Profilbild von GrueneRonja

GrueneRonja

Lesejury Star
offline

GrueneRonja ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit GrueneRonja über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 18.05.2022

Nach 67 Seiten abgebrochen

Litiotopia
0

67 Seiten habe ich geschafft, etwas mehr als zwei Kapitel. Es war nicht leicht, denn mein Gehirn ist immer eingeschlafen, weil ich der Handlung überhaupt nicht folgen konnte. Das erste Kapitel endet auf ...

67 Seiten habe ich geschafft, etwas mehr als zwei Kapitel. Es war nicht leicht, denn mein Gehirn ist immer eingeschlafen, weil ich der Handlung überhaupt nicht folgen konnte. Das erste Kapitel endet auf Seite 34 und ist eine Beschreibung eines sieben Tage andauernden Traums. Es war unmöglich, zwischen Traum und Wirklichkeit zu unterscheiden.
Anschließend kam ein ganzes Kapitel mit einem Monolog der anderen Person in diesem Buch. Der Leser lernt so einige Hintergründe der beiden Protagonisten.
Im dritten Kapitel bin ich wieder komplett verloren gegangen. Die Person aus dem ersten Kapitel ist in La Paz angekommen und macht irgendwas. Vielleicht im Rausch. Ich kann es nicht genau sagen.

Es werden hauptsächlich kurze Hauptsätze benutzt, was eher wie eine Aufzählung als eine Geschichte anmutet. Mich hat das erste Kapitel so sehr abgeschreckt, daß ich überhaupt nicht in das Buch hineingefunden habe. Da hilft die hübsche Aufmachung auch kein Stück.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
Veröffentlicht am 22.04.2022

Ungünstiges Format...

Starry Night, Blurry Dreams - Sternenklare Nacht, wundersame Träume
0

Wer kommt auf die Idee, ein grellpinkes Vorsatzpapier in einem Buch zu verwenden, was aus Schwarz, Weiß und einigen Grautönen besteht? Ich habe einen richtigen Schreck beim Öffnen bekommen. Fast wie bei ...

Wer kommt auf die Idee, ein grellpinkes Vorsatzpapier in einem Buch zu verwenden, was aus Schwarz, Weiß und einigen Grautönen besteht? Ich habe einen richtigen Schreck beim Öffnen bekommen. Fast wie bei dem grellpinken Aufkleber auf dem Cover, welcher zum Glück leicht zu entfernen war.

Das Buch ist gebunden und hat mit 18cm x 19cm ein ungewöhnliches Format. Nachdem man den pinken Vorsatz überwunden hat, erwarten den Betrachter schwarz/weiß-Zeichnungen auf der einen Seite und gegenüber ein Wort, ein Satz oder eine Redewendung. Es ist zweisprachig, Deutsch in schwarz gedruckt und Englisch schräg darunter in grau, alles klein geschrieben.
Bereits auf der vierten Doppelseite nach dem Titel findet sich eine Zeichnung mit einer Frau in einem Teeglas, an deren Haaren sich ein Teebeutel-Zettel befindet. Der Titel lautet „tea time“, keine deutsche Übersetzung. Da kommt die Frage auf, warum es denn überhaupt in schwarz und grau da steht, anstatt auf eines von beidem zu verzichten. Es gibt weitere Beispiele, die Anspielungen auf Lieder (girls just wanna have fun), Bands (radiohead) oder Redewendungen sind und nicht übersetzt wurden. Wer mit den englischen Redewendungen nicht vertraut ist, versteht „sunny side up“ und ein dazugehöriger Spiegelei-förmiger Sonnenhut nicht. Für „knives to meet you“ fällt mir auch kein deutsches Äquivalent ein, daß einen ähnlichen Sinn zu dem Bild ergibt.

Kunst ist immer eine Geschmackssache. Mir sind die Bilder zu sauber, Bleistiftzeichnungen finde ich ansprechender. Außerdem frage ich mich, warum die Frauen meistens nur Unterwäsche tragen und die Männer voll bekleidet sind.
An diesem Buch stört aber vor allem das Format. Ein Wochenkalender zum Abreißen und auf der Rückseite die Sprüche dazu wäre wesentlich ansprechender als ein Buch.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
Veröffentlicht am 14.02.2022

Langweilige Handlung und blutrünstige Protagonistin

Cursed - Die Auserwählte
0

Ronja von Oceanlovers Rezension dieses Buches hat mich so mitgerissen, daß ich neugierig darauf wurde und es auf meine Wunschliste setzte. Die Serie kenne ich nicht und habe auch nicht vor, sie mir anzuschauen, ...

