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Gisel

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 12.09.2022

Eine ergreifende Familiengeschichte

Was ich nie gesagt habe
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Tom Monderath erfährt, dass er einen Halbbruder hat. Henk war auf der Suche nach ihm und will nun alles über ihren gemeinsamen Vater wissen. Konrad starb vor einigen Jahren, Toms Verhältnis zu ihm war ...

Tom Monderath erfährt, dass er einen Halbbruder hat. Henk war auf der Suche nach ihm und will nun alles über ihren gemeinsamen Vater wissen. Konrad starb vor einigen Jahren, Toms Verhältnis zu ihm war nicht das Beste. Toms Mutter Greta ist dement, sie kann er nicht mehr zu Konrads Vergangenheit befragen. Tom, seine Freundin Jenny und sein Halbbruder Henk machen sich daran, Konrads Lebensgeschichte auszugraben. Während des Kriegs fast noch ein Kind, hat Konrad im Krieg gekämpft, gerät in amerikanische Gefangenschaft und lernt nach dem Krieg seine große Liebe Greta kennen. Ein großes Geheimnis wird seine spätere Familie prägen…

Bereits in „Stay away from Gretchen“ hat die Autorin Susanne Abel die Lebensgeschichte der Kriegsgeneration aufgearbeitet. Ging es dort um Tom Monderaths Mutter, steht in diesem Buch der Vater im Mittelpunkt. Es ist eine ergreifende Geschichte von vielen Verlusten, von gescheiterten Lebensträumen, von der Suche nach ein bisschen Glück für sich und seine Familie. Die Erzählung wechselt zwischen Toms heutigem Erleben und Konrads Geschichte während der Kriegszeit und danach. So erlebt der Leser hautnah die jeweilige Perspektive und erhält damit einen Einblick in die jeweiligen Gedanken und Gefühle der Personen. Die Geschichte wirkt deshalb äußerst authentisch und realitätsnah.

Mich hat die Geschichte dieser Familie sehr schnell in ihren Bann gezogen, ich habe mit Tom und mit Konrad von Anfang bis Ende mitgefiebert. Sehr gern empfehle ich das Buch weiter und vergebe alle 5 möglichen Sterne.

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Veröffentlicht am 11.09.2022

Ein Albtraum ohnegleichen

Die Filiale
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Laura Jacobs erhält die Kündigung ihres Mietvertrages, denn die Bank, bei der sie arbeitet und die ihren Mitarbeitern seinerzeit in einer eigenen Siedlung Wohnraum zur Verfügung stellte, will nun genau ...

Laura Jacobs erhält die Kündigung ihres Mietvertrages, denn die Bank, bei der sie arbeitet und die ihren Mitarbeitern seinerzeit in einer eigenen Siedlung Wohnraum zur Verfügung stellte, will nun genau diese Siedlung verkaufen. Als ihre Filiale von Bankräubern überfallen wird, ist es Laura, die mit kühlem Kopf und routiniert dafür sorgt, dass ein Blutbad verhindert werden und die Polizei die Räuber in Gewahrsam nehmen kann. Doch bald wird Laura feststellen, dass der Verkauf ihres Hauses ihre geringste Sorge ist, denn unerwartet tauchen schwerwiegende Vorwürfe gegen sie auf…

Als langjährige Mitarbeiterin der Bank landet Laura plötzlich in einem Albtraum, wie sie sich das nie hätte vorstellen können. Nach und nach baut sich die Bedrohung auf, die in ihr Leben tritt, dafür aber umso nachhaltiger. Wie soll man damit leben, wenn jedes Verhalten unversehens negativ ausgelegt werden kann? Laura erlebt einige bittere Momente, die scheinbar nur noch in ihrem Verderben münden können. Der Autor Veit Etzold schildert dies äußerst realistisch - es gab einen Punkt während der Lektüre des Buches, als ich mich fragte, ob ich jemals wieder völlig unbedarft eine Bankfiliale betreten kann. Der Spannungsbogen der Geschichte ist geschickt angelegt, so dass ich Lauras Entsetzen darüber, wie ihr die Situation zu entgleiten droht, sehr gut nachvollziehen konnte. Das ist in der Hörbuchversion sehr gut gelungen, man fiebert mit Laura mit, ob sich noch irgendein Ausweg ergeben könnte aus der gefährlichen Situation, in die sie so unerwartet hineingeraten ist. Und obwohl das Buch Begebenheiten aus der Welt der Finanzen schildert, habe ich mich auch ohne tiefere Vorkenntnisse in der Geschichte zurechtgefunden.

Mich hat dieser Thriller bestens unterhalten können, so dass ich das Buch sehr gerne weiter empfehle. Ich vergebe alle 5 möglichen Sterne.

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Veröffentlicht am 11.09.2022

Zauberhafter Comic

Witches of Brooklyn - Total verhexte Tanten
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Effie zieht nach dem Tod ihrer Mutter zu ihren Tanten Selimene und Carlotta nach Brooklyn. Eigentlich will sie überhaupt nicht bleiben, doch sie stellt fest, dass die beiden gar nicht so übel sind. Nur ...

Effie zieht nach dem Tod ihrer Mutter zu ihren Tanten Selimene und Carlotta nach Brooklyn. Eigentlich will sie überhaupt nicht bleiben, doch sie stellt fest, dass die beiden gar nicht so übel sind. Nur reichlich seltsam sind sie. Klar, sie sind ja auch beide Hexen, die ihre Talente in den Dienst ihrer Mitmenschen stellen. Und auch Effie stellt an sich magische Fähigkeiten fest. Da taucht ein Popstar mit einem ganz besonderen Problem auf, und die Hexen von Brooklyn müssen sich eine Lösung überlegen.

Effie scheint ein Mädchen zu sein wie alle anderen, nur mit viel Trauer, hat sie doch ihre Mutter und ihr bisheriges Umfeld verloren. Nach anfänglichen Schwierigkeiten findet sie bei ihren Tanten nicht nur ein neues Zuhause, sondern auch den Zugang zu ganz neuen, ungeahnten Fähigkeiten. Dies mit Effie zu entdecken, ist ganz spannend. Das Buch erzählt Effies Geschichte als Comic, ergänzt durch verschiedene weitere Informationen wie z.B. die Grundrisse des Hauses. Die Gestaltung ist angenehm und nicht mit zu vielen Sprechblasen überlastet, so dass das Buch gut zu lesen ist. Die Charaktere sind spannend angelegt, sowohl die Tanten wie auch die Freunde, die Effie an ihrer neuen Schule findet, sie alle haben ihre Ecken und Kanten und sind einzigartig. Auf eine Fortsetzung der Geschichte bin ich äußerst gespannt.

Mir hat Effies Geschichte, wie sie ihre Magie entdeckt und ihren ersten Fall angeht, sehr gut gefallen, so dass ich das Buch sehr gerne weiter empfehle. Ich vergebe alle 5 möglichen Sterne.

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Veröffentlicht am 11.09.2022

Blick in einen dunklen Abgrund

Das Letzte, was du hörst
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Sarah ist, wie so viele andere, süchtig nach dem Podcast „Hörgefühlt“. Die Stimme von Podcaster Marc ist für viele Fans Trost und Hilfe bei vielen Schwierigkeiten im Alltag. Als eine Frau ermordet aufgefunden ...

Sarah ist, wie so viele andere, süchtig nach dem Podcast „Hörgefühlt“. Die Stimme von Podcaster Marc ist für viele Fans Trost und Hilfe bei vielen Schwierigkeiten im Alltag. Als eine Frau ermordet aufgefunden wird, ihre Hände voller Blut, mit dem Kopfhörer und dem laufenden Podcast im Ohr, wird klar, dass hier etwas völlig schief läuft. Welcher Abgrund mag wohl hinter diesen Geschehnissen lauern?

Was ganz harmlos beginnt – Roya erhält den Anruf einer Bekannten, die seelisch labil ist -, wächst sich nach und nach aus zu einer Geschichte, die wahrlich in einen Abgrund blicken lässt. Das Misstrauen zu Marc, der mit seiner Stimme Tausenden Hörern und vor allem Hörerinnen zu helfen scheint, wächst bei der Lektüre dieser Geschichte immer mehr, sät Zweifel, was hinter seiner Gutmenschen-Attitüde tatsächlich steckt. Die Charaktere sind Figuren mit Ecken und Kanten, hier stechen vor allem die dienstmüde Kommissarin hervor wie auch die Journalistin, die von einer Idee getrieben wird. Die Geschichte ist äußerst spannend geschrieben und wartet mit einigen überraschenden Wendungen auf, so dass man gerne miträtselt. Und doch hat es eine Weile gedauert, bis ich auf der richtigen Fährte war.

Mir hat dieser Thriller neben guter Unterhaltung auch einige Schauer über den Rücken beschert, so dass ich das Buch sehr gerne weiter empfehle. Ich vergebe alle 5 möglichen Sterne.

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Veröffentlicht am 08.09.2022

Krimibegeisterte Lehrerin in Rente als gewiefte ERmittlerin

Tatort Karlsfelder See
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Am Karlsfelder See findet Annamirl Hofstetter eine Leiche. Es stellt sich die Frage, ob die alte Frau eines natürlichen Todes starb oder ob sie ermordet wurde. Hauptkommissar Auerbach möchte die krimibegeisterte ...

Am Karlsfelder See findet Annamirl Hofstetter eine Leiche. Es stellt sich die Frage, ob die alte Frau eines natürlichen Todes starb oder ob sie ermordet wurde. Hauptkommissar Auerbach möchte die krimibegeisterte Rentnerin unbedingt von weiteren Ermittlungen abhalten. Doch als es einen weiteren Mord gibt, weiß Annamirl genau, dass sie weiter ermitteln wird…

Dies ist bereits der zweite Fall, in dem Annamirl Hofstetter, die resolute Lehrerin in Rente, ermittelt. Ihre Spitzfindigkeiten sind klasse, man merkt ihr die gewiefte Lehrerin immer noch an. Der Erzählung gibt genau dies eine humorvolle, einzigartige Note. Die Geschichte lebt vor allem von Annamirls Ermittlungen, die nicht unbedingt den Vorgaben der Polizei entsprechen würden, und ihrem glasklaren Verstand, der einzelne Details gut aufnehmen und miteinander in Verbindung setzen kann. Natürlich ist es wieder einmal Annamirl, die den Fall letztendlich löst. Die Tagebucheinträge des Täters machen neugierig auf die Auflösung, die mich völlig überrascht hat, aber im Nachhinein gesehen gut eingefädelt wurde. Das Buch enthält einige Passagen im Dialekt, was die Geschichte authentischer macht. Der Lesbarkeit tut dies keinen Abbruch; wer sich damit etwas schwer tut, findet im Anhang eine kleine „Übersetzung“ des bayrischen Dialekts.

Mich hat die Geschichte bestens unterhalten können, so dass ich sehr gerne alle 5 möglichen Sterne vergebe. Auf weitere Fälle mit Annamirl bin ich schon sehr gespannt.

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