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Veröffentlicht am 11.03.2023

Was geschah am 29.05.2003?

Wisting und der fensterlose Raum
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"Geld war meistens die Ursache von allem, was nach Korruption, Habgier und Machtmissbrauch roch."

Das Buch scheint das bisher Politischste des Autors zu sein...oder trügt hier der Schein? Vorkenntnisse ...

"Geld war meistens die Ursache von allem, was nach Korruption, Habgier und Machtmissbrauch roch."

Das Buch scheint das bisher Politischste des Autors zu sein...oder trügt hier der Schein? Vorkenntnisse zum Norwegischen Regierungssystem sind auf jeden Fall nicht notwendig.

Der Klappentext gibt einen guten Überblick, was den Leser auf den folgenden 432 Seiten erwartet.
Auch im zweiten Teil der Cold-Cases-Reihe ist man sofort mitten im Geschehen. Die Fälle der einzelnen Teile sind jeweils in sich abgeschlossen. Ich habe zufällig das letzte Buch der Reihe zuerst gelesen und arbeite mich nun chronologisch vor. Wissenswertes bezüglich der Rahmenhandlumg findet Erwähnung, sodass die Bücher auch einzeln gelesen werden könnten.

William Wistings kleines Sonderteam besteht diesmal aus vier Leuten. Die Anzahl der Protagonisten ist deutlich höher und nahezu jede Figur ist in irgendeiner Form an der Auflösung der Ereignisse beteiligt. Das finde ich genauso unkonventionell wie die Tatsache, dass alle Geschehnisse linear zur Aufklärung beitragen. Hier hätte ich mir die ein oder andere falsche Fährte vorstellen können. Aufgrund der spannenden Erzählweise und des flüssigen Schreibstils, kommt keine Langweile auf. Da Wistings Tochter Line in allen Teilen der Reihe in ihrer Funktion als Journalistin in die Ermittlungen involviert ist, bietet sie wiederholt Angriffsfläche - in diesem Punkt würde ich für den fehlenden Band eine Alternative begrüßen.

Mit Blick auf die Reihe lassen sich Muster erkennen. Für sich allein betrachtet, liefert J. Lier Horst einen kurzweiligen Kriminalroman. Zu meiner Freude werden die vollständigen Zusammenhänge erst ganz am Ende der Geschichte ans Licht gebracht. Als Leser*in kann man während des ganzen Buches eigene Überlegungen anstellen.

Fazit: »Ich habe keine Ahnung von Politik«, sagte er. »Und von Geld auch nicht.« »Ich bin mir auch gar nicht sicher, dass die Antwort in der Politik zu finden ist«

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Veröffentlicht am 21.02.2023

Mut: das man sich traut und fähig ist, etwas zu wagen

The Travel Episodes
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Dieses Buch habe ich zusammen mit einem weiteren Band aus der Reihe zum Geburtstag bekommen. Als langjährige Individualtouristin war mein Interesse natürlich sofort geweckt. Mir waren weder der Verlag ...

Dieses Buch habe ich zusammen mit einem weiteren Band aus der Reihe zum Geburtstag bekommen. Als langjährige Individualtouristin war mein Interesse natürlich sofort geweckt. Mir waren weder der Verlag noch die beteiligten Autor:innen bekannt, da mich Kurzgeschichten weniger ansprechen.

Da ich unmittelbar danach die etwas umfangreicheren und thematisch anderweitig fokussierten "The Travel Episodes - neue Reisegeschichten von allen Enden der Welt" gelesen habe, ist im direkten Vergleich der Funke nicht übergesprungen. Dies ist nicht der Auswahl der Ziele oder dem Schreibstil der Autor:innen geschuldet, sondern einzelnen Erlebnissen. Da ich selbst im den letzten 15 Jahren häufig allein gereist bin, sind für mich einige der geschilderten Verhaltensweisen nur schwer nachvollziehbar.

Wie bei allen Bänden der Reihe handelt es sich bei einzelnen Geschichten um Auszüge erweiterter Reiseliteratur, welche im gleichen Verlag angeboten wird. Die vielfältigen Anekdoten bieten dabei einen guten Einstieg um die jeweiligen Autor:innen kennenzulernen. (Ich habe mir daraufhin ein weiteres Buch zugelegt.) Die Ziele werden eingangs zur besseren Übersicht und Orientierung auf Landkarten dargestellt. Als Inspirationsquelle hat mir das Buch nicht gedient, aber mein (Reise-)Horizont hat sich definitiv erweitert

Um auf meine Überschrift zurückzukommen: müssen Alleinreisende mutig sein ohne Begleitung Urlaub zu machen? Nein, aber ein wenig Abenteuerlust kann nicht schaden. Für mich persönlich steht der Sicherheitsaspekt an erster Stelle. Darüber hinaus empfehle ich, die unterschiedlichen Reisearten gründlich abzuwägen. (Ein Roadtrip stellt andere Anforderungen als ein All-inclusive-Urlaub und bietet andere Möglichkeiten Anschluss zu finden - sofern man diesen sucht... Auch die eigenen Sprachkenntnisse können dabei eine Rolle spielen) Das Buch greift sowohl Vor- als auch Nachteile auf.

Fazit: Vielleicht kann dieses Buch dazu beitragen das Wagnis einzugehen und der Reiselust zu folgen Die bunte Mischung regionaler Einblicke sorgt auf jeden Fall für Abwechslung und kurzweilige Unterhaltung

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Veröffentlicht am 21.02.2023

"Nicht alle, die wandern, sind verloren" JRR Tolkien

The Travel Episodes
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Dieses Buch war ein verspätetes Geburtstagsgeschenk einer Freundin. Sie war überrascht, dass ich als langjährige Weltenbummlerin, diese Reihe noch nicht entdeckt hatte... Mir waren weder der Verlag noch ...

