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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 09.12.2024

Wenn Befürchtungen nicht bewahrheitet werden :)

Birthday Girl
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Penelope Douglas hat es mit BIRTHDAY GIRL erneut geschafft, mich zu überraschen. Nach PUNK57 war es nun das zweite Mal, dass sie mich mit einer Geschichte überzeugt hat, die eigentlich nicht ganz meinem ...

Penelope Douglas hat es mit BIRTHDAY GIRL erneut geschafft, mich zu überraschen. Nach PUNK57 war es nun das zweite Mal, dass sie mich mit einer Geschichte überzeugt hat, die eigentlich nicht ganz meinem intuitiven Lesegeschmack entspricht. Wobei ich BIRTHDAY GIRL zugegeben „leichter“ und für meine eigene Moral „valider“ zu mögen fand als PUNK57.

Ich habe noch nicht viele Bücher mit Age Gap gelesen – dabei sollte das Thema eigentlich nicht einmal skandalös sein. Wenn sich Menschen lieben, das Alter bei allen Beteiligten trotz Age Gap hoch genug liegt und eigene, bewusste Entscheidungen getroffen werden, ist eine Beziehung mit hohem Altersunterschied eigentlich völlig in Ordnung, oder…? Es ist eine Diskussion, die immer wieder aufflammt und unglaublich viele Facetten hat. Umso gespannter war ich auf die Umsetzung in BIRTHDAY GIRL – ob auf Skandal- und Tabubruch gelegt werden würde, oder auf Nachvollziehbar- und Greifbarkeit. Zum Glück (zumindest für meinen Lesegeschmack) war letzteres der Fall.

Die Geschichte von Pike und Jordan wird voller Gefühl erzählt. Die Unsicherheiten und Zweifel der Protagonist:innen werden immer wieder deutlich, machen den Zwiespalt klar, in dem sie sich befinden. Ihnen ging es genauso wie mir beim Lesen: Sie waren gefangen zwischen ihren wachsenden Gefühlen und dem Bewusstsein für den Altersunterschied, für den Skandal, das Tabu, das sie brechen würden, wenn sie sich einander zuwenden würden. Mir waren diese inneren und äußeren Diskussionen niemals zu viel, erschienen mir überraschenderweise nie repetitiv, weil ich sie so gut verstehen konnte und noch dazu so gut erzählt fand. Sowieso hat Penelope Douglas mich mit ihrem Schreibstil ein weiteres Mal an die Seiten gefesselt: Sie hat es geschafft, BIRTHDAY GIRL auf eine Art zu schreiben, die leicht und bildhaft zugleich ist. Ich mochte die Art, wie sie Gefühle und Charaktere beschreibt, wie sie aus Jordan, Pike und auch Cole Personen bastelt, die mir wahrlich greifbar erschienen sind und deren Dynamiken sowie Differenzen mich allzeit mitgenommen haben. Auch, dass Cole in diversen Situationen nicht als eine Art „Antagonist“ gezeichnet wurde, sondern als eine ebenso eigene Person mit eigener Entwicklung, eigener Geschichte und eigenen Problemen, fand ich sehr stark.

Trotzdem gab es für mich kleinere Kritikpunkte, die schlussendlich auch dafür gesorgt haben, dass das Buch für mich kein Highlight war. Angefangen damit, dass es doch auffällig war, dass gerade die älteren Männer in Jordans Umfeld gefühlt alle etwas für sie bzw. ihr Äußeres übrighatten. Mir wurde da zwischendurch etwas zu sehr drauf gepocht, was die Situation auf mich etwas überspitzt wirken sowie Männer etwas zu … hm, fokussiert auf Jordan erscheinen ließ. Ich meine, keine Frage.
Etwas, was mich aber viel mehr gestört hat, war die zwischenzeitliche Darstellung von Macht (im Nachfolgenden sind kleinere Spoiler möglich). Ich glaube, Macht ist gerade bei Beziehungen mit Age Gap ein großes Thema – und größtenteils fand ich das in BIRTHDAY GIRL wirklich super umgesetzt. Gerade deshalb fand ich es aber schade, wenn Jordan immer als „unschuldig“, „Kleine“ oder „kleines Mädchen“ beschrieben wurde, Pike hingegen als „Mann“. Das sind Beschreibungen und Rahmungen, die der Beziehung der Charaktere für mich zwischendurch etwas die Augenhöhe genommen haben. Es wurde wiederholt darauf gepocht, dass Pike nicht Jordans Vater wäre, er wirft sie sich aber über die Schulter und gibt ihr als „Bestrafung“ einen Klaps auf den Hintern – als noch keine sexuelle oder romantische Beziehung zwischen ihnen besteht. Mir ist das ein wenig bitter aufgestoßen, da es eine für mich unangenehme Rahmung geschaffene hat. Ich persönlich hätte das nicht gebraucht.

