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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 24.10.2022

Rasant

Rachejagd - Gequält
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Eine rasant geschriebene Geschichte um die vor drei Jahren entführte Journalistin Anna, die dem Entführer damals entkommen konnte und seitdem ihr Leben nur mühselig wieder in den Griff bekommen hat. Der ...

Eine rasant geschriebene Geschichte um die vor drei Jahren entführte Journalistin Anna, die dem Entführer damals entkommen konnte und seitdem ihr Leben nur mühselig wieder in den Griff bekommen hat. Der Entführer entkam und wurde nie aufgespürt. Als ein handschriftlicher Brief in ihrer Redaktion für sie abgegeben wird, der vermuten lässt dass der Entführer zurück und ganz in ihrer Nähe ist, geht der Albtraum von vorne los, in den Kollege und Freund Zane, der FBI-Agent Nick und die Profilerin Lynette immer tiefer hineingezogen werden. Obwohl ein ganzer Polizeiapparat in Bewegung gesetzt wird, gelingt es zu keinem Zeitpunkt, dem/der/den Täter/Täterin/Tätern auf die Spur zu kommen. In extrem vielen Wendungen und äußerst temporeich wird die Geschichte vorangetrieben. Die Protagonisten sehen sich zahlreichen Angriffen ausgesetzt, Rettung immer in letzter Sekunde, die Gegenseite immer um mehrere Schritte voraus. Obwohl das Buch so spannungsgeladen, ideenreich und mit sehr viel Action geschrieben ist, dass man fast getrieben durchsetzt, ist dieses stets Übermenschliche des Gegners und das ständige Versagen der Ermittler ein wenig unglaubwürdig und störend, die Zahl und Art der Angriffe und der In-Letzter-Sekunde-Rettungen ein wenig to much. Deshalb ein Pünktchen Abzug.

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Veröffentlicht am 11.10.2022

Kurzweilig

Ein richtig guter Jahrgang
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Eine sehr kurzweilige Lektüre über einen Ermordeten im Rahmen eines Klassentreffens. Andi Kiefer versucht sich in der Rolle des investigativen Journalisten, der er zwar nicht ist, in der er aber die Hintergründe ...

Eine sehr kurzweilige Lektüre über einen Ermordeten im Rahmen eines Klassentreffens. Andi Kiefer versucht sich in der Rolle des investigativen Journalisten, der er zwar nicht ist, in der er aber die Hintergründe aufzudecken gedenkt. Schließlich war der Ermordete ehemals sein bester Freund - denkt er. Im Verlaufe seiner Recherchen entdeckt er jedoch, dass dieser Freund in seinem Umfeld quasi jedem/r auf die Füße getreten, vor den Kopf gestoßen, hintergangen hat. Und er entdeckt, dass somit auch alle sowohl ein Motiv als womöglich auch die Gelegenheit gehabt hätten. Bis zum Schluss gerät der Verdacht mal auf diese, mal auf jenen, mal kann dieser, mal jene ausgeschlossen werden. Der Leser wird bis zum Schluss ziemlich im Unklaren gelassen, wer denn nun der/die Täter/in sein könnte. Zum Schluss en Showdown mit überraschendem ende. Man kann und muss das Buch am besten in einem Rutsch durchlesen, allein schon aufgrund der Fülle an Personen, die hier auftreten. Man könnte sonst leicht etwas vergessen oder übersehen.

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Veröffentlicht am 09.10.2022

Vielschichtig

Wenn das Böse nach Brandenburg kommt
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„Spannend, düster, vielschichtig“; steht als Empfehlung unter dem Klappentext. Das kann man so unterschreiben. In kurz und knapp gehaltenen Kapiteln wird aus wechselnden Perspektiven der Protagonisten, ...

