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Veröffentlicht am 15.12.2024

Das Geheimnis des Hotelzimmers

Dorn
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Der Wiener Kriminalpsychologe Simon Dorn hat nach einem persönlichen Schicksalsschlag seinen Dienst beendet und sich in das verlassene Hotel seiner Familie, das Dornwald, in Bad Gastein zurückgezogen. ...

Der Wiener Kriminalpsychologe Simon Dorn hat nach einem persönlichen Schicksalsschlag seinen Dienst beendet und sich in das verlassene Hotel seiner Familie, das Dornwald, in Bad Gastein zurückgezogen. In einem Hotelzimmer geht er aber weiterhin ungelösten Cold Case Fällen nach. Unterstützung erfährt er dabei von seiner ehemaligen Kollegin Karla Hofbauer, Ermittlerin beim Bundeskriminalamt Wien. Doch dann wird Karla in Hamburg ermordet, als sie auf der Spur eines Serientäters ist. Ihre Kollegin Lea Wagner begibt sich auf Karlas Spuren und reist nach Bad Gastein

Das mystisch gestaltete Cover, dass perfekt zum Inhalt des Thrillers passt, hat mich neugierig gemacht. Bislang habe ich noch kein Buch von Jan Beck gelesen. Dorn bildet den Auftakt einer neuen Buchreihe mit den Ermittlern Simon Dorn und Lea Wagner. Der Autor erzeugt vor allem im ersten Teil des Buches fesselnde Spannung. Die jeweiligen Schauplätze der Handlungen sind sehr authentisch beschrieben. Vor allem das verfallene Hotel und das mysteriöse Zimmer, Ermittlungsort von Dorn, kann ich mir gut vorstellen. Der ehemalige Polizeipsychologe ist eine komplizierte Persönlichkeit, was in seiner Vergangenheit begründet liegt. Er ist verschlossen und hat außer zu Karla Hofbauer keinen Kontakt zur Außenwelt, schwer vorstellbar. Dennoch kommt er in dem einsamen Zimmer dem Täter immer näher, auch für ihn nicht ohne Gefahr. Mit Karla Hofbauer habe ich in Hamburg gebangt, ich habe sofort gespürt, dass sie in Gefahr ist. Lea Wagner ist eine starke Persönlichkeit, die sich gegen Widerstände durchsetzt und zudem ein Herz für den herrenlosen Hund Buddy besitzt. In den Kapiteln kommen abwechselnd die Ermittler sowie der Täter zu Wort. Das Ende des Thrillers ist überraschend, die vorhergehenden Handlungen des Täters sind allerdings nicht immer nachvollziehbar. Ich vergebe für den psychologisch durchdachten Thriller vier Sterne und spreche eine Leseempfehlung aus.

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Veröffentlicht am 19.11.2024

Gefangen im Glaskäfig

Minus 22 Grad
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Die Studentin Laura Gehler ist am späten Abend mit ihrem Fahrrad im verschneiten Wald Bayerns unterwegs, als sie von einem SUV abgedrängt wird. Der Fahrer überwältigt Laura, sie wacht später ...


Die Studentin Laura Gehler ist am späten Abend mit ihrem Fahrrad im verschneiten Wald Bayerns unterwegs, als sie von einem SUV abgedrängt wird. Der Fahrer überwältigt Laura, sie wacht später in einem Käfig aus Plexiglas auf. Ein tödliches Spiel beginnt: Laura muss herausfinden, weshalb ihr Entführer sie in den Käfig gesperrt hat, ansonsten soll sie sterben. Zur gleichen Zeit erhält Lauras Mutter eine Barbiepuppe mit dem Sterbedatum ihrer Tochter. Kommissar Lukas Johannsen vom Thüringer LKA übernimmt gemeinsam mit seiner Kollegin Berit die Ermittlungen.