Veröffentlicht am 09.12.2024

Was ein toller Read!

Murder in the Family
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„Murder in the Family“ war für mich ein Leseerlebnis der anderen Art - und das nicht nur aufgrund der interessanten Aufmachung, welche aber natürlich an sich schon eine Erwähnung verdient, denn wer nach ...

„Murder in the Family“ war für mich ein Leseerlebnis der anderen Art - und das nicht nur aufgrund der interessanten Aufmachung, welche aber natürlich an sich schon eine Erwähnung verdient, denn wer nach einem normalen Roman im Fließtext-Format sucht, wird hier nicht fündig. Stattdessen erhalten Leser:innen eine Art Drehbuch mit kurzen Szenenbeschreibungen und ansonsten vornehmlich Dialogsequenzen. Ergänzt wird diese Erzählweise von Einschüben wie Zeitungsartikeln, Chatnachrichten oder ähnlichem.

Einerseits hat diese aufgelockerte und interessante Erzählstruktur dafür gesorgt, dass ich regelrecht durch die Story geflogen bin; von einem verbalem Schlagabtausch zum Nächsten. Andererseits kann ich aber nicht bestreiten, dass mir durch das Fehlen von Beschreibungen sowie nonverbalen Handlungen der Einstieg in das Buch etwas schwerer gefallen ist. Ich hatte das Gefühl, die vielen verschiedenen Personen dadurch schwerer auseinanderhalten zu können. Im Laufe der Geschichte konnte ich auch keine richtige Bindung zu ihnen aufbauen, da ich ihre Charaktere lediglich basierend auf den Dialogen nicht greifen konnte. Darüber hinaus fiel es mir durch die Erzählstruktur auch schwerer, die vielen verschachtelten, relevanten Details begreifen zu können. Was nun allerdings sehr negativ klingt, waren am Ende nur Randerscheinungen, die mich nicht daran hinderten, an der Aufmachung des Buchs trotzdem Spaß zu haben!

Aber zurück zum Anfang, denn wie gesagt war der Grund für meine etwas anderes Leseerlebnis gar nicht die Aufmachung. Stattdessen hängt diese Aussage damit zusammen, dass „Murder in the Family“ es geschafft hat, mich mit der Story nicht hundertprozentig zu kriegen und TROTZDEM absolut an die Seiten zu fesseln. Ich habe selten unter 50 Seiten gelesen, weil ich immer noch eine Seite mehr lesen wollte, einen Plot Twist mehr erleben wollte, eine Frage mehr beantwortet haben wollte (obwohl meistens nur zehn neue Fragen hinzukamen, haha).

Am Ende glaube ich tatsächlich, dass meine fehlende Verbindung zu den Charakteren dafür gesorgt hat, dass der Fall mich nicht ganz gehooked hat. Außerdem fand ich es schade, dass für mich ein recht wesentlicher Punkt für größere Plot Twists und auch die Auflösung am Ende schon recht früh am Anfang angedeutet wurde. Das heißt nicht, dass ich alles hervorgesehen hätte – definitiv nicht! Die Inhalte der Plot Twists konnten mich durchaus überraschen, nur kam ich aufgrund des anfänglichen Hinweises nicht ganz umhin, die Dramaturgie der kleineren und größeren Auflösungen zu erahnen.

