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Veröffentlicht am 22.05.2020

Legende der Horrorliteratur

Cthulhus Ruf. Das Lesebuch
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Der Autor H.P. Lovecraft gehört zu den Legenden der modernen Horrorliteratur. Deswegen präsentiert Phantastik-Experte Andreas Fliedner in diesem Buch vierzehn Erzählungen von Lovecraft. Die Sammlung der ...

Der Autor H.P. Lovecraft gehört zu den Legenden der modernen Horrorliteratur. Deswegen präsentiert Phantastik-Experte Andreas Fliedner in diesem Buch vierzehn Erzählungen von Lovecraft. Die Sammlung der Horrorgeschichten ist in drei Teile unterteilt. Im ersten Teil des Buches „Die Straße nach Arkham: Klassisches und modernes Grauen“ begegnen uns hauptsächlich im weitesten Sinne plausible Geschichten aus dem Alltag. Im zweiten Teil „Schwarze Ozeane der Unendlichkeit: Kosmischer und irdischer Horror“ werden wir hingegen in eine fantastische Welt mit mysteriösen Vorfällen und Charakteren entführt. Der letzte Teil „Das Tor der Träume: Poetische Schrecken und Bekenntnisse“ befasst sich mit der Mentalität des Menschen.
Ich konnte sehr gut in das Buch einsteigen, da ich durch Lovecrafts Lebenslauf einen tollen Blick in sein Leben erhalten habe. Durch das Verzeichnis am Anfang des Buches erhält man einen tollen Überblick über die einzelnen Geschichten. Ich fand es sehr gelungen, dass das Buch erlaubt, dass man die Geschichten querbeet lesen kann. Hat man keine Lust auf eine Alltagsgeschichte, kann man in die tiefsten Abgründe einer dystopischen bzw. fantastischen Welt entfliehen. Jede (Kurz-) Geschichte ist in ihrer Handlung außergewöhnlich und weist einen differenzierten Horroraspekt auf. Lovecraft spielt mit unseren Ängsten und macht uns kleinschrittig mit dem dunklen Unbekannten vertraut. Jeder einzelne Sinn des Menschen wird angesprochen. Des Weiteren hat mich der Schreibstil beeindruckt, da eher eine „alte“ Sprache mit verschalteten Sätzen vorliegt und der größte Teil der Geschichten aus der Ich-Perspektive geschrieben ist. Damit entwickelt man das Gefühl, als säße man auf der Schulter des Erzählers.
Ich kann sagen, dass dieses Buch einen guten Einblick in die grauenhaften Erzählungen des Autors Lovecraft liefert. Einzelne Gruselmomente waren vorzufinden. Ich kann nur sagen, dieses Buch eignet sich für die Leser, die Gruselgeschichten mögen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 21.05.2020

Korruptes Schweden

Achtzehn
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Schweden, ein korrupter und geheimnisvoller Staat? Im Mittelpunkt befindet sich der Journalist Axel Sköld. Zufälligerweise stößt er bei einer Recherche auf einen sehr ungewöhnlichen Zusammenhang zwischen ...

Schweden, ein korrupter und geheimnisvoller Staat? Im Mittelpunkt befindet sich der Journalist Axel Sköld. Zufälligerweise stößt er bei einer Recherche auf einen sehr ungewöhnlichen Zusammenhang zwischen zwei Todesfällen und dem Olof-Palme-Mord. Nach und nach steigert sich der Protagonist in die Recherche und gräbt in der schwedischen Vergangenheit nach. Dabei stößt er auf einen Königsmord. Axel entwickelt Verschwörungstheorien. Er glaubt an eine skrupellose Geheimgesellschaft, die unter dem Radar Einfluss auf die Politiker und die Wirtschaft ausübt. Kann sich ein namensloser Journalist gegen eine derartig hohe Macht widersetzen? Dabei merkt Axel aber nicht, dass er sich mit seinen Recherchen schnell ins Lebensgefahr begibt.
Achtzehn – Was hat es mit diesem Thriller-Titel auf sich? Kurios stürzte ich mich auf diesen Thriller. Der Thriller beginnt recht wenig spannend, da man sich der Leser zuerst mit der Handlung und den Rahmenbedingungen vertraut macht. Auf den ersten Blick erscheint die Personenanzahl im Thriller als sehr hoch. Jedoch hatte ich damit keine Probleme, da die Charaktere sorgfältig eingeführt werden. Neben der Perspektive von Axel, dem Protagonisten, springen wir auch auf die Seite der „Bösen“ und den Politikern. Die Handlung wird dadurch abwechslungsreich gestaltet. Die Spannung kommt auf und man taucht in die tiefsten Machenschaften Schwedens ein.
Ein namensloser Journalist kämpft gegen eine derartig große Macht. Und er macht es gut. Axel ist ein sympathischer und zielstrebiger Charakter, der trotz Grenzen, diese überschreitet. Stina, seine beste Freundin, ergänzt ihn in seinen Ermittlungen und dient ihm als eine gute Stütze. Das Szenario an sich, ist schon in manchen Büchern vorhanden gewesen. Dennoch finde ich, dass es hier wunderbar auf eine eigene Art und Weise umgesetzt worden ist. Beim Lesen verliert man den Fokus auf das Geschehen nicht, und der Spannungsbogen ist konstant. Im weiteren Verlauf des Thrillers wird es zu einem Katz und Maus Spiel. Man fiebert mit, und hofft endlich, dass man hinsichtlich des Titels und den Verschwörungen aufgeklärt wird. Ich kann nur sagen, man wird nicht enttäuscht.
Achtzehn ist auf jeden Fall ein authentischer Thriller, der für ein gutes Lesevergnügen sorgt. Der Thriller eignet sich für Leser, die gerne politische und nicht brutale Thriller lesen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Spannung
  • Geschichte
  • Erzählstil
  • Figuren
Veröffentlicht am 17.05.2020

