Realitätsnaher und spannender Justiz-Krimi
Die letzte LügnerinRocco Eberhardt, ein erfolgreicher Rechtsanwalt, der viel Erfahrung in Strafprozessen mitbringt, erhält von einem Ermittler des LKA einen Hinweis, dass ein Ermittlungsverfahren gegen seinen Vater läuft. ...
Rocco Eberhardt, ein erfolgreicher Rechtsanwalt, der viel Erfahrung in Strafprozessen mitbringt, erhält von einem Ermittler des LKA einen Hinweis, dass ein Ermittlungsverfahren gegen seinen Vater läuft. Rocco, der sich gerade seit kurzer Zeit mit seinem Vater ausgesöhnt hat, weiß zwar, dass es das mit seinem Vater besprechen sollte, zögert aber den Anruf immer wieder hinaus- ein Fehler, wie sich zeigen wird, der nicht zur Entspannung zwischen Vater und Sohn beiträgt.
Zur selben Zeit hat Gerichtsmediziner Dr. Jarmer, tätig an Institut für Rechtsmedizin in Berlin-Moabit, einen abgetrennten Kopf auf seinem Sektionstisch. Mit der jungen Kommissarin Jana Hardenberg erörtert er, ob hier ein Unfall, Verbrechen oder Selbstmord vorliegt. Es scheint sich heraus zu kristallisieren, dass der Tote in einer schwierigen Lebenssituation war, der Zusammenhang mit der Wohnungsnot und den steigenden Mieten in Berlin ist evident.
Auch Rocco Eberhardt bekommt einen neuen Klienten, den Berliner Bausenator
Dieter Möller. Er ist angeblich in einen Immobilienskandal verstrickt und auf einem heimlich aufgenommenen Video zu sehen, zusammen mit seinem Staatssekretär Carsten Herfurth, einer jungen Frau und einem unbekannten Dritten, dem gegen eine Spende an eine wohltätige Organisation der überwiegende Anteil an Großaufträgen versprochen wird.
Da Rocco ermitteln möchte, inwieweit sein Vater in diese Geschäfte verstrickt ist, bittet es seinen Freund Tobi, einen ehemaligen polizeilichen Ermittler, um Hilfe. Tobi findet die Hintermänner des Videos, aber der für die Tonaufnahmen Verantwortliche wird ermordet. Und alles deutet auf Möller als Täter.
Im Prozess wegen Totschlages gegen Möller versucht Rocco, die Beweise der Staatsanwaltschaft zu entkräften, was teilweise gelingt, allerdings deuten immer wieder kurzfristig auftauchende Indizien auf Möller als Täter, darunter ein Fingerabdruck des Senators am Tatort. Allerdings müssen die beigezogenen Gerichtssachverständigen einräumen, dass es möglich, wenn auch sehr schwierig ist, Fingerabdrücke zu fälschen.
Als der Prozess schon verloren scheint, findet der Fall eine unerwartete Wende, da eine Zeugin aus Polizeikreisen auftaucht und die Fälschung eines Beweises evident wird. Den wahren Täter, der die Gewalttat zu verantworten hat und der aus persönlichen Motiven gehandelt hat, hatte bisher niemand auf dem Schirm, er hatte sich als Unterstützer einer Gruppe getarnt, die gegen die Wohnungsnot in Berlin protestiert und er hatte jeden seiner Schritte sorgfältig geplant. Rocco ist klar, dass er ohne die Beratung durch Dr. Jarmer und die Hilfe seines Freundes Tobi den Prozess nicht hätte gewinnen können.
Die Autoren Florian Schwieker, erfahrener Strafverteidiger und Michael Tsokos, Professor für Rechtsmedizin und Experte für Forensik, sind ein bereits bewehrtes Team und legen mit ”Die letzte Lügnerin” schon den dritten Justiz-Krimi vor. Ein an der Realität orientiertes- man denke nur an das Ibiza-Video in Österreich- und spannendes Lesevergnügen, bei dem der Lesende durchaus viel lernen kann.