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Veröffentlicht am 10.06.2024

Unglaublich witzig, originell und bunt.

The Extraordinaries – Die Außergewöhnlichen
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„𝐃𝐢𝐞 𝐀𝐮ß𝐞𝐫𝐠𝐞𝐰𝐨𝐞𝐡𝐧𝐥𝐢𝐜𝐡𝐞𝐧“ ist Band eins der aktuellen Jugend-Fantasy-Reihe von T. J. Klune, die wie üblich sensible Themen, Amüsement und Wohlfühlmomente beinhaltet. „𝐓𝐡𝐞 𝐄𝐱𝐭𝐫𝐚𝐨𝐫𝐝𝐢𝐧𝐚𝐫𝐢𝐞𝐬“ hebt sich jedoch ...

„𝐃𝐢𝐞 𝐀𝐮ß𝐞𝐫𝐠𝐞𝐰𝐨𝐞𝐡𝐧𝐥𝐢𝐜𝐡𝐞𝐧“ ist Band eins der aktuellen Jugend-Fantasy-Reihe von T. J. Klune, die wie üblich sensible Themen, Amüsement und Wohlfühlmomente beinhaltet. „𝐓𝐡𝐞 𝐄𝐱𝐭𝐫𝐚𝐨𝐫𝐝𝐢𝐧𝐚𝐫𝐢𝐞𝐬“ hebt sich jedoch durch die deutlich jüngeren Charaktere und gewissermaßen leichtere, verspieltere Vibes von anderen Werken des Autors ab.

Im Fokus steht Nick. Neben den üblichen Problemen eines Heranwachsenden kämpft der Junge mit dem Verlust seiner Mutter, der Sorge und der Angst um seinen Vater, der als Polizist tätig ist, und dem Versuch, ein guter Sohn zu sein. Trotz seiner ADHS-„Störung“, die es ihm erschwert, fokussiert zu bleiben und dazu führt, dass seine Gedanken oftmals rege umherspringen. Außerdem ist da der Wunsch in ihm, selbst ein 𝘈𝘶ß𝘦𝘳𝘨𝘦𝘸𝘰𝘦𝘩𝘯𝘭𝘪𝘤𝘩𝘦𝘳 zu werden und an der Seite seines Idols und Schwarms Shadow Star die Stadt Nova City zu beschützen. In der Realität und nicht nur in seinen beliebten Fan-Fictions. ...

„𝘐𝘵'𝘴 𝘨𝘰𝘰𝘥 𝘵𝘰 𝘵𝘢𝘭𝘬 𝘢𝘣𝘰𝘶𝘵 𝘩𝘰𝘸 𝘺𝘰𝘶'𝘳𝘦 𝘧𝘦𝘦𝘭𝘪𝘯𝘨, 𝘣𝘶𝘵 𝘪𝘵'𝘴 𝘦𝘷𝘦𝘯 𝘣𝘦𝘵𝘵𝘦𝘳 𝘵𝘰 𝘧𝘪𝘨𝘩𝘵 𝘧𝘰𝘳 𝘵𝘩𝘦 𝘵𝘩𝘪𝘯𝘨𝘴 𝘺𝘰𝘶 𝘣𝘦𝘭𝘪𝘦𝘷𝘦 𝘪𝘯.“

T. J. Klune schaffte es erneut, mich vollkommen mitzureißen und in eine Welt zu entführen, in der Superhelden existieren. Trotz der jugendlichen Charaktere konnte ich die Schwärmereien und Tagträume, die Konflikte – mit sich selbst, der eigenen Identität und der Welt – fühlen. Auch die erste Liebe, Coming-Out, das 'sich öffnen' oder Überlegungen, die Zukunft betreffend, (Selbst)Akzeptanz (…) wurden ausreichend eingebunden. Abgesehen von Nick Bell, der mit besonderen Eigenheiten und liebenswürdigen Macken gezeichnet wurde, es regelmäßig schaffte, mich zum Lachen zu bringen, spickt der Autor die Handlung, in der immer wieder Hintergründe und Vergangenes an passender Stelle eingeflochten werden, um den LeserInnen das Einfinden in die Situationen und Beziehungen zu erleichtern, mit einem interessanten, bunten Figuren-Mix. Wie die Clique, in denen sich der Protagonist befindet, von denen jedeR so individuell war, dass man sich erfreut über die bestehende Dynamik wundert. Nicks bester Freund Seth sorgt beispielsweise für einige Überraschungen, Offenbarungen und wohliges Kribbeln. Wenn ich den einen oder anderen Twist auch recht schnell erahnen konnte, tat das dem Spaß keinen Abbruch, war doch die Neugier auf Nicks Reaktionen und weitere Entwicklungen immer gegeben. Auch Gibby, Jazz und Owen gehören unabdingbar zur Handlung und sorgen für ausgelassene Momente, schlagfertige Gespräche und Witz. JedeR wurde mit ausreichend Eigenheiten bestückt, sodass Überlegungen und Schritte, Empfindungen und Gedanken durchweg nachvollziehbar blieben.