Dieses Buch war ein verspätetes Geburtstagsgeschenk einer Freundin. Sie war überrascht, dass ich als langjährige Weltenbummlerin, diese Reihe noch nicht entdeckt hatte... Mir waren weder der Verlag noch die beteiligten Autor:innen bekannt, da ich Kurzgeschichten nicht sonderlich mag. Was allerdings nicht für Reiseberichte zuzutreffen scheint

Da die Weihnachtszeit bevorstand, habe ich das Buch spontan zu einem Adventskalender umfunktioniert und mich jeden Tag auf ein anderes gedankliches Reiseziel gefreut. Definitiv auch für Gelegenheitsleser oder Wiedereinsteiger zu empfehlen. Kürzlich wurden in einem anderen Forum Ideen erörtert, wie der Social-Media-Konsum im Gegenzug für mehr Lesezeit reguliert werden kann - auch dafür die (täglichen) Kurzgeschichten sicher gut geeignet.

Bei einigen Geschichten handelt es sich um Auszüge erweiterter Reiseliteratur, welche im gleichen Verlag erschienen sind. Die verschiedenen Anekdoten bieten dabei einen guten Einstieg um Schreib- und Erzählstil der jeweiligen Autor:innen kennenzulernen. Die unterschiedlichen Ziele werden zur besseren Übersicht und Orientierung auf Landkarten dargestellt. Angemerkt sei, dass im Buch keine Pauschalreisen thematisiert werden, da der Fokus klar auf Reportagen Individualreisender liegt. Die Bandbreite von über 20 Regionen sorgt für abwechslungsreiche und kurzweilige Unterhaltung, wobei der Umfang der jeweiligen Anekdoten mit 5 - 25 Seiten angenehm bemessen ist. Meine eigenen Erfahrungen und Begegnungen wurden definitiv um neue Perspektiven ergänzt. Mir persönlich riefen die vielfältigen Inhalte vorrangig schöne Erinnerungen ins Gedächtnis als das sie Inspiration für zukünftige Reisen boten, aber das dürfte jeder anders empfinden.

Fazit: Ich werde gern bei den weiteren Titel der Reihe zugreifen - bevorzugt in der Vorweihnachtszeit

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Veröffentlicht am 21.02.2023

Der Puppenspieler von Warschau

Jakobs Mantel
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Ich bin zwar noch nicht lange dabei, habe auch nach vielen Jahren noch dieses ungewöhnliche Buch in Erinnerung: Jakobs Mantel. Durch eine Werbeaktion gelockt, habe ich das Buch während der Weihnachtstage ...

Ich bin zwar noch nicht lange dabei, habe auch nach vielen Jahren noch dieses ungewöhnliche Buch in Erinnerung: Jakobs Mantel. Durch eine Werbeaktion gelockt, habe ich das Buch während der Weihnachtstage verschlungen... Der Roman spielt größtenteils in der Vergangenheit - im Warschauer Ghetto während des 2. Weltkrieges - hat aber durch die Erzählweise (Großvater Mika berichtet seinem Enkel von seiner Jugend) auch Bezug zur Neuzeit. In 2 Teilen bekommt man einen anschaulichen und traurigen Einblick in die Zeit des Holocaust - zuerst aus Sicht des jungen Mika und seinen Jahren als Puppenspieler, später durch das weitere Leben des Wehrmachtssoldaten Max. Beide sind durch die Puppen verbunden... Sicher keine leichte Kost, aber durch den flüssigen Schreibstil, absolut fesselnd. Im Gedächtnis bleibt mir das tolle Buch jedoch aus einem anderen Grund: der unerschütterlichen Hoffnung!

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Veröffentlicht am 14.02.2023

"Ein und dieselbe Geschichte wird von jedem anders empfunden. Man muss versuchen, die zu leben, die zu einem passt."

Lieber mit dem Kopf durch die Wand als gar kein Durchblick
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Was haben ein Autoverkäufer, ein Rentner und ein ausgesetzter Hund gemeinsam? Sie sind Bestandteil der Geschichte und sorgen für eine abwechslungsreiche Handlung. Alle Protagonisten sind realistisch und ...

Was haben ein Autoverkäufer, ein Rentner und ein ausgesetzter Hund gemeinsam? Sie sind Bestandteil der Geschichte und sorgen für eine abwechslungsreiche Handlung. Alle Protagonisten sind realistisch und liebevoll gezeichnet. Kurze Kapitel und ein angenehm flüssiger Schreibstil sorgen für kurzweilige Unterhaltung.

Vor ca. 10 Jahren habe ich einige Bücher von Alexandra Potter gelesen und als klassische RomComs in Erinnerung behalten. Dieses Buch ist anders. Es bewahrt seine Leichtigkeit und auch die Liebe kommt nicht zu kurz - auf mich wirkt es jedoch deutlich erwachsener.

Der Klappentext vermittelt eine lineare Erzählstruktur um Liv und ihren Neuanfang in den Yorkshire Dales. Sie ist der Mittelpunkt verschiedener Episoden und unterschiedlichster Charaktere ihres neuen Umfelds. Wer Filme wie "Tatsächlich Liebe" oder „Valentinstag“ mag, wird auch an diesem Buch Freude haben.

Ohne zu Spoilern beschreibt das folgende Zitat Liv's Entwicklung: "Frauen sind wie Teebeutel, erst wenn es darauf ankommt, zeigt sich, wie stark sie sind."

Auch Themen wie Trauer, Verlust, Schmerz und Veränderung kommen nicht zu kurz und schaffen ein glaubwürdiges, aber trotz allem optimistisches Buch für Leserinnen und Leser jeden Alters. Empfehlenswert...und weckt die Reiselust

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