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Veröffentlicht am 27.06.2024

Pageturner! Toller Start einer neuen Regio-Krimi-Reihe!

Tod im Chiemgau
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Durch „Tod im Chiemgau“ habe ich mit Mathias Lehmann einen neuen Autor für mich entdeckt, von dem ich gerne noch mehr Bücher lesen möchte! Der Auftaktroman einer neuen Regio-Krimi-Reihe, die rund um Reit ...

Durch „Tod im Chiemgau“ habe ich mit Mathias Lehmann einen neuen Autor für mich entdeckt, von dem ich gerne noch mehr Bücher lesen möchte! Der Auftaktroman einer neuen Regio-Krimi-Reihe, die rund um Reit im Winkl in den Chiemgauer Alpen spielt, hat mich sehr begeistert und macht Lust auf die nächste Folge. Kurze sich schnell abwechselnde Kapitel bringen eine spannende Dynamik in den Krimi und die sehr bildhaften Beschreibungen der Landschaften haben die unglaubliche Atmosphäre der Bergwelt vor meinen Augen entstehen lassen. Hier spürt man die Liebe des Autors für diese Region. Sein Schreibstil ist sehr fesselnd und leicht zu lesen und die Charaktere strahlten eine besondere Faszination aus, da sie originell, vielschichtig und zum Teil sehr polarisierend erschaffen wurden. Was für seelische Abgründe sich hier bei ihnen aufgetan haben hat mich sehr geschockt und für manche hatte ich Mitleid, für andere null Verständnis.

Der Prolog beschreibt ein tragisches Unglück oder war es vielleicht doch keins? Sofort wurde meine Wachsamkeit und mein Misstrauen erweckt. 10 Jahre sind seither vergangen und Bergführer Toni Hauser kehrt in seine alte Heimat zurück da sein Vater im Sterben liegt. Er hat damals Reit im Winkl den Rücken gekehrt als sein Freund Hans gestorben war und er sich Schuldvorwürfen entgegenstellen musste. Doch die Vergangenheit lässt ihn auch jetzt noch nicht in Ruhe und neue ungeheure Ereignisse mit Todesfällen stellen ihn erneut vor Herausforderungen. Gelingt es ihm diese zu bewältigen oder ergreift er wieder die Flucht?

Die Geschehnisse rund um Toni haben mich voll in ihren Bann gezogen, viele Fragen in meinem Kopf erzeugt und mich rätseln lassen. Mathias Lehmann hat mir dabei fortlaufend immer wieder neue Ansätze gegeben, um die Liste der Verdächtigen neu zu ordnen oder sie zu ergänzen. Meine Vermutung verfestigte sich zum Ende hin und es war ganz schön aufregend und dramatisch, wie sich der finale Showdown entwickelte. Toni war mir von Anfang an sympathisch durch seine zerrissene Art, seinen unsicheren Umgang mit zwei Frauen, für die er Interesse hegte und seine Zielstrebigkeit, als er die sehr interessant dargestellte Kommissarin Roxy Mayrhofer bei ihrer Ermittlungsarbeit half oder auch Alleingänge wagte. Sein Schutzengel hat auf jeden Fall viel zu tun während der ganzen Geschehnisse. Sehr polarisiert hat mich Tonis vermeintlicher Feind Bürgermeister Leopold Bräuniger. Sein Charakter wurde hervorragend erschaffen und er hat mich jedes Mal getriggert, wenn er auf der Bildfläche erschien. Was war er nur für ein durchtriebener, egoistischer, gehässiger, schadenfreudiger und manipulierender Mensch, dem es nur darum ging seine eigenen Interessen durchzusetzen und Rache auszuüben.

Mein Fazit:

„Tod im Chiemgau“ war für mich ein beeindruckender Krimi, der mir viele spannende Lesestunden geschenkt hat. Verdient vergebe ich 4,5 Sterne und eine Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 26.06.2024

Perfekte Urlaubslektüre! Humorige Liebesgeschichte zum Abschalten!

Blind Date mit Möwe
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Sommer, Sonne, Liegestuhl und eine humorige Liebesgeschichte, die in Lübeck spielt, sind der beste Begleiter für wunderschöne und entspannende Lesestunden! Die hat mir Yvonne Struck mit ihrem Roman „Blind ...

