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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 04.02.2017

Vielversprechender Start einer Serie

Die Chroniken der Seelenwächter - Verborgene Mächte 1 - Die Suche (Bände 1 - 3)
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Ich bin total angefixt und würde am liebsten sofort weiterlesen, aber ich kann kein einziges Wort heute mehr lesen, und das macht mich echt traurig. Dieses Buch ist ein fantastischer Start einer vielversprechenden ...

Ich bin total angefixt und würde am liebsten sofort weiterlesen, aber ich kann kein einziges Wort heute mehr lesen, und das macht mich echt traurig. Dieses Buch ist ein fantastischer Start einer vielversprechenden Reihe. Es gibt genau zwei Dinge, die ich an Büchern besonders liebe: Wenn aus wechselnden Perspektiven erzählt wird, und wenn es keinen ewigen Vorlauf gibt. Nicole Böhm hat also das perfekte Buch geschrieben. Erzählt wird aus Jessamines Sicht, und aus der Sicht von Jaydee. Allein die Namen sind schon klasse. Jess ist ein interessanter Charakter, aber Jaydee noch viel mehr. Ich bin schon sehr gespannt, wie es mit den beiden weitergeht. Vor allem Jaydee hat mich neugierig gemacht, und über die Seelenwächter möchte ich sowieso noch mehr erfahren. Die Informationen in diesem Buch sind gerade so viel, dass sie neugierig machen, aber nicht genug um diese Neugierde zu befriedigen. Ich sag doch, perfekt!

Veröffentlicht am 03.02.2017

Ein Lesemuss Gegen das Vergessen

Elsas Stern. Ein Holocaust-Drama
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„Es gibt nicht den ewig bösen Deutschen. Es gibt den ewig bösen Nazianhänger, und da er auf der ganzen Welt vertreten ist, müssen wir dafür sorgen, dass die „Sache“ nicht vergessen wird.“ (S.272, Nachwort ...

„Es gibt nicht den ewig bösen Deutschen. Es gibt den ewig bösen Nazianhänger, und da er auf der ganzen Welt vertreten ist, müssen wir dafür sorgen, dass die „Sache“ nicht vergessen wird.“ (S.272, Nachwort der Autorin)

Bei der Flucht aus Deutschland werden Elsa und ihre Familie geschnappt und nach Auschwitz deportiert. Durch eine glückliche Fügung bleiben Elsa und ihre jüngere Schwester Hanna zusammen, doch schnell müssen sie die Wahrheit akzeptieren: Auschwitz ist kein Arbeitslager, sondern eine Todesfabrik. Und ihre Mutter ist nicht in einem Erholungslager, sondern sehr vermutlich bereits tot.
Jahrzehnte später in einem Restaurant sitzt Elsa mit ihrer Tochter, als ihr Blick auf einen Mann fällt. Als ihr klar wird, wer dieser Mann ist, erleidet sie einen Nervenzusammenbruch. Ihre Tochter Leni erfährt durch das Tagebuch ihrer Mutter, warum sie so ein Geheimnis um ihre Vergangenheit gemacht hat, und beschließt etwas zu unternehmen.

Dieses Buch ist hart. Aber das sind Bücher über Konzentrationslager immer. Es sind zwar fiktive Personen, aber reale Erlebnisse. So sind die Grausamkeiten der Nazis und in Auschwitz furchtbar real beschrieben, und Elsa wirkt durch ihre Unwissenheit anfangs naiv, doch entpuppt sie sich als sehr willensstark. Was mir sehr gefallen hat ist diese Unwissenheit bei Elsa. Sie ist sehr behütet aufgewachsen, und vor ihrer geplanten Flucht wurde sie mit ihrer Familie bei einem Freund ihres Vaters versteckt, d.h. Elsa hat nicht viel vom Krieg mitbekommen. Und als sie dann nach Auschwitz kam, konnte sie nicht so ganz glauben, dass es so gut wie nichts zu Essen und zu Trinken gibt, dass sie zu 6 auf einem Bett schlafen müssen, dass sie keine Unterwäsche und warme Kleidung kriegen, und so weiter. Erst langsam wird ihr klar, wie grausam die Realität wirklich ist. Das macht das Buch nur umso realistischer, und umso grausamer.

Der Schreibstil ist sehr flüssig, es wird abwechselnd aus Lenis Sicht und aus dem Tagebuch der Mutter erzählt. Bei aller Grausamkeit in diesem Buch, gibt es doch ein Happy End. Nicht nur Familienzusammenführungen und das Treffen alter Freunde, sondern auch etwas Gerechtigkeit, indem ein Schuldiger vor Gericht gebracht wurde. Unheimlich befriedigend, auch wenn das das Leid nicht auslöscht, geschweige denn wieder gut macht. #GegendasVergessen

Veröffentlicht am 24.01.2017

Furchtbar angsteinflößend

Flucht über den Tumen
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„Yeong-dae, wir sind doch so schwach. Was könnten wir denn nur tun? Wir haben keine andere Wahl. Es ist wirklich ein Hundeleben, weißt du?“ (S.162)

Yeong-dae hat alles verloren. Seine Schwester wurde ...

„Yeong-dae, wir sind doch so schwach. Was könnten wir denn nur tun? Wir haben keine andere Wahl. Es ist wirklich ein Hundeleben, weißt du?“ (S.162)

Yeong-dae hat alles verloren. Seine Schwester wurde von Nordkorea nach China verkauft, sein Vater ist nach einem Unfall gestorben, seine Mutter wurde als Kapitalistin verhaftet und seine kleine Schwester ist verhungert. Yeong-dae ist also ganz allein, und beschließt über den Tumen nach China zu fliehen und dort seine große Schwester zu suchen.

Dieses Buch ist furchtbar. Es ist wie ein Zeitzeugenbericht aus dem zweiten Weltkrieg zu lesen, nur viel schlimmer, weil es nicht so lange her ist, sonder geschieht. Yeong-dae wächst in Nordkorea auf, Hunger und Not sind seine ständigen Begleiter. Durch ein Kinderarbeitsprogramm müssen sich die Kinder ihr Recht auf Bildung erkaufen, indem sie Schrott sammeln und den in der Schule abgeben. Wenn sie keinen Schrott mitbringen, bauen sie Schulden ab. Und die Aussicht auf bergeweise Schulden bringen die Kinder dazu die Schule abzubrechen.
Die Eltern sind nicht besser dran. Sie tun alles, um an Essen für ihre Kinder zu bekommen. Die Fabriken stehen still und die Rationen wurden eingestellt. Selbst Möbel gibt es nicht mehr zu verkaufen. An der Grenze zur Armut, greifen alle Menschen zu Verzweiflungstaten. Deswegen flieht Yeong-daes große Schwester nach China, nichts ahnend was sie da erwartet, deswegen bricht der Vater in die Berge auf um Pilze zu sammeln, und deswegen stiehlt die Mutter Maismehl aus den Lagern. Und so kommt eines zum anderen.

Ich finde dieses Buch total bewundernswert, denn es wurde von Schülern eines Gymnasiums übersetzt, vom Koreanischen ins Deutsche. Und auch wenn ich finde, dass man das an der leichten Sprache merkt, dass es von Schülern übersetzt wurde, finde ich es total bemerkenswert, wie gut es geworden ist. Die Geschichte ist sehr spannend, sehr realistisch, und richtig furchtbar, auf menschlicher Ebene. Die Übersetzung ist fantastisch. Klar, hier und da gibt es ein paar Fehler, aber darüber kann man hinweg schauen. Denn man sollte das große Ganze nicht aus den Augen verlieren. Schüler haben sich zusammengesetzt um dieses Buch zu übersetzen, um auf das Schicksal nordkoreanischer Kinder aufmerksam zu machen, und das ist ihnen gelungen. Ich habe geweint bei den vielen schlimmen Dingen, die Yeong-dae zugestoßen sind, aber auch bei den Dingen, die Menschen sich untereinander antun. Sei es der Soldat, der einem Befehl folgt, oder den Dorfbewohnern, die aus Angst handeln. Ein Buch, was wachrüttelt, und Angst macht, und zum Nachdenken anregt, und Aufmerksam macht. Ein Buch #GegendasVergessen.

Veröffentlicht am 23.01.2017

Schönes Buch, nicht so traurig wie man annimmt

Für immer ein Teil von mir
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„Ich lasse zu, dass es beschissen ist.“ (S.328)

Cloudy hat ihre beste Freundin in einem Unfall verloren. Und auch wenn sie trauert, kommt sie schon irgendwie zurecht. Ganz anders Kyle. Ashlyn war seine ...

„Ich lasse zu, dass es beschissen ist.“ (S.328)

Cloudy hat ihre beste Freundin in einem Unfall verloren. Und auch wenn sie trauert, kommt sie schon irgendwie zurecht. Ganz anders Kyle. Ashlyn war seine Freundin, und er kommt so gar nicht mit ihrem Tod zurecht. Und dass Cloudy ihn hasst, macht ihn nur umso einsamer. Doch dann beschließt sie ihn auf einen Roadtrip der besonderen Art zu entführen. Denn Ashlyn war Organspenderin, und hat viele Leben gerettet. Und Cloudy will diese Leute besuchen, wenn auch nur aus der Ferne. Sie hofft, wenn Kyle sieht, wie gut es den Menschen mit Ashlyns Organen geht, und dass ein Teil von ihr immer noch auf der Erde weilt, geht es ihm besser. Sie ahnt nicht, dass sie sich auch selbst ihrer Trauer stellen muss.

Dieses Buch ist sehr schön. Es ist ein Buch über die Trauer die beste Freundin und die feste Freundin verloren zu haben, es ist ein Buch über Einsamkeit, verlassen worden zu sein, über Familie und Freunde, über Wiedergeburt und das ganze große Glück. Und natürlich über Freundschaft, die wiedergefunden wird.
Cloudy und Kyle erzählen beide aus ihrer Sicht von ihren Erlebnissen, Gedanken und Gefühlen, und wie schwer es ihnen fällt, dass Ashlyn nicht mehr da ist. Das machen sie auf eine sehr berührende, aber auch witzige Art und Weise. Es ist kein trauriges Buch, denn am Ende wird alles gut. Irgendwie.

Veröffentlicht am 21.01.2017

Was fürs Herz

Für Happy Ends gibt`s kein Rezept
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Addison, Addie genannt, ist eine starke, selbstbewusste, intelligente Frau mit miesem Männergeschmack. Allein der Auftritt von Jeremy beweist es. Doch Addie ist klug genug das selbst einzusehen, und möchte ...

Addison, Addie genannt, ist eine starke, selbstbewusste, intelligente Frau mit miesem Männergeschmack. Allein der Auftritt von Jeremy beweist es. Doch Addie ist klug genug das selbst einzusehen, und möchte von ihrem Standard Bad-Boy und Musiker wegkommen. Deswegen gibt sie sich auch sehr viel Mühe dem sexy Sänger Jake Keller zu widerstehen. Doch Jake zeigt ihr, dass er nicht wie alle anderen ist, ein Retter in sexy Rüstung.
Jake trägt ein dickes Päckchen Schuld mit sich rum und möchte eigentlich sein Einsiedlerleben weiterführen. Doch die Musik in ihm kann er nicht ignorieren, und die Auftritte fehlen ihm ganz klar. Und als er Addison kennen lernt, hat er ein neues Ziel, denn diese Frau ist ganz klar der hammer, seine absolute Traumfrau.
Doch beide werden irgendwann von der Vergangenheit eingeholt, mit unterschiedlichen Ergebnissen. Dieses Buch ist sehr romantisch, sehr witzig, mega sexy, und wirklich was für‘s Herz. Jake und Addison sind ein ganz besonderes Paar, sehr witzig, und es bricht einem das Herz, sie nicht zusammen zu sehen.