Vorliegend handelt es sich um den ersten Psychothriller des Autors Quentin Peck, dem hoffentlich bald weitere folgen. Bereits das Cover mit dem zugefrorenen See im Vordergrund stimmt auf den Thriller ein. Der Autor erzeugt von der ersten bis zur letzten Seite derartig fesselnde Spannung, dass man das Buch gar nicht mehr zur Seite legen möchte. Vielschichtige Handlungen und spannende Charaktere zeichnen den Thriller aus. Das Grauen, das Laura erfasst, als sie brutal vom Weg abgedrängt wird und sich später in einem Glaskäfig wiederfindet, ist spürbar. Sämtliche Schauplätze sind so authentisch beschrieben, dass ich mich sofort in die jeweilige Situation hineinversetzen konnte. Auch die einsam lebende Ariane und der mysteriöse Tom sind interessante Protagonisten, die perfekt in das Geschehen eingebunden wurden. Lukas wird von einem alten Trauma verfolgt, einem von ihm nicht gefassten Mörder.
Die Entführung könnte dessen Handschrift tragen. Dennoch kommen Lukas nach und nach daran Zweifel und er muss seine Vorgehensweise neu überdenken. Der Plot ist psychologisch bestens konstruiert und überzeugt mit überraschenden, unvorhergesehenen Wendungen. Die Bewertung von Täter und Opfer sowie deren Rollen eröffnen menschliche Abgründe. Vor allem das Endes des Psychothrillers überrascht völlig. Ich bin überzeugt, dass vor Lukas und Berit noch jede Menge Ermittlungsarbeit liegen und bin gespannt darauf, bald wieder von den sympathischen Ermittlern zu lesen.Für diesen hervorragenden Psychothriller vergebe ich fünf Sterne und spreche eine Leseempfehlung aus.

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Veröffentlicht am 19.10.2024

Trauma einer Kindheit

Im Namen der Barmherzigkeit
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Die kleine, kaum dreijährige Steffi kommt in den Siebzigerjahren als Pflegekind zu der Bauernfamilie Kellerknecht in die Steiermark. Steffi ist nicht das einzige Pflegekind aus Kinderheimen, das diese ...

Die kleine, kaum dreijährige Steffi kommt in den Siebzigerjahren als Pflegekind zu der Bauernfamilie Kellerknecht in die Steiermark. Steffi ist nicht das einzige Pflegekind aus Kinderheimen, das diese Familie im Namen der Barmherzigkeit aufnimmt. Die Wirklichkeit sieht für die Kinder allerdings entsetzlich aus. Sie müssen bei jedem Wetter barfuß im Stall und auf den Feldern schuften. Die Mahlzeiten sind dürftig, die Unterbringung erfolgt in einer zugigen Dachkammer mit Etagenbett. Die Kinder werden regelmäßig vom Bauern und seiner Frau geschlagen. Später missbraucht der Bauer sogar wiederholt Steffi. Mit fünfzehn Jahren wird sie schwanger und bringt ihre Tochter in einem Kloster zur Welt. Es gelingt ihr mit viel Willenskraft, einen anderen Weg einzuschlagen.