Ronja von Oceanlovers Rezension dieses Buches hat mich so mitgerissen, daß ich neugierig darauf wurde und es auf meine Wunschliste setzte. Die Serie kenne ich nicht und habe auch nicht vor, sie mir anzuschauen, denn ich habe mich von Anfang an durch Cursed gequält.
Zu Beginn war ich von der zeitlichen Abfolge der Geschehnisse und anschließend von der Protagonistin Nimue verwirrt. Nimue gehört zum Volk der Himmelsmenschen, eine Unterart der Fey. Zu den Fey gehören unterschiedliche Völker mit auffälligen oder unauffälligen Eigenschaften, wie zum Beispiel Geweihen, doch sie alle beten in irgendeiner Weise die Alten Götter an. Bei den Himmelsmenschen heißen diese Götter die Verborgenen und Nimue ist von ihnen in Form von Visionen gezeichnet. In ihrem eigenen Dorf ist sie eine Außenseiterin und Hexe, obwohl ihre Mutter die Erzdruidin ist und hohes Ansehen genießt.
Gleich zu Beginn wird Nimues Dorf von den Roten Paladinen abgebrannt und die Dorfältesten an Kreuzen hingerichtet. Nimue gelingt nur durch das Opfer ihrer Mutter die Flucht, mit einem ihr unbekannten Schwert in der Hand und dem Auftrag, es zu Merlin zu bringen. Mit Mühe und Not entkommt sie nicht nur den Roten Paladinen, sondern auch einem Rudel Wölfe. Geholfen hat ihr dabei das Schwert, obwohl sie nie gelernt hat, damit zu kämpfen. Fortan wird sie die Wolfbluthexe genannt und von den Roten Paladinen gejagt.

Nimue handelt kopflos, folgt manchmal ihrem Bauchgefühl oder den Eingebungen durch die Verborgenen, und lässt sich von Menschen und Fey beeinflussen, die sie nicht kennt. Sie wird durch die Macht des Schwertes berauscht, von der Trauer über den Tod ihrer Mutter und der Auslöschung ihres Dorfes verblendet und ist meistens planlos. Ihr Charakter, ihr Verhalten und ihre Moral sind fragwürdig, wie auch die Menschen und Fey an ihrer Seite.
Nur das Treffen mit Merlin hat etwas Hoffnung geweckt, wurde aber direkt wieder begraben. Daß sie Merlin nicht vertraut, obwohl er zu ihr ehrlich war und das Schwer weder für sich noch für seinen König haben wollte, hat sie ihm nicht geglaubt und damit ging alles bergab.
Mich hat die Handlung gelangweilt, weil sie nicht ihr Fahrt gekommen ist, und Nimue empfinde ich als blutrünstig und wenig nachvollziehbar.

Als wäre das alles nicht genug, haben mich auch die Illustrationen abgeschreckt. Weder farbig noch in schwarz-weiß sind sie besonders ansprechend; die Menschen haben kantige, grobe Züge, die Lippen sehen aus wie aufgespritzt und es fehlt an Tiefe/ Schattierungen. In schwarz-weiß sehen die Bilder aus wie aus einem Ausmalbuch, nur wesentlich unübersichtlicher. Die farbigen Illustrationen haben nicht zu der Stelle der Geschichte gepasst, während die farblosen sich mehr oder weniger in das Geschehen integriert haben.
Wäre die Handlung von Cursed nur etwas spannender gewesen und die Hauptfigur weniger blutrünstig, hätte ich über die Zeichnungen hinweg sehen können. So war dies leider auf ganzer Linie ein Fehlkauf.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 22.09.2021

Es fehlt der Antrieb

DIE FAHRT DER STEAMPUNK QUEEN
0

Ich habe dieses Buch als eBook bei einer Leserunde bei lovelybooks gewonnen, wo es zu jeder Episode einen Austausch mit anderen Lesern und den Autoren gab.