Sommer, Sonne, Liegestuhl und eine humorige Liebesgeschichte, die in Lübeck spielt, sind der beste Begleiter für wunderschöne und entspannende Lesestunden! Die hat mir Yvonne Struck mit ihrem Roman „Blind Date mit Möwe“ auf jeden Fall beschert. Ihr Schreibstil ist leicht und schnell zu lesen, steckt voller Humor und Wortwitz, brachte mich zum Schmunzeln und Nachdenken und erzeugte durch die bildhafte Erzählweise direkt Kinoflair vor meinen Augen. Ein paarmal habe ich mich sogar dabei erwischt, dass ich bei Slapstick-Szenen laut lachen musste, was einfach nur guttut.

Im Mittelpunkt der Geschehnisse stehen Lisa und Jonas, zwei Menschen, denen es nicht besser geht wie so vielen in der heutigen Zeit. Sie haben noch nicht den richtigen Partner in ihrem Leben gefunden, fühlen sich nicht ausgefüllt in ihrem Singledasein, sind beruflich engagiert und ausgelastet und auf der Suche nach ein bisschen mehr Glück. Was liegt da nahe, als auf Anraten ihrer Freunde eine neue Blind-Dating App auszuprobieren. „The Voice-Love – Stimme der Liebe“ setzt auf innere Werte und das Aussehen wird erst einmal außen vorgelassen. Abwechselnd lassen Lisa (alias Möwe 197) und Jonas (alias Brick 93) in ihren Erzählparts, die in der Ich-Form geschrieben worden sind, den Leser an ihrem mehr oder minder normalen Leben, ihren Gedanken und Träumen und ihrer Enttäuschung und Wut teilnehmen. Ein bisschen erinnerte mich das an den Film „em@il für Dich“, nur dass es hier nicht so herzergreifend und dramatisch zuging. Mit einem Lächeln im Gesicht habe ich mit Lisa und Jonas klischeehafte Szenen wie Flirtgespräche, Gefühlsausbrüche, Peinlichkeiten, Unstimmigkeiten, Unverständnis und Enttäuschung beim Lesen erlebt, die dafür sorgten, dass die Geschichte lebendig und emotionsvoll rüberkam.

Einen großen Anteil daran hatten natürlich die vielschichtig und feinfühlig dargestellten Charaktere, die alle sympathisch rüberkamen. Lisa ist Leiterin einer Naturstation, die ihre Arbeit mit Kindern liebt, etwas tollpatschig und manchmal zu gutmütig ist, ständig auf den letzten Drücker erscheint und die Nase kurzfristig in den Sand steckt, bevor sie nach Lösungen sucht. Architekt Jonas hingegen geht voll in seiner Arbeit auf, braucht ein bisschen länger bis man ihn aus der Reserve locken kann und hat eine Teenagertochter, der er es gerne recht machen möchte. Doch noch viele weitere interessante Protagonisten bereichern zur Abrundung die Geschichte.

Ob es für Lisa und Jonas ein Happy End gibt oder sie getrennte Wege gehen will ich hier aber nicht verraten.

Mein Fazit:

„Blind Date mit Möwe“ war für mich ein wunderbarer Wohlfühlroman, der mir eine kleine Auszeit beschert hat. Gerne spreche ich eine Leseempfehlung aus und vergebe 4 Sterne.

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Veröffentlicht am 25.06.2024

Eine melodramatische Familiengeschichte um die 5 Sonntag-Schwestern!

Hyazinthenschwestern
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Wer geheimnisvolle Familiengeschichten in einem historischen Setting liebt ist mit dem Roman „Hyazinthenschwestern“ von Rebekka Eder gut bedient. In ihrem Buch geht es um Liebe, Leidenschaft, Missverständnisse, ...

