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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 26.09.2022

Leider nicht so meins

Ein Kind namens Hoffnung
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Elly Berger, welche als Köchin im Haus der jüdischen Familie Sternberg lebt und arbeitet, hat eine besonders enge Bindung zu deren Sohn Leon. Als die Nazis die Macht ergreifen und Leons Eltern verhaftet ...

Elly Berger, welche als Köchin im Haus der jüdischen Familie Sternberg lebt und arbeitet, hat eine besonders enge Bindung zu deren Sohn Leon. Als die Nazis die Macht ergreifen und Leons Eltern verhaftet werden, gibt Elly das Kind als ihr eigenes aus. Trotz dass diese Geschichte so gut klingt und Elly wirklich alles für Leon tut, bin ich mir der Geschichte nicht warm geworden. Elly war mir unsympathisch, obwohl sie wirklich mutig ist und viel riskiert. Aber sie ist außer zu Leon kalt und unnahbar. Mir kam es immer so vor, als würde sie empfangene Hilfe ( und die hatte sie) als selbstverständlich erachten. Obwohl sie ihr Wohlergehen immer zu Gunsten des Kindes hintenanstellt, hat sie mein Herz nicht erreicht. Auch empfand ich den Schreibstil eher als nüchtern und meine Sympathien lagen eher auf den Randfiguren. Ich denke bei der Geschichte ist viel Potential liegen geblieben.

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Veröffentlicht am 23.09.2022

Deutsche Weihnacht auf türkisch

Ein Alman feiert selten allein
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Frohes Fest

Es ist ja schon schlimm genug, wenn man die Eltern seines Schatzis zum ersten Mal an Weihnachten treffen muss. Aber Elif bekommt die volle Dröhnung: Schwiegereltern, Schwägerin nebst Familie, ...

Frohes Fest

Es ist ja schon schlimm genug, wenn man die Eltern seines Schatzis zum ersten Mal an Weihnachten treffen muss. Aber Elif bekommt die volle Dröhnung: Schwiegereltern, Schwägerin nebst Familie, Onkel und Tante plus Großeltern ihres Freundes im Haus der Schwiegereltern im Sauerland. Augenzwinkernd und lustig berichtet sie von interkulturellen Verwicklungen, Fettnäpfchen und dem Planungswahnsinn, bei dem die Südländerin nur den Kopf schütteln kann. Aber allmählich begreift man, Familien sind doch irgendwie gleich - egal ob türkisch oder deutsch, ob durchorganisiert oder chaotisch. Die erwachsenen Kinder leben wieder ihre anerzogenen Rollen - auch wenn es den Partner auf die Palme bringt. Das Buch offenbart augenzwinkernd einen Blick auf das liebste unserer Feste aus den Augen von Elif, deren Eltern nur Weihnachten gefeiert haben, um als gesellschaftlich integriert zu gelten. Aber ist es bei der deutschen Familie anders? Mir hat besonders gefallen, dass das Buch auch leise gezeigt hat, worum es bei Weihnachten wirklich geht, auch wenn viele Erkenntnisse als Witz Ich habe das Buch quasi am Stück verschlungen, so gut liest es sich.

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Veröffentlicht am 21.09.2022

Tradition versus Moderne

Das Leuchten der Rentiere
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Elsa muss als 9jähriges Mädchen mit Ansehen, wie ihr Rentierkalb Nástegallu ermordet wurde. Und der Mörder droht ihr, falls sie etwas erzählt. Ein furchtbares Geheimnis für das Kind, zumal weiter Rentiere ...

Elsa muss als 9jähriges Mädchen mit Ansehen, wie ihr Rentierkalb Nástegallu ermordet wurde. Und der Mörder droht ihr, falls sie etwas erzählt. Ein furchtbares Geheimnis für das Kind, zumal weiter Rentiere sterben, welche für die Samen, die mit ihnen zusammenleben eine Katastrophe darstellt. Ein eindrucksvolles Buch, welches auf die Probleme wie z.B. die hohe Selbstmordrate bei Jugendlichen, der Samí aufmerksam macht. Aber ohne erhobenen Zeigefinger und immer aus Sicht von Elsa, die über die Jahre zur Frau heranwächst. Aber die Bedrohung bleibt und nimmt zu. Und leider ist die Polizei keine große Hilfe. Ein Buch, dass zeigt wie tief in Schweden die Gräben zwischen den Ureinwohnern und den Schweden sind. Es ist beängstigend zu lesen, wie schlimm es ist, wenn die Behörden wegsehen und die Gräben zwischen den Ethnien immer tiefer werden. Der Schreibstil ist berichtend und leise. Aber der Inhalt macht traurig und lässt aktuell wenig Raum für Hoffnung.

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Veröffentlicht am 17.09.2022

Spiel mit Fakten und Fiktion- Die Suche nach dem verschwunden Schachgenie

Lukusch
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Ein Roman, der gekonnt den Leser in die Irre führt. Den Jugendlichen Anton Lukusch, der als „Tschernobylkind“ in die BRD zu Erholung kommt und dort als Schachgenie entdeckt, gefeiert und plötzlich von ...

Ein Roman, der gekonnt den Leser in die Irre führt. Den Jugendlichen Anton Lukusch, der als „Tschernobylkind“ in die BRD zu Erholung kommt und dort als Schachgenie entdeckt, gefeiert und plötzlich von der Großmutter zurück nach Russland gebracht wird, haben seine Freunde Simon und Maria nie vergessen. In den 2000ern versuchen die Beiden ihn wieder aufzuspüren. Nur irgendjemand ist dagegen. Welches Geheimnis umgibt Anton Lukusch?
Das Buch besteht aus Erinnerungsfetzen der Vergangenheit und einem Road-trip in der Gegenwart. Der Erzählstil hat ab und an Drehbuchcharakter, welches mir persönlich nicht so gefallen hat. Man fragt sich beim Lesen immer „ist das wahr“ und beginnt zu recherchieren und genau dieses Spiel mit Fakten und Fiktion macht aus meiner Sicht den Reiz des Buches aus. Nur „die witzige Fahrt“, welche auf dem Klappentext angegeben wird, habe ich nicht gefunden. Aber das Buch ist durchaus lesbar und man muss dazu kein Schachspieler sein.

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Veröffentlicht am 09.09.2022

Eine sehr schöne Fortsetzung

Der Duft von Erde nach dem Regen
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Man begegnet allen Figuren des 1. Bandes wieder. Im Mittelpunkt stehen wieder Franziska und ihre Familie. Aber auch ihrer Ziehtochter Johanna wird jetzt mehr Raum gegeben, da diese erwachsen ist und versucht ...

Man begegnet allen Figuren des 1. Bandes wieder. Im Mittelpunkt stehen wieder Franziska und ihre Familie. Aber auch ihrer Ziehtochter Johanna wird jetzt mehr Raum gegeben, da diese erwachsen ist und versucht ihre eigenen Träume zu verwirklichen. Es ist die Zeit direkt vor dem 2. Weltkrieg. Mir gefällt, wie gut die Autorin die politischen Entwicklungen in die Geschichte einflicht. Ich hatte das Gefühl mit der Familie Leidinger zu leben - mit ihren Hoffnungen (Vergrößerung ihrer Wirtschaft), ihren Sorgen (werden sie dem deutschen Reich eingegliedert oder bleibend sie Italiener) und den Glücksmomenten. Sehr schön ist, dass es Anna Thaler schafft zu zeigen, wie sehr sich sich die Dorfgemeinschaft und das Leben in den Familien verändert. Eine Geschichte, die von den starken Frauen der Familie getragen wird. Ein sehr angenehm zu lesendes Buch, welches Lust auf Teil 3 weckt. Man hofft und bangt mit allen Beteiligten auch im Hinblick der dunklen Schatten, die sich auf Südtirol legen.

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