„Spannend, düster, vielschichtig“; steht als Empfehlung unter dem Klappentext. Das kann man so unterschreiben. In kurz und knapp gehaltenen Kapiteln wird aus wechselnden Perspektiven der Protagonisten, auch des Täters, und aus unterschiedlichen zeitlichen Blickwinkeln die Geschichte eines Serientäters erzählt, der männliche Jugendliche auf aufwendige und abartig wirkende Weise tötet - in extrem schneller Reihenfolge. Und dann taucht auch noch das Skelett eines vor etwa 30 Jahren Ermordeten auf. Gibt es Zusammenhänge? Bildhaft und eindrücklich wird das Auf und Ab der Ermittlungsarbeit geschildert. Man kann das Zermürbende der Rückschläge nachempfinden, die Euphorie bei Erfolgen. Auch das menschlich, Allzumenschliche kommt nicht zu kurz. Die persönlichen Sorgen und Nöte, Traumata gar, spielen auch eine Rolle und haben Auswirkungen auf die Ermittlungen. Die leitende Ermittlerin kommt allerdings etwas arg starrköpfig daher. Dennoch: Eine gelungene Geschichte in die auch die DDR-Vergangenheit eindringlich Einzug hält.

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Veröffentlicht am 19.09.2022

Gewichtig

BLAUES GOLD
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„Da ist alles drin, was Unterhaltung ausmacht: Sex&Crime, Spannung, Aufklärung. Und das alles verpackt in einen blendend recherchierten Umweltthriller“ schreibt Hannes Jänicke in seinem Vorwort zum Buch. ...

„Da ist alles drin, was Unterhaltung ausmacht: Sex&Crime, Spannung, Aufklärung. Und das alles verpackt in einen blendend recherchierten Umweltthriller“ schreibt Hannes Jänicke in seinem Vorwort zum Buch. Das stimmt so weit. Auf Seite 189 sagt sich Mitch, einer der Protagonisten: „Sie befanden sich nicht in einem James Bond Film und ihr Gegenspieler verfügte nicht über übermenschliche Fähigkeiten“. Und das stimmt eben nicht. Stets mindestens einen Schritt voraus, weiß dieser Gegner immer wo Mitch und seine Mitstreiter gerade sind, was sie tun und vorhaben. Eine tödliche Bedrohung nach der anderen folgt, aus der sie aber immer! fast unbeschadet entkommen. Übermenschliche Fähigkeiten also auch hier? Bei aller Rasanz, mit der der Thriller geschrieben ist, wird es bei solchen Aktionen, vor allem in ihrer Häufigkeit, doch etwas unglaubwürdig. Nun ja dichterische Freiheit, spannend verpackt. Der Autor riet, das Buch in einem Rutsch, oder vielleicht zwei, durchzulesen. Sollte/kann man auch. Ein in mehrfacher Hinsicht gewichtiges Buch. Nach mehrstündigem Lesen fällt einem die Hand ab. Es nimmt sich eines wichtigen Themas an, das so sicher nicht im Bewusstsein der Meisten ist. Und vielleicht muss man es so reißerisch darstellen, damit es wahrgenommen wird. Mit Blick auf die Entwicklung im Buch ist es schade, dass es eben doch nur Fiktion ist, weil die „Lösung“ so nicht stattfindet.

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Veröffentlicht am 11.09.2022

Spiel der Worte

Bullauge
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Ein in mehrdeutiger Weise treffender Titel für diese Geschichte um zwei in mehrfacher Hinsicht Versehrte, die aus der Bahn geworfen wurden. Ihre Befindlichkeiten werden ausführlich dargelegt. In der Tat ...

Ein in mehrdeutiger Weise treffender Titel für diese Geschichte um zwei in mehrfacher Hinsicht Versehrte, die aus der Bahn geworfen wurden. Ihre Befindlichkeiten werden ausführlich dargelegt. In der Tat sehr lakonisch, wie einer der Klappentexte vermerkt. Während der Autor beschreibt, wie der Polizist Oleander mit der in rechtspopulistischen Kreisen verkehrenden Silvia, die womöglich für den Verlust seines Auges verantwortlich zeichnet, zusammenfindet, spielt er gekonnt mit den Worten. Zeichnet Wortbildnisse, lässt Bilder vor den Augen der Lesenden entstehen. Man fühlt die Zerrissenheit der Protagonisten. Ein literarischer Roman. Sätze wie: „Der Regen schwemmte die Stunden aus dem Sonntag“, "... , aus einem Himmelseck spitzte die Sonne in mein Fenster" oder Kapitelüberschriften wie "Ohne Humor ist alles nichts", sind einfach nur schön.

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