Hast du Angst?

Stockholm
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Stell dir vor, du verbringst einen gemütlichen Abend zuhause und merkst, dass sich jemand in das Elternhaus Zugang verschafft hast. Du bist noch unerfahren, erst 17 Jahre alt und willst schauen, was passiert ...

Stell dir vor, du verbringst einen gemütlichen Abend zuhause und merkst, dass sich jemand in das Elternhaus Zugang verschafft hast. Du bist noch unerfahren, erst 17 Jahre alt und willst schauen, was passiert ist. Und dann wirst du entdeckt, gefoltert, vergewaltigt und entführt. Und das geschieht nur, weil deine Entführer seit frühster Kindheit ein Problem mit Frauen haben. Doch einer von den drei Entführern ist anders. Es scheint, als ob er nicht komplett in einen sadistischen Rausch verfallen ist. Doch das schlimmste an der ganzen Sache ist dies, dass du dich an diesen Menschen bindest. Es ist eine Nacht, die komplett dein Leben auf den Kopf stellt.
Und diese Geschichte widerfährt der Protagonistin Caja.
Die Autorin weist einen lockeren, bildhaften und poetischen Schreibstil, wodurch man einfach in die Geschichte reinfinden kann. Die Geschichte im Buch Stockholm findet auf zwei Zeitebenen statt. Zum einen in der Gegenwart, in der wir das ganze Leid um Caja, verursacht durch die Entführer, verfolgen. Zum anderen erfahren wir durch Rückblicke in die Vergangenheit viel über die Entführer und ihre Entwicklung zu derartigen sadistischen Monstern. Dabei wird die Gegenwart aus der Sicht der Protagonistin und die Vergangenheit aus der Sicht von Casper, einem der Entführer, geschildert. Die Autorin entwirft sehr detaillierte Charaktere, die mir gefallen haben. Durchgängig fiebert mit man mit Caja mit und hofft, dass sie sich endlich aus der Gefangenschaft befreit. Die Emotionen werden somit toll rübergebracht. Im Roman lässt sich eine große Brutalität wiederfinden, wodurch ich eine Trigger-Warnung aussprechen kann. Um nichts vorwegzugreifen, kann ich sagen, dass mir eine gewisse Tiefe in der sich entwickelnden Beziehung zwischen Caja und Casper gefehlt hat. Ich empfand, dass sich alles rundum zu schnell entwickelt hat. Auch schade fand ich, dass irgendwann die Spannung weniger geworden ist, da sich die Handlungen ihrem Konzept oftmals wiederholten.
Auch wenn das Buch einzelne Schwachstellen aufweist, kann ich sagen, dass dies ein besonderes Buch ist, da die Autorin sich in diesem Roman einem außergewöhnlichen Thema widmet, welches in zahlreichen anderen Büchern verschwiegen wird. Zum Schluss wäre noch die Gestaltung des Buches zu loben und ich freue mich auf „Venus“ ein weiteres Buch der Autorin.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 08.05.2020

Who is lying?

ONE OF US IS LYING
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Amerika. Die Geschichte führt uns in eine Highschool. In den Vordergrund rücken fünf Charaktere, die an einem Nachmittag zum Nachsitzen eingeladen werden. Nate, der immer noch als Drogendealer betitelt ...