„𝘚𝘰 𝘪𝘴𝘵 𝘥𝘢𝘴 𝘓𝘦𝘣𝘦𝘯. 𝘋𝘪𝘯𝘨𝘦 𝘱𝘢𝘴𝘴𝘪𝘦𝘳𝘦𝘯 𝘦𝘪𝘯𝘧𝘢𝘤𝘩. 𝘋𝘢𝘴 𝘪𝘴𝘵 𝘯𝘪𝘤𝘩𝘵 𝘭𝘦𝘪𝘤𝘩𝘵. 𝘔𝘢𝘯𝘤𝘩𝘮𝘢𝘭 𝘦𝘯𝘵𝘧𝘦𝘳𝘯𝘦𝘯 𝘴𝘪𝘤𝘩 𝘔𝘦𝘯𝘴𝘤𝘩𝘦𝘯 𝘷𝘰𝘯𝘦𝘪𝘯𝘢𝘯𝘥𝘦𝘳, 𝘴𝘤𝘩𝘭𝘢𝘨𝘦𝘯 𝘶𝘯𝘵𝘦𝘳𝘴𝘤𝘩𝘪𝘦𝘥𝘭𝘪𝘤𝘩𝘦 𝘞𝘦𝘨𝘦 𝘦𝘪𝘯. 𝘋𝘢𝘴 𝘩𝘦𝘪ß𝘵 𝘢𝘣𝘦𝘳 𝘯𝘪𝘤𝘩𝘵, 𝘥𝘢𝘴𝘴 𝘴𝘪𝘦 𝘦𝘪𝘯𝘢𝘯𝘥𝘦𝘳 𝘸𝘦𝘯𝘪𝘨𝘦𝘳 𝘣𝘦𝘥𝘦𝘶𝘵𝘦𝘯.“

Der Stil war flott zu lesen, authentisch und detailreich. Obgleich uns oftmals ein heiterer, salopper Ton durch die Geschichte führt, trockener Humor und Sarkasmus, der Autor nicht davor zurückschreckt, das eine oder andere Thema gekonnt auf die Schippe zu nehmen, Leichtigkeit zu versprühen, gingen Ernst und Wichtigkeit, der Tiefsinn nicht verloren. Die Suche nach der eigenen Identität, der Weg zum Erwachsenwerden, Loslassen und echte Freundschaften, (Selbst)Zweifel und Hoffnungen. Durch den fantastischen Aspekt brachte Klune in seinen klugen Coming-of-Age-Roman stellenweise Action, durch allerhand Diversität gab's Aktualität und Farbe. Neben Gefühl, Charme und Veränderungen findet sich in „Die Außergewöhnlichen“ ein hoher Unterhaltungsfaktor wie das Potenzial für weitere Storys. Ich kann einen Blick in „The Extraordinaries“ allen Menschen von Herzen empfehlen. Egal ob SuperheldInnen-Fan oder nicht.

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Veröffentlicht am 27.05.2024

Zwischen tieftraurig & strahlendhell.

An Optimist's Guide to Heartbreak
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Mir war leider nicht klar, dass es sich bei dem Heartsong-Duet um eine Serie handelt, und somit hat mich das Ende von „An Optimist's Guide to Heartbreak“ überrascht, lässt es doch einiges offen, ungeklärt. ...

Mir war leider nicht klar, dass es sich bei dem Heartsong-Duet um eine Serie handelt, und somit hat mich das Ende von „An Optimist's Guide to Heartbreak“ überrascht, lässt es doch einiges offen, ungeklärt. Nichtsdestotrotz möchte ich die Geschichte von Lucie & Call empfehlen, war sie doch durchweg wunderbar und emotional.