Bereits das Cover lässt das schwere Schicksal des kleinen Mädchens Steffi in der geflickten roten Jacke erahnen. Hera Lind ist für ihre sehr emotional geschriebenen Romane, denen wahre Begebenheiten zugrunde liegen, bekannt. Nachdem ich ihre ihre letzten Romane aus den Zeiten des zweiten Weltkrieges sowie aus dem geteilten Deutschland gelesen habe, hat mich das traurige Schicksal von Steffi, der Protagonistin des neuen Romans, wiederum sehr berührt.
Nach dem Lesen einiger Abschnitte des Buches konnte ich meine Tränen nicht zurückhalten. Ihre leiblichen Kinder, von den Kellerknechts echte Kinder genannt, bekamen reichlich zu essen und wurden gut gekleidet. Ganz im Gegensatz dazu die Pflegekinder, die immer Hunger hatten und Schwerstarbeit verrichten mussten. Unverständlich, wie Fürsorgerinnen das so gleichgültig hinnehmen konnten, für einen „Fresskorb“ den ihnen die Bauersfrau regelmäßig zukommen ließ. Besonders traurig war für mich neben dem Schicksal Steffis, dass sogar ein Kleinstkind dieser Familie überlassen wurde.
Mir war bislang das traurige Schicksal der Schwabenkinder bekannt, die bis Anfang der Zwanzigerjahre aus Tirol kamen und auf Bauernhöfen Schwerstarbeit verrichten mussten. Kaum vorstellbar, dass so etwas noch in den Siebzigerjahren in Österreich geschah.
Trotz aller schweren Schicksalsschläge, die Steffi hinnehmen musste, fand sie später zum Glück die Unterstützung ihr wohlgesinnter Menschen. Dazu zählte vor allem die Ärztin Karin Winkler. Berührend war die bedingungslose Liebe, die Steffi ihrer kleinen Tochter entgegenbrachte. Trotz der Zurückweisung durch ihrer leibliche Mutter und der eigenen, tragischen Kindheit.
Die Autorin beherrscht perfekt das Wechselspiel der kraftvollen und der leisen, behutsamen Worte. Ihr Schreibstil ist so fesselnd und bildhaft, dass ich die jeweilige Situation vor Augen hatte. Die Figuren ihres Romans sind authentisch und sie hat sie treffend charakterisiert.
Hera Lind ist wiederum ein sehr emotionaler Roman gelungen, der betroffen macht, aber zum Ende zugleich auch Hoffnung vermittelt.
Ich vergebe für das Buch fünf Sterne und spreche eine Leseempfehlung aus.

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Veröffentlicht am 01.10.2024

Schatten der Vergangenheit

Blutbuße
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Kurz vor Ostern befindet sich in dem kleinen, verschneiten Bergdorf Åre in Nordschweden eine große Anzahl an Urlaubern. Zudem hat die Stockholmer Immobilienentwicklerin Charlotte Wretlind eine Suite in ...

Kurz vor Ostern befindet sich in dem kleinen, verschneiten Bergdorf Åre in Nordschweden eine große Anzahl an Urlaubern. Zudem hat die Stockholmer Immobilienentwicklerin Charlotte Wretlind eine Suite in einem Luxushotel gebucht, wo sie bestialisch erstochen aufgefunden wird. Unter den Hotelgästen bricht Furcht aus, einige reisen ab. Hanna Ahlander und ihr Kollege Daniel Lindskog sowie ihre Kollegen Anton und Raffe übernehmen den Fall. Ihre Ermittlungen führen sie in ein altes, unbewohntes Hochgebirgshotel. Charlotte kannte es seit ihrer Kindheit, wollte es dennoch abreißen und durch ein mondänes Hotel ersetzen lassen. Die Ermittlungen gestalten sich schwierig, als auch noch ein zweiter Mord geschieht.

Ein einsames Haus in einer kalten Winterlandschaft, bereits das Cover passt perfekt zum Krimi. Endlich ist er da, der dritte Band der skandinavischen Krimi-Queen Viveca Sten um das sympathische Ermittlerduo Hanna Ahlander und Daniel Lindskog. Wieder haben die beiden einen kniffligen Fall zu lösen. Der Tod einer Stockholmer Immobilienentwicklerin wirft viele Fragen auf. Angefangen von der besonderen Brutalität des Verbrechens über das Wirken der exzentrischen Unternehmerin bis hin zu ihrer Familie und ihrem Bekanntenkreis. Alles sehr undurchsichtig, nichts ist so wie es scheint.
Auf Hannah, Daniel, Anton und Ruffe kommen keine ruhigen Osterfeiertage zu. Schön, dem gesamten Team wieder zu begegnen und zu sehen, wie alle aufeinander eingespielt sind. Auch das Privatleben der sympathischen Ermittler kommt nicht zu kurz, ohne einen zu großen Rahmen einzunehmen.
Der Krimi ist in kurze Kapitel untergliedert, angenehm und flüssig zu lesen.
Zwischen den einzelnen Kapiteln hat die Autorin weitere Erzählstränge in Kursivschrift eingebaut, die zurück in das Jahr 1973 und in das Hochgebirgshotel führen. Neben überraschenden Wendungen und einem spannenden Schreibstil überzeugt die Viveca Sten durch viel Lokalkolorit, die Atmosphäre in der eisigen Landschaft am Polarkeis wird perfekt eingefangen. Ich habe mich mit dem Krimi bestens unterhalten gefühlt, vergebe fünf Sterne und spreche eine Leseempfehlung aus.

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Veröffentlicht am 14.09.2024

Der Weg in die Freiheit

Als wir nach den Sternen griffen
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Die junge Botschaftsmitarbeiterin Judith Gontrau ist im Sommer 1989 an der deutschen Botschaft in Prag beschäftigt. Es ist die Zeit, als Tausende DDR-Bürger nach Prag gelangen und über den Zaun in die ...

Die junge Botschaftsmitarbeiterin Judith Gontrau ist im Sommer 1989 an der deutschen Botschaft in Prag beschäftigt. Es ist die Zeit, als Tausende DDR-Bürger nach Prag gelangen und über den Zaun in die deutsche Botschaft flüchten. So auch der zweiunddreißigjährige Tobias aus Halle an der Saale und sein dreijähriges Töchterchen Jasmin. Tobias Frau Doreen hat Republikflucht begangen. In der Folge durfte Thomas seinen Beruf als Fotograf nicht mehr ausüben und war den Schikanen der Staatssicherheit ausgesetzt. Er hat nichts zu verlieren und hofft auf einen Neubeginn in der BRD. Judith fühlt sich bald zu dem alleinerziehenden Vater hingezogen und ihre Gefühle werden erwidert.


Das schön gestaltete Cover hat mich sofort auf das Buch eingestimmt. Theresa Herold versteht es, den Leser durch ihren bildhaften Sprachstil sofort in Bann zu ziehen. Sie beschreibt die Verhältnisse in der DDR im Jahr 1989 sehr authentisch. Zu dieser Zeit habe ich selbst in Halle, der Heimatstadt des Protagonisten Tobias, gelebt und die Wende erlebt.

Das Buch ist in Kapitel untergliedert, in denen die sympathischen Romanfiguren Judith und Tobias abwechselnd zu Wort kommen und die jeweilige Situation aus ihrer Sicht schildern. Der Mut von Tobias, mit seiner kleinen Tochter Jasmin die gefährliche Flucht aus der DDR zu wagen, hat mich sehr beeindruckt. Darüber hinaus zögert Tobias in Prag nicht, auch unter schwierigen Bedingungen in der völlig überlasteten Botschaft mit anzupacken. Judith erweist sich als sehr warmherzig, ihr liegt vor allem das Wohl der Kinder am Herzen.
Zwischen den einzelnen Kapiteln gewährt die Autorin einen Blick in die Vergangenheit der kleinen Familie, auch mit Doreen.

Theresa Herold hat in ihrem historischen Roman ein wichtiges Stück deutscher Geschichte aufgegriffen. Sie schildert sehr anschaulich die schwierige Situation in der deutschen Botschaft in Prag angesichts Tausender Flüchtlinge und sich verschlechternder Wetterbedingungen. Besonders ergreifend das Ende der Anspannung, als der damalige Außenminister Hans-Dietrich Genscher die Ausreise der Flüchtlinge in die BRD verkündete.
Die Autorin hat die historischen Fakten ihres sehr emotional geschrieben Buches geschickt mit einer netten Liebesgeschichte verbunden. Ich habe mich mit diesem Roman sehr gut unterhalten gefühlt, vergebe fünf Sterne und spreche eine Leseempfehlung aus.

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