Zum Nachdenken
Heute keine KekseEine berührende Geschichte einer Freundschaft. Claudette und Malik - ein ehemaliges Liebespaar und jetzt Freunde sind neugierig, was das Leben nach dem Abitur für sie bereit hält. Studium, Reisen, sich ...
Eine berührende Geschichte einer Freundschaft. Claudette und Malik - ein ehemaliges Liebespaar und jetzt Freunde sind neugierig, was das Leben nach dem Abitur für sie bereit hält. Studium, Reisen, sich Verlieben - die Welt steht ihnen offen bis ein Schicksalsschlag ihr Leben komplett verändert. Maliks Leben findet nach einem schweren Unfall in diversen Kliniken und Behinderteneinrichtungen statt. Er, der schon vor dem Unfall kein netter Typ und jemand, für den Rücksicht eher ein Fremdwort war, ist auf fremde Hilfe angewiesen.
Das Buch wird aus Sicht von Claudette erzählt. Die immer zu Malik hält. Ihn mehr besucht als dessen Familie. Die versucht, Malik etwas wie Normalität zu geben und sich dafür mit Ärzten und Pflegern streitet und immer wieder versucht, Malik’s Leben zu verschönern. Trotz des traurigen Themas ist das Buch nicht rührselig. Das liegt schon an Claudette’s leicht ironischem Erzählstil voller bildhafter Beschreibungen. Schön sind auch die Rückblicke auf gemeinsame Erinnerungen, so dass man auch Malik besser kennenlernt.
Traurig und Erschütternd ist die Behandlung des jungen Mannes in den Einrichtungen. Zum Teil erniedrigend, zum Teil brutal, manchmal gleichgültig oder von oben herab. Ich war erschüttert und hoffe, dass sich hier in den letzten 20 Jahren etwas verbessert hat.
Die Autorin Juliette Groß schafft es in diesem Buch mit leisen Tönen die Freundschaft der Beiden und ihre jeweilige Entwicklung einzufangen. Ich gebe hier eine uneingeschränkte Leseempfehlung