Platzhalter für Profilbild

Habbo

Lesejury Star
offline

Habbo ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Habbo über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 21.03.2024

Gemächlich mit Urlaubsflair

Der blaue Salamander
0

Ein Krimi vor idyllischer Kulisse, die auch detailliert beschrieben wird. Es geht um einen Mord an einer Modedesignerin, deren Leiche ausgerechnet im Beichtstuhl einer Kirche gefunden wird. Der "Finder" ...

Ein Krimi vor idyllischer Kulisse, die auch detailliert beschrieben wird. Es geht um einen Mord an einer Modedesignerin, deren Leiche ausgerechnet im Beichtstuhl einer Kirche gefunden wird. Der "Finder" wird auch alsbald als der einzig mögliche Verdächtige von den herbeigerufenen Kollegen aus Neapel verhaftet. Enrico Rizzi und Kollegin Antonia Cirillo allerdings ermitteln im Umfeld der Ermordeten, die nicht besonders beliebt war, insbesondere als "Frau" von Alessandra Nobile. Sowas geht auf Capri gar nicht. Wie zu erwarten, kommen die Inselpolizisten zu einem ganz anderen Schluss und Täter, wobei sie zwischendurch gänzlich nebeneinander her und vorbei ermitteln. Die Geschichte ist ruhig und gemächlich erzählt, enthält keine blutrünstigen Szenen und keine großen Überraschungen. Der Schreibstil ist gefällig und lesefreundlich. Eine eher gemütliche Lektüre. Für Leser*innen, die Wohlfühlkrimis schätzen, die zudem Urlaubsflair vermitteln, eine lohnende Lektüre. Für Action-Fans eher nicht.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 18.03.2024

Verzwickter Pageturner

Der Puppenkünstler
0

Hat etwa der Puppenkünstler wieder zugeschlagen? Aber wie kann das sein? Den Täter hatte man doch überführt und der hat sich im Gefängnis das Leben genommen. Die jetzt aufgefundene Leiche entspricht aber ...

Hat etwa der Puppenkünstler wieder zugeschlagen? Aber wie kann das sein? Den Täter hatte man doch überführt und der hat sich im Gefängnis das Leben genommen. Die jetzt aufgefundene Leiche entspricht aber in jedem Detail der Handschrift dieses Täters, sogar in einem Detail, das nie veröffentlicht wurde. Demnach würde ein Nachahmungstäter ausgeschlossen werden können. Oder doch nicht? Teufel und Graf werden ausgerechnet mit den Twins auf den Fall angesetzt, zwei eher unliebsamen Kollegen. Unter Hochdruck versucht man, den Hintergründen und dem Täter auf die Spur zu kommen, denn wenn es doch der Puppenkünstler sein sollte, der da nach einem Jahr erneut mordet, dann drängt die Zeit, mit mehr Leichen ist zu rechnen. Die Geschichte wieder sehr wendungsreich, die Theorien der Ermittler, auch die der aberwitzigen Art, verleiten auch die Leserschaft zu kühnen Vermutungen und führen auf einige Irrwege. Immer im Wechsel aus Sicht der Ermittler und Täter und in Retrospektiven auf früheres Geschehen erzählt, wird die Geschichte vorangetrieben. Sehr spannend, sehr lesefreundlich, Pageturner.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 18.03.2024

Spannend, aber unstimmig

Der Klang der Rache
0

Ein Todesfall auf einem Rockfestival, der sich alsbald als Mord mittels Wespengift und versuchten Mordes herausstellt, denn auch andere Personen wurden auf diese Weise
vergiftet. Die besten Freunde des ...

Ein Todesfall auf einem Rockfestival, der sich alsbald als Mord mittels Wespengift und versuchten Mordes herausstellt, denn auch andere Personen wurden auf diese Weise
vergiftet. Die besten Freunde des Toten, die noch am ehesten als Zeugen gelten könnten, verschwinden spurlos. Die Fall erkaltet genauso, wie das Verhältnis des Leiters der Mordkommission zur Tochter, die in der Kriminaltechnik arbeitet. Diese hat sich mit dem Kollegen ihres Vaters verlobt, sehr zu dessen Verdruss, weiß er doch etwas, was diesen Mann nicht ins beste Licht rückt und als zukünftigen Schwiegersohn untauglich macht. Monate später ein erneuter Mord, noch wieder Monate später Leichenfunde. Der Mordermittler wird in dieser Zeit immer verbissener, die Spurenlage wird immer verworrener, er verliert den Bezug zu seinem Umfeld, säuft zuviel und bringt auch seinen Job in Gefahr. Der in drei Jahreszeiten aufgegliederte Krimi, birgt in sich eine sehr verworrene Geschichte mit einem überraschenden Ende. Allerdings ist diese sehr aufwändige Konstruktion eines rächenden Mörders in sich wenig schlüssig. Zu viele Unstimmigkeiten oder Unwahrscheinlichkeiten werden hier miteinander verbunden. Die Geschichte ist spannend aufgezogen, das steht außer Frage. Mit der Glaubwürdigkeit hapert es allerdings.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 16.03.2024