Erzählt wird aus der Perspektive von Lucy, die, getreu ihres Nachnamens »Hope«, nie die Hoffnung, die Freude, nie ihr Lachen verlor. Dabei gab es in dem Leben der jungen Frau genügend Dinge, die sie zu einer Pessimistin hätten machen können.
Mit dem Erbe ihrer Großmutter wagt sie einen Schritt zurück in die Vergangenheit, zieht wieder in ihre Heimatstadt und kauft das Haus, in dem ihr einstiger bester Freund wohnte. Durch ein Unglück trennten sich vor Jahren die Wege der beiden, doch Lucy ist fest entschlossen, diese erneut zu verbinden, und geht so weit, den attraktiven Automechaniker um einen Job zu bitten.
Aber Cal ist alles andere als erfreut über dieses Wiedersehen, das so viele verdrängte Erinnerungen und Gefühle aufleben lässt. … Nur wie lange kann er Lucys Strahlen widerstehen?

Jennifer Hartmann hat einen ebenso einfühlsamen, gefühlvollen wie lebendigen und humorvollen Stil, was auch diesen Roman im Gesamten sehr gut beschreibt.
Zu Beginn lernen wir Lucy und einen Teil ihrer Geschichte kennen, erleben ansteckenden Optimismus, pure Freude und Spaß. Eigenschaften, die nicht über ihre Verletzlichkeit hinwegtäuschen können.
Cal wirkte unnahbar, abweisend; doch auch sein distanziertes Verhalten erklärt sich im Verlauf, während dem er seine Fassade immer mehr fallen lässt. Die Entwicklung beider und ihre wankelmütige Dynamik brachten allerlei unterhaltsame wie bewegende Augenblicke, Momente zwischen tieftraurig und gleisendhell. Spice, Leichtigkeit und Schwere.
Es war einfach, sich von den unterschiedlichen Facetten der Protagonisten mitreißen zu lassen, mitzufühlen. Hin und wieder waren Offenbarungen und Gespräche melancholischer Natur, überraschend; die Stimmung bedrückt von all den Themen, die Hartmann eingearbeitet hat. Aber nie schien es, als würden die grauen Wolken bleiben, irgendwo war stets ein Funken Freude und Zuversicht. Eine unbestimmte Gemütlichkeit, die im angenehmen Kontrast zu Dramatik und Schmerz stand

Im Dezember erzählt Cal die Geschichte der beiden in „A Pessimist's Guide to Love“ weiter. Wir dürfen gespannt sein.

Fans von Grumpy meets Sunshine, Friends to Lovers und Second-Chance; von emotionaler Romance, die trotz sensibler Themen weder mit Witz noch Wohlfühlmomenten geizt, sollten sich dieses Buch schnappen.

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Veröffentlicht am 04.05.2024

Eine Geschichte, die Zeit und Aufmerksamkeit braucht, sich aber lohnt.

Lügen, die wir dem Meer singen
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In „𝐋𝐮𝐞𝐠𝐞𝐧, 𝐝𝐢𝐞 𝐰𝐢𝐫 𝐝𝐞𝐦 𝐌𝐞𝐞𝐫 𝐬𝐢𝐧𝐠𝐞𝐧“ verbindet Sarah Underwood History mit Mythologie, spickt das Geschehen mit einem Hauch Fantasy und Drama. Trotz des Settings einer längst vergangenen Zeit und einer ...

In „𝐋𝐮𝐞𝐠𝐞𝐧, 𝐝𝐢𝐞 𝐰𝐢𝐫 𝐝𝐞𝐦 𝐌𝐞𝐞𝐫 𝐬𝐢𝐧𝐠𝐞𝐧“ verbindet Sarah Underwood History mit Mythologie, spickt das Geschehen mit einem Hauch Fantasy und Drama. Trotz des Settings einer längst vergangenen Zeit und einer Nuance Poesie wirkte die Geschichte weder altbacken noch verstaubt. Die Autorin schafft es, in den Dialogen Moderne einfließen zu lassen, Ereignisse zu generieren, die (schon und für immer) Aktualität versprühen.

Ein grausamer Fluch, dem seit Jahrhunderten tausende Unschuldige zum Opfer fielen und der weitere Jahrhunderte abertausende Mädchen fordern wird – wenn Leto diese eine, diese letzte von Poseidon gewährte Chance nicht ergreift, und Ithaka von etwas befreit, was einst durch Angst, durch Schmerz auf die Stadt und all ihre BewohnerInnen losgelassen wurde. Entfesselt von einem Gott ...

