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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 25.02.2024

Unbedingte Leseempfehlung!

Sturmmädchen
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Lilly Bernstein hatte mich bereits im vorherigen Jahr mit einem historischen Roman begeistern können, ihr mitreißendes Werk "Findelmädchen" zählt zu meinen absoluten Highlights aus diesem Genre. Wie soll ...

Lilly Bernstein hatte mich bereits im vorherigen Jahr mit einem historischen Roman begeistern können, ihr mitreißendes Werk "Findelmädchen" zählt zu meinen absoluten Highlights aus diesem Genre. Wie soll man ein Buch toppen, das noch Monate später in einem nachhallt - ist das überhaupt möglich?

Nach der Lektüre von "Sturmmädchen", dem aktuellen - ich kann es nicht anders ausdrücken - Geniestreich dieser begnadeten Autorin, lautet meine Antwort: Definitiv!

Ich lese ja relativ häufig historische Romane mit dem Themenschwerpunkt Zweiter Weltkrieg, doch selten ging mir eine Geschichte dermaßen unter die Haut.

Ich hatte Tränen in den Augen, habe mit angehaltenem Atem mit Elli, aus deren Perspektive erzählt wird, mitgefiebert, ihre hilflose Wut und Verzweiflung gespürt und war ein ums andere Mal erschüttert, wie herzlos und barbarisch Menschen miteinander umgehen können. Umso mehr ging mir der Mut jener zu Herzen, die ihr eigenes Leben riskierten, um der jüdischen Bevölkerung zu helfen. Wie stolz war ich auf Elli, die im Laufe der Handlung eine bemerkenswerte Entwicklung durchläuft!

Trotz all des Schreckens wartet diese hochgradig berührende, in ihrem Detailreichtum hervorragend recherchierte Geschichte auch mit zahlreichen positiven Lichtblicken auf, mitunter Twists, die ich so nicht hatte kommen sehen.

Lilly Bernstein versteht es meisterhaft, ihre Figuren zum Leben zu erwecken und uns direkt in die damalige Zeit, in die dunkelste Stunde der deutschen Vergangenheit, eintauchen zu lassen. Nie wieder dürfen sich solche Ereignisse wiederholen, weshalb Werke wie dieses, so schockierend und aufwühlend sie auch sind, einfach ungemein wichtig sind.

𝗙𝗮𝘇𝗶𝘁:
Schonungslos ehrlich, in puncto Intensität und Gefühl absolut fesselnd und schlichtweg bravourös erzählt! Unbedingte Leseempfehlung für alle Fans von historischen Romanen.

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  • Charaktere
Veröffentlicht am 25.02.2024

Royales Romantasy-Abenteuer

The Queen Will Rise
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"«Du bist kein Monster», […]. «Du bist du, und dieses Du ist ziemlich perfekt.» […] Ich liebe diesen Mann, mit all seinen Fehlern."



Den Auftaktband der Vampire-Royals-Reihe hatte ich leider verpasst, ...

"«Du bist kein Monster», […]. «Du bist du, und dieses Du ist ziemlich perfekt.» […] Ich liebe diesen Mann, mit all seinen Fehlern."



Den Auftaktband der Vampire-Royals-Reihe hatte ich leider verpasst, doch da ich ohnehin eine chronische Quereinsteigerin bin hüstel (- es ist keine Absicht, sondern ergibt sich einfach, I swear! -), war ich zuversichtlich, dass ich auch ohne Kenntnis von "When The King Falls" gut in die Story hineinfinden würde.



Tatsächlich bewahrheitete sich diese Hoffnung schnell, denn dank des mitreißenden Schreibstils, der die Emotionen der Figuren (Ben und Florence, aus deren beider Sicht abwechselnd erzählt wird) perfekt transportierte, befand ich mich ruck, zuck mittendrin im Geschehen.



Eines der großen Themen: Verrat! Nicht nur Ben fühlt sich hintergangen und schäumt vor Wut - auch Florence erkennt, dass sie im Umgang mit ihrer Familie relativ naiv agiert hat. Kann man es ihr verdenken, dass sie vieles nicht hinterfragt hatte? Theoretisch nicht, immerhin sollte man davon ausgehen können, dass man sich auf seine Familie verlassen kann, oder? Trotzdem versetzt ihr diese Erkenntnis einen bitteren Schlag … insbesondere, da Benedict sie nun zu hassen scheint.



"Ich habe für diesen Mann all meine Überzeugungen hinter mir gelassen. […] nur für den Hauch einer Chance auf eine Zukunft mit ihm, die mir nun entrissen wurde."



Ich fühlte Florence' ehrliche Verzweiflung, konnte allerdings auch Bens Groll so gut nachvollziehen. Seine Wut richtet sich nicht nur gegen seine Blutbraut, sondern vor allem auf sich selbst … weil er es natürlich als Schwäche ansieht, dass er sich von seinen romantischen Gefühlen hat blenden lassen. Ich denke, jeder, der schon einmal von einem geliebten Menschen arglistig getäuscht worden ist, kann diesen Gefühlsmix aus Fassungslosigkeit, gekränktem Stolz, Beschämung und Verbitterung verstehen, à la 'Wie konnte ich nur so dumm sein?!'



Aus Gründen der Spoilervermeidung werde ich zur Handlung gar nicht viel verraten, da ich nicht weiß, welche Aspekte in Band 1 bewusst ausgelassen oder nur angeteasert worden sind, aber so viel sei gesagt: Es wird mega spannend (Stichwort: Lyra) … und zwischendurch auch ziemlich spicy (mit Hang zur Gewalttätigkeit - für Zartbesaitete könnte eine gewisse Szene dezent over the top ausfallen).



Hinsichtlich des World Buildings hätten die Beschreibungen - z.B. in puncto Setting oder was die Gruppierung "Roter Regen" betrifft - für meinen Geschmack gerne noch intensiver sein können. Gut möglich, dass dies bereits ein Schwerpunkt im Vorgängerband gewesen ist, weil es ja durchaus Sinn macht, gleich zu Beginn einer Geschichte das ganze Drumherum vorzustellen. Trotzdem hätte ich mich hier über einen Hauch mehr Fantasy und ein etwas längeres Ende gefreut. (Diesen Punkt verbuche ich einfach mal unter 'Jammern auf hohem Niveau'. Unabhängig davon, dass ich den Ausgang der Story nun schon kenne, werde ich irgendwann bestimmt noch Band 1 nachholen.)



Abschließend möchte ich noch ein Lob zur geschmackvollen Cover-Gestaltung und den wunderschönen Kapitelseiten loswerden - wow!



𝗙𝗮𝘇𝗶𝘁:
Gelungene Unterhaltung für alle Spice-liebenden Romantasy- und Vampir-Fans; von mir gibt es eine zufriedene Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 23.02.2024

Überraschend tiefgründig

Erstens kommt es anders
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"[…] das Leben ist wie Tusche. Es verläuft viel zu schnell."

Don’t judge a book by its cover, denn hinter diesem knallig gestalteten Buchdeckel und dem amüsant klingenden Klappentext verbirgt sich ein ...

"[…] das Leben ist wie Tusche. Es verläuft viel zu schnell."

Don’t judge a book by its cover, denn hinter diesem knallig gestalteten Buchdeckel und dem amüsant klingenden Klappentext verbirgt sich ein überaus tiefgründiger, emotionaler Roman, der viele Fragen über das Leben aufwirft und zum Nachdenken anregt.

Der Schreibstil strotzt nur so vor klugem Humor, treffsicheren, authentischen Formulierungen und realistischen Dialogen. Zunächst war ich kurz von der Vielzahl der Perspektiven verunsichert, denn immerhin erhalten wir Einblicke in die Sicht von Carla, Tristan und Wolfi (die sich einst "in der siebten Klasse Blutsgeschwisterschaft geschworen" haben) sowie ihrer neuen Mitbewohnerin … der Seniorin Maggi Frack, die mit ihrer erfrischenden, direkten Art die gemeinsame Altbau-Wohnung im Prenzlauer Berg ordentlich durcheinanderwirbelt.

"»Werd du erst einmal so alt wie ich. Mit zunehmender Inkontinenz rutscht vielleicht auch dir der Stock ein bisschen weiter aus dem Popöchen«"

Was soll ich sagen … Maggis Kapitel waren das Highlight für mich. Ihre forschen Sprüche, ihre Gedanken … köstlich! Folglich fiel mir der Abschied von ihr am schwersten. Beim Lesen ihres Abschiedsbriefes und der Szene aus dem Himmel hatte ich einen dicken Kloß im Hals. Ich konnte ihre Beweggründe absolut nachvollziehen, dennoch war es bittersweet.

Bei den anderen Figuren fiel es mir etwas schwerer, eine Bindung zu ihnen aufzubauen. Ich hätte überhaupt alle Charaktere am liebsten in der Ich-Form erlebt, dann wäre dieses Gefühl der Distanz gewiss nicht so stark gewesen. Dabei sind Carla & Co. durchaus sympathisch angelegt worden und wirken mit ihren Eigenheiten und individuellen Marotten wie aus dem Leben gegriffen - z.B. die Dynamik in Carlas Familie, Stichwort: Happy-Vorzeige-Family vom Schwesterherz. (An dieser Stelle muss ich den ersten Satz loben: "Babys haben die Angewohnheit, so zu tun, als wären sie ein Oktopus, sobald man ihnen einen Strampler anzieht." - Es stimmt einfach.)

Apropos Kinder: Es werden mitunter Themen behandelt, die man aufgrund des optischen ersten Eindruckes des Werkes so nicht erwarten würde. - Schwangerschaft und Schwangerschaftsabbruch, schwere Krankheit, Freitod … Für mein Happy-Peppy-Bedürfnis war dies schon ziemlich grenzwertig, wurde allerdings durch den insgesamt lebensbejahenden Unterton der Geschichte noch relativiert gut abgefangen.

Mein Lieblingszitat: "Ein starker Mensch definiert sich darüber, dass er es schafft, gut zu sich selbst zu sein, ohne anderen zu schaden."

𝗙𝗮𝘇𝗶𝘁:
Ein gleichermaßen unterhaltsamer wie zum Innehalten anregender Roman, der mich aufgrund seiner emotionalen Tiefe positiv überrascht hat - somit ist der Buchtitel wahrlich Programm!

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Veröffentlicht am 22.02.2024

Positive Überraschung!

All The Right Reasons
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Ich habe ja bekanntlich ein Faible für Reality-TV-Shows - speziell jene, die sich rund ums Thema Dating drehen - und war daher mehr als gespannt auf diesen außergewöhnlichen Young-Adult-Roman … zumal ich ...

Ich habe ja bekanntlich ein Faible für Reality-TV-Shows - speziell jene, die sich rund ums Thema Dating drehen - und war daher mehr als gespannt auf diesen außergewöhnlichen Young-Adult-Roman … zumal ich Key West als Setting einfach traumhaft finde.



Im Nachhinein kann ich sagen: Das Werk hat mich in vielerlei Hinsicht richtig positiv überrascht!



Vorab möchte ich festhalten: Die eigentliche (im Klappentext erwähnte) Romanze zwischen Cara und Connor entpuppte sich für mich als eher nebensächlich - und das war mehr als okay! Ja, richtig gelesen! … denn meine wahren Highlights waren



❏ die mitreißend und emotional gestaltete Mutter-Tochter-Dynamik,



❏ die Romanze von Caras quirlig-sympathischer Mutter Julia, mit der ich soooo mitgefiebert habe (Stichwort: Plot-Twist!),



❏ der Gut-gegen-Böse-Aspekt (es gibt nämlich eine richtig fiese Person, die man nach Herzenslust verteufeln kann, hehe),



❏ und der gesamte Rahmen rund um die Dating-Show. Es war der Wahnsinn, SO REAL! - Die extrem glaubwürdig dargestellten Produktionsabläufe am TV-Set, die typischen Dramen zwischen den Kandidaten-Grüppchen, die detailreichen Beschreibungen des exotisch-luxuriösen Drehortes … just wow! Ich hatte direkt eine Mischung aus Die Bachelorette, Bachelor in Paradise und FBoy Island vor Augen. Das malerische Key West - inklusive gackernder Hühner - stellt einfach das perfekte Setting dar, besser hätte man es für diese Handlung nicht wählen können.



Schreibstil: modern, locker, erfrischend, humorvoll und trotz YA-Genre nicht voller Teenager-Slang … sehr angenehm! (Hätte das Ende etwas intensiver ausfallen können? Ja, aber ich war dennoch zufrieden mit der Entwicklung. Hätte Connors gesundheitliche Besonderheit tiefgründiger eingebunden werden können? Vielleicht, aber es hätte ehrlich gesagt auch nicht viel mehr zum Plot beigetragen. Hätte Connor an sich mehr Sichtbarkeit verdient gehabt? Theoretisch … aber letztlich lag der Fokus immer auf Cara und ihrer Mutter, sie waren schließlich die Hauptfiguren. Kurzum: Alles gut.)



𝗙𝗮𝘇𝗶𝘁:
Freut euch auf eine vor Aufregung flirrende TV-Dreh-Atmosphäre, zum Träumen einladende Sommer-Vibes, ein herrliches Mutter-Tochter-Gespann und eine Spice-freie Romance unter der heißen Sonne Floridas - insbesondere für Fans von Reality-TV-Shows ist "All The Right Reasons" ein absolutes Must-Read!

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Veröffentlicht am 21.02.2024

Nicht schlecht, aber nicht das erhoffte Highlight

My Lucky Star
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Ich liebe charmante RomComs, Hollywood-Glitzer und kunterbunte Farbschnitte, die mir von vornherein einen humorvollen Feel-Good-Read suggerieren - folglich stand Jacqueline Firkins' Roman ganz oben auf ...

Ich liebe charmante RomComs, Hollywood-Glitzer und kunterbunte Farbschnitte, die mir von vornherein einen humorvollen Feel-Good-Read suggerieren - folglich stand Jacqueline Firkins' Roman ganz oben auf meiner Wunschliste (erst recht, nachdem ich das Stichwort "Enemies to Lovers" gelesen hatte = absoluter Lieblings-Trope).

Nach der Lektüre bin ich … nun, etwas ernüchtert. Es war wirklich kein schlechter Roman, auch der Schreibstil war nicht unkreativ - aber irgendwie … ich weiß nicht, mir fehlte das 'WOW', in jeglicher Hinsicht. Das meine ich nicht böse, vielmehr beziehe ich es auf die Gesamtheit der Faktoren, die einzeln betrachtet keinen Beinbruch darstellen, zusammengefasst jedoch dafür sorgten, dass das Buch mich nicht so begeistern konnte, wie ich es vorab gehofft hatte.

Story/Plot: Definitiv vielversprechend - doch das Potential wurde meines Erachtens nicht ausgeschöpft, da der Romance-Aspekt recht flach ausfiel. Da war einfach kaum Gefühl, zumindest kam bei mir nichts davon an.

Obwohl die weibliche Hauptfigur eigentlich sehr sympathisch angelegt war, mochte ich tatsächlich ihre quirlige beste Freundin weitaus lieber. Und Angus … er blieb mir schlichtweg zu blass. Vielleicht lag es auch daran, dass in der 3. Person erzählt wurde - diese Distanz, die ich bis zuletzt zu den Figuren fühlte … Stellt euch an dieser Stelle bitte vor, wie ich ratlos mit den Schultern zucke - so richtig wollte es einfach nicht funken, was ich mega schade fand, denn ich wollte das Buch so gerne lieben.

𝗙𝗮𝘇𝗶𝘁:
Womöglich war ich mit einer zu hohen Erwartungshaltung an diesen Read herangegangen. Für mich war die an sich unterhaltsame Story weder so richtig 'Rom' noch 'Com', sondern eher ein solider moderner Unterhaltungsroman mit dem Schwerpunkt 'hinter den TV-Kulissen Hollywoods'. Gerne empfehle ich das Werk als Zwischendurch-Lektüre weiter.

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