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Veröffentlicht am 15.06.2024

Packend, ergreifend und berührend – ein Lesehighlight!

Tal der Sehnsucht
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In „Tal der Sehnsucht“ schildert Astrid Korten sehr eindrucksvoll, gefühlsstark und spannend das harte und entbehrungsreiche Leben einer kanadischen Farmersfamilie Anfang des 20. Jahrhunderts.

Worum geht ...

In „Tal der Sehnsucht“ schildert Astrid Korten sehr eindrucksvoll, gefühlsstark und spannend das harte und entbehrungsreiche Leben einer kanadischen Farmersfamilie Anfang des 20. Jahrhunderts.

Worum geht es:
Der Mathematikprofessor Jamie McHannay kehrt anlässlich der Beerdigung seiner Mutter auf die elterliche Farm zurück. Das Wiedersehen mit seinem Stiefvater Logan Taylor verläuft distanziert, Jamie kann seine negativen Gefühle ihm gegenüber nicht abschütteln. Doch dann vermitteln die Tagebücher aus dem Nachlass seiner Mutter Jamie tiefe Einblicke in das Leben und die Gefühlswelt seiner Eltern.

Das Cover in den Pastelltönen sticht vielleicht nicht sofort ins Auge, doch harmoniert es vorbildlich mit dem Titel – es ist quasi „leise“, unaufdringlich, Sehnsucht ist ein leises Gefühl. Das Buch erschien 2024 und gliedert sich in zwei Teile, nämlich die Jahre, als Jamies Vater noch lebte, und jene mit seinem Stiefvater. Die insgesamt 38 Kapitel sind jeweils mit Titeln versehen und haben eine angenehme Länge. Außer Prolog und Epilog aus dem 1962 spielt die Handlung in den 1920er Jahren in Brownsville, Kanada. Der Schreibstil ist flüssig und bildhaft, die Sprache der Zeit angepasst.

Dies war nicht mein erstes Buch der Autorin, die ich bislang vor allem von fesselnden Thrillern her kannte. Wie stets bei Astrid Korten bildet auch bei dieser höchst emotionalen Familiengeschichte ausgezeichnete Recherchearbeit den Hintergrund für ein anschauliches, gut vorstellbares, mit vielen Details gespicktes Zeitbild.

Von Anfang an wurde ich regelrecht hinein gesogen in die Welt dieser kanadischen Farmersfamilie, ein Leben mit und gegen Naturgewalten, wo Waldbrände und Schneestürme Lebensgefahr bedeuten, ein Leben in Einsamkeit, in Naturverbundenheit. Die Schilderungen sind wunderbar lebendig, reich an kritischen Situationen, wo ich nicht umhin konnte, mit den Protagonisten zu leiden, mich zu ängstigen oder mit zu fiebern, dass sie der Gefahr wohlbehalten entrinnen mögen.

Abgesehen von den Spannungsmomenten nahmen mich aber vor allem die facettenreich und sehr intuitiv dargestellten Persönlichkeiten gefangen. Von einigen Randfiguren abgesehen entwickelt sich die Handlung durch das Aufeinandertreffen von sehr schwierigen, von früheren Erlebnissen geprägten Charakteren. Logan, kräftig, fleißig, durchsetzungsstark, hilfsbereit und tüchtig, trägt ebenso eine Schwachstelle in sich wie Everly, eine stolze und eigenwillige, auch leidenschaftliche Frau und Mutter, die in erster Linie das Wohl ihres Kindes sieht. Die Zentralfigur ist der empfindsame, naturverbundene Jamie, der sehr um seinen lebensfrohen und verständnisvollen Vater trauert, und der vom Stiefvater lange Zeit missverstanden und nicht so akzeptiert wird, wie er ist. Die Entwicklung, das Zueinanderfinden, die Akzeptanz jener Wesenszüge des anderen, die der eigenen Denkweise nicht entsprechen, machen den Roman zu einem besonderen Leseerlebnis.

„Tal der Sehnsucht“ hat mich einfach begeistert – ein Pageturner, den ich kaum aus der Hand legen wollte, spannend und bewegend zugleich. Für dieses wunderbare Buch gibt es von mir eine unbedingte Leseempfehlung und 5 Sterne.

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Veröffentlicht am 12.06.2024

Detektivarbeit – heiligt der Zweck die Mittel?

Der Lieblingskontakt
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„Der Lieblingskontakt“ von Manuel Martensen ist nach „Die tödliche Rezeptur“ und „Der andere Ausweg“ der dritte Fall, in dem Kommissar Walter Bork und sein Team ermitteln.

Worum geht es?
Die Detektivin ...

„Der Lieblingskontakt“ von Manuel Martensen ist nach „Die tödliche Rezeptur“ und „Der andere Ausweg“ der dritte Fall, in dem Kommissar Walter Bork und sein Team ermitteln.

Worum geht es?
Die Detektivin Maja Lamprecht wird von einem Unbekannten bedroht, der durch seinerzeitige Nachforschungen der Detektei sein Lebensglück, seine Familie verloren hat, und sich nun an den Akteuren rächen will, