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Gisel

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 13.08.2024

Ein Baumhaus und jede Menge düstere Geheimnisse

Das Baumhaus
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Henrik und Nora fahren mit ihrem fünfjährigen Sohn Fynn in ihr Ferienhaus im schwedischen Västernorrland. Als Kind war Henrik jedes Jahr dort, nun aber lange Jahre nicht mehr. Die Hütte ist in einem erbärmlichen ...

Henrik und Nora fahren mit ihrem fünfjährigen Sohn Fynn in ihr Ferienhaus im schwedischen Västernorrland. Als Kind war Henrik jedes Jahr dort, nun aber lange Jahre nicht mehr. Die Hütte ist in einem erbärmlichen Zustand, vor allem aber strahlt sie von Anfang an eine versteckte Bedrohung aus. Zur selben Zeit wird im angrenzenden Wald ein Kinderskelett gefunden. Als Fynn verschwindet, zieht die Polizei nicht nur die Hundestaffel, sondern auch die Forensikerin Rosa Lundqvist zu den Ermittlungen dazu. Zudem steht das alte Baumhaus im Wald, und Henrik wird von Erinnerungen befallen, die er längst verdrängt hatte. Doch was hat das Baumhaus mit Fynns Verschwinden zu tun?

Es ist eine Alptraumgeschichte für alle Eltern, die hier völlig zu entgleisen droht: Ein Urlaub, der die kleine Familie wieder mehr zusammenbringen soll, stürzt die Eltern in die schlimmsten Ängste überhaupt. Da ist es nicht hilfreich, dass hier so viele Geheimnisse hineinragen, denn jeder der Beteiligten hat hier was zu verbergen. Hier wird Bullerbü zum schlimmsten Erlebnis überhaupt… Man spürt die Gefahr von Anfang an zwischen den Zeilen, wobei die einzelnen Splitter der Erzählung noch nicht wirklich einen Sinn ergeben. Doch diesen Sinn herauszufinden, treibt den Leser von der ersten bis zur letzten Seite an. Die Auflösung ist völlig überraschend, und doch ist sie genau richtig für diesen Thriller. Die Charaktere sind passend zum Plot angelegt, man kann sich in jeden der Beteiligten hineindenken und seine Motivation nachvollziehen. Immer wieder ergeben sich neue Entwicklungen, ein neuer Twist in der Erzählung lässt neue Fragen aufkommen.

Mich hat dieser Thriller von der ersten Seite an fesseln können. Sehr gerne empfehle ich das Buch weiter und vergebe alle 5 möglichen Sterne.

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Veröffentlicht am 07.08.2024

Eine Vampirjägerin auf Mission

Moon & Midnight − Ein BISSchen Magie schadet nie
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Maggie Moon entstammt einer Familie von Vampirjägern. Doch sie sieht ihre Aufgabe nicht darin, die Vampire zu jagen, sondern sie vor den Menschen und die Menschen vor ihnen zu schützen. So kommt es, dass ...

Maggie Moon entstammt einer Familie von Vampirjägern. Doch sie sieht ihre Aufgabe nicht darin, die Vampire zu jagen, sondern sie vor den Menschen und die Menschen vor ihnen zu schützen. So kommt es, dass sie mit dem Vampirmädchen Theodora bestens befreundet ist. Der Wald, in dem Theodoras Zuhause steht, ist mit einem geheimen Schutzzauber belegt, so dass Skeleton Castle für normale Menschen unsichtbar ist. Doch nun scheint der Schutzzauber schwächer zu werden, Theodora und mit ihr alle anderen Vampire geraten in Gefahr. Sind es die anderen Monster, die plötzlich in Ghoston erscheinen, oder die Monsterjäger, die nun alle in die Stadt drängen und sowohl die Menschen wie auch die übernatürlichen Mitbewohner gefährden? Bald zeigt es sich, dass es an Maggie liegt, die Gefahr zu bannen…

Das Buch ist bereits der zweite Teil der Geschichte um die Vampirjägerin Maggie Moon. Bereits im ersten Band hat sie Freundschaft geschlossen mit Theodora und mit ihr zusammen ein übernatürliches Abenteuer bestanden. Ich empfehle unbedingt, die Bücher in der richtigen Reihenfolge zu lesen, um den Verlauf der Geschichte nachvollziehen zu können.

Schnell war ich wieder im Geschehen drin, denn die Geschehnisse des ersten Bandes werden zu Beginn des Buches gut aufgegriffen. Maggie ist eine gute Beschützerin der Vampire und der Menschen, ihr gelingt es, beide Seiten gleichberechtigt zu sehen. Als weitere Monster auftauchen, zeigt sie auch ihnen gegenüber Freundlichkeit und Verständnis, im Gegensatz zu den anderen Menschen, die sich vor diesen übernatürlichen Gestalten ängstigen. So ist auch bald klar, dass eine besonders heikle Aufgabe auf sie wartet, die sie nur in Zusammenarbeit mit ihren Freunden, den menschlichen wie auch den übernatürlichen, bewältigen kann. Dabei wird es auch mal gefährlich, doch gemeinsam finden sie die Lösung, die genau die richtige ist – selbst wenn zu Beginn der Mission noch gar nicht so richtig klar ist, wie diese richtige Lösung überhaupt aussehen kann. Diese Geschichte, so übernatürlich sie klingt, greift doch Themen auf, die Jugendliche beschäftigen, und mit Maggie als sympathischer Protagonistin ist dieses Buch genau auf seine Zielgruppe abgestimmt. Und nicht nur auf diese – auch ich habe mit Wonne über Maggies Aktivitäten und die ihrer Freunde gelesen, habe mich amüsiert über so manche lustige Situation, denn es ist nicht immer einfach, in eine unbekannte Welt einzutauchen und sich dort zurechtzufinden…

Mir hat dieser Fantasyroman einige spannende Lesestunden beschert, so dass ich das Buch sehr gerne weiter empfehle. Ich vergebe alle 5 möglichen Sterne.

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Veröffentlicht am 07.08.2024

Dubiose Geschehnisse am Gardasee

Was der See birgt
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Gianna Pitti ist Polizeireporterin der Lokalzeitung und deshalb sofort dabei, als im Jachthafen von Riva ein Toter aufgefunden wird. Umso größer ist ihr Entsetzen, als sie merkt, dass sie den Toten kennt. ...

Gianna Pitti ist Polizeireporterin der Lokalzeitung und deshalb sofort dabei, als im Jachthafen von Riva ein Toter aufgefunden wird. Umso größer ist ihr Entsetzen, als sie merkt, dass sie den Toten kennt. Wie selbstverständlich beginnt sie auf eigene Gefahr zu ermitteln. Dabei erhält sie unerwartet die Hilfe der Chefredakteurin Elvira wie auch ihres Onkels Francesco. Die Spuren führen zur ehemaligen Residenz des Schriftstellers Gabriele D‘Annunzio, dort scheint es nicht ganz mit rechten Dingen zuzugehen. Was Gianna bei ihren Recherchen ausgräbt, scheint zu immer mehr Rätseln zu führen. Sie muss sich bald fragen, was das alles mit ihrer eigenen Familie zu tun hat…

Das Buch ist der Auftakt einer Krimi-Reihe am Gardasee. Zunächst war es etwas weit hergeholt, dass nicht die Ermittlungen der Polizei im Mittelpunkt stehen, sondern die der Polizeireporterin. Doch genau das hat später den Blick geöffnet für all die Verwicklungen, die wohl auch Giannas Familie betreffen. Was anfangs ein bisschen dahin plätschert, nimmt aber bald Fahrt auf, der Spannungsbogen zieht an, so dass ich ab einem bestimmten Punkt das Buch nicht mehr aus der Hand legen wollte. Als weiterer Akteur erscheint die Gegend am Gardasee, hier kommen leichte Urlaubsgefühle auf.

Dieser Regionalkrimi erzählt einen Cosy Crime mit viel Gardasee-Atmosphäre und verwickelt einen Geheimbund in das Geschehen mit ein. Mit der Geschichte um das Verschwinden von Giannas Vater bleiben noch einige Fragen offen, die wohl in den weiteren Büchern der Reihe zum Tragen kommen. Sehr gerne empfehle ich das Buch weiter und vergebe 4 von 5 Sternen.

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Veröffentlicht am 04.08.2024

Roman nach wahren Begebenheiten

Zeit zu verzeihen
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Zu Kriegsende werden deutsche Frauen und Kinder angeblich aus Ostpreußen nach Deutschland gebracht. Doch die Züge gehen tatsächlich nach Russland. Die junge Mutter Rosa versucht mit letzter Kraft, mit ...

Zu Kriegsende werden deutsche Frauen und Kinder angeblich aus Ostpreußen nach Deutschland gebracht. Doch die Züge gehen tatsächlich nach Russland. Die junge Mutter Rosa versucht mit letzter Kraft, mit ihren drei Söhnen zu fliegeh, ahnt jedoch, dass der Zug nicht wirklich in den Westen geht. Auf der Toilette findet sie ein Baby, das von seiner Mutter getrennt wurde, als sie in den Zug einsteigt. Das Baby findet neue Eltern. Jahre später treffen sich die inzwischen erwachsenen Kinder Clara und Viktor und verlieben sich ineinander. Doch Clara lebt in der DDR, Viktor im Westen. Clara möchte mit Viktor flüchten, doch das misslingt und Clara landet im Gefängnis Hoheneck. Dort erlebt sie furchtbare Monate und bringt ihr Baby auf die Welt. Es scheint, als ob den beiden Liebenden und ihrem Kind kein gemeinsames Leben gegönnt werden soll.

Die Bestseller-Autorin Hera Lind erzählt eine Geschichte über zwei Liebende, die schon als Kleinkind Furchtbares erleben mussten und in den Zeiten der DDR eine Familie gründen wollen. Doch sie stoßen auf größten Widerstand. Die Geschichte wird spannend erzählt, man fragt sich immer wieder, wieviel Leid ein Mensch ertragen kann und wie es weitergehen wird. In einem Nachwort schreibt die Autorin, dass sie den Plot der Geschichte aus wahren Erlebnissen mehrerer Personen gewebt hat. Das habe ich während des Lesens gespürt, mir war es fast zu viel Leid, das die Charaktere dieser Geschichte zu ertragen hatten. Die Geschehnisse werden in einer einfachen Sprache erzählt, man meint die Protagonisten selbst reden zu hören. Obwohl die Geschichte aus mehreren Sichtweisen erzählt wird, ist mir der Roman doch ein bisschen zu pathetisch erzählt und drückt m.E. etwas zu sehr auf die Tränendrüse. Dabei gibt es allerdings auch einige Passagen, die schwer zu lesen sind, wie z.B. die Erlebnisse von Claras Mutter in ihrer Verschleppung nach Russland oder Claras Zeit im Gefängnis Hoheneck. Es sind genau die Passagen, die so sehr realistisch erscheinen, dass sie erdrückend wirken.

Auch wenn es für mich ein paar Kritikpunkte gibt, hat mir der Roman äußerst spannende Lesestunden beschert. Sehr gerne empfehle ich das Buch weiter und vergebe 4 von 5 Sternen.

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Veröffentlicht am 28.07.2024

Von diesem Buch restlos verzaubert

Die magische Bibliothek der Buks 1: Das Verrückte Orakel
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Die Zwillinge Finn und Nola sowie ihre Freunde Mira und Thommy leben in einer Welt ganz ohne Bücher, es gibt stattdessen Tablets, mit deren Hilfe alle Kinder die Regeln lernen und unbedingt befolgen sollen. ...

Die Zwillinge Finn und Nola sowie ihre Freunde Mira und Thommy leben in einer Welt ganz ohne Bücher, es gibt stattdessen Tablets, mit deren Hilfe alle Kinder die Regeln lernen und unbedingt befolgen sollen. Doch eines Tages schlittern die vier in ein Abenteuer: Sie finden eine versteckte Villa, in der es nur Bücher gibt – und die Buks, ihre Hüter, deren Aufgabe es ist, diese Bücher zu bewahren. Denn die Bücher sind von einer seltsamen Krankheit befallen. Das Verrückte Orakel prophezeit den Buks, dass fünf Menschenkinder die Rettung bringen werden. Und so entdecken Finn, Nola, Mira und Thommy die Welt der Buks und der Bücher – und die Buks erhalten die Hilfe, die sie so dringend brauchen.

Dieses Buch hat mich schon vom Cover her angesprochen, und die Geschichte hat mich entführt in eine fabelhafte Welt, in der ich mit Spannung und Freude den vier Kindern gefolgt bin auf ihrer Mission, die Bücher zu retten. Ach ja, und wer ist denn nur das fünfte Kind? Das Ende dieses Bandes verrät es... Das Buch ist der erste Teil einer Dilogie, und ich bin absolut gespannt auf die Fortsetzung.

Eine Welt völlig ohne Bücher – das allein könnte ich mir ja schon gar nicht vorstellen. Zum Glück gibt es ja die Buks als Hüter der Bücher, ein kleines Völkchen, das gelernt hat, die Menschen zu fürchten. Kein Wunder, dass ich mich in all die individuell geratenen Buks verliebt habe. Ihre Welt ist sehr bildhaft und detailreich beschrieben, man trifft natürlich einige der bekannten Bücher wieder, Geschichten, die zu Klassikern wurden und ihren Weg in die Herzen der Leser gefunden haben. So wird das Lesen zu einem üppigen Fest, natürlich für Kinder (ab 10 Jahren), die sich gerne in Geschichten verlieren, aber auch für Erwachsene, die doch vieles aus ihrer eigenen Fantasie wiedererkennen. Das Autorenduo Nina George und Jens. J. Kramer hat eine fabelhafte Geschichte geschrieben, das von Hauke Kock liebevoll illustriert wurde. Für mich eines der Top-Bücher des Jahres!

Mich hat dieses Buch von der ersten Seite an verzaubert, und ich würde am liebsten sofort weiterlesen. Ich habe mich so in die Geschichte verliebt, dass ich ein bisschen traurig bin, dass es hier nur zwei Bände geben soll. Deshalb ist es völlig klar, dass ich dieses Buch weiter empfehle und mit allen fünf möglichen Sternen beregne.

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