Trotz jeglicher Kritik und auch wenn das Buch für mich kein Highlight sowie der Fall nicht auf allen Ebenen mindblowing war, hat „Murder in the Family“ mir durchaus Spaß bereitet. Wer Lust hat, ein wenig zu rätseln, und sich im Lesesog durch einen Cold-Case-Fall tragen lassen möchte, ist hier genau richtig!

Übrigens, an alle, die das Buch gelesen haben: Hat noch jemand das Gefühl, dass am Ende ein möglicher Nachfolger angeteast wurde? (Und keine Sorge, falls ihr das Buch nicht kennt und jetzt verwirrt seid: Die Erzählung ist durchaus in sich abgeschlossen!)

Veröffentlicht am 09.12.2024

Gelungenes Finale der Dilogie

Gameshow – Das Versprechen von Glück
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Der zweite und finale Band der „Game Show“-Dilogie von Franzi Kopka setzt die packende dystopische Geschichte mit viel Spannung und emotionaler Tiefe fort. Die dystopische Welt ist erneut faszinierend ...

Der zweite und finale Band der „Game Show“-Dilogie von Franzi Kopka setzt die packende dystopische Geschichte mit viel Spannung und emotionaler Tiefe fort. Die dystopische Welt ist erneut faszinierend gestaltet, und die Herausforderungen, die die Figuren bewältigen müssen, halten die Spannung hoch.

Die Protagonistin zeigt eine starke Charakterentwicklung, und ihre inneren Konflikte sowie die Dynamik mit den unterschiedlichen, anderen Charakteren verleihen der Handlung zusätzliche Tiefe. Besonders gelungen sind die moralischen Fragen, die in der Geschichte aufgeworfen werden, und die kritische Auseinandersetzung mit den gesellschaftlichen Strukturen.

Manche Passagen hätten etwas straffer erzählt werden können, und einige Wendungen wirken vorhersehbar, erinnern stellenweise fast zu stark an Dystopie-Titel aus den 2010er Jahren. Dennoch überwiegen die fesselnde Atmosphäre und die emotional mitreißenden Momente.

Veröffentlicht am 09.12.2024

Schöner NewAdult-Roman

Unwritten Love
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„Unwritten Love“ ist eine emotionale und mitreißende Liebesgeschichte, die mit charmanten Figuren und einer Prise Humor überzeugt. Die Protagonistin überzeugt mit ihrer Mischung aus Stärke und Verletzlichkeit, ...

„Unwritten Love“ ist eine emotionale und mitreißende Liebesgeschichte, die mit charmanten Figuren und einer Prise Humor überzeugt. Die Protagonistin überzeugt mit ihrer Mischung aus Stärke und Verletzlichkeit, und die Chemie zwischen ihr und dem Love Interest] knistert von der ersten Begegnung an.

Besonders gelungen ist der Schreibstil, der leicht und flüssig ist und die romantischen sowie die dramatischen Momente gleichermaßen gut einfängt. Die humorvollen Dialoge lockern die ernsteren Passagen auf und sorgen für eine angenehme Balance. Auch mochte ich es, dass Diversität sanft ins Buch eingebunden wurde.

Veröffentlicht am 09.12.2024

Absolute Empfehlung!

Dead Romantics
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„Dead Romantics“ ist eine außergewöhnliche und wunderschön geschriebene Liebesgeschichte, die Romantik mit einem Hauch von Übernatürlichem verbindet. Die Protagonistin ist unglaublich sympathisch und relatable! ...

„Dead Romantics“ ist eine außergewöhnliche und wunderschön geschriebene Liebesgeschichte, die Romantik mit einem Hauch von Übernatürlichem verbindet. Die Protagonistin ist unglaublich sympathisch und relatable! Für mich war dieses Buch die perfekte RomCom, gerade durch seine Mischung von Ernstem und Leichtem.

Die Kombi aus Humor und Melancholie ist perfekt ausbalanciert, und der Schreibstil ist so atmosphärisch, dass man die Kleinstadt als Setting regelrecht vor sich sieht. Die romantische Dynamik ist allein schon aufgrund ihrer Ausgangslage einzigartig!

Der einzige kleine Kritikpunkt ist, dass das Ende etwas vorhersehbar war, aber das schmälert nicht die Freude an diesem herzerwärmenden Buch.