„Die Person, der das Schiff gehört, stirbt und ...

Ich habe dieses Buch als eBook bei einer Leserunde bei lovelybooks gewonnen, wo es zu jeder Episode einen Austausch mit anderen Lesern und den Autoren gab.

„Die Person, der das Schiff gehört, stirbt und niemanden scheint das groß zu interessieren.“ (S. 145)

Die Fahrt der Steampunk Queen ist eine Kurzgeschichtensammlung, die zu einer zusammenhängenden Geschichte wird. In der gebundenen Ausgabe dieses Buches finden sich farbige Illustrationen zu den einzelnen Episoden. So gibt es zu Beginn einen Reiseplan, der stimmig ins Konzept passt und Ich kann mir gut vorstellen, wie jeder Reisegast diesen Plan bei Betreten der Steampunk Queen in die Hand gedrückt bekommt.
Die anderen Bilder untermalten die einzelnen Kurgeschichten, passen aber farblich nicht so gut in das Buch. Wie beim Cover, fehlen mir die typischen Steampunk-Farben. Einige wenige Bilder sind stimmig, doch die meisten sind zu knallig und wirken nach einer Geschichte wie ein Fremdkörper. Am Ende des Buches gibt es eine bildhafte Auflistung der Besatzungsmitglieder und Passagiere.

„Ich glaube nicht, dass so etwas wie die Seele existiert […]. Sie ist nichts weiter als ein Konstrukt, erdacht von jenen, deren Arroganz sie dazu verleitet hat, sich selbst mehr Bedeutung beizumessen, als ihnen gebührt.“ (S. 95)

Zwölf Autoren, Dreizehn Geschichten, und das einzige, was sie wirklich verbindet ist der Ort des Geschehens: der Dampfer Steampunk Queen. Gleich in der ersten Geschichte von Gerd Scherm: Die Vorgeschichte zur Fahrt der Steampunk Queen erfährt der Leser, wie das Schiff zu dem Namen gekommen ist, „das nach Wunsch von Lord Summer Steampunk Queen heißen sollte.“ (S.12) Dabei kommt die Frage auf, warum ein Brigadier der britischen Armee und Lord zu Beginn des 20. Jahrhunderts sein Schiff „Steampunk“ nennen sollte, da dies doch die Bezeichnung des Genres der Kurzgeschichten ist und „Punk“ eher abwertend genutzt wurde. Im Mittelalter hat sich auch niemand als „mittelalterlicher Priester“ bezeichnet, sondern einfach als Priester.
Obwohl es dampfbetriebene Maschinen und Wunderwerke gibt, sind sie nicht so alltäglich wie in anderen Geschichten aus diesem Genre. Sie fallen wie Fremdkörper auf und werden von anderen Menschen seltsam begutachtet. Besonders steampunkig ist keine Geschichte und mit ihren fabelhaften Wesen wie Elfen, Vampire und Geister erinnern sie eher an das Fantasy-Genre. Hinzu kommen die gleichen historischen Ereignisse (Aufstände der italienischen Faschisten) und politischen Richtungen (Kommunisten), wie sie in unserer Welt existieren, was der Illusion einer dampfbetriebene, besseren Welt den Antrieb nimmt.
Die Passagiere und Besatzungsmitglieder sind so unterschiedlich, wie sie zahlreich sind. Unter ihnen Archäologen, Ermittler, Vampire, einedampfbetriebener Androiden, eine schwarze Sängerin, Erfinder und Menschen mit magischen Begabungen, ein Heizer mit einem Splitter im Kopf, der das Flüstern der Maschinen hört, und eine Frau, die gedanklich Maschinen reparieren kann.
Neben dem Ort des Geschehens, finden sich zuweilen kleine Anspielungen auf andere Geschehnisse, die die Kurzgeschichten verbinden. So hat der Androide die Vermutung, jemand wäre in seine Kabine eingebrochen, während ein paar Geschichten später ein Passagier genau dies in seinem Wahn tut. Obwohl bereits zu Beginn eine Leiche erwähnt wird, fragt man sich bis zur Vorletzten Episode, wie es dazu gekommen und was aus dem Mörder geworden ist.
Vielleicht liegt es an meinen Erwartungen, denn der Text in der Leserunde ließ auf Ermittlungen und Abenteuer schließen.
„Kommt mit auf die Reise der Steampunk Queen, einem Schaufelraddampfer auf Jungfernfahrt. Eine illustre Gesellschaft hat sich gefunden, aber es gibt auch Reisende der zweiten und dritten Klasse. Noch bevor die Fahrt beginnt, gibt es eine Tote und bei der wird es nicht bleiben. Immer wieder verschwinden Menschen spurlos. Was hat es wohl damit auf sich?“ (https://www.lovelybooks.de/autor/Marianne-Labisch/DIE-FAHRT-DER-STEAMPUNK-QUEEN-2928721538-w/leserunde/3133138302/3133142276/#thread)

Marianne Labischs: Das Tagebuch der Laura März ist eine Zusammenfassung der Ereignisse auf der Steampunk Queen und sucht die Lösung der vielen Vermissten und Toten. Gerd Scherms: Der Bericht des Kapitäns beendet die Jungfernfahrt. Beide Geschichten haben mir von der Idee her gut gefallen, jedoch erscheint die Erzählweise der letzten Episode wie ein schnelles Abarbeiten der Geschehnisse. Diese Wirkung hatte schon die Einführung in das Buch vom gleichen Autor: Die Vorgeschichte zur Fahrt der Steampunk Queen. Dort hatte ich den Eindruck eines Referats vor einer Schulklasse, in der alle Fakten möglichst kompakt vorgetragen werden, wobei der Vorträger nervös ist und besonders schnell redet.

Ein paar Geschichten haben mich auf Grund ihrer Melancholie (Christian Künne: Thalassas salzige Tränen), des alles durchdringenden Wahns (Sascha Dinse: Eidolon) oder des überraschenden Endes (Arno Endler: Das Scheitern des Erfinders) angesprochen. Die Mehrzahl jedoch war nicht sehr fesselnd, spannungsgeladen oder überragend. Insgesamt hat mir Die Fahrt der Steampunk Queen nicht gefallen und ich habe das Ende herbeigesehnt.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 29.05.2021

langweiliger Beginn einer Saga

Die Saga von Whalea / Whalea
0

„Ben konnte es kaum glauben. Diese schrullige Alte hatte ihn vorgeführt. Und sein Auto demoliert. Einfach so, vor allen Leuten. Am Ende hatte sie ihn stehen lassen wie einen Deppen.“ (S. 23)

Niemand weiß, ...

„Ben konnte es kaum glauben. Diese schrullige Alte hatte ihn vorgeführt. Und sein Auto demoliert. Einfach so, vor allen Leuten. Am Ende hatte sie ihn stehen lassen wie einen Deppen.“ (S. 23)

Niemand weiß, worum es geht, aber alle machen mit. Als Ben durch unglückliche Umstände nach Whalea gezogen wird, bemüht sich die Wächterin Rosa, ihn zurück in die Menschenwelt zu bringen. Dafür spinnt sie Intrigen und zieht nicht nur ihre Freunde in diese heikle Geschichte, weil sie der Meinung ist: „Ich habe eine Schuld zu begleichen […]“ (S. 61).

Whalea liegt in einer anderen Dimension und ist ein fruchtbares, grünes, wundervolles Land voller Hexen, Drachen, Trollen und allerlei Elfen. Es war einst mit der Menschenwelt verbunden, wurde aber in der Großen Segregation zur Zeit der Hexenverbrennungen von ihr getrennt. Seitdem ist Menschen der Zutritt in diese Dimension verboten.

„Das Alter hatte sie schrumpfen lassen, ihr Rücken war ein wenig gebeugt, die langen, grauen Haare hatte sie streng zurückgekämmt und hochgesteckt.“ (S.18) Rosa ist gebürtige Whaleanerin und Wächterin über ein Portal in die Menschenwelt. Sie ist griesgrämig, streitlustig, herrisch, mürrisch, eigen und trotzdem eine gute Freundin für die Wesen in ihrem Zuhause. „Sein Leben hatte er nur dem Umstand zu verdanken, dass Rosa ihn gefunden und wieder zusammengeschustert hatte.“ (S. 90) Als sie auf Ben in der Menschenwelt trifft, ringt sie um Fassung, denn „Ein einziger Augenblick hatte einen gnadenlosen Krieg in ihr entfesselt, den sie im Traum nicht für möglich gehalten hätte. Grausam und ohne Mitleid kämpfte sie das nieder, was die Erinnerung ihr in diesem Moment zurückgeben wollte.“ (S.22)

Ben von Thalau ist in seinen Mittdreißigern, Banker und besitzt ein hübsches, schnelles Auto, als er Rosa fast anfährt. Diese will ihm eine Lektion erteilen und „stellt sich vor seinen Wagen und verharrte einen Augenblick, bevor ihre gebeugte Gestalt mächtig ausholte und mit aller Kraft die Handtasche wütend auf die hochglanzpolierte Motorhaube donnerte.“ (S. 22) Kurz entschlossen lässt Ben sein Auto am Straßenrand stehen und verfolgt die alte Frau, um sich den Schaden bezahlen zu lassen. Insgesamt ist Ben von Thalau ein flacher Charakter, der bis zum Ende keine nennenswerte Entwicklung durchmacht und eher einem Stein in einem See gleich, der große Wellen schlägt und dann versinkt.

Obwohl die erste Begegnung zwischen Rosa und Ben in einem unterhaltsamen Streit entspringt, ist diese Situation nicht nachvollziehbar. Zuerst befindet sich Rosa auf einem Zebrastreifen, womit sie im Recht gewesen wäre und Ben der Übeltäter. Der weist sie allerdings auf die rote Ampel hin, womit er im Recht wäre. Ihre Reaktion ist übertrieben, doch die wichtigste Frage ist: Was befindet sich in ihrer Handtasche, daß sie einen so großen Schaden anrichtet, den ein reicher Banker nicht in der nächsten Werkstatt ausbessern lassen könnte und sich stattdessen entschließt, die Verfolgung aufzunehmen?

So landet Ben also unverhofft in Whalea in Rosas Haus und sieht sich seltsamen Gestalten gegenüber. Der Weg zurück durch ihr persönliches Portal ist im verwehrt, weil die Tür in der Menschenwelt offen steht und von Whalea aus nicht geschlossen werden kann.
Obwohl Rosa und ihre Gefährten fieberhaft einen Weg zurück suchen, behält sie ihre wahren Beweggründe, dem obersten Hexenmeister Bens Anwesenheit zu verschweigen, für sich. Es folgt ein Rückblick in Rosas Vergangenheit von 1744, die eine an den Haaren herbeigezogene Schuld produziert.
Vor der Großen Segregation hat Rosa eine Zeit in der Menschenwelt als Frau von Benjamin von Thalau verbracht, dem der Ben der heutigen Zeit sehr ähnlich sieht. Sie beobachtet monatelang, wie ihr Mann der Aufmerksamkeit einer Magd erliegt und diese anschließend sein Kind austrägt. Aus Rache spinnt Rosa ein Geflecht aus Intrigen und Lügen, um die Magd als Hexe verbrennen zu lassen und nimmt ihr vorher das Kind weg, um es ihrem Mann als Beweis, daß sie von seinem Fehltritt weiß, in die Arme zu legen und ihn zu verlassen. Ihr gesamtes Verhalten, von den Beobachtungen bis zu ihrem Lügengeflecht, sind ein unsinniger Grund für eine spätere Schuld.

Obwohl die Dimension Whalea durch die verschiedenen Wesen und deren Geschichte und Politik vielseitig und durchwachsen klingt, ist der Start in die Saga von Whalea ein langweiliger. Die Protagonisten sind leer oder unsympathisch, nur die Nebencharaktere sind unterhaltsam. Rosas Reise in ihre Vergangenheit lässt sie nur noch intriganter und giftiger erscheinen, als bei der ersten Begegnung mit Ben. Durch ihr herrisches Auftreten erweckt sie eher den Eindruck einer strengen Gouvernante, statt einer hilfsbereiten Freundin.
Whalea hat mich nicht verzaubert und ich werde weitere Teile dieser Saga meiden.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere