Spannung von der ersten bis zur letzten Seite
The Killer Profile„The Killer Profile“ ist ein Pageturner vom Feinsten, der auf jeder Seite neue, überraschende Wendungen bereithält. In Kombination mit den überzeugenden Figuren und dem flüssigen Schreibstil wird so aus ...
„The Killer Profile“ ist ein Pageturner vom Feinsten, der auf jeder Seite neue, überraschende Wendungen bereithält. In Kombination mit den überzeugenden Figuren und dem flüssigen Schreibstil wird so aus Helen Fields’ neuestem Thriller ein absolutes Lieblingsbuch.
Bereits das Setting des Romans ist originell und bietet reichlich Futter für Spekulationen: ein undurchsichtiger Tech-Konzern, der dank kontinuierlicher Überwachung der Mitarbeitenden und restriktiver Firmenregeln durchaus dystopische Züge trägt. Dort arbeitet Protagonistin Midnight und wertet von morgens bis abends Profile von Menschen aus, die eigentlich bloß einen Studienplatz ergattern oder einen neuen Job finden wollen. In Midnights Realität muss man sich dafür komplett nackig machen, und gerade dieser dystopische, jedoch keinesfalls realitätsferne Aspekt des Settings macht „The Killer Profile“ schon zu einer lohnenswerten Lektüre. Noch spannender wird es allerdings, als Midnight auf das Profil eines Menschen ohne jede Empathie und mit Spaß am Leiden anderer stößt – quasi zum selben Zeitpunkt, als der erste grausame Mord die Stadt erschüttert. Midnight hat das Gefühl, etwas unternehmen zu müssen, aber Eigeninitiative sehen die Firmenregeln nicht vor …
„The Killer Profile“ ist ein gelungener Thriller, der sich stets zwischen Psychothriller und Dystopie bewegt. Beinahe ebenso wichtig wie die Aufklärung der Morde ist nämlich der Blick auf eine nicht besonders ferne Zukunft, in der der gläserne Mensch allmählich zu handfester Realität wird, und zwar ganz ohne Big Brother, sondern indem Menschen, vermeintlich aus freien Stücken, ihr Innerstes vor Großkonzernen offenlegen. Diese beklemmenden Hintergründe verleihen dem Roman eine ganz besondere Wucht. Zugleich ist „The Killer Profile“ ein clever konstruiertes Katz-und-Maus-Spiel mit vielen wirkungsvoll eingesetzten Perspektivwechseln und einem gekonnten Aufbau, in dem erst nach und nach alle wichtigen Details ans Licht kommen. Somit ist das Buch nonstop spannend, selten vorhersehbar und besticht vor allem durch seine glaubwürdigen Figuren.
Absolute Leseempfehlung für Fans von Thrillern mit dem gewissen Etwas.