Familienzusammenhalt ist stärker als jeder böser Zauber
Caspar und der Meister des VergessensVerschwunden und von den Erwachsenen vergessen, Caspar kann es nicht glauben. Seine Eltern erinnern sich nicht mehr an seinen kleinen Bruder Till. Dabei haben sie noch zusammen Silvester gefeiert und heute ...
Verschwunden und von den Erwachsenen vergessen, Caspar kann es nicht glauben. Seine Eltern erinnern sich nicht mehr an seinen kleinen Bruder Till. Dabei haben sie noch zusammen Silvester gefeiert und heute am Neujahrstag existiert Till nicht mehr. Caspar findet heraus, dass ein über Generationen geschlossener Vertrag alle fünfzig Jahre das jüngste Kind einer Familie zum Meister führt und es aus den Erinnerungen der Familie löscht. Um seinen Bruder zu retten, geht auch Caspar ins geheimnisvolle Memoria. Hier muss er gegen die Kraft des unheimlichen Meisters und um seine Erinnerungen kämpfen.
Stefanie Taschinski hat einen fesselnden und lebendigen Schreibstil, der nicht nur die jungen Leser sofort gefangen nimmt. Empfohlen ist das Buch für Leser ab 10 Jahren. Die zauberhafte Welt eines Marionettentheaters in Kopenhagen ist das Zuhause von Caspar, Till und Greta. Ihre Eltern begeistern tagtäglich Zuschauer mit ihren Puppen, doch leider fehlt ihnen oft die Zeit für ihre Kinder.
Die Charaktere wirken realistisch und man kann sich gut in sie hineinversetzen. Besonders die sympathischen Geschwister Till, Caspar und Greta verbindet eine besondere Beziehung. Ihr Zusammenhalt wird besonders schön beschrieben und ist auch wichtig für das weitere Geschehen der Geschichte.
"Den ganzen Tag über kam es Caspar vor, als verwandelte sich ihr Zuhause unmerklich in eine sonderbare Kulisse, und je länger Greta und er nach Till suchten, desto dichter wurde der Nebel, der sich über alles Vertraute legte."
Mitten in Kopenhagen befindet sich ein alter Turm, hinter dessen Mauern die dunkle Welt von Memoria verborgen liegt. Hier herrscht der geheimnisvolle Meister über die verschwundenen Kinder. Düster und ausweglos wird das Schicksal der dort gefangenen Kinder beschrieben. Man kann sich nicht vorstellen, wie die Kinder dem Meister entkommen sollen. Man fiebert mit Caspar mit, der wirklich alles versucht, um Till die Erinnerung an seine Familie zurückzugeben. Mutig und entschlossen, sich selbst für seinen Bruder zu opfern, stellt er sich dem Kampf gegen das Böse.
Besonders gefallen hat mir, wie atmosphärisch die Verbindung zwischen Vergangenheit und Gegenwart hergestellt wird. Uralte Verträge, die auch noch heute Menschen an einen Meister binden können. Trotz Handy und Internet hat der Reiz von Marionetten nicht abgenommen, denn sie entführen uns an verwunschene Orte.
Meine Kinder sind von dem Buch begeistert und hoffen auf die baldige Fortsetzung.