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Veröffentlicht am 07.01.2017

Worte für die Ewigkeit

Worte für die Ewigkeit
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"Worte für die Ewigkeit" ist mein erstes Buch der Autorin Lucy Inglis; es wird aber sicher nicht mein letztes gewesen sein. Denn sie konnte mich nicht nur unterhalten, sondern auch in den Bann von Montana ...

"Worte für die Ewigkeit" ist mein erstes Buch der Autorin Lucy Inglis; es wird aber sicher nicht mein letztes gewesen sein. Denn sie konnte mich nicht nur unterhalten, sondern auch in den Bann von Montana des 19. und 21. Jahrhunderts ziehen, der mich vermutlich so schnell nicht loslassen wird.

Das Buch behandelt zwei unterschiedliche Zeit- und Handlungsstränge (die bei jedem Kapitel wechseln), die eigenständig bestehen können und interessant dargelegt werden. 1867 folgen wir Emily nach Montana, auf dem Weg zu ihrem Verlobten, bei dem sie allerdings wegen eines Unfalls nicht ankommt; in der Gegenwart erzählt die Autorin die Geschichte der 16-jährigen Hope, die mit ihrer Mutter wegen der Arbeit von London nach Montana reist und bei dem liebenswürdigen Cal und seiner Familie unterkommt. Beide Handlungsstränge werden erst unabhängig von einander erzählt, ergänzen sich jedoch ab der Mitte und vor allem am Ende wunderbar miteinander. Ich mochte es sehr, dass am Ende alles einen Sinn ergibt, so rund und abgeschlossen wirkt und die mühelose Verbindung Einfluss auf die Gegenwart hat. Lucy Inglis schafft ein wunderschönes Werk, das auf jeden Fall in meiner Erinnerung bleiben wird.

Ich war sowohl von Hope, als auch von Emily als Charakter sehr begeistert. Emily ist so sehr gefangen in ihrer Zeit, im Zwang eine perfekte Dame zu sein, sich anstandlos zu verhalten und keine Fehler zu machen, sich immer dem Wunsch bewusst, allen Regeln, Traditionen und Konventionen zu trotzen. Stellenweise habe ich zwischen Mitleid und Bewunderung für sie geschwankt, als sie sich versucht, in die freie und zwanglose Welt zu integrieren und mehrfach scheitert. Trotzdem hat sie mir sehr imponiert, weil sie nie aufgegeben hat, sich nicht hat unterkriegen lassen und immer für ihre Wünsche, Träume und Ziele gekämpft hat – bis zum Schluss. Auch Emilys Weggefährte Nate habe ich sehr gemocht. Seine Geschichte und sein Schicksal haben mich eiskalt erwischt, ihn aber nur sympathischer und tiefgründiger wirken lassen.

Hope ist ähnlich eingeschränkt und fremdbestimmt wie Emily, nämlich durch ihre Mutter, die sie ständig bevormundet, ihre Zukunft verplant und ihr strikt den Umgang und Kontakt mit ihrem Vater verbietet. Sie leidet sehr darunter, doch weiß sie sich oft nicht recht zur Wehr zu setzen und lässt sich daher mehr gefallen als nötig. Hopes Gegenpart Cal fand ich zwar sehr nett und auch passend zu Hope – mit seinem Schicksal habe ich übrigens auch mitgelitten – allerdings konnte er mich längst nicht so mitreißen und ansprechen wie Nate.

Vier sehr einzigartige Charaktere, zwei besondere Geschichten, ein vorherbestimmtes Schicksal machen "Worte für die Ewigkeit" für mich zu einem Must-Read. Grund dafür ist nämlich auch der tolle Schreibstil der Autorin, der mich nicht nur mit den Charakteren hat mitfiebern lassen, sondern bei dem ich gerne etwas über Indianer und Stämme, die Geschichte von Montana sowie Büffel- und Pferdezucht gelernt habe. Lucy Inglis schreibt sehr besonders und erzählt somit auf einzigartige Art und Weise Hopes und Emilys Leben.

Fazit
Mit zwei Liebes- und Überlebensgeschichten, kombiniert mit viel Drama und Kummer bietet Lucy Inglis ein kurzweiliges und abwechslungsreiches Lesevergnügen, das nicht nur wegen der interessanten Parallelen der beiden Geschichten oder den Charakteren punkten konnte, sondern auch wegen des Schreibstils der Autorin. Ein absolut empfehlenswertes Buch.
4,5 Sterne

Veröffentlicht am 04.01.2017

Eine wunderschöne Liebesgeschichte.

Du und ich und dieser Sommer
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"Du und ich und dieser Sommer" ist ein wunderschönes Buch über eine junge Liebe und die Probleme, die diese mit sich bringt. Dieses Werk ist schön geschrieben, unterhaltsam und ist damit ein gelungener ...

"Du und ich und dieser Sommer" ist ein wunderschönes Buch über eine junge Liebe und die Probleme, die diese mit sich bringt. Dieses Werk ist schön geschrieben, unterhaltsam und ist damit ein gelungener Debütroman von Yonne Westphal.

"Du und ich und dieser Sommer" erzählt eine Geschichte für Jugendliche und junge Erwachsene. Sie beschäftigt sich neben der süßen Liebesgeschichte auch mit den Themen, die in diesem Alter vermutlich ganz oben auf der Problemliste stehen: Freundschaften, Trennung (verlassen/betrogen werden), Alkohol- und Drogenmissbrauch, aber auch ernstere Themen wie Tod und Depressionen. Die beiden letztgenannten werden zwar nur angeschnitten, sind aber dennoch präsent und spielen für die Geschichte und die Beziehung zwischen den beiden Hauptfiguren eine große Rolle. Es ist sehr interessant zu lesen wie verschiedene Charaktere mit den gleichen Problemen unterschiedlich umgehen. Letztlich bleibt das Buch von vorne bis hinten unterhaltsam und bietet auch das ein oder andere zum Nachdenken.

Nicole ist eine süße, unerfahrene 16-Jährige, die im Vordergrund der Geschichte steht. Sie trifft Milias das erste Mal kurz vor den Ferien im Freibad und verliebt sich mehr oder weniger sofort in ihn. Im Laufe des Buches lernt man sie als hübsch, ein bisschen zurückhaltend und freundlich kennen, aber auch leichtgläubig, naiv und sehr unsicher, was nicht nur von Milias, sondern auch von ihrem besten Freund Daniel ausgenutzt wird. Milias ist das genaue Gegenteil: aufgeschlossen, selbstsicher und erfahren mit Frauen, was er nach außen hin auch gerne demonstriert. Dass die Geschichte aus beiden Perspektiven erzählt wird, empfand ich als sehr gute Idee. Schließlich denken, fühlen und handeln die beiden sehr unterschiedlich, was für den jeweils anderen nicht immer direkt ersichtlicht ist – für den Leser allerdings schon. Obwohl Milias anfangs sehr draufgängerisch und machohaft wirkt, ist er ein feiner Kerl und passt gut zu der unschuldigen Nicole.

Die Geschichte beinhaltet viele unterschiedliche Figuren, die ständig in irgendwelche Konflikte und Streitereien geraten. Obwohl dies dafür gesorgt hat, dass die Unterhaltung nicht abflacht, hat mich die teilweise klischeehafte Zeichnung mancher Charaktere doch gestört. Über das kleine, naive Mädchen, das sich in den erfahrenen, sexy Kerl verliebt, deren ursprünliche Annäherung alleine auf einer Wette basiert, hätte ich noch hinwegsehen können. Schließlich habe ich die beiden in mein Herz geschlossen. Aber der beste Freund, der zum Aufreißer wurde, weil ihm seine erste große Liebe das Herz gebrochen hat und er jetzt nicht mehr in der Lage ist zu lieben? Oder der knallharte, süchtige Freund (auch noch Ronnie genannt), der ständig der Böse ist, schlechten Einfluss ausübt und Drogen vertickt? Der Daniel gegen Nicole aufbringt? Stellenweise war mir das ein bisschen too much.

Obwohl mir der Schreibstil der Autorin sehr gut gefallen hat (angenehm und flüssig lesbar, einfach schön für eine süße, flockige Liebesgeschichte), war mir auch die Jugendsprache ein bisschen zu viel. Ansonsten mochte ich aber die Beschreibungen der Charaktere und der Gefühle eben dieser sehr gerne, weswegen ich mir auf jeden Fall vorstellen kann, auch ein weiteres Werk der Autorin in naher Zukunft zu lesen. Auch das Cover gefällt mir sehr gut und passt perfekt in das Portfolio des Forever-Verlags.

Fazit
"Du und ich und dieser Sommer" ist ein Buch, das eine süße Liebesgeschichte erzählt und sich darüber hinaus mit den alltäglichen Problemen und Konflikten von Jugendlichen beschäftigt. Ich fand die Geschichte überzeugend, mochte die Charaktere, ebenso wie den Schreibstil, so dass ich das Buch auf jeden Fall weiterempfehlen kann.

Veröffentlicht am 25.11.2016

Außergewöhnliche Fortsetzung

Elias & Laia - Eine Fackel im Dunkel der Nacht
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Alle haben so lange auf den zweiten Teil der "Elias & Laia"-Geschichte gewartet, fast eineinhalb Jahre. Ich persönlich habe den ersten Teil (zum ersten Mal) direkt vor dem zweiten Band gelesen. Mir hat ...

Alle haben so lange auf den zweiten Teil der "Elias & Laia"-Geschichte gewartet, fast eineinhalb Jahre. Ich persönlich habe den ersten Teil (zum ersten Mal) direkt vor dem zweiten Band gelesen. Mir hat das natürlich besser gefallen, denn so konnte ich mich voll und ganz auf die Charaktere und den Plot einlassen und mich nicht von längst vergessenen Zusammenhängen und Abläufen ablenken lassen. Jedoch beginnt für mich nun auch die Warterei auf den dritten Band.

Genau wie der erste Teil bietet auch der zweite Band eine schöne, spannende und von vorne bis hinten logische Geschichte. Ein "neues", altes Abenteuer wartet auf Elias und Laia, denn sie müssen nicht nur gegen die Masken, andere Feinde und die Kommandantin kämpfen, sondern auch gegen ihre eigenen Gefühle und gegen die Zeit. Zwischendrin hatte ich wirklich oft das Gefühl, dass es wohl kein Happy End geben wird, so sehr müssen sich Elias und Laia gegen all das um sie herum behaupten. Dementsprechend habe ich auch von vorne bis hinten mit den beiden mitgefiebert. An mancher Stelle mehr mit Elias, an mancher eher mit Laia.

Die Geschichte endet letztlich mit einem "Cliffhanger" – wie sollte es nach Band 1 auch anders sein? – der für meinen Geschmack allerdings nicht spannend genug war. Gerne hätte ich mir etwas ähnliches wie das Ende von Band 1 gewünscht. Spannend war es aber allemal und macht auch definitiv Lust auf den dritten Teil (auf den wir bestimmt wieder ewig warten müssen!).

Elias' und Laias Welt ist genauso atemberaubend, abenteuerlich, gefahrvoll und für den Leser logisch und strukturiert aufgebaut, wie ich es schon kannte. Sie ist sehr besonders und unheimlich, voller Gefahren und Ängsten, aber mir war es trotzdem ein leichtes, in sie hineinzutauchen und mich mitreißen zu lassen. Auch alte Bekannte spielen wieder eine Rolle: Kinan, Helena, Izzi, die Köchin, der Imperator, die Kommandantin und auch der Nachtbringer. Aber es kommen natürlich auch neue Charaktere vor, die neuen Schwung in die Geschehnisse bringen und nicht immer positiv auf die Geschichte einwirken.

Der Schreibstil der Autorin hat mir auch diesmal wieder sehr gut gefallen. Gefreut habe ich mich allerdings mehr darüber, dass Helena neben Elias und Laia diesmal auch eigene Kapitel erhält und man ihre Gedanken und Gefühle um einiges besser nachvollziehen kann. Bei mancher ihrer Befehle fand ich das sehr hilfreich – denn ich bin mir ziemlich sicher, dass der Charakter des Blutgreif von den Lesern gemocht werden soll (im Gegensatz zu manch anderen).

Auch das Cover gefällt mir wieder sehr gut. Ich mag die Cover des One-Verlags alle sehr gerne, daher bin ich froh, wenn ich neben dem Manuskript auch die Hardcover-Version dank "Lesejury" in meinen Händen halten darf.

Fazit
Die Idee der Autorin mochte ich schon im ersten Teil sehr gerne, weswegen mich der zweite Teil sofort mitreißen konnte. Die Kombination aus altbekanntem und den neuen Entwicklungen und Abenteuern fand ich perfekt und konnte mich fesseln. Ganz an den ersten Teil kommt "Eine Fackel im Dunkel der Nacht" zwar nicht heran, aber die fünf Stunde hat er trotzdem voll und ganz verdient.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Abenteuer
  • Fantasie
  • Spannung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 21.11.2016

Schöne Geschichte mit starken Charakteren

New York Diaries – Claire
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Da das Buch "Mein bester letzter Sommer" von Anne Freytag mich so berührt und mitgenommen hat, habe ich mich natürlich damals schon über die Autorin informiert und mir fest vorgenommen auch die Werke unter ...

Da das Buch "Mein bester letzter Sommer" von Anne Freytag mich so berührt und mitgenommen hat, habe ich mich natürlich damals schon über die Autorin informiert und mir fest vorgenommen auch die Werke unter ihrem Pseudonym Ally Taylor zu lesen. Dank Vorablesen hatte ich jetzt zum ersten Mal die Chance dazu.

Gespannt war ich vor allem auf die Reihe wegen des New York Feelings. Ich selbst war zwar noch nie in Amerika, aber wer hat denn nicht den Traum, die Stadt zu besuchen, die niemals schläft? Die Stadt, die jeder von Bildern oder von Erzählungen kennt und in der jede zweite amerikanische TV Serie spielt. Von den Schilderungen dieser Stadt war ich dann aber leider ein wenig enttäuscht, denn sie spielt nur eine nebengeordnete Rolle und wird kaum erwähnt. Da hatte ich einfach mehr Schilderungen erwartet, eine Stadtrundfahrt, Bauwerke oder sonstiges, gerade wenn der Stadtname auch Teil des Titels ist. Natürlich passt dieser trotzdem. Schließlich geht es um vier Mädels, die in New York wohnen und mit ihren eigenen Dramen zu kämpfen haben: Claire, Sarah, Phoebe und Zoe.

In diesem ersten Band ist Claire die Hauptprotagonistin (Sarah spielt nur eine kleine und kurze Rolle), die mir direkt sehr sympathisch war. Verletzt und an ihrer Beziehung gescheitert kehrt sie von England nach Amerika zurück, über 30, ohne Job, ohne Geld, ohne Freund, ohne Wohnung und ohne Plan. Als sie in ihrem alten Kinderzimmer einzieht, merkt sie schnell, dass es überhaupt nicht das ist, was sie von ihrem Leben will und flieht kurzum zu ihren Freunden June und Danny nach New York.

Claires Story wird von Ally Taylor wundervoll erzählt. Die Selbstzweifel, die widersprüchlichen Gefühle und die Zukunftsangst geben der Geschichte Tiefgründigkeit, ohne, dass Klischees nötig wären – auch wenn das ein oder andere dann doch noch vorkommt. Claire ist sehr sensibel, hadert mit sich selbst, weil sie sich immer wieder in den Falschen verliebt, immer verlassen wird und immer wieder von vorne anfangen muss. Klar, dass sie sich ihrer Gefühle nicht sicher ist, als da plötzlich ein "neuer" Mann in ihrem Leben auftaucht und ihre Gefühle durcheinander bringt.

An der Geschichte mochte ich besonders die Freundschaft zwischen June und Claire, die sich trotz der langen Zeit, die sie sich nicht gesehen haben, ohne große Worte verstehen, den anderen in- und auswendig kennen und sich auf den anderen verlassen können. Aber ich mochte auch die Erinnerungen, die Claire an ihre Collegezeit und damit an June und Danny hat. Diese drei Charaktere sind von vorne bis hinten einfach nur sympathisch. Schade, dass June kein eigenes Buch bekommen hat. Gerne hätte ich ihre Geschichte mit Matthew genauer erfahren. Diese wird leider nur kurz angeschnitten, aber vielleicht wird sie im Sarah-Teil nochmal aufgegriffen. Freuen würde ich mich auf jeden Fall.

Gut gefallen haben mir auch die Einschübe von Claires Tagebucheinträgen, weil es den Titel des Buches nochmal in den Vordergrund gerückt hat. Man konnte Claires Gefühle dadurch sehr gut nachvollziehen, ihre Gedankengänge und ihren Kampf mit sich selbst und ihren Emotionen. Einzige Kritik daran war für mich die Schriftgröße. Gerade bei Schriftarten, die sehr geschwungen sind und die eigene Handschrift darstellen sollen, war mir die gewählte Größe einfach zu klein. Vor allem bei den Tagebucheinträgen, die über mehr als zwei Seiten gingen. Es war sehr anstrengend für die Augen und hat auch manchmal die Leselust gemindert.

Ally Taylors Schreibstil ist in diesem Buch sehr angenehm und unterhaltend. Ihre humorvolle Art und Weise mochte ich sehr gerne und diese hat die Charaktere zusätzlich noch sympathischer erscheinen lassen. Bevor ich überhaupt gesehen habe, wer Autor dieses Buches ist, ist mir das Cover aufgefallen, dessen Gestaltung ich wirklich wunderschön finde.

Fazit
Ganz so stark wie „Mein bester letzter Sommer“ ist der erste Teil der „New York Diaires" Reihe leider nicht gewesen, aber es ist dennoch eine schöne, überzeugende und unterhaltende Geschichte mit sehr starken Charakteren. Ich freue mich definitiv auf den zweiten Teil mit Sarah, die ich durch ihre kurzen Auftritte in Claires Geschichte schon liebgewonnen habe.

Veröffentlicht am 14.11.2016

Leider enttäuschend ...

Zärtlich
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"Zärtlich" ist eines der wenigen Bücher, die ich in meinem Leben gelesen habe, das mich leider überhaupt nicht packen konnte. Die Plotidee an sich gefiel mir ziemlich gut, auch der Klappentext, das Cover ...

"Zärtlich" ist eines der wenigen Bücher, die ich in meinem Leben gelesen habe, das mich leider überhaupt nicht packen konnte. Die Plotidee an sich gefiel mir ziemlich gut, auch der Klappentext, das Cover und auch die Leseprobe. Ich habe mir viel von dieser Geschichte versprochen: emotional, berührend und einfach nur gefühlvoll. Enttäuschung, Kummer und Tränen natürlich ebenfalls vorprogrammiert. Obwohl ich solche Bücher eigentlich sehr gerne lese, konnte mich "Zärtlich" leider überhaupt nicht bewegen oder berührend, die Emotionen bleiben bei mir völlig aus.

Der Einstieg hat mir noch ganz gut gefallen. Man wird mitten in das Leben der beiden Freunde Catherine und James hineingeworfen. Ich habe mich mitreißen lassen von der Idee einer guten Geschichte – die leider keine war.

Primär liegt meine doch ernüchternde Bewertung an den Charakteren, die sich teilweise in Widersprüchlichkeiten verstrickten und keine Geradlinigkeit in ihrem Auftreten zeigten. Ich mochte zwar die Beschreibung ihrer Freundschaft und der Gefühle, die sie füreinander hegen, ihre Treue zueinander und die Schilderungen einer besten Freundschaft, doch als die Beziehung trotz James’ Homosexualität beginnt sich zu intensivieren, war das ganze für mich einfach zu abstrus. Beide Charaktere schienen mir anfangs sehr interessant, aber ihr Potenzial wurde nicht wirklich ausgeschöpft. Catherine, die sehr an James hängt und von seiner sexuellen Orientierung weiß, verliebt sich in ihn, was ich noch irgendwie nachvollziehen konnte. Schließlich kann man sich seine Gefühle nicht aussuchen. Oder die sexuelle Anziehung. Aber Catherine entwickelt sich zu einer besitzergreifenden Zicke, die James keinen Freund gönnt und bei jeder möglichen Situation sofort eifersüchtig reagiert. Auch James fand ich als Figur ziemlich blass; mit beiden konnte ich nicht wirklich was anfangen.

Der zweite Punkt, warum mir das Buch letztlich nicht gefallen hat, war der Schreibstil. Anfangs ist es eine normale Geschichte, eine Erzählung, an deren Art und Weise sowie Sprache auch überhaupt nichts auzusetzen hatte. Aber nach circa 290 Seiten stehen auf den Seiten teilweise nur zehn Sätze. Gedanken, Gedichte und Wörter, die teilweise einfach nur da stehen ohne wirklich etwas auszusagen. Überzeugend war das leider nicht wirklich.

Das Cover dagegen finde ich wirklich sehr schön. Mich hat es direkt angesprochen. Das dunkle Blau, die Schrift, der Schnitt an der Seite. Ein schönes Zusammenspiel bei der Gestaltung. Schade, dass der Inhalt da nicht mithalten konnte.

Fazit
"Zärtlich" ist ein Buch, das mir viel versprochen, aber leider wenig gegeben hat. Die Charaktere wurden ihrem Potenzial leider nicht gerechet. Die Idee hat mir gefallen, auch die Darstellung der Freundschaft zwischen Catherine und James – das Drumherum und die (sprachliche) Umsetzung hat mir aber leider einiges an Lesespaß genommen. Mit viel Geduld und Durchhaltevermögen konnte ich das Buch dann aber doch beenden.