Wunderschön, intensiv und tief bewegend.
Ewig & Wir - Herbstgewitterküsse„Herbstgewitterküsse“ ist Band zwei der einfühlsamen Trilogie ♡„𝐄𝐰𝐢𝐠 & 𝐖𝐢𝐫“ ♡ von Jella Benks — und erneut konnte mich die Geschichte von Fynn & Maya, die Themenvielfalt begeistern.
Nachdem wir in „Sommernachtsträume“ ...
„Herbstgewitterküsse“ ist Band zwei der einfühlsamen Trilogie ♡„𝐄𝐰𝐢𝐠 & 𝐖𝐢𝐫“ ♡ von Jella Benks — und erneut konnte mich die Geschichte von Fynn & Maya, die Themenvielfalt begeistern.
Nachdem wir in „Sommernachtsträume“ die beiden und ihre gegensätzlichen Leben kennenlernen durften, uns an tragischen Offenbarungen verschluckten, mit litten und wohlig seufzten, sobald die Gefühle stärker wurden, als Erwartungen je sein könnten, führt die Autorin das Geheimnis um die Beziehung weiter. Doch nicht ohne Stolperfallen, ohne den Kick des Verbotenen — genau mit diesem wird eine durchweg angespannte Atmosphäre aufrechterhalten, die Erwartung, entdeckt zu werden, sowie die Hoffnung, dass dies nicht geschieht, halten sich die Waage. Reißen rege an den Nerven.
Die Protagonisten haben sich entwickelt, ihre Dynamik ist, trotz der Schwierigkeiten, ihren unterschiedlichen Grundsätzen und besonderen Überzeugungen, wunderschön und authentisch. Zärtlichkeit in jedem Wort. Gerade Fynn nimmt Rücksicht, mimt Verständnis, obgleich er vor Sorge und Argwohn droht, verrückt zu werden. Doch der Yuppie hat einen Plan, wie er gemeinsam mit Maya aus dem Radar beider Gemeinschaften verschwindet …
Mayas Situation nimmt jedoch sowohl inmitten der Kreisler als auch umgeben ihrer MitschülerInnen gefährliche, erdrückende Ausmaße an: zwischen der Überwachung und Gewalt ihrer „Familie“ und jenen Übergriffen und Mobbingattacken an der Verona Hall wird die Glasglocke, die ihre Emotionen dämpft, nur in den Armen von Fynn angehoben. Gestohlene Augenblicke, Träume von einer freien Zukunft, Schuld und Lügen — bis sich die Ereignisse dramatisch und unvorhergesehen überschlagen …
Jellas Erzählweise ist einnehmend und intensiv, malerisch und voller Gefühl. Gab es im Auftakt der Reihe noch öfter Momente der Ruhe, ist die Handlung jetzt tempo- sowie wendungsreich, die Entwicklung geht stetig, oft gefährlich und spannend, voran.
Verzweiflung und Wut sind in „Herbstgewitterküsse“ genauso präsent wie Angst, tiefe Liebe, pure Verzweiflung und unerschütterliche Hoffnung.
Ich mag das leichte Geplänkel zwischen den beiden, nimmt es dem Bedrängnis, in dem sich Maya befindet, zumindest hin und wieder die Melancholie. Ihr Mut und ihre Schlagfertigkeit nebst den speziellen Sichtweisen machen die junge Frau zu etwas Besonderem — und auch Fynn, der für ein Gemeinsam mit ihr härter kämpft, als je zu vor für irgendetwas, seine Entschlossenheit und sein Wille sind beeindruckend. Umso erschütternder, was geschieht …
Denn jedes Mal, wenn Fynnigan, Maya oder die Leser denken, dass 𝐉𝐞𝐥𝐥𝐚 𝐁𝐞𝐧𝐤𝐬 das Soll an Drama ausgeschöpft hat, warten neue Überraschungen und diese sind oftmals dunkel …
»Du kennst meine Seele«, fuhr Fynn fort und all das Neckende an ihm verschwand, »… und ich kenne deine. Natürlich finden wir uns. Wir finden uns überall.«