Erfrischende Fantasy-Unterhaltung.
Birthright 1: HeimkehrMeine Meinung
Egal ob Roman oder Comic, fantastische Geschichten sind genau mein Ding! Auf mehrfache Empfehlung hin habe ich den ersten Comic der »Birthright« Serie von Joshua Williamson und Andrei Bressan ...
Meine Meinung
Egal ob Roman oder Comic, fantastische Geschichten sind genau mein Ding! Auf mehrfache Empfehlung hin habe ich den ersten Comic der »Birthright« Serie von Joshua Williamson und Andrei Bressan gelesen. Was soll ich sagen – ich bin sehr angetan von der teilweise bekannten aber dennoch erfrischend umgesetzten Fantasy-Story, die Autor und Zeichner zusammen in »Heimkehr« aufbereitet haben.
In der Geschichte geht es um die Familie Rhodes, deren idyllisches Leben ein jähes Ende erfährt, als Mikey, der jüngste Spross, an seinem Geburtstag im Wald verschwindet. Aaron war an diesem Tag gemeinsam mit seinem Sohn draußen, um ein paar Bälle zu werfen und ihn so von den Vorbereitungen für die Überraschungsparty fernzuhalten. Doch als ein Wurf zu weit geht, folgt Mikey dem Ball in den Wald und kehrt nicht wieder.
Die Familie zerbricht daran, Aaron der sogar des Mordes an seinem Jungen verdächtigt wird, rutscht in die Alkoholsucht. Als dann ein Jahr nach Mikeys Verschwinden ein muskelbepackter Heldenverschnitt auftaucht und trotz des nicht zu leugnenden Altersunterschiedes behauptet, genau jener vermisste Sohn zu sein, will Wendy nichts davon wissen und schon gar nicht von dessen unhaltbaren Behauptungen über eine Fantasie-Welt namens Terrenos. Doch Aaron und sein Bruder Brennan glauben ihm und sind bereit, ihm bei der Erfüllung seiner Prophezeiung zu unterstützen.
Besonders gut gefallen hat mir das Story-Telling, denn die Szenen wechseln sich in Zeit und Örtlichkeit des Geschehens ab, so dass ein unglaublich mitreißender Spannungsbogen entsteht. Zum einen begleitet man also den jungen Mikey, der aus einem ganz bestimmten Grund in die magische Welt von Terrenos gerät, in der es nicht nur Orcs, geflügelte Wesen, die sich Gideonen nennen und Klingenbiester gibt, sondern auch den schrecklichen Herrscher Lore, den er als auserwählter Held zur Strecke bringen soll.
Die Mischung aus blutigen Schlachten, einer kreativen Fantasy-Welt und den bedrückenden Problemen einer Familie in der „realen“ Welt ist unheimlich erfrischend und bietet einen hohen Unterhaltungswert. Während die leicht verständliche Realität einen etwas größeren Raum in diesem Auftakt-Band erhält, bleiben für mich noch einige Fragen bezüglich der phantastischen Welt Terrenos und der in ihre lebenden Geschöpfe offen. Dafür wird man jedoch mit heroischen Bildern, blutigen Schlachten und ausdrucksstarken Mienenspiel der Protagonisten belohnt. Die klassischen Zeichnungen von Andrei Bressan bekommen durch die kräftige Farbpalette von Adriano Lucas das richtige Feeling verpasst, und man glaubt tatsächlich durchs Kaninchenloch bzw. den Wald in eine schillernde Fantasy-Parallel-Welt gefallen zu sein.
Fazit
Ein vielversprechender Auftakt zu einer Fantasy-Reihe, die trotz althergebrachter Ansätze auch mit erfrischenden Einflüssen zu unterhalten weiß.
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© Bellas Wonderworld; Rezension vom 27.07.2020