Wer geheimnisvolle Familiengeschichten in einem historischen Setting liebt ist mit dem Roman „Hyazinthenschwestern“ von Rebekka Eder gut bedient. In ihrem Buch geht es um Liebe, Leidenschaft, Missverständnisse, Vorwürfe, Schuldgefühle, Zerwürfnisse, Ungesagtes und die Märzrevolution im Jahr 1848, die die Schicksale der fünf Sonntag-Schwestern beeinflussen, die auf einem Vorwerk in Boxhagen vor den Toren Berlins leben. Der Tod ihres Bruders Heinrich und die Aufteilung des Gutes, auf dem die Familie schon seit Generationen eine Hyazinthenzucht betrieben hat, entzweit die Geschwister und tiefe Kluften haben sich zwischen ihnen aufgebaut. Erst das unvorhersehbare Erscheinen von Kasimir, einem rebellischen Aufrührer, der die Französische Bewegung in Berlin unterstützt und sich zu seiner eigenen Sicherheit in Boxhagen versteckt, bringt langsam eine Lawine ins Rollen, die Alba, Amalie, Ludmilla, Ottilie und Clara zwingt sich mit ihrer Vergangenheit und ihren Problemen auseinanderzusetzten.

Mich hat das wunderschöne Cover und der vielversprechende Klappentext sofort angesprochen und ich war neugierig darauf, was hinter dem Familienzerwürfnis steckt und welche Geheimnisse im Laufe der Zeit aufgedeckt werden. Rebekka Eders Schreibstil ist leicht zu lesen und die sehr detailreichen und bildhaften Beschreibungen haben sofort mein Kopfkino angeschmissen. Ungewöhnlich fand ich die Botschaften zwischen den Schwestern, die in der Sprache von Blumen erfolgten, hinter denen bestimmte Aussagen steckten. Ich fand die Idee originell, aber es war mir gerade am Anfang ein bisschen zu viel des Guten. Die Geschichte wird in der Ich-Form von Alba erzählt, die in der Gegenwart spielt und bei der immer wieder Rückblicke auf die Geschehnisse 13 Jahre zuvor erfolgten. Sie ist diejenige, die am meisten unter dem Schweigen und den Schuldvorwürfen ihrer Familie leidet, im Laufe der Zeit immer mehr an Selbstbewusstsein gewinnt, endlich weiß was sie will, dafür kämpft und keine Konfrontation scheut. Abwechslungsreich fand ich die immer mal wieder eingeschobenen Erzählparts von Kasimir, bei denen ich mich gerade zu Beginn gefragt habe, in welchem Zusammenhang diese Szenen mit der Geschichte der 5 Sonntag-Schwestern stehen. Der Start ins Buch war ruhig und ideal um die Charaktere und ihre Eigenschaften mit all ihren Ecken und Kanten kennenzulernen, die Rebekka Eder sehr gut zur Geltung gebracht hat. Ab dem zweiten Drittel kam langsam ein bisschen mehr Dynamik in die Geschichte, da Geschehnisse die Charaktere zum Handeln zwingen und die noch unüberbrückbaren Hürden durch Gefühlsausbrüche zu bröckeln beginnen. Im letzten Drittel des Buches wird es richtig melodramatisch und spannend, was die politische Entwicklung in Berlin und die Geschehnisse rund um die Schwestern betrifft. Ab diesem Zeitpunkt konnte ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen. Die Kampf- und Aufruhrszenen in Berlin hatten richtiges Kinoflair.

Richtig spannend fand ich es auch, wie zum Ende hin die Wahrheit durch einen Brief ans Licht kommt, der Kreis sich schließt, alle ungeklärten Fragen aufgelöst werden und ein wunderbarer und zufriedenstellender Abschluss für alle Charaktere gefunden wurde.

Mein Fazit:

„Hyazinthenschwestern“ war für mich ein unterhaltsamer und abwechslungsreicher Roman, für den ich gerne eine Leseempfehlung ausspreche und 4 Sterne vergebe.

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Veröffentlicht am 22.06.2024

Lesehighlight! Linus Geschke hat mich einfach wieder gecatcht!

Wenn sie lügt
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Das Linus Geschke mit zu einem meiner Lieblingsautoren zählt hat er mit seinem neuesten Meisterwerk „Wenn sie Lügt“ erneut untermauert! Wieder einmal hat er einen exzellenten und fesselnden Thriller geschrieben, ...

Das Linus Geschke mit zu einem meiner Lieblingsautoren zählt hat er mit seinem neuesten Meisterwerk „Wenn sie Lügt“ erneut untermauert! Wieder einmal hat er einen exzellenten und fesselnden Thriller geschrieben, bei dem die Spannung von der ersten bis zur letzten Seite stimmte und ich ihn gefühlt nur im Eiltempo eingeatmet habe. Die landschaftliche Kulisse kam sehr bildhaft und stimmungsvoll rüber und erinnerte mich ein bisschen an die in der Born-Trilogie.

Wenn das Wörtchen „wenn“ nicht wäre, wäre alles bestimmt anders verlaufen. Doch das Unheil begann für die Clique von Norah, Goran, Rolaf, Peggy, Daniel, Marcel und Lisa im Sommer 2004 im thüringischen Waldesroda und veränderte auf dramatische und tragische Weise ihr ganzes Leben. Ihr enger Zusammenhalt zerbröckelte damals, als die siebzehnjährige Norah den vier Jahre älteren David kennenlernte, der Keile zwischen sie trieb, einen Doppelmord beging und daraufhin spurlos verschwand. Warum bekommt Norah nach fast 20 Jahren auf einmal beklemmende Drohbriefe, die Ängste und Unbehagen auslösen? Könnte „Er“ zurückgekommen sein und Rache fordern? Was ist damals noch alles passiert? Norahs Mutter macht sich große Sorgen und bittet Goran, der mittlerweile im halbseidenen Milieu in Berlin lebt, um Hilfe. Wird er es schaffen denjenigen zu finden, der hinter den Briefen und vielleicht noch viel mehr steckt? Ist Norah wirklich ehrlich zu ihm?

Es hat mich begeistert, wie Linus Geschke es wieder geschafft hat von Anfang an eine bedrohliche und düstere Atmosphäre zu erschaffen, bei mir Misstrauen gegenüber allem und jedem zu erwecken und ständig neue Fragen in meinem Kopf entstehen zu lassen, die sich aus dem fortlaufenden Wechsel zwischen den Geschehnissen in der Gegenwart und durch die Rückblicke auf die Jungenzeit der Clique im Jahr 2004 ergeben haben. Gänsehaut erzeugt haben die kurzen Sequenzen zwischendurch bei mir, wenn „Er“ sich auslebt, seine krankhaften Gedanken mit einem teilt und vom Hass getrieben auf Verfolgungsjagd geht. Die sehr lebendigen und facettenreich dargestellten Charaktere haben mich mit ihren guten und ihren Schattenseiten voll in den Bann gezogen und es hat mich kirre gemacht, dass der Autor ihre vielen Geheimnisse nur häppchenweise und gekonnt inszeniert preisgegeben hat. Freundschaft, Achtung, für einander einstehen, selbstlose Hilfe, unterdrückte Gefühle, Hass, Wut und Kontrollverlust spielen während der überaus spannenden Geschehnisse eine wichtige Rolle, deren Eigenschaften von den Charakteren sehr gut zum Leser transportiert wurden und bei mir auch sofort Emotionen ausgelöst haben. Mit Norah, Rolaf und Goran habe ich am meisten mitgefiebert und mir Sorgen um sie gemacht, da sie mit ihren Schuldgefühlen, Ängsten und der Konfrontation mit dem Psycho zu kämpfen hatten.

Der Showdown zum Ende hin war krass und vom Feinsten. Linus Geschke ist es wieder einmal gelungen mich die ganze Zeit in die Irre zu führen und mir eine Auflösung bezüglich der Identität des Unbekannten zu präsentieren, mit der ich nun wirklich überhaupt nicht gerechnet habe.

Mein Fazit:

Kurz und knapp ausgedrückt kann ich nur sagen, dass war Thrillerkost deluxe! Von mir erhält der Roman eine unbedingte Leseempfehlung und hochverdiente 5 Sterne!

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Veröffentlicht am 10.06.2024

Lesehighlight! Ein sehr emotionales Meisterwerk!

Das Lied der Biene
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Wer einen Roman lesen möchte, der einem beim Lesen ein Lächeln aufs Gesicht zaubert, die Seele erfüllt, einem das Gefühl von Geborgenheit und Wärme gibt und in dem so viel Herzblut und Leidenschaft steckt, ...

Wer einen Roman lesen möchte, der einem beim Lesen ein Lächeln aufs Gesicht zaubert, die Seele erfüllt, einem das Gefühl von Geborgenheit und Wärme gibt und in dem so viel Herzblut und Leidenschaft steckt, der ist mit Gabriela Gross neuem Meisterwerk sehr gut bedient. Die Autorin hat die besondere Gabe, dass sie mit ihrer fesselnden Erzählweise eine unglaubliche Magie in ihren Büchern verströmt und bildhafte Szenen vor meinen Augen entstehen lässt, denen ich mich nicht entziehen kann und nur so durch die Seiten schwelge. Emotionen werden in dieser Geschichte großgeschrieben und davon gibt es viele, genauso wie Lebensweisheiten, Botschaften und Anregungen für das Glück und die Zufriedenheit im eigenen Leben.

Die Hauptrolle in ihrem Roman spielen Marga und Paul, zwei sehr liebenswerte und feingezeichnete Menschen, die durch ein Arbeitsverhältnis verbunden sind und sich wertschätzen. Wie das Leben manchmal so spielt, genügt ein Auslöser, in diesem Fall eine Biene, um alles Bisherige auf den Kopf zu stellen, aufeinanderfolgende Ereignisse auszulösen, nachzudenken und sich neu zu orientieren. Gabriela Gross schafft es mit einer gefühlten Leichtigkeit und Intensität dabei Themen wie den Umgang mit dem Tod, der Trauer, Liebe, Hoffnung, Freundschaft, Schuldgefühle, Dankbarkeit, Eltern-Kind-Beziehungen und dem Mut sich zu öffnen und neue Dinge anzugehen, anzusprechen. Marga, Pauls Haushälterin, fasst sich ein Herz und schreibt inkognito Mails an ihn, die mich unheimlich bewegt haben und für mich, mit seinen Antworten zusammen, ein Highlight im Buch waren. Für manche Menschen ist es einfacher Worte, die so viel ausdrücken können, schriftlich zu verfassen, weil ihnen der Mut für ein offenes Gespräch fehlt und dabei der Person in die Augen gucken zu müssen. Eigentlich wünscht Marga sich heimlich nur richtig „gesehen“ zu werden. Wie und ob dies schließlich noch passiert und welche Hindernisse, Missverständnisse, ungewollte Verletzungen und Einsichten überwunden werden müssen, hat die Autorin so wundervoll in die Geschichte verpackt. Mir hat Marga sehr imponiert, wie sie ihr Selbstbewusstsein im Laufe der Zeit steigerte und ihr Leben noch einmal neu anpackt. Als vielbeschäftigter Geschäftsmann und Hotelier verkörpert Paul hier die privilegierte Gesellschaft ohne abgehoben oder eingebildet zu sein. Er ist ein Mann mit dem Herzen auf dem richtigen Fleck, der nur ab und zu mal ein Schubs in die richtige Richtung benötigt. Durch seine berufliche Tätigkeit entführt die Autorin den Leser in die unglaublich bildhaft dargestellte Kulisse von Lissabon, wobei das Flair der Stadt, der Menschen und die kulinarischen Genüsse direkt ein tolles Urlaubsfeeling bei mir ausgelöst haben.

Doch neben den beiden Hauptcharakteren haben mir auch Margas Freundinnen Kirsten und Eva sehr gut gefallen. Sie sind ein tolles Gespann, bei dem jeder seine liebenswerten Eigenschaften hat und jeder für jeden da ist. Kirsten hat mich oft zum Schmunzeln gebracht, wenn sie sich mal wieder in Tagträumen verliert oder das Alltagsleben mit Szenen aus berühmten Filmen vergleicht. Sofort in mein Herz geschlossen habe ich auch Frau Hein, eine betagte, weltoffene und selbstbewusste Dame, die genau weiß was im Leben wichtig ist: jeden Tag zu genießen! Viele weitere tolle Charaktere haben die Geschichte ebenfalls noch bereichert und es lohnt sich diese, wie auch die Hauptfiguren lesend kennenzulernen.

Mein Fazit:

„Ein Lied der Biene“ war für mich Lesevergnügen pur und ich spreche für diesen Roman eine absolute Leseempfehlung aus und vergebe 5 hochverdiente Sterne! Für mich wäre dieses Buch die perfekte Vorlage für einen Herzkino Film!


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