Bedrückend

Das Schweigen des Wassers
0

Eine sehr bedrückende Lektüre über den vermeintlichen Unfalltod eines Mannes, der in einem Bootsverleih gearbeitet hatte, ansonsten aber im Wesentlichen dem Alkohol im Übermaß zusprach und offenbar wohnungslos ...

Eine sehr bedrückende Lektüre über den vermeintlichen Unfalltod eines Mannes, der in einem Bootsverleih gearbeitet hatte, ansonsten aber im Wesentlichen dem Alkohol im Übermaß zusprach und offenbar wohnungslos war. Der als "Aufbauhelfer" Ost von Hamburg nach Mecklenburg zurückgekehrte Hauptkommissar glaubt nicht an einen Unfall, hatte der Tote doch kurz vorher ihm erklärt, dass er sich verfolgt fühle. An seinem Vorgesetzten und den Kollegen vorbei ermittelt er und stößt auf einen lange zurückliegenden ungeklärten Tötungsdelikt, in den der Tote verwickelt war und dem er, wie sich zeigt, seinen späteren Lebensweg des Scheiterns zu verdanken hat. In den frühen Neunzigern spielt noch sehr viel der alten DDR-Vergangenheit, der Seilschaften und Kader hinein, die einen hochrangigen Politiker schützen, der damals ebenfalls in die Sache verstrickt war. Es ist sehr bedrückend, über die Machenschaften der involvierten Personen und Gruppierungen zu lesen und über die Hindernisse, die dem Hauptkommissar in den Weg gelegt werden und ein Scheitern vorzuzeichnen scheinen. Die Geschichte ist dicht, sehr erzählerisch, stellenweise literarisch überbracht. Der Spannungsbogen ist flach gehalten, was aber die Lesequalität nicht eintrübt. Macht nachdenklich, grüblerisch, betroffen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 11.03.2024

Beeindruckend

Meeresfriedhof
0

Die Geschichte einer mächtigen, sehr reichen Familie scheint aus den Fugen zu geraten, als die Großmutter ihrem Leben ein Ende bereitet und das Testament mit ihr verschwindet. Ein Erbschaftsstreit zwischen ...

Die Geschichte einer mächtigen, sehr reichen Familie scheint aus den Fugen zu geraten, als die Großmutter ihrem Leben ein Ende bereitet und das Testament mit ihr verschwindet. Ein Erbschaftsstreit zwischen diesem sehr privilegierten Zweig der Familie und dem verarmten anderen Zweig des Stammbaumes der Falcks scheint unausweichlich. Alexandra - Sasha -, eine Enkelin vom reichen Arm dieser Familie macht sich auf die Suche nach dem Testament und der Wahrheit, die irgendwie mit einem verschwundenen Manuskript zusammenzuhängen scheint, das in den 1970ern vom Staatsschutz eingezogen worden war. Diese Suche nach Testament, Manuskript und Wahrheit führt sehr unterschiedliche und gegensätzliche Personen zusammen, die sich alle zu bespitzeln und anderes im Schilde zu führen scheinen, als sie vorgeben. Sehr bildhaft, sehr komplex geschrieben, oft auch verwirrend, sowohl was die Ereignisse um ein untergegangenes Schiff der Hurtigruten 1940 betrifft, als auch Geschehnisse in Afghanistan und anderen Kriegsschauplätzen, in die Norwegen involviert war, in den 1980ern und jungen 2000er Jahren. Aus unterschiedlichen Blickwinkeln geschrieben, dazwischen das Manuskript der Großmutter über den Untergang des Schiffes, den sie selbst überlebte, und die Irrungen und Wirrungen in den Kriegsjahren. Ein literarischer Roman, in der Tat, mit sehr eindrucksstarken, oft manipulativen Charakteren. Durch die Szenen-, Perspektiv- und Zeitenwechsel sehr spannend gehalten. Pageturner behauptet der Klappentext. Da hat er nicht unrecht. Eindeutig eine Empfehlung.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere