sich daraufhin wieder andere Fragen gestellt!
Die Autorin verwebt im Buch ausserdem einige geschichtliche Hintergründe, von denen ich wirklich noch nie zuvor in einem Roman gelesen habe. So bindet sie in die Handlung Schmuggler ein, die im zweiten Weltkrieg Lebensmittel von Italien in die Schweiz gebracht haben und dort verkauft haben. Ausserdem haben sie Flüchtlinge über die Grenze geschmuggelt. Zudem erfährt der Leser mehr über Kinderheime in Ascona, die teilweise auch jüdische oder italienische Waisenkinder aufgenommen und haben und diese nicht selten verstecken mussten.
Die Protagonisten sind wunderbar ausgearbeitet und auf ihre Weise sympathisch, auch wenn die einzelnen Personen sehr vielschichtige Charaktere aufweisen. Teilweise war das Leid und die Ungerechtigkeit von Manchen im Buch kaum zu ertragen und wird wohl noch eine Weile nachhallen.
Fazit: Ein unglaublich tolles Buch, was für mich wirklich ein Highlight darstellt! So viel Schicksal, Leid und dennoch Hoffnung gibt es selten im Buch vereint. Dazu die sehr interessanten geschichtlichen Hintergründe und die tollen Charaktere machen das Buch zu einem Leseerlebnis! Ich kann es nur weiterempfehlen, unbedingt lesen!