Amerika. Die Geschichte führt uns in eine Highschool. In den Vordergrund rücken fünf Charaktere, die an einem Nachmittag zum Nachsitzen eingeladen werden. Nate, der immer noch als Drogendealer betitelt wird; Cooper, der Baseballspieler; die wunderschöne Addy; das Superhirn Brownyn und zu guter Letzt Simon, der eine Gossip-App entwickelt hat, mit der er viele Geheimnisse der Schülerinnen der Highschool offenbart. Beim Nachsitzen läuft es doch dann anders als geplant, auf dem Schulgelände stoßen zwei Autos zusammen, und kurz danach bricht Simon zusammen. Im Krankenhaus kann Ihm niemand mehr helfen, und Simon stirbt. Die Polizei geht von einem Mord aus. Warum? Das Opfer wollte am nächsten Tag einen Post, der Wahrheiten über die anderen „nachsitzenden“ Schülerinnen offenbart, posten. Jeder der vier Charaktere hat was zu verbergen und steht somit im Fokus der Polizei.
Ich fand es gut, dass wir direkt mit der Rahmenhandlung und dem Todesfall ins Geschehen starten. Die Geschichte wird jeweils aus der Perspektive jedes Verdächtigen geschildert. Dies ist abwechslungsreich und man kann jeden Charakter besser kennenlernen. Es entsteht ein vielschichtiges Konstrukt jedes Charakters, da man tiefe persönliche Geheimnisse und Gedankengänge erfährt. Man fiebert mit, man hinterfragt: „Wer ist am Tod von Simon Schuld?“ Und danach ging es wie aus dem Nichts bergab. Das Buch wurde zu sehr in die Länge gezogen. Monotonität und Langweile kam auf. Der Spannungsbogen hat sich dann wieder im letzten Drittel gefangen. Man erkennt zum Schluss wie einzelne Stellen zusammenhängen und meiner Meinung nach, konnte man den weiteren Verlauf der Handlung vorausahnen. Trotzdem haben sich die letzten Seiten gut gelesen. Die Charakterentwicklung insbesondere die Selbstfindungsprozesse der einzelnen Personen stellen für mich ein Highlight in diesem Buch dar. Die Autorin hat einen angenehmen Schreibstil, der sich leicht liest.
„One of us is lying“ ist auf jeden Fall ein Buch, welches sich zu lesen lohnt. Trotz einer gewissen Monotonität im Mittelfeld, konnte mich das Jugendbuch noch fesseln könne. Eine Leseempfehlung für die Leser, die wenige Thriller lesen. Thrillerliebhaber können hier eventuell enttäuscht werden.

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Veröffentlicht am 29.04.2020

Oh du schönes und grausames Hamburg!

Unbarmherzig
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Ein Hamburg-Thriller für einen ruhigen Abend. Die Fotografin Charlotte und der Reporter Jan führen eine Beziehung, die gegenwärtig in einer Krise steckt. Als wäre es nicht schlimm genug, wird ihr Arbeitgeber, ...

Ein Hamburg-Thriller für einen ruhigen Abend. Die Fotografin Charlotte und der Reporter Jan führen eine Beziehung, die gegenwärtig in einer Krise steckt. Als wäre es nicht schlimm genug, wird ihr Arbeitgeber, das Hamburger Tageblatt, eingestellt werden. Charlotte wird schweigsam, und Jan stürzt sich auf eine neue Recherche. Vor 20 Jahren fand ein Mord statt, der bisher ungeklärt war. Jan kommt immer näher der Wahrheit. Aus diesem Grund geriet seine Freundin Charlotte ins Visier des Täters. Jan muss den Fall lösen, bevor es für die Frau seines Lebens zu spät ist.
„Unbarmherzig“ ist ein atmosphärischer Hamburg-Thriller mit keinen direkten Ermittlern im Vordergrund. Die Geschichte dreht sich hauptsächlich um Jan, einen sehr sympathischen Protagonisten und um Charlotte, die auf jeden Fall kein Sympathieträger ist und sich in ihrer Handlungsweise nur auf das eigene Wohl konzentriert, ohne die Konsequenzen zu berücksichtigen. Neben dem Paar, erhalten wir einen Einblick in die Welt des Täters, der seine Triebe zum Morden nicht stillen kann. Alle Personen wirkten authentisch und lebendig. Spannung pur.
Dem Autor gelingt es auf eine gute Art und Wiese, insbesondere durch den Einblick in die Gedankenwelt des Täters, den Leser ins Geschehen einzubringen. Jan gerät immer mehr an die Wahrheit und einzelne Mosaiksteinchen werden nach und nach zusammengesetzt. Auch wenn Jan kein direkter Ermittler ist, ist seine Vorgehensweise im Buch spannend zu verfolgen. Die Spannung verfiel in der Mitte des Buches und kam durch gute Wendungen im letzten Drittel und durch ein unvorhersehbares Ende wieder auf.
Der Schreibstil des Autors liest sich gut. Ihm gelingt es durch einen detaillierten Schreibstil den Leser in ein schönes Hamburg zu entführen. Man entwickelt das Gefühl, als ob man direkt vor Ort sei.
Unbarmherzig ist auf jeden Fall ein atmosphärischer Krimi, mit einem sympathischen Protagonisten im Vordergrund und einem fast durchgängigen Spannungsbogen. Nichtsdestotrotz blieben mir einzelne Fragen zu z.B. Charlotte offen.

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