200 Seiten zu lang, aber ein neuer, sarkastischer Protagonist :)
Crush"Crave" hat mich letztes Jahr etwas zwiegespalten zurückgelassen. Einerseits mochte ich das Setting der Geschichte und einige Charaktere, andererseits haben mich die Klischees und die Protagonistin selbst, ...
"Crave" hat mich letztes Jahr etwas zwiegespalten zurückgelassen. Einerseits mochte ich das Setting der Geschichte und einige Charaktere, andererseits haben mich die Klischees und die Protagonistin selbst, doch ziemlich gestört. Nachdem die letzten 50 Seiten aber mich doch gecatched hatten, musste ich es nochmal mit dem zweiten Band probieren...
Inhalt:
Was für Grace ein ganz normaler Schultag ist, ist für ihre Freunde und Klassenkammeraden eine Sensation. Nachdem sie 4 Monate lang für sie nicht erreichbar war, ist sie nun wieder wach, doch sie kann sich nicht erinnern, was in der Zwischenzeit passiert ist. Wenig später erfährt sie, dass in ihr ein bisher unentdeckter Teil ruht - zusammen mit einem gutaussehenden, sarkastischen Vampir, der ihren Kopf als sein neues Heim ausgewählt hat. In den nächsten Wochen überschlagen sich die Ereignisse: Wie bekommen sie ihn aus ihren Gedanken? Wer ist sie überhaupt? Und wer könnte wegen ihrer neuen Fähigkeiten plötzlich an ihr gefährliches Interesse haben? Hat ihre Beziehung mit Jaxon nach ihrer langen Abwesenheit überhaupt noch eine Zukunft?
Meine Meinung:
Der Einstieg in das Buch ist mir relativ leichtgefallen, nach den ersten Seiten waren die letzten Ereignisse und Zusammenhänge wieder da. Auch dieses Mal hat es mir das Buch im Gesamten es nicht ganz leicht gemacht. Einige Aspekte mochte ich, andere haben mich massiv gestört...Deshalb wie beim ersten Band eine kleine Pro-Kontra-Liste:
KRITIKPUNKTE:
-Grace hat im ersten Band einiges an wirklich ungewöhnlichen, schlimmen Dingen erlebt und während ich zwar das Gefühl hatte, dass sie insgesamt etwas erwachsener und reflektierter geworden ist, war sie leider trotzdem keine Protagonistin, die ich aus vollem Herzen lieben konnte. Es fällt mir schwer einen Finger darauf zu legen, was mich genau stört, aber ihre Naivität, ihre Vorurteile und ihr Schubladendenken tragen sicher dazu bei. Vielleicht ist das etwas zu hart formuliert, jedoch habe ich mich immer wieder an Sätzen wie "Manchmal muss man das als Mädchen einfach so machen" oder "Mädchen sind ja xy, aber ich xy". gestoßen. Auch ihren Humor teile ich leider nicht.
-Besonders im Mittelteil des Buches, bei den "großen Prüfungen" hätte ich mir gewünscht, dass die Autorin manche Szenen etwas kompakter und weniger detailreich schreibt. Alle waren an sich interessante, spannende Situationen, aber durch die Länge wurden sie zäh.
- Jaxon war im ersten Band ein Charakter, den ich doch seiner vielen Klischees wirklich ins Herz geschlossen hatte. Besonders Grace gegenüber war ein weich und verständnisvoll. Im zweiten Band hatte ich das Gefühl, dass die Autorin einen ganz konkreten Plan für ihre Protagonistin hatte - Jaxon hat da nicht mehr reingepasst. Deshalb wurde sein Charakter und sein Verhalten deutlich extremer und teils stark verändert. Grace hat sich in einer wirklich guten Szene gegen diesen "neuen Jaxon" zu Wehr gesetzt, aber es war einfach schade, dass er so aus dem Weg geräumt wurde.
WAS MIR GEFALLEN HAT:
- Hudson spielt in diesem Buch eine wesentlich größere Rolle und wir lernen ihn und seine Perspektive auf die Ereignisse besser kennen. Im Gegensatz zu Jaxon ist er weitaus weniger ernst, hat immer einen sarkastischen Kommentar bereit und ist gleichzeitig sehr aufmerksam und respektvoll Grace gegenüber. Dadurch, dass er in ihrem Kopf lebt, gibt es viele Wortgefechte und schöne Szenen zwischen den beiden, auf welche ich mich immer gefreut habe. Allgemein haben mir alle neuen Nebencharaktere sehr gut gefallen, besonders Xavier. Es ist eine richtige Freundesgruppe entstanden, die eine wirklich schöne Dynamik hatte.
-Insgesamt wirkt dieses Buch etwas "erwachsener". Die Probleme sind nicht mehr nur schulintern, es ist alles etwas ernster, die Charaktere sind gewachsen und kommunizieren etwas mehr und es gibt mehr faszinierende Fantasyelemente. Als Leser erfährt man viel Neues und bekommt einen größeren Überblick, wie die Welt von Jaxon, Flint, Macy und Co so aufgebaut ist und was für Besonderheiten es gibt. Gerade zum Ende des Buches steuern wir auf ein Szenario zu, welches definitiv einiges an Konfliktpotential bietet - mehr als Streit mit dem Freund und entdecken von übernatürlichen Wesen. Der dritte Band könnte also alles nochmal auf eine neue Ebene heben...
FAZIT:
Sowie schon bei "Crave" hatte ich auch ab "Crush" einige Kritikpunkte, die mir dieses Mal den Lesespaß leider teilweise etwas verdorben haben. Ich hatte viel Freude an den neu eingeführten Charakteren, an Grace und Hudsons Gesprächen und an der gesamten Entwicklung der Geschichte. Allerdings ist das Buch auch dieses Mal wieder voll von Klischees, einem etwas speziellem Humor und einigen Längen.
3 von 5 Sternen