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Veröffentlicht am 17.01.2018

Das blaue Medaillon

Das blaue Medaillon
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Das blaue Medaillon, von Martha Sophie Marcus

Cover:
Passend zum historischen Roman.

Inhalt:
17. Jahrhundert.
Alessa wächst bei ihrem Groß0vater in Venedig auf. Hinter einer bürgerlichen Fassade, wird ...

Das blaue Medaillon, von Martha Sophie Marcus

Cover:
Passend zum historischen Roman.

Inhalt:
17. Jahrhundert.
Alessa wächst bei ihrem Groß0vater in Venedig auf. Hinter einer bürgerlichen Fassade, wird sie von ihm zur Meisterdiebin ausgebildet.
Als ihre Tante stirbt und ihr ein geheimnisvolles Medaillon vermacht und einen Tag später ihr Großvater ermordet wird, entgeht Alessa selber nur knapp einem Anschlag. Im letzten Moment kann sie aus Venedig fliehen.
Ihr Ziel ist das weit entfernte Celle wo ihr einziger ihr noch verbliebener Verwandter leben soll.
Doch der Mörder bleibt ihr dicht auf den Fersen.

Meine Meinung:
Die Schreibweise ist flüssig und lässt sich gut lesen.
Der Einstig ist gelungen und die junge Protagonistin ist mir gleich sympathisch.
Doch mit der Zeit zieht sich die Geschichte immer mehr in die Länge.
Vieles ist vorhersehbar und einige Handlungsstränge verlaufen sich für mich im Nichts und werden einfach nicht mehr aufgenommen.
Das Ende kommt dann wiederum sehr plötzlich und ist auch für mich sehr offen, bzw. es kommt mir so vor als ob noch ein paar Seiten erzählt werden sollten.

Autorin:
Die Autorin wurde 1972 geboren, studierte in Hannover Germanistik, Pädagogik und Soziologie.
Heute lebt sie mit ihrer Familie in Lüneburg.

Mein Fazit:
Ein solider historischer Roman. Viele Teile sehr vorhersehbar, ein schnelles Ende das (zu) vieles offen lässt.
Von mir 3 Sterne.


Veröffentlicht am 13.01.2018

Echo der Toten

Echo der Toten. Ein Fall für Friederike Matthée (Friederike Matthée ermittelt 1)
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Echo der Toten, von Beate Sauer

Cover:
Passend zum Schauplatz und der Zeit der Handlung.

Inhalt:
Januar 1947. Köln und Umgebung.
In einer Welt, die in Trümmern liegt und Hunger und Chaos noch an der ...

Echo der Toten, von Beate Sauer

Cover:
Passend zum Schauplatz und der Zeit der Handlung.

Inhalt:
Januar 1947. Köln und Umgebung.
In einer Welt, die in Trümmern liegt und Hunger und Chaos noch an der Tagesordnung sind blüht der Schwarzmarkt.
Und genau so ein Schwarzmarkt König wird ermordet, einziger Zeuge ist ein kleiner Junge der aber nun kein Wort mehr spricht.
Der britische Polizist Richard Davis (den sein persönliches Geheimnis nach Köln geführt hat) zieht Friederike Matthée hinzu. Eine junge Polizistin die mit ihrer Mutter am Existenzminimum lebt, selber mit tiefen seelischen Wunden die Flucht aus dem Osten überlebt hat und gerade kurz vor der Kündigung steht.

In dieser Zeit Zeugen zu finden ist äußerst schwierig.
Doch als kurz darauf ein zweiter Mord passiert, scheint sich ein Anhaltspunkt zu finden.

Meine Meinung.
Der Einstig ins Buch gelingt sehr gut.
Die entbehrungsreiche Zeit von damals, diese bedrückende Atmosphäre, die große Not, ist sehr gut wiedergegeben. Die Gefühle der Menschen (ob positiv oder negativ) und die ausgebombten Städte, die Ruinen und die Notwendigkeit des Schwarzmarkthandels werden sehr gut wiedergeben.
Der Schreibstil ist flüssig und gut zu lesen.
Die Charaktere haben mir gut gefallen und ich finde sie überzeugend und realistisch.
Die tiefe Angst durch das erlebte im Krieg oder auf der Flucht (bei dem Jungen und bei Friederike), oder der Argwohn bei den Menschen, auf der anderen Seite die weiterhin dumme Überheblichkeit, ist wirklich greifbar und sehr gut geschildert. Dadurch wird auch der ambivalente und ich sich zerrissene Charakter von Friederike (und auch Richard) klar.
Der Überlebenskampf ist noch nicht überwunden und täglicher Hunger (so wie wir ihn gar nicht mehr kennen) ist ein tägliches Problem.

Die Krimihandlung ist nachvollziehbar und durchgängig.
Was ein bisschen auf der Strecke bleibt ist die Spannung.
Es gibt schon einen gewissen Spannungsbogen, aber die Kurve ist nicht sehr steil und meine Gänsehaut beim Lesen kommt eher daher, dass ich mir die Situationen auf der Flucht und in diesem Nachkriegsleben voller Entbehrungen vorstelle.
Oder das Geheimnis um den Britischen Polizist Richard Davis.

Autorin:
Beate Sauer studierte Theologie und Philosophie und absolvierte danach eine journalistische Ausbildung. Mit ihren historischen Romanen begeisterte sie eine große Fangemeinde.
„Echo der Toten“ ist ihr erster historischer Kriminalroman.

Mein Fazit:
Ein sehr eindringlicher und emotionaler Nachkriegs-Krimi.
Für mich war die Krimihandlung eher das schmückende Beiwerk.
Die historische Seite dieser Geschichte finde ich, macht das Buch so lesenswert.
Von mir 4 Sterne.

Veröffentlicht am 10.01.2018

Eine Insel zwischen Himmel und Meer

Eine Insel zwischen Himmel und Meer
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Eine Insel zwischen Himmel und Meer, von Lauren Wolk

Cover:
Sehr romantisch. Die Feder, ein Bild das in der Geschichte mehrmals auftaucht, spiegelt sich im Meer. Das ist sehr schön gemacht.

Inhalt:
Zeit: ...

Eine Insel zwischen Himmel und Meer, von Lauren Wolk

Cover:
Sehr romantisch. Die Feder, ein Bild das in der Geschichte mehrmals auftaucht, spiegelt sich im Meer. Das ist sehr schön gemacht.

Inhalt:
Zeit: um 1920.
Als neugeborenes Baby wird Crow in einem alten Boot dem Meer „übergeben“.
Sie wird auf einer winzigen Insel angespült, auf der der geheimnisvolle Osh lebt. Dieser nimmt sich ihrer an. Beide sind Außenseiter und werden nur von der freundlichen Miss Maggie unterstützt.
Je älter Crow wird, desto mehr will sie über sich und ihre Wurzeln erfahren.
Als sie eines Abends ein kleines Feuer auf der ebenfalls unbewohnten Nachbarinsel entdeckt, kann keiner ahnen welche Lawine damit ins Rollen gebracht wird und welche Abenteuer auf Crow, Osh und Maggie zukommen.

Meine Meinung:
Eine wunderbare Geschichte, sehr liebevoll und anrührend erzählt.
Die drei Hauptpersonen Crow, Osh und Maggie, machen das ganze überschaubar und obwohl alle drei so ganz eigene Charaktere sind und jeder seine Geheimnisse hat (und auch behält) ist man sehr schnell mitten unter ihnen.

Die Autorin legt sehr viel Wert auf die Entwicklung innerhalb der „Familie“, und dabei spielt es aber keine Rolle ob man mit dieser Familie blutsverwand ist oder ob man in diese Familie hinein wächst.

Der weitere Rahmen der Geschichte ist sehr realistisch und wirklichkeitsnah recherchiert und erzählt. Eine gute Mischung aus Fiktion und Recherche.
Deshalb ist hier auch das Vor- und Nachwort im Buch so wichtig und ergänzend.

Die Autorin hat explizit einige Fragen am Ende offen oder im Dunkeln gelassen, ich hätte mir hier allerdings doch ein bisschen mehr Licht gewünscht.

Autorin:
Lauren Wolk, geb. in Baltimore, ist Schriftstellerin, Dichterin und bildende Künstlerin. Sie lebt mit ihrer Familie auf der Halbinsel Cape Cot.

Mein Fazit:
Eine wunderschöner, liebevoll und warm erzählte Geschichte.
Über sich selbst und seine eigenen Wurzeln, und was Familie bedeutet, sei sie blutsverwandt oder nicht.
Von mir sehr gute 4 Sterne

Veröffentlicht am 09.01.2018

Die Oleanderfrauen

Die Oleanderfrauen
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Die Oleanderfrauen, von Teresa Simon

Cover:
Sehr schön eingefangen, genau so kann man sich den Garten des Handlungsort vorstellen.

Inhalt:
Zwei Zeitebenen, die genial miteinander verknüpft werden: Hamburg ...

Die Oleanderfrauen, von Teresa Simon

Cover:
Sehr schön eingefangen, genau so kann man sich den Garten des Handlungsort vorstellen.

Inhalt:
Zwei Zeitebenen, die genial miteinander verknüpft werden: Hamburg in der Gegenwart und um 1936.
Die junge Sophie, Tochter eines reichen Kaffeebarons, genießt unbekümmert ihr Leben. Hannes, der Sohn der Köchin ist ihr von Kindheit an ein Freund.
Als aus dieser Freundschaft Liebe wird, beginnen die Probleme, denn Reich und Arm gehören nicht zusammen und ein dunkles Geheimnis stürzt die beiden Liebenden in einen tiefen Abgrund.
Sophie muss plötzlich über sich selbst hinauswachsen.
Dann auch noch der Krieg….

Meine Meinung:
Dies ist nach „Die Frauen der Rosenvilla“ und „Die Holunderschwestern“ das dritte Buch der Autorin und ich habe es wieder begeistert verschlungen.

Der Schreibstil ist einfach genial. So voller Wärme, Leben, Direktheit und fesselnd, dass jede Person und Handlung direkt als Kopfkino bei mir abläuft. Ich fühle mich selber als die beschriebenen Personen, handle und agiere direkt mit, es ist einfach mehr als lesen, es ist erleben.
Auch der Einstig ins Buch ist direkt ohne lange Aufwärmphase, so wie man es sich wünscht, wie Kino ohne lange Werbung vorweg.
Die beiden Handlungsebenen sind klar gekennzeichnet und werden sehr geschickt miteinander verwoben.

Beim Lesen gerät man immer mehr in den Bann der Geschichte, es ist ein regelrechter Sog, der einem das Buch nicht mehr aus der Hand legen lässt.

Hier liest man von der gewaltigen Kraft der Liebe, die mitten ins Herz trifft, und dem bewegenden Drama, was der Krieg aus Menschen machen kann.
Romantisch und tief traurig zugleich.

Ob in der Gegenwart oder der Vergangenheit, sehr feinfühlig und berührend erfahren wir von den Sorgen und Nöten, den Gedanken und dem Handeln der Protagonisten. Und jeder ist gleich liebevoll und perfekt gezeichnet.

Autorin:
Teresa Simon ist das Pseudonym einer bekannten deutschen Autorin, die mit ihrem Mann in München lebt. Sie reist gerne (auch in die Vergangenheit), ist neugierig auf ungewöhnliche Schicksale, hat ein Faible für Katzen und bewundert alles, was grünt und blüht.

Mein Fazit:
Ein meisterhaft erzähltes Familienepos.
Eine bewegende Liebe in Kriegszeiten.
Sehr emotional, Hochspannung pur bis zum Schluss, machen das Buch zu einem echten Pageturner.
Von mir eine klare Lese- und Kaufempfehlung und 5 Sterne

Veröffentlicht am 08.01.2018

My New Big Greek Family

My New Big Greek Family
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My New Big Greek Family, von Jesko Wilke

Cover:
Die Farben sind passend gewählt.

Inhalt:
Max, schon über 30, etwas schüchtern und weltfremd, lebt noch bei seiner Mutter.
Er beschließt dies zu ändern ...

My New Big Greek Family, von Jesko Wilke

Cover:
Die Farben sind passend gewählt.

Inhalt:
Max, schon über 30, etwas schüchtern und weltfremd, lebt noch bei seiner Mutter.
Er beschließt dies zu ändern und das Schicksal schickt ihm den Halbgriechen und Macho Yannes über den Weg.
Damit beginnt eine Reihe von Änderungen.
Max zieht bei seiner Mutter aus und bei Yannes ein, die „Vollblutkatze“ Sarah wird seine Freundin und als Yanes´ griechische Verwandtschaft auftaucht und Max für ihren verloren geglaubten Sohn und Halbbruder hält, nimmt das Schicksal seinen Lauf.

Meine Meinung:
Die Geschichte beginnt sehr witzig und humorvoll.
Doch dann wird sie in meinen Augen immer trivialer und der witzige und satirische Humor wird immer gewöhnlicher und „Gags“ sind altbekannt.
So kann ich nicht mehr über den „Tölpel“ lachen, der aus der Asche aus der Urne einer Verstorbenen Kaffee kocht (nicht nur dass der Witz uralt ist, ich denke hierzu müsste man Blind und die Geschmacksnerven amputiert sein).
Die Liebesgeschichte die dann eingebaut ist, finde ich auch unnatürlich überzogen und sie dient mir eher als Platzfüller.
Auch das Friede-Freude-Eierkuchen-Happy-End passt mir nicht zu dem Beginn des Buches.

Was mir sehr gut gefallen hat, waren die speziellen Schriftzeichen die für die griechische Sprache standen – klasse gemacht.

Das Buch ist in drei Teile aufgeteilt.
Würde ich dem ersten Teil noch 5 Sterne geben (ironisch, kratziger Humor, „irre“ Hausbewohner), so bekommt der zweite Teil mit der beginnenden Liebesgeschichte gerade mal noch 3 Sterne, das weichgespülte Happy End dann nur noch 1 Stern.
So komme ich auf meine 3 Sterne für das ganze Buch.

Autor:
Jesko Wilke, 1959 in Hamburg geboren, studierte Philosophie, Kunsttherapie und Kunstpädagogik und war danach einige Jahre in verschiedenen sozialen Einrichtungen tätig. Seit 2001 ist er Sachbuchautor und freier Journalist und schreibt für verschiedene Magazine.
Jesko Wilkes zweites Standbein sind humorvolle Romane.

Mein Fazit:
Eine Geschichte die sehr witzig und humorvoll beginnt, für mich aber zu sehr abflacht und in eine schnöde Liebesgeschichte mit altbekannten und zu gewollten Gags wechselt.