» (...) 𝚞𝚗𝚍 𝚍𝚊 𝚠𝚞𝚜𝚜𝚝𝚎 𝚒𝚌𝚑, 𝚍𝚊𝚜𝚜 𝚒𝚌𝚑 𝚜𝚒𝚎 𝚛𝚊𝚎𝚌𝚑𝚎𝚗 𝚖𝚞𝚜𝚜𝚝𝚎 (...) 𝚄𝚗𝚍 𝚜𝚘 𝚝𝚛𝚞𝚐 𝚒𝚌𝚑 𝚍𝚎𝚗 𝙶𝚘𝚎𝚝𝚝𝚎𝚛𝚗 𝚖𝚎𝚒𝚗𝚎 𝙱𝚒𝚝𝚝𝚎 𝚟𝚘𝚛. 𝙸𝚌𝚑 𝚜𝚌𝚑𝚒𝚌𝚔𝚝𝚎 𝚍𝚊𝚜 𝙵𝚕𝚎𝚑𝚎𝚗 𝚐𝚎𝚗 𝙷𝚒𝚖𝚖𝚎𝚕, 𝚐𝚎𝚗 𝙼𝚎𝚎𝚛. 𝙷𝚊𝚋𝚎 𝚎𝚜 𝚒𝚗 𝚍𝚒𝚎 𝚝𝚒𝚎𝚏𝚜𝚝𝚎𝚗 𝚃𝚒𝚎𝚏𝚎𝚗 𝚍𝚎𝚛 𝙴𝚛𝚍𝚎 𝚜𝚝𝚞𝚎𝚛𝚣𝚎𝚗 𝚕𝚊𝚜𝚜𝚎𝚗, 𝚞𝚖 𝚍𝚒𝚎 𝙷𝚊𝚕𝚕𝚎𝚗 𝚍𝚎𝚜 𝚄𝚗𝚜𝚒𝚌𝚑𝚝𝚋𝚊𝚛𝚎𝚗 𝚣𝚞 𝚎𝚛𝚜𝚌𝚑𝚞𝚎𝚝𝚝𝚎𝚛𝚗.«

Erzählt wird aus drei Perspektiven, sodass neben der gegenwärtigen Situation und den Vergangenheiten der Protagonisten auch die Hintergründe des Fluchs an die Oberfläche geschwemmt werden. Stückchenweise, bis sich am Ende ein komplettes Bild, ein Verheerendes, zusammensetzt, das von sinnlosen Opfern und Leid erzählt.
Leto, die in ihrem jungen Leben schon so viel verloren und ertragen hat. Melantho, einsam, müde und älter, als ihr Antlitz vermuten lässt.
Mathias, mit einer grausamen Bürde, einer Pflicht, die auslöscht, um zu retten.

Sowohl der Aufbau des Romans wie die Zeichnung der Hauptcharaktere und ihr Zueinanderfinden waren interessant, wenn auch lediglich die Entwicklung der Beziehung zwischen Melantho und Leto greifbar, mit Tiefe ausgebaut wurde. Mit einem gefühlvollen, detailreichen Stil, Überraschungen und Tragik führt uns Sarah durch den Verlauf, der Lügen und Geheimnisse, Prophezeiungen und Fragen bereithält, die das Interesse selbst an jenen Stellen aufrechterhalten, an denen die Handlung ins Stocken gerät.
Obgleich der fantastische Aspekt nicht dominiert, ist dieses Element meinem Empfinden nach wichtig und genau richtig dosiert, ebenso wie die griechischen Mythen. Underwood verleiht dem Geschehen auf diese Art etwas Besonderes, unterstreicht die Ungerechtigkeit, die Willkür des Schicksals, die Überheblichkeit der Mächtigen.

Viele Momente, Entscheidungen und Offenbarungen gingen mir nahe. Das Gefühl vermeintlicher Ausweglosigkeit lastet schwer. Einige Szenen und Gespräche brachten mich zum Schmunzeln, während Nebenfiguren für böse Vorahnungen und Unberechenbarkeit sorgten.
Ich mochte den spritzigen Schlagabtausch, die zarten Gefühle – stehen diese doch im starken Kontrast zu all dem Schmerz, der der Geschichte inneliegt, zu all den Verlusten. Spannung und Romantik, ein Hauch Sinnlichkeit, vor allem aber Melancholie, Wut und Trauer finden sich in „Lügen, die wir dem Meer singen“.

Wenn auch die Zeit der Antike nur oberflächlich zur Geltung kam und es stellenweise an relevanten Ereignissen und Aufregung fehlte – die Fülle an eingeschobenen Nebensätzen tut hier ihr Übriges – mochte ich Idee, Atmosphäre und Ton. In Kombination mit dem unerwarteten Ende, den Dynamiken und der charakterlichen Stärke, die von Melantho, Leto und Mathias ausgeht, kann ich dieses Buch wirklich empfehlen.

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Veröffentlicht am 30.04.2024

»Ich will nicht perfekt. Ich will dich.«

I Bet I Can Love You
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𝐈 𝐛𝐞𝐭 𝐈 𝐜𝐚𝐧 𝐥𝐨𝐯𝐞 𝐲𝐨𝐮 ist der aktuelle Roman von Saskia Louis und eröffnet die „Sunshine Pire“-Serie mit einer, wie gewohnt, sehr amüsanten Story. Wer den Mix aus Humor, Tiefsinn und Spice schätzt, wird ...

𝐈 𝐛𝐞𝐭 𝐈 𝐜𝐚𝐧 𝐥𝐨𝐯𝐞 𝐲𝐨𝐮 ist der aktuelle Roman von Saskia Louis und eröffnet die „Sunshine Pire“-Serie mit einer, wie gewohnt, sehr amüsanten Story. Wer den Mix aus Humor, Tiefsinn und Spice schätzt, wird dieses Buch, das von Familie, Freundschaft und Liebe erzählt, von Vertrauen, Ehrlichkeit und Wachsen spricht, ebenso wenig aus der Hand legen wollen, wie ich.

Alles begann mit einer Wette … Oder Nein, mit einer Klage, denn diese treibt Rachel zurück in ihre Heimatstadt, in die Nähe ihrer Schwestern und zu der Agentur, deren Teilhaberin sie zwar ist, bisher aber nur aus der Ferne. Kaum einen Fuß in 'Match Me!' gesetzt, ist da auch schon Connor, der lautstark seinen Unmut über einen Scherz von Maddie kundtut und statt die „perfekte“ Rachel zu mimen geht sie auf Konfrontation — ehe sie sichs versehen haben der zynische Scheidungsanwalt und die Paartherapeutin eine Wette am laufen, die beide verändert und ihre besten, schlechtesten – einfach echten – Seiten hervorbringt …

„I bet I can love you“ wird aus wechselnden Perspektiven erzählt, sodass wir relevante Einblicke in die Vergangenheit der augenscheinlich unterschiedlichen Protagonisten bekommen. Durch psychologische Aspekte und detailreiche Unterhaltungen werden die Bürden, die die Mittdreißiger einst trugen, samt den daraus resultierenden Verhalten und ihren speziellen Reaktionen nachvollziehbar.
Schnell wird klar: Rachel James und Connor Stone teilen mehr, als nur Intelligenz, Willensstärke und Charme; sind sich ähnlicher als gedacht. Und diese entstehende – explosive, prickelnde, aufrichtige – Dynamik, die fast augenblicklich zu spüren war, war herrlich.
Amüsante, schlagfertige Dialoge, temperamentvolle und lautstarke Auseinandersetzungen, anzügliche Gedanken wechseln sich mit echten, emotionalen Gesprächen und einem Mix aus sanften und harten Näherkommen ab.

»Du kannst eine Frau vielleicht kommen lassen, aber kannst du sie auch glücklich machen?«

Die Handlung ist abwechslungsreich und interessant, heiß und romantisch. Verbirgt so viele Wahrheiten. Von der Liebe und ihren Tücken, von Perfektion und Erwartungen. Von der Ehrlichkeit – auch zu sich selbst.
Abgesehen der malerisch dargelegten Strandpromenade und einigen ulkigen Nebenfiguren, deren Beziehungen und Eigenheiten die Lust entfachen, noch mehr dieser besonderen Gemeinde aus Santa Monica zu lesen, schlägt Louis zarte Verbindungen zu ihren Reihen „𝘌𝘥𝘦𝘯 𝘉𝘢𝘺“ und „𝘓𝘰𝘷𝘦 & 𝘏𝘰𝘤𝘬𝘦𝘺“. Und was war das toll!?
Stilistisch haben wir einen Ton, der stets passend für die verschiedenen Situationen war, durchweg modern, locker und authentisch. Die Spicy-Note, explizite Szenen fließen anschaulich und stimmig in das oft ernstere, intelligente Geschehen, überraschende Entwicklungen, emotionale Ereignisse und Offenbarungen halten das Interesse konstant aufrecht. Die nächste Geschichte über den „Sunshine Pire“ wird definitiv ein Muss.

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Veröffentlicht am 25.04.2024

Second-Chance, Spaß, Spannung und Spice inkl.

Dirty Like Ash - Kentucky Love
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Während sich „Hot like Clay“ vor allem als heiße, witzige und herrlich skurrile Romance in meinem Kopf festsetzte, empfand ich „𝐃𝐢𝐫𝐭𝐲 𝐥𝐢𝐤𝐞 𝐀𝐬𝐡“ aufgrund der Themen zwar als ernster, jedoch nicht weniger ...

Während sich „Hot like Clay“ vor allem als heiße, witzige und herrlich skurrile Romance in meinem Kopf festsetzte, empfand ich „𝐃𝐢𝐫𝐭𝐲 𝐥𝐢𝐤𝐞 𝐀𝐬𝐡“ aufgrund der Themen zwar als ernster, jedoch nicht weniger unterhaltsam und definitiv ebenso spicy.

Yvonne Westphal zeigt die Schatten hinter einem augenscheinlich glitzernden Leben im Rampenlicht, den Verzicht; die Leichtigkeit, mit der Individualität heute ersetzt werden kann. Spricht von Vorurteilen und Klischees, von Gesetzen und deren vermeintlichen HüterInnen, von Missständen, die nicht nur in Kentucky herrschen. Von dem Schicksal, manchmal so unfair, von Träumen, für die es sich lohnt zu kämpfen, und von Liebe.

Vier Jahre sind vergangen, seit Jade ihre Heimat Sweet Springs und somit auch den Mann, mit dem sie so viel geteilt hat, verließ, um Karriere zu machen. Denn sie konnte nicht bleiben, brauchte mehr, ging, um sich selbst zu verwirklichen. Und Ash wollte nicht gehen …
Damals im Gepäck weder Geld noch Plan, dafür mehr als nur die Bruchstücke ihrer beiden Herzen.
Nun, während »Everybody’s Darling« in aller Munde ist, kommt sie zurück, einzig, um Erinnerungen zu retten. Und der geschickte Handwerker erkennt sofort, dass sich hinter dem Image des süßen, braven Country-Stars sein Babycake verbirgt. Taff, laut. Wild. …

Ash Crawford und Madeleine Jade da Rosa konnten sich nie vergessen – und dass sie einander noch immer alles bedeuten, es gehörig knistert und prickelt, wurde augenblicklich deutlich.
Durch einen saloppen Umgang, leichtes Geplänkel, Sehnsucht. Vertrauen.
Die wechselnden Perspektiven ermöglichen es, sich in die Protagonisten, die mit Tiefe ausgearbeitet wurden, hineinzuversetzen; ihre Reaktionen und das Verhalten, ob damals oder heute, ihre »Beziehung« zu verstehen. Denn diese ersten, teilweise äußerst witzigen Begegnungen nach den verstrichenen Jahren bestanden nicht aus Vorwurf und Härte, Scham oder Wut. Kein Funken Hass glomm zwischen ihnen.
Reue und Wehmut. Vor allem aber eine intensive Art des (Er)Kennens. Freude. Glück. Wärme inmitten der Sticheleien. Pures Verlangen.

Ich genoss diese Zusammenkunft, Jades halbherzige Versuche, sich gegen ihre Gefühle zu wehren, und Ashs konstantes Selbstbewusstsein. Seine Überzeugung und Ehrlichkeit. Neben dieser unterhaltsamen Dynamik und den interessanten Informationen darüber, was seit dem Abgang der Sängerin geschehen ist, sich verändert hat, warten tolle Nebenfiguren, Herzlichkeit und einiges an Spannung. Etliche amüsante Gespräche brachten mich zum Lachen, zahlreiche verruchte Gedanken und heiße, explizite Szenen – bildlich dargelegt – regen das Kopfkino an, während viele Momente und Aussagen zum Nachdenken veranlassen.
Die Autorin spart weder an Twists, Überraschungen und Aufregung noch an Emotionen, Humor und Romantik. Zudem überzeugt Westphal erneut mit einem authentischen, einfühlsamen Stil, einem direkten, modernen Ton und einer durch und durch abwechslungsreichen Handlung.

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