Es ist nichts so fein gesponnen, alles kommt ans Licht der Sonnen
Das Jahr der Gier„Das Jahr der Gier“ von Horst Eckert, der dritte Band der Reihe mit den Ermittlern Melia Adan und Vincent Veih, ist ein von der ersten bis zur letzten Seite packender Polit-Thriller.
Worum geht es?
Eine ...
„Das Jahr der Gier“ von Horst Eckert, der dritte Band der Reihe mit den Ermittlern Melia Adan und Vincent Veih, ist ein von der ersten bis zur letzten Seite packender Polit-Thriller.
Worum geht es?
Eine Leiche in einem ausgebrannten Auto, eine ermordete junge Frau und eine Messerattacke auf einen Journalisten. Bei ihren Ermittlungen stoßen Melia und Vincent immer wieder auf einen internationalen Finanzdienstleister – auf Worldcard, aber dieser Konzern ist mächtig …
Für mich war es nicht nur das erste Buch dieser Reihe, sondern überhaupt das erste Buch dieses Autors. Dank des übersichtlichen Personenverzeichnisses fand ich mich hinsichtlich der zahlreichen Protagonisten rasch zurecht. In den Fall selbst kam ich ohne Kenntnis der Vorgängerbände problemlos hinein. Trotzdem, zum besseren Verständnis der einzelnen Charaktere bzw. deren Entwicklung würde ich raten, zuvor auch die beiden anderen Bände zu lesen. Generell sind die handelnden Personen anschaulich dargestellt, wenn auch teils nur durch ihr prägnantes äußerliches Erscheinungsbild. Die Ermittlungsarbeit steht im Mittelpunkt, dennoch bleibt Raum für kurze Einblicke in das Privatleben von Vincent und Melia.
Horst Eckerts Schreibstil ist flüssig, klar und selbst die komplexe Tätigkeit eines Finanzdienstleisters vermag er verständlich darzustellen. Die kurzen Kapitel, der stetige Orts- und Perspektivenwechsel ist tempo- und abwechslungsreich und hält den Spannungspegel stets auf hohem Niveau, bis zum packenden Showdown.
Die diversen Handlungsstränge dieses international angelegten Polit-Thrillers laufen zunächst zum Teil parallel, doch verknüpfen sich die Fäden immer mehr miteinander, die Machenschaften des Konzerns, die Vernetzung zu diversen Behörden werden immer offensichtlicher. Die Hintergründe basieren auf peniblen Recherchen des Autors. Auch wenn es sich um Fiktion handelt, dass der Wirecard-Skandal dafür Pate stand, ist unverkennbar.
Romane mit wirtschaftspolitischer Thematik sind normalerweise nicht mein bevorzugtes Genre, aber dieser Thriller hat mich vom Anfang bis zum Ende gefesselt, es gab keinerlei Passagen, die ich aus Desinteresse überflogen habe. Im Gegenteil, mein Interesse am realen Wirtschaftsskandal wurde geweckt und mein Wissen bzw. Verständnis für diese Art Geschäftsgebarung vertieft.
Wie gesagt, es war mein erster Horst-Eckert-Thriller, aber definitiv nicht mein letzter. Zunächst einmal möchte ich unbedingt die ersten beiden Bände dieser Reihe nachholen.