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Veröffentlicht am 03.06.2024

Vom Mut, neu anzufangen und der heilenden Kraft der Liebe: Die Geschichte von Marga und Paul

Das Lied der Biene
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Marga Reiter, 42 Jahre alt und vom Leben bisher nicht verwöhnt, arbeitet seit zehn Jahren als Haushälterin bei Paul Alprecht, dem Eigentümer einer Hotelkette. Marga, die bisher ihr Leben eher geplant ...

Marga Reiter, 42 Jahre alt und vom Leben bisher nicht verwöhnt, arbeitet seit zehn Jahren als Haushälterin bei Paul Alprecht, dem Eigentümer einer Hotelkette. Marga, die bisher ihr Leben eher geplant als spontan gelebt hat, wird immer wieder von ihrer Tochter Conny gedrängt, sich etwas zu trauen und mehr aus ihrem Leben zu machen. Leider läuft es im Moment zwischen Marga und Conny nicht gut- für die Beziehung, die Conny eingegangen ist, fehlt Marga das Verständnis.

Aber Marga will sich jetzt verändern und ihre Stelle kündigen. Denn Paul beabsichtigt nach seiner Scheidung vor drei Jahren wieder zu heiraten- Sybille, eine oberflächliche Frau, wie Marga findet. Doch plötzlich stirbt Sybille. Und die Todesursache ist eher ungewöhnlich. Marga entschließt sich, zu bleiben und Paul beizustehen. Sie nimmt allen Mut zusammen und schickt ihm tröstende, aber anonyme E-Mails. Paul, der zuerst irritiert ist, antwortet nach einigem Zögern. Natürlich möchte er gerne herausfinden, wer ihm diese unerwarteten E-Mails schreibt.

Als Paul nach Lissabon muss, um dort ein neues Hotel zu eröffnen, bittet er Marga, als Haushälterin mitzukommen. Durch Zufall findet er heraus, dass Marga die E-Mails verfasst hat. Zuerst reagiert er enttäuscht und empört, doch erkennt er schnell, welch wertvoller und wichtiger Mensch Marga für ihn geworden ist. Unerwartet steht jedoch seine Stieftochter Inga, die Paul wie eine eigene Tochter liebt, vor der Türe. Sie ist von zu Hause ausgerissen und erhofft sich Hilfe von Paul. Wie soll sich Paul jetzt Marga gegenüber verhalten?

Während Paul sich bemüht, Inga zu helfen, gelingt es Marga, sich mit Conny auszusöhnen. Marga wird die Gesellschafterin einer alten Dame, in deren Leben sie wieder etwas Schwung bringt und sogar mit ihr nach Bayern fährt. Als sie sich dort eingelebt hat, stehen plötzlich Paul und Inga vor der Tür…

Das erste Buch, das Gabriela Groß schrieb, um ihrer Tochter eine Freude zu machen, war ein Kriminalroman für Kinder, dem weitere Kinder- und Jugendbücher folgten. Sowohl unter ihrem Pseudonym Gabriela Groß sowie unter ihrem Namen Gabriele Diechler veröffentlichte die Autorin zahlreiche Romane (die Trilogie: “Das Goldblütenhaus”, “Ein englischer Sommer”, “Schokoladentage”, “Lavendelträume”, “Die Roseninsel”) sowie eine Romanbiographie über Königin Elisabeth II. Auch schrieb sie Drehbücher für ARD und ORF und arbeitete als Dramaturgin. In ihrem neuen Roman “Das Lied der Biene” behandelt Gabriela Groß immer gültige Fragen nach der Möglichkeit, sein Leben noch einmal neu zu denken, mit gelebter Trauer abzuschließen und ob die Liebe Wunden heilen und Gegensätze überbrücken kann.

In ihrer bildhaften, meist auf Dialogen beruhenden Sprache erscheinen die Figuren so lebendig, dass man als Leserin mitten im Geschehen steckt. Feinfühlig setzt sich Gabriela Groß mit Trauer und Verlust, Betrug, Schmerz und innerer Zerrissenheit auseinander. Und natürlich mit der allumfassenden Kraft der Liebe.

Das “Lied der Biene” ist ein berührender, lebenskluger Liebesroman, der die Lesenden immer wieder mit neuen Situationen konfrontiert und die Figuren stets vor neue Herausforderungen stellt. Als Leser
in fühlt man mit den Protagonisten mit, durchlebt mit Ihnen Lebenskrisen wie Glücksmomente und ist von Beginn bis zum Ende des Buches Teil der Geschichte. Auch wenn der Roman schwierige und zutiefst menschliche Themen behandelt, bleibt man mit dem Gefühl zurück: ”Alles wird gut, wenn man den Mut hat, sich dem Leben zu stellen, der Liebe eine Chance zu geben und dem Lied der Biene, ihrem Summen, zu lauschen”. Absolut lesenswert und einfach schön!

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Veröffentlicht am 12.05.2024

Für die Kleinsten gemacht

Komm mit mir auf den Bauernhof
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Kinder ab 18 Monaten verbringen den Tag mit Bäuerin Britta auf dem Bauernhof. Schon auf der ersten Seite möchten Schweinchen, Ferkel und wenn man den Schieber betätigt, auch der Hahn gefüttert werden. ...

Kinder ab 18 Monaten verbringen den Tag mit Bäuerin Britta auf dem Bauernhof. Schon auf der ersten Seite möchten Schweinchen, Ferkel und wenn man den Schieber betätigt, auch der Hahn gefüttert werden. Aber wo ist der Hahn, auf dem Misthaufen oder dahinter? Ein Schieber setzt ihn hin, wo die Kinder wollen. Natürlich werden auch die Kühe gefüttert- auch da kann das Kind helfen. Doch Bäuerin Britta hat auch einen Acker- das Kind kann mit dem Traktor hin und herfahren. Und ein Pferd wird in den Hänger geladen- das geht mit einem Schieber ganz einfach.
Ein schön und kindgerecht gestaltetes Bilderbuch mit eingängigen Texten, das auf der letzten Seite nochmals Bilder von allen wichtigen Tieren und Sachen bietet. Die stabile Pappe regt zum Mitmachen und Spielen an.

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Veröffentlicht am 12.05.2024

Super für die Kleinsten

Komm mit mir auf die Baustelle
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Schon Kinder mit nur 18 Monaten können mit diesem pappstarken Bilderbuch auf die Baustelle mitkommen.

Bauarbeiter Klaus fährt mit dem Bagger und juchu, die Baggerschaufel lässt sich bewegen. Natürlich ...

Schon Kinder mit nur 18 Monaten können mit diesem pappstarken Bilderbuch auf die Baustelle mitkommen.

Bauarbeiter Klaus fährt mit dem Bagger und juchu, die Baggerschaufel lässt sich bewegen. Natürlich braucht Klaus mal eine Kaffeepause im Bauwagen,, wenn man die Klappe zieht, geht Klaus wieder an die Arbeit. Auch bringt Klaus Ziegel mit dem Gabelstapler und schiebt die Erde weg für den Garten. Kleine Hände können hier mit einem Schieber helfen.. Zum Schluss- Klaus fährt mit dem Radlader auf einen LKW -findet der kleine Bauarbeiter/ die kleine Bauarbeiterin nochmals alle Begriffe aus dem Buch abgebildet.

Ideal für kleine Kinderhände, denn die Seiten des Buches sind sehr widerstandsfähig , die Klappen und Schieber leicht zu bedienen.

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Veröffentlicht am 09.09.2024

Hinter der glanzvollen Fassade New Yorks hebt sich das Böse aus dem Schatten

Diviners – Aller Anfang ist böse
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Die bekannte Romanautorin Libba Bray (”Der geheime Zirkel”, “Ohne.Ende.Leben”) hat mit dem Auftaktroman zur Diviner- Serie die Handlung in den Roaring Twenties vor der schillernden Fassade New Yorks angesiedelt, ...

Die bekannte Romanautorin Libba Bray (”Der geheime Zirkel”, “Ohne.Ende.Leben”) hat mit dem Auftaktroman zur Diviner- Serie die Handlung in den Roaring Twenties vor der schillernden Fassade New Yorks angesiedelt, wo das Nachtleben in illegalen Clubs blüht und trotz der Prohibition der Alkohol in Strömen fließt. Doch aus der Dunkelheit in einem verfallenen Haus erhebt sich schon die Bestie, die furchtbare Verbrechen begehen wird.

Heldin des Buches ist Evie, eine junge Frau aus der Provinz, die die besondere Gabe besitzt, aus Gegenständen, die sie in der Hand hält, das Leben ihrer Eigentümer lesen zu können. Damit hat sie sich zu Hause in Schwierigkeiten gebracht, sie wird zu ihrem Onkel Will, der das Museum für Amerikanisches Volkstum, Aberglauben und Okkultes leitet, nach New York geschickt. Evie ist unkonventionell, frech, von sich überzeugt und würde für einen Moment im Rampenlicht alles tun. Als sie sieht, dass das Museum schlecht läuft, verbündet sie sich mit einem Journalisten, der über das Museum schreiben soll. Und über die Morde, die die Bestie mittlerweile begeht und die Evie und Onkel Will zu den Tatorten führen, denn es sind übernatürliche Kräfte im Spiel.

Im Zuge der Mordermittlungen greift die Polizei auf die Expertise von Will zurück, der ahnt, dass der Hintergrund der Taten in einer religiösen Sekte zu finden ist. Aber nicht das allein beunruhigt ihn, denn er ist überzeugt und wird von weiteren Eingeweihten darauf hingewiesen, dass “der Sturm” droht. Und auch andere Protagonisten des Buches, die meisten ebenso wie Evie mit einer besonderen paranormalen Gabe ausgestattet, sehen voraus, dass sich furchtbares Unheil anbahnt. In ihren Albträumen geht ein dürrer Mann über das Land, alles hinter ihm verbrennt zu Asche. Und da ist immer wieder das Auge, darunter ein Blitz. Angst und Gefahr droht, auch wenn sich das Unheil im Moment nicht benennen lässt.

Dem gegenüber steht das flirrende Leben in New York der Zwanziger Jahre, verkörpert einerseits durch Mabel, Evies beste Freundin, deren Eltern in der Arbeiterbewegung verwurzelt sind, andererseits durch Theta, ein Showgirl der Ziegfeld Follies. Sie träumt davon, berühmt zu werden und schwärmt für Memphis, einen kleinen Gauner, der für einen Glückspiel-Clan den Leuten das Geld abnimmt und nachts auf dem Friedhof Gedichte schreibt. Sam, ein kleiner Dieb, wird Evie durch seine übernatürlichen Kräfte noch nützlich sein.

Erst spät bahnt sich zwischen Evie und dem Assistenten ihres Onkels Will, Jericho Jones, der ebenso ein Geheimnis verbirgt, eine zarte Romanze an. Aber auch wenn Evie im Moment glücklich ist, ahnt sie, dass etwas Schreckliches geschehen wird. Und davor fürchtet sie sich.

Als das letzte Opfer des Ungeheuers den Tod finden soll, lässt sich Evie allein auf den Kampf mit der Bestie ein. Dabei vertraut sie in größter Bedrängnis auf ihren Anhänger, den sie immer um den Hals trägt und der ihr viel bedeutet. Er ist ein Geschenk ihres Bruders James, der vor Jahren in Frankreich gefallen ist und den Evie immer wieder in ihren Albträumen sieht. Wird ihr dieser Anhänger in einer ausweglosen Situation helfen?

Libba Bray erzählt mit ihrem Buch, dessen Zielgruppe Jugendliche und junge Erwachsene sind, nicht nur eine Geschichte über religiösen Fanatismus, die Sinnlosigkeit des Krieges und den “Heldentod“, sondern ihre Protagonisten sind mit vielen weiteren Problemen konfrontiert. Gewalt in der Ehe, Abtreibung, Rassenhass, Eugenik und medizinische Experimente an Menschen werden ebenso geschildert wie die grausamen Verbrechen der Bestie, die die Stadt in Angst versetzt. Zweifellos ist “Diviners- Aller Anfang ist böse” kein Buch für schwache Nerven. In ihrer oft poetischen Sprache, die diese von Magie heimgesuchte Stadt sanft umarmt, wenn der Wind seit undenklichen Zeiten durch ihre Straßen weht und bereits alles gesehen hat, Reichtum und Armut, Glanz und Elend, Glück und Verzweiflung, leitet die Autorin zu den furchtbaren Verbrechen über, wobei sie das Grauen der Opfer so eindringlich beschreibt, dass man direkt in die Geschehnisse hineingezogen wird.

Der Roman, dessen wunderschönes Cover an ein Gemälde erinnert, firmiert als historische Romantasy. Doch dahinter verbirgt sich ein von Magie und Mystik durchdrungener Thriller, der niemals an Spannung verliert und viele interessante Charaktere beschreibt, die in diesem Band noch nicht endgültig zu ihrer Bestimmung gefunden haben. Das Unheil hat gerade erst begonnen, Band zwei wird daher von den Lesenden mit Spannung erwartet.


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Veröffentlicht am 27.08.2024

Warmherzig und witzig: Ein Tagebuch zum Verlieben

It's me oder Wie mein Leben plötzlich glitzerte
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In ihrem einfühlsamen und witzigen Tagebuchroman “It`s me oder Wie mein Leben plötzlich glitzerte” beschreibt die erfolgreiche Kinder- und Jugendbuchautorin Mara Andeck liebevoll die Probleme, denen sich ...

In ihrem einfühlsamen und witzigen Tagebuchroman “It`s me oder Wie mein Leben plötzlich glitzerte” beschreibt die erfolgreiche Kinder- und Jugendbuchautorin Mara Andeck liebevoll die Probleme, denen sich Heranwachsende stellen müssen.

Bei Gwinny, fast vierzehn ,läuft es im Leben nicht ganz rund. Ihre Eltern haben sich getrennt, die heißgeliebte Schwester Evi sieht sie nur jede zweite Woche und sogar Freundin Leo ist krank. Aber da trifft sie eine Fee- nein, einen süßen Jungen, der behauptet, er könne wie eine Fee drei Wünsche erfüllen, wenn Gwinny sieben Aufgaben löst. Die erhält sie auf abenteuerliche Weise immer auf kleinen Zettelchen. Erst ist Gwinny skeptisch, aber ein Versuch schadet nichts.

Und so lernt Gwinny im Lauf der Zeit viel über sich und das Leben. Sie erkennt, dass man Dinge stets von zwei Seiten betrachten kann, Angst überwindbar ist und Herausforderungen gemeistert werden können. Ganz nebenbei glitzert es in ihrer Welt immer mehr, wenn sie an den geheimnisvollen Jungen, Noam, denkt. Durch die Bewältigung seiner Aufgaben gewinnt sie Selbstbewusstsein, kann auch ihren Eltern gegenüber zu ihren Wünschen und Bedürfnissen stehen und zeigt den lästigen Jungs in der Schule, dass Schluss ist mit dummen Gerede.

Das erzählt Gwinny, die sympathisch und offen vom freundlichen Cover des Buches auf die Lesenden blickt, ihrem Tagebuch. Manchmal schreibt sie es wie ein Drehbuch, manchmal schattet sie mit Freundin Leo. Aber ihr Herz hat sie schon lange an den wunderbaren Noam verloren. Bei Aufgabe sieben muss sie all ihren Mut zusammennehmen, um Noam näherzukommen. Schafft Gwinny das?

Selten wurden in einem Buch die Gefühle von Teenagern besser, humorvoller und doch voller Leichtigkeit beschrieben. Leo und Gwinny muss man einfach gern haben und freut sich, welch positive Entwicklung sie durch die gestellten Herausforderungen nimmt. Die phantasievollen Illustrationen lockern die Geschichte wunderbar auf. Die zarte Liebesgeschichte zwischen Gwinny und Noam rundet dieses Buch gelungen ab und sorgt für ein Happy End. Ein tolles Buch für junge Leserinnen ab 11 Jahren!

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