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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 17.07.2019

Hm, schwer... Schwer...

Disney Villains 1: Die Schönste im ganzen Land
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Jeder kennt Schneewittchen. Die schöne Prinzessin, gepeinigt von ihrer Stiefmutter. Nur wenige kämen auf den Gedanken, dass die böse Hexe einst selbst eine liebenswürdige Frau gewesen sein könnte. Doch ...

Jeder kennt Schneewittchen. Die schöne Prinzessin, gepeinigt von ihrer Stiefmutter. Nur wenige kämen auf den Gedanken, dass die böse Hexe einst selbst eine liebenswürdige Frau gewesen sein könnte. Doch Disney betont in seinem Werk „Die Schönste im ganzen Land“, dass die Entwicklung eines Menschen von seinem Leben abhängig ist.

Wer gerne hinter die Kulissen einer altbekannten Geschichte schauen und den behütenden Nebel eines Kindermärchens lichten möchte, ist in dem Auftakt der „Villains“-Reihe von Walt Disney definitiv richtig. Erstmalig setzt die Geschichte nicht in den jugendlichen Jahren Schneewittchens ein, sondern weitaus früher – als die böse Stiefmutter noch niemand anders war, als die zweite Frau des Königs und ein liebevolles Elternteil für ihre Stieftochter.
Die Autorin Serena Valentino schafft es, dem Leser Sympathien für die Königin zu entlocken, obwohl er weiß, wie die Geschichte endet. Es scheint nur egal zu sein – denn am Anfang des Buches begegnen wir nicht der eifersüchtigen, böswilligen Hexe, sondern einer liebenden, verunsicherten, jungen Frau. Mit ihr zusammen treten wir eine Reise an, die beweist, was Schicksalsschläge dem Charakter antun können.
Während ich nicht glaube, dass der Inhalt des Buches für Kinder geschaffen wäre, ist es der Schreibstil durchaus, gleicht er einem Märchen durch seine kurzen Sätze und zauberhaften Beschreibungen doch sehr. Auch die schrittweise Entwicklung der Stiefmutter ist mir positiv aufgefallen, da man spüren konnte, wie sie dem Sog des Bösen immer weiter erlag.
Was ich als schade empfand, war die fehlende Spannung. Natürlich legt die Geschichte im Verlauf der Seiten und mit dem Anstieg des Bösen an Tempo zu, doch war der Ablauf für mich gänzlich vorherzusehen – auch Aspekte, die man nicht aus dem Originalmärchen kannte. So konnte bei mir trotz der interessanten Idee und der guten schreiberischen Leistung keine großartige Leselust aufkommen. Einem Disneyfan würde ich das Buch aber trotzdem empfehlen, weil man sich die Grundzüge der Geschichte nicht entgehen lassen sollte – und, wenn wir mal ehrlich sind, das Cover im Regal einfach super aussieht!

Veröffentlicht am 11.07.2019

Leider enttäuschend

Stranger Things: Finsternis - DIE OFFIZIELLE DEUTSCHE AUSGABE – ein NETFLIX-Original
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Mit „Finsternis“ folgt die Vorgeschichte des nächsten Charakters aus Stranger Things. Wir begleiten Detective Hopper beim Morddezernat des NYPD – und erleben seinen größten Fall als eine Geschichte, die ...

Mit „Finsternis“ folgt die Vorgeschichte des nächsten Charakters aus Stranger Things. Wir begleiten Detective Hopper beim Morddezernat des NYPD – und erleben seinen größten Fall als eine Geschichte, die er selbst Jahre später der neugierigen Eleven erzählt.

Nimm die Szenen raus, in denen die Gegenwart von Hopper und Elfie betrachtet wird, ändere die Namen, und du hast einen x-beliebigen Kriminalroman ohne Bezug zu Stranger Things. Mir ist bewusst, dass das Buch Hoppers Vorgeschichte darstellt – dementsprechend rechnete ich nicht damit, denselben Mann wie in Hawkins anzutreffen, aber meiner Meinung nach fehlten grundlegende Charakterzüge, die den grummeligen Detective zu einem Sympathieträger machten. Und mal abgesehen davon, dass ich Hopper selten wiedererkannt habe, hätte ich auch von der Geschichte etwas anderes erwartet.
Beinahe jeder, der Stranger Things kennt, erinnert sich an den Moment aus der 1. Staffel, als die Suchtruppe durch den Wald gelaufen ist, den Namen von Will Byers durch das Dunkel schallen ließ, und beiläufig erwähnt wird, dass Hopper seine Tochter verloren hat. Ein Moment, der unser Verständnis erweitert und unser Herz geöffnet hat. Bin ich die einzige, die damit gerechnet hat, dass dieser Verlust thematisiert wird? Immerhin ist das ein Erlebnis mit Bezug zur Serie, das ihn geformt hat und uns die Chance gegeben hätte, mehr über ihn zu fahren. Und sollte es nicht darum gehen?
Ich habe das Gefühl, dass die Verbindung zu Stranger Things komplett auf die Momente heruntergebrochen wurde, in denen Hopper mit Elfie spricht. Und selbst da wird Hopper eher dürftig getroffen. Ansonsten haben wir hier einen Kriminalroman, den man auch mit einem beliebigen anderen Protagonisten hätte durchspielen können. Dass der Fall interessant ist und Elfie immer wieder auftritt, wie eine Lichterkette, an deren Lichtern man sich entlang hangelt, begründet die 2 Sterne. Der Schreibstil ist dabei an manchen Stellen für meinen Geschmack fast zu ausführlich – ich hatte das Gefühl, ich hätte Seiten überspringen können, ohne etwas in der Handlung zu verpassen, obwohl trotzdem viel passiert und Spannung aufgebaut wird.

Veröffentlicht am 11.07.2019

Ein gelungener zweiter Teil

Der Kuss der Krähe 2: Zarenfluch
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SPOILER ENDE BAND 1
Vasilisa hat es nicht geschafft, ihren Körper zurückzuerhalten und somit sitzt noch immer ihre Schwester auf dem Zarenthron. Doch anstatt aufzugeben und sich von dem brechen zu lassen, ...

SPOILER ENDE BAND 1
Vasilisa hat es nicht geschafft, ihren Körper zurückzuerhalten und somit sitzt noch immer ihre Schwester auf dem Zarenthron. Doch anstatt aufzugeben und sich von dem brechen zu lassen, was sie abseits ihrer goldenen Gemächer erleben musste, beschließt Vasilisa, weiterzukämpfen. Für ihr Zarenreich, für mehr Gerechtigkeit, für ihre neuen Freunde – und für die Anziehungskraft, die der Attentäter Juran verbotenerweise auf sie ausübt.

Der erste Band dieser Dilogie hat mir unglaublich gut gefallen, weshalb ich mich sehr gefreut habe, direkt zum Erscheinungstermin in die zweite Hälfte der Geschichte eintauchen zu können. Ich habe mich schnell wieder in der Heimat von Vasilisa und ihren neuen, mehr oder minder angenehmen Zeitgenossen verlieren können. Der Schreibstil der Autorin war auch dieses Mal sehr angenehm, bildhaft und spannungsgeladen, sodass man förmlich über die Seiten geflogen ist. Außerdem gefiel mir, wie mit den Perspektivenwechseln gespielt wurde. Die verschiedenen Sichtweisen haben einen tiefen Einblick in die Charaktere ermöglicht, was sie facettenreicher werden ließ und für den Leser greifbarer machte.
Ein großes Lob muss ich auch dem romantischen Teil der Geschichte aussprechen: Bei vielen Romantasy-Büchern entwickelt sich die Liebe zwischen den Protagonisten zu schnell, beinahe übereilt. Kuss der Krähe fehlt es nicht an knisternden Momenten, doch geschehen diese mit einer realistischeren Sicht auf tiefe Gefühle, was mir wirklich gut gefallen hat und eine willkommene Abwechslung geboten hat.
Ich kann euch diese Dilogie nur ans Herz legen, denn sie regt zum Träumen an, fesselt den Leser an die Seiten und hüllt ihn vollends in die Gefühle der Protagonisten ein.
Trotzdem gibt es „nur“ 4,5 Sterne. Ach, ich weiß doch selbst nicht ganz warum. Ich fand diesen Teil wirklich gut, aber der erste hat mir noch einen Tick besser gefallen, schlichtweg in einen stärken Leserausch versetzt – und um das fairer zu honorieren, ziehe ich hier wohl das halbe Sternchen ab.

Veröffentlicht am 11.07.2019

Ich kann den zweiten Teil nicht erwarten!

Living Legends
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Nic entgeht knapp dem Tod – und das auch nicht zufällig. Er wurde gerettet. Gerettet von Lynn, seinem Schutzgeist und Seelenschatten. Seit diesem Tag ist alles anders. Urplötzlich kann Nic hinter die Fassade ...

Nic entgeht knapp dem Tod – und das auch nicht zufällig. Er wurde gerettet. Gerettet von Lynn, seinem Schutzgeist und Seelenschatten. Seit diesem Tag ist alles anders. Urplötzlich kann Nic hinter die Fassade der Welt blicken und die übernatürlichen Phänomene wahrnehmen, mit denen sich die Menschheit unwissentlich die Erde teilt.
Mit Lynn an seiner Seite widmet er sein Leben diesen Phänomenen und sieht sich schließlich einer Gefahr gegenüber, der ein Mensch schlichtweg nicht gewachsen sein kann…
Mein Juli hat büchertechnisch mit „Living Legends“ echt verdammt gut gestartet. „Des Teufels Träume“ habe ich in nicht einmal 48 Stunden gelesen, was bereits deutlich macht, wie gern ich zwischen den Seiten der Geschichte verschwunden bin.
Das Cover und der Klappentext haben in mir sofort das Gefühl aufkeimen lassen, dass ich mich in das Buch verlieben könnte – und ich wurde nicht enttäuscht. Die Geschichte von Nic und Lynn ist anders als vieles, was ich bisher gelesen habe. Sie hat eine etwas ruhigere und sanftere Seite, die in der ersten Hälfte noch recht dominierend erscheint, aber trotzdem keine Langeweile zulässt und viele spannende Aspekte aufwirft. Maja Köllinger leitet den Leser durch kleine Zeitsprünge geschickt in die Welt ein, die sie hinter der Maske der Normalität erschaffen hat, und entwickelt ein Zusammenspiel ihrer Protagonisten, das mein sensibles Herz gern verfolgt hat.
Da die Erzählperspektive wechselt, lernt man die Charaktere gut kennen und versteht mit der Zeit sowohl Ängste als auch Hoffnungen und tiefgreifende Gedankengänge. Die Freundschaft – oder wie man die Beziehung zwischen einem Menschen und einem Geist nennen möchte –, die sich über die Seiten hinweg immer weiterentwickelt, hat etwas ganz Spezielles und Magisches.
Wer auf der Suche nach einem magischen Abenteuer ist, sich sowohl nach einer gefühlvollen als auch spannenden Geschichte sehnt, ist hier gut aufgehoben. Da die eigentliche Geschichte auch nur knappe 280 Seiten in Anspruch nimmt, ist sie außerdem nett für zwischendurch – obwohl ich sagen muss, dass mir diese 280 Seiten einfach nicht gereicht haben und ich froh bin, wenn ich den zweiten Teil in Händen halte.

Veröffentlicht am 23.06.2019

Notes from the Upside Down? Naja....

Notes from the upside down
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„Notes from the 80s“ wäre meines Erachtens nach der passendere Titel gewesen. Ich bin ein riesiger Stranger Things-Fan und obwohl das Buch im Klappentext bereits angekündigt hat, die Einflüsse der Serie ...

„Notes from the 80s“ wäre meines Erachtens nach der passendere Titel gewesen. Ich bin ein riesiger Stranger Things-Fan und obwohl das Buch im Klappentext bereits angekündigt hat, die Einflüsse der Serie zu diskutieren, fühle ich mich nach dem finalen Zuklappen, als hätte ich mehr über Spielberg und Stephen King erfahren, als über Stranger Things selbst. Ganz zu schweigen von den vielen anderen Namen, die ich längst wieder vergessen habe. Gut, ich bin nicht in den 80ern groß geworden, die waren schlichtweg vor meiner Zeit, aber trotzdem finde ich es schade, dass das Buch eher einer Lobeshymne an dieses vergangene Jahrzehnt gleicht als einer Diskussion über Stranger Things.
Ich hätte gerne mehr über die Schauspieler erfahren, über deren Auswahl und Entwicklung und deren Umgang mit dem einschlagenden Erfolg der Serie. War dieser Erfolg eigentlich erwartet oder kam er überraschend? Was sagen die Entwickler dazu? Ist es kurios für Millie Bobby Brown, sich selbst als Funko Pop Figur im Laden zu finden? Wie war das Zusammenspiel zwischen den verschiedenen Generationen am Set und wie lang wurde eigentlich gedreht? Fanden die jungen Darsteller die Dreharbeiten gruselig? Alles Fragen, deren Antworten mich wesentlich mehr interessiert hätten, als die Auflistungen diverser Songs, Anspielungen, Hintergründe. Ein Kapitel darüber wäre meiner Meinung nach interessant gewesen, aber stattdessen besteht das Buch zu schätzungsweise 65% aus diesen Dingen.
Um zum Positiven zu kommen: Die restlichen 35% haben mir gut gefallen. Wir reisen an der Hand des humorvollen Schreibstils durch alle Folgen und werden auf neue Aspekte aufmerksam gemacht. Außerdem wird das Durchsprechen der Folgen durch spaßige Quizfragen oder kuriose „DIY“-Rezepte und Kostüme aufgelockert. Dieser Teil des Buchs hat mir auch wirklich Freude bereitet, sodass wir alles im allem bei einer 3 Sterne Bewertung auskommen, die für mich aber zwischendurch schon an den 2,5 gekratzt hat. Ich persönlich habe einfach etwas anderes erwartet.