Profilbild von Fanti2412

Fanti2412

Lesejury Star
offline

Fanti2412 ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Fanti2412 über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 17.10.2022

Warmherzige Liebesgeschichte mit Weihnachtsstimmung und schöner Kulisse am Meer

Winterzauber in den Hamptons
0

Harriet lebt mit ihrem Freund Iain in London und sie betreiben gemeinsam ein Immobilien-Unternehmen. Sie kaufen Immobilien, renovieren sie und verkaufen sie mit Gewinn wieder. Dabei sind sie aber nicht ...

Harriet lebt mit ihrem Freund Iain in London und sie betreiben gemeinsam ein Immobilien-Unternehmen. Sie kaufen Immobilien, renovieren sie und verkaufen sie mit Gewinn wieder. Dabei sind sie aber nicht immer einer Meinung, was auch die Beziehung belastet.
In der Vorweihnachtszeit erhält sie plötzlich und völlig unerwartet die Nachricht, dass ihre Großmutter gestorben ist.
Ihre Großeltern väterlicherseits leben in Montauk in den Hamptons. Harriet macht sich sofort auf den Weg dorthin, um Abschied von der geliebten Großmutter zu nehmen und ihrem Großvater beizustehen.
Vor Ort trifft sie nicht nur auf viele gute Freunde und Bekannte sondern auch auf Mack, der ihr vor langer Zeit das Herz gebrochen hatte.
Kann der Zauber von Weihnachten die beiden wieder zusammen führen und auch Harriet und ihrem Großvater helfen, den schweren Verlust zu verarbeiten?

Mandy Baggots diesjähriger Winter- bzw. Weihnachtsroman hat mal eine andere Kulisse als sonst üblich. Montauk, ein kleiner Ort an der Küste in den Hamptons, mit seinen Stränden und dem winterlich aufgewühlten Meer, ist aber ein schön gewählter Schauplatz für diesen Roman. Die Örtlichkeiten sind wunderbar bildhaft beschrieben, so dass ich den schneebedeckten Strand und das von Winterstürmen aufgepeitschte Meer vor Augen hatte. Auch die Strandbar von Harriets Großeltern ist anschaulich beschrieben und ein wichtiger Ort, an dem sich vieles abspielt.
Außerdem nutzt die Autorin diese Kulisse bzw. das Meer indem sie ihren Protagonisten Mack auf einem Boot leben lässt.

Die Geschichte ist nicht nur ein Liebesroman sondern es geht auch um andere Themen. Als Mack und Harriet aufeinandertreffen spürt man gleich, dass da Funken sprühen. Was vor einigen Jahren zwischen den beiden vorgefallen ist, erfährt man aber erst im Laufe der Zeit und ich war gespannt, ob die beiden noch einmal zueinander finden können.
Es geht aber auch darum, wie Harriet den plötzlichen Verlust der Großmutter verarbeitet und versucht, ihrem Großvater zu helfen, der natürlich auch sehr unter dem Verlust seiner geliebten Frau leidet.
Welche innige Beziehung Harriet zu ihren Großeltern hat und warum das so ist, wird im Verlauf der Handlung klar.
Dann gibt es noch ein Ereignis, das weit in der Vergangenheit liegt und Harriets Vater sowie seine Eltern betrifft. Auch hier gibt es etwas aufzuarbeiten.

Harriet und Mack als Hauptprotagonisten sind sehr gut gezeichnet. Harriet ist sympathisch, liebenswert und ein empathischer Mensch. Mack ist Kriegsveteran und trägt ein Trauma mit sich herum, was gut und glaubhaft dargestellt ist.
Aber auch die weiteren Figuren sind gelungen und runden die Handlung gut ab. Lediglich Harriets Freund Iain war mir nicht sympathisch. Richtige Gefühle konnte ich in seinem Verhalten nicht feststellen, er war mir einfach zu kühl und berechnend.
Dazu gibt es noch zwei tierische Stars, einen Papagei, der zur Strandbar gehört und Macks Hund. Die beiden sorgen für viele schöne und auch amüsante Momente.

Auch wenn der Roman neben der Liebesgeschichte noch traurige und dramatische Themen behandelt, war er schön und flüssig zu lesen. Manches zog sich ein bisschen, anderes war leicht vorhersehbar, aber das tat dem Lesevergnügen keinen Abbruch, denn insgesamt war es eine schöne Mischung.
Die Geschichte spielt in der Vorweihnachtszeit und es geht mit großen Schritten auf das Fest zu. Harriets Großeltern haben immer viele weihnachtliche Events für die Bewohner des Ortes veranstaltet und es ist Harriet wichtig, dass auch in diesem Jahr zu tun, im Gedenken an ihre Großmutter. So entsteht auch weihnachtliche Stimmung und ich lernte weihnachtliche Bräuche kennen, die mir noch nicht bekannt waren aber wohl für die Gegend dort oder zumindest für die USA typisch sind.

„Winterzauber in den Hamptons“ ist ein warmherziger und emotionaler Roman mit winterlicher und weihnachtlicher Stimmung und einem schönen Setting an verschneiten Sandstränden für kuschelige Lesestunden!


Fazit: 4 von 5 Sternen


© fanti2412.blogspot.com

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 12.10.2022

Warmherziger und charmanter Abschluss der Lütteby-Trilogie

Das Wunder küsst uns bei Nacht
0

Dies ist der dritte und finale Teil der Lütteby-Trilogie, daher kann die Rezension Spoiler zu den beiden vorherigen Teilen enthalten!

Lina Hansen muss den Schock verarbeiten, den sie durch das plötzliche ...

Dies ist der dritte und finale Teil der Lütteby-Trilogie, daher kann die Rezension Spoiler zu den beiden vorherigen Teilen enthalten!

Lina Hansen muss den Schock verarbeiten, den sie durch das plötzliche Auftauchen ihrer Mutter erlitten hat. Da auch ihre Großmutter ihr so einiges verschwiegen hat, ist sie vorübergehend ins Pfarrhaus zu ihrer besten Freundin Sinje gezogen, um sich erst mal über einiges klar zu werden. Dazu kommt, dass ihr Freund Jonas den Job in London angenommen hat und die beiden sich nur selten sehen können. Lina fehlt seine Nähe und vor allem auch die Gespräche mit ihm.
Lena hat also so einiges um die Ohren, denn sie hat viele Fragen an ihre Mutter. Auch ihre Großmutter hat viele Jahre ein Geheimnis gehütet, die Liebe betreffend. Und das Wichtigste ist, dass sie nun endlich eine Chance bekommt zu erfahren, wer ihr Vater ist.
Dann bekommt sie auch noch ein Angebot für einen neuen Job, der interessant klingt. Es geht turbulent zu in Lütteby und in Linas Leben.

Es war schön, endlich wieder in den fiktiven Ort Lütteby zu reisen, dessen Charme mich schon im ersten Teil verzaubert hat.
Und natürlich war ich neugierig, ob in diesem finalen Teil endlich alle offenen Fragen geklärt werden.
Dieser Roman hat etwas mehr Tiefgang als seine Vorgänger.
Die Autorin hat sehr einfühlsam und glaubhaft die zaghafte Annäherung zwischen Lina und ihrer Mutter Florence beschrieben. Da gab es viele sehr emotionale Szenen und Gespräche zwischen den beiden., denn es gibt ja vieles aufzuarbeiten. Lange weicht Florence immer wieder aus, wenn Lina nach der Identität ihres Vaters fragt. Das erzeugt eine gewisse Spannung.
Als Florence dann endlich das Geheimnis um Linas Vater lüftet, war ich sehr überrascht, denn mit dieser Person hätte ich nicht gerechnet.
Auch hier beginnt dann ein zaghafter Annäherungsprozess obwohl die beiden sich schon unter anderen Bedingungen kennen.
Linas neuer Job stellt sie vor große Herausforderungen und bringt sie in eine Situation, in der sie beginnt, sich selbst zu hinterfragen. Sie kommt schließlich zu dem Entschluss, dass für sie die Zeit für einen Neuanfang gekommen ist.

Eingefügt ist noch eine Liebesgeschichte, die vor 60 bzw. 35 Jahren spielt. Diese war romantisch und mir war schnell klar, um wen es sich hier handelt. Das trägt dann auch dazu bei, dass mein die Dinge bezüglich einer der Figuren klarer und verständnisvoller sieht.

Auch Linas beste Freundin Sinje ist in einem Liebeschaos gefangen. Sie erfährt endlich, wer der geheimnisvolle Liebesbriefschreiber ist, aber es ist dann doch nicht alles in Ordnung. Und so sind beide Freundinnen oft aufeinander angewiesen und trösten sich gegenseitig.

Obwohl noch ein Unglück geschieht, das noch einmal alles hätte verändern können, wendet sich am Ende alles zum Guten. Manche Probleme lösten sich vielleicht ein bisschen zu leicht und es gab auch ein paar Zufälle, aber alle Fragen werden geklärt, alle Handlungsfäden schlüssig beendet, so dass ich am Ende dann auch ein Lächeln im Gesicht hatte.

Der Abschlussband der Trilogie ist wie seine Vorgänger ein warmherziger Wohlfühlroman. Der Zauber der charmanten Kleinstadt Lütteby und seiner Bewohner sorgt für eine schöne Atmosphäre und ich habe mich gefreut, dass es für alle lieb gewonnen Figuren ein Happy End gab!
Ich empfehle die Trilogie gerne weiter, die man unbedingt in der richtigen Reihenfolge lesen sollte, am besten alle drei Bände gleich nacheinander!


Fazit: 4 von 5 Sternen


© fanti2412.blogspot.com

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 10.10.2022

Ergreifender und aufwühlender Roman im 2. Weltkrieg

Das Verschwinden der Sterne
0

Dieser Roman erzählt in erster Linie die Geschichte von Jona, die als Kleinkind, als sie noch Inge hieß, aus ihrem Elternhaus in Berlin entführt wurde. Ihre Entführerin, eine rund 80-jährige Frau, hat ...

Dieser Roman erzählt in erster Linie die Geschichte von Jona, die als Kleinkind, als sie noch Inge hieß, aus ihrem Elternhaus in Berlin entführt wurde. Ihre Entführerin, eine rund 80-jährige Frau, hat „seherische“ Fähigkeiten und war der Meinung, dass Jona etwas Besonderes ist und dort nicht bleiben durfte. Sie geht mir ihr in die Wälder Osteuropas und erzieht sie im jüdischen Glauben. Außerdem bringt sie ihr alles bei, was man zum Überleben im Wald wissen muss, z. B. welche Pflanzen man essen kann, welche über eine Heilkraft verfügen usw. Sie zeigt ihr, wie man im Winter bei Kälte überleben kann und lehrt sie, keinem Menschen zu vertrauen. Als die alte Frau mit über 100 stirbt, ist Jona auf sich alleine gestellt. Inzwischen tobt bereits der zweite Weltkrieg und Jona trifft eines Tages im Wald auf Menschen, die Hilfe benötigen. Es stellt sich heraus, dass es Juden auf der Flucht sind, die in den Wäldern Schutz suchen und sich verstecken wollen. Sie berichten vom Krieg und all den schrecklichen Taten, die den Juden angetan werden. Doch es kommt zum Verrat und Jona muss fliehen, um sich selbst in Sicherheit zu bringen. Sie landet ausgerechnet in einem von deutschen besetzten Dorf und es kommt zu einer schicksalshaften Begegnung, die sie fast aus der Bahn wirft.

Kristin Harmel hat hier einen sehr aufwühlenden, teilweise dramatischen und ergreifenden Roman vorgelegt.
Im ersten Teil erleben wir Jonas Entführung und ihre Kindheit und Jugend im Wald. Im zweiten Teil beginnt dann ihr Leben alleine im Wald und es kommt zur Begegnung mit den jüdischen Flüchtlingen.
Was sich dann entwickelt ist eine sehr spannende und fesselnde Geschichte, denn zum einen ist das Überleben im Wald nicht leicht und auch gefährlich und zum anderen kommt die Gefahr von außen dazu, denn die deutschen Soldaten dringen immer wieder in den Wald ein und sind regelrecht auf der Jagd nach den Flüchtlingen.
Jona macht eine große Entwicklung durch. Sie ist das Zusammenleben mit anderen Menschen ja nicht gewöhnt und hier kommt es auch zu Konflikten. Aber es gibt auch zarte Liebesbande, die sich entwickeln und die auf eine harte Probe gestellt werden. Mich hat beeindruckt, wie Jona meistens ihrem gesunden Menschenverstand und den Werten folgt, die ihr als Kind beigebracht wurden. Sie macht es sich förmlich zur Lebensaufgabe, den jüdischen Flüchtlingen zu helfen.

Die Handlung hat mich sehr gefesselt, denn sie ist in vielerlei Hinsicht spannend und auch dramatisch. Da geht es nicht nur um die Schwierigkeiten beim Überleben im Wald sondern auch um Konflikte innerhalb der Gruppe und eben das Kriegsgeschehen.
Ich war sehr gespannt, ob alle es schaffen würden, den Krieg im Wald zu überleben.

Während Jona und ihre Entführerin fiktive Figuren sind, hat die Autorin die Gruppen der jüdischen Flüchtlinge angelehnt an das Schicksal real existierender Gruppen, die seinerzeit tatsächlich vor den Deutschen in den Nalibocka-Wald geflohen sind, in der Hoffnung, hier den Krieg überleben zu können. Die meisten haben es auch tatsächlich geschafft.
In ihrer Anmerkung am Ende des Buchs erklärt Kristin Harmel ihre Recherchen, die sehr umfangreich waren. Sie konnte sogar, nachdem sie bereits einen großen Teil des Buchs geschrieben hat, mit einem Überlebenden sprechen, so dass sie viele Details in die Handlung einfließen lassen konnte.
Daher wirkt die gesamte Geschichte auf mich auch sehr authentisch und hat mich somit auch sehr berührt.

Kristin Harmel hat mit „Das Verschwinden der Sterne“ einen wunderschönen, aufwühlenden und ergreifenden Roman vorgelegt. Sie ist eine großartige Erzählerin und so lässt sich die Geschichte trotz all der Gräueltaten und Gefahren gut lesen. Durch Wendungen und Überraschungen bietet sie fesselnde Lesestunden und vermittelt die Botschaften, niemals zu vergessen aber auch die Hoffnung nie aufzugeben!
Mich hat Kristin Harmel wieder einmal begeistert!


Fazit: 5 von 5 Sternen



© fanti2412.blogspot.com

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 05.10.2022

Unterhaltsame Fortsetzung der Familiensaga Mitte der 1980er Jahre

Café Hoffnung
0

„Café Hoffnung“ ist der zweite Teil der Sylt-Saga.
Nachdem der erste Teil im Jahr 1964 endete befinden wir uns nun im Jahr 1985, also gut 20 Jahre später.
Brit ist inzwischen mit Olaf verheiratet, den ...

„Café Hoffnung“ ist der zweite Teil der Sylt-Saga.
Nachdem der erste Teil im Jahr 1964 endete befinden wir uns nun im Jahr 1985, also gut 20 Jahre später.
Brit ist inzwischen mit Olaf verheiratet, den sie nicht so liebt wie ihre große Jugendliebe Arne sondern mehr aus Dankbarkeit seit der Geburt ihrer Tochter Kari mit ihm zusammen ist.
Beide führen das Hotel und das Café König Augustin auf Sylt und wünschen sich, dass Kari in ihre Fußstapfen treten wird.
Aber Kari hat kaum Interesse am Familienunternehmen.
Sie bewegt sich lieber in der Schickimicki-Szene auf Sylt, spricht dem Alkohol und auch Drogen zu und rebelliert gegen ihre Eltern. Sie möchte ein selbstbestimmtes Leben führen und sich nicht von den Eltern den Weg vorschreiben lassen. Aber wohin ihr Weg sie führen soll, weiß sie selbst noch nicht. Als sie erfährt, dass Olaf nicht ihr leiblicher Vater ist, bricht sie komplett mit ihren Eltern vor Enttäuschung über die jahrelange Lüge.
Brit und Olaf schöpfen Hoffnung, als Kari den bekannten Modedesigner Mike Heiser heiraten wird, über den das Gerücht umgeht, er sei homosexuell. Diese Neuigkeit ruft Enttäuschung beim Geschäftsführers des Hotels Hajo Keller hervor, der heimlich in Kari verliebt ist, sich aber wenig Hoffnung auf Kari gemacht hat, da er als Schwarzer Mensch als Außenseiter gilt.
Karis Umfeld hegt bald den Verdacht, dass Karis Ehe nicht glücklich ist, denn die frisch gebackenen Eheleute pflegen keine sehr liebevolle Ehe. Kari wird auch schnell unzufrieden, denn sie wird von der Presse verfolgt, was sich noch verschlimmert, als sie feststellt, dass sie schwanger ist. Sie ergreift die Flucht in das inzwischen modernisierte Entbindungsheim, in dem seinerzeit auch ihre Mutter lebte und leiden musste. Inzwischen ist dieses Heim zu einem liebevollen Heim für ledige Mütter geworden, die dort eine wirkliche Zuflucht und Unterstützung finden können. Doch Karis Verfolger finden sie auch dort und die Lage spitzt sich zu.

Trotz des großen Zeitsprungs war ich schnell wieder in der Geschichte um Brit und ihre Familie gefangen. Dieser Teil deckt nur einen Zeitraum von rund einem Jahr ab, aber es geschieht trotzdem recht viel und die Handlung nimmt immer mehr Fahrt auf.
Zwischendurch gibt es auch immer wieder Einblicke in das Leben von Brits Familie in ihrem Heimatort Riekenbüren, wo ihre Eltern weiterhin leben und ihr inzwischen ebenfalls verheirateter Bruder die Schreinerei übernommen hat und seine Frau den Campingplatz führt. Es gibt dann auch Verknüpfungen zwischen diesen beiden Handlungssträngen, so dass beide Familiengeschichten weiterführt werden.

Die Handlung ist abwechslungsreich, unterhaltsam und spitzt sich teilweise sogar etwas dramatisch zu.
Die Autorin gibt einerseits ein stimmiges Bild des Lebens in den 1980er Jahren, verarbeitet aber auch Themen wie Homosexualität, Aids, die Diskriminierung Schwarzer Menschen und Legasthenie. Deutlich stellt sie dar, wie fragwürdig der Umgang seinerzeit damit war und welche Ausgrenzung damit verbunden war. Diese Themen tragen auch zur Brisanz der Handlung bei und es gibt etliche spannende Szenen. Zwischenzeitlich gibt es auch ein paar Längen aber insgesamt kann die Geschichte auch einige Überraschungen bieten.

Die größtenteils schon bekannten Figuren entwickeln sich glaubhaft weiter. Hierbei macht besonders Kari eine große Entwicklung durch. Sie entwickelt sich von einer flatterhaften und trotzigen jungen Frau zu einer verantwortungsvollen und liebevollen Mutter. Dabei entwickelt sie auch eine Stärke, die ich ihr nicht zugetraut hätte, denn sie kämpft für ihr Ziel.

„Café Hoffnung“ ist eine spannende und unterhaltsame Fortsetzung der Familien-Saga, die weiterhin ihren Schwerpunkt auf der wunderbar beschriebenen Insel Sylt hat. Dieser zweite Teil macht Lust auf den dritten und letzten Teil, in dem dann Karis Tochter im Mittelpunkt stehen wird.
Gerne empfehle ich die Sylt-Saga, die man auf jeden Fall in der richtigen Reihenfolge lesen sollte!


Fazit: 4 von 5 Sternen


© fanti2412.blogspot.com

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 04.10.2022

Sehr fesselnder Psychothriller mit überraschendem Ausgang

Der finstere Pfad
1

Laura ist sehr glücklich verheiratet und lebt mit ihrem Mann und zwei Kindern ein zufriedenes Leben.
Eines Tages aber liest sie die Nachricht, dass am legendären West Coast Trail in Kanada ein menschliches ...

Laura ist sehr glücklich verheiratet und lebt mit ihrem Mann und zwei Kindern ein zufriedenes Leben.
Eines Tages aber liest sie die Nachricht, dass am legendären West Coast Trail in Kanada ein menschliches Skelett gefunden wurde.
Sofort werden ihre Erinnerungen wach an ihre Wanderung auf dem Trail vor 15 Jahren.
Sie war damals 20 Jahre alt und lernte vor Ort Seraphine und deren Bruder kennen, denen sie sich für die Wanderung anschloss.
Eines Nachts musste sie miterleben, wie Seraphine getötet wurde und die Leiche anschließend auf merkwürdige Weise verschwand.
Unter anderem führte ihre Aussage dazu, dass jemand zu einer Gefängnisstrafe verurteilt wurde.
Der aktuelle Fund führt dazu, dass die Polizei die Ermittlungen wieder aufnimmt. Laura sieht sich mit ihrer Vergangenheit konfrontiert und erhält plötzlich merkwürdige Pakete, die Dinge enthalten, die einst Seraphine gehörten. Ist der verurteilte Täter wieder frei und sucht Rache oder was geht hier vor? Laura ahnt, dass nicht nur sie sondern auch ihre Familie in Gefahr sind.

Die Geschichte ist in 74 recht kurze Kapitel und eine Epilog gegliedert. Es gibt zwei zeitliche Handlungsstränge, die Gegenwart und eben die Vergangenheit, in der wir die Wanderung auf dem Trail und die damaligen Ereignisse erleben.
Durch die kurzen Kapitel und die häufigen Wechsel der Zeitebene entsteht schnell ein Sog, der mich in die Geschichte hineinzog und fesselte.
Der Schreibstil ist, wie von der Autorin gewöhnt, lebendig und mitreißend. Sowohl Lauras aktuelle Situation und ihre Verfassung und Ängste als auch die Atmosphäre und Stimmung bei der Wanderung in der wilden Natur sind gut bei mir angekommen.
Nebenbei sei erwähnt, dass die Beschreibungen der wirklich tollen Natur der Landschaft in Kanada sehr gelungen sind und ich mir alles gut vorstellen konnte.

Beim Lesen hatte ich ständig so ein Kribbeln, denn es war klar, dass hier vieles nicht so ist, wie es scheint.
Mir war dann auch schnell klar, dass Laura nicht die ist, für die sie sich ausgibt. Aber wer ist sie wirklich?
Jenny Blackhurst legt hier viele Fährten und es gibt etliche Wendungen, nicht nur in der Vergangenheit sondern besonders auch in der Gegenwart. Durch die kurzen Kapitel und häufigen Wechsel, teilweise mit Cliffhangern, bin ich fast atemlos durch die Seiten geflogen, denn die Handlung hat mich sehr gefesselt und ich wollte nur noch wissen, was damals nun wirklich geschehen ist und auch wie es in der Gegenwart für Laura ausgehen wird. Denn ihre Situation wird immer brisanter und auch gefährlicher. Vor allem weiß man nach einer Weile nicht mehr, wer ist wer, wer sagt die Wahrheit und wem kann man trauen.

Die Spannung ist von Anfang recht hoch und steigert sich immer mehr, je mehr Puzzleteile sich zusammensetzen.
Das Ende bietet noch einen richtigen Showdown und auch so einige Überraschungen, lässt dann aber keine Fragen mehr offen.

Jenny Blackhurst hat mich mit „Der finstere Pfad“ wieder einmal begeistert. Dieser Psychothriller bietet Nervenkitzel, eine fesselnde Atmosphäre, gut gezeichnete Figuren und war für mich ein Pageturner, den ich sehr empfehlen kann!


Fazit: 5 von 5 Sternen


© fanti2412.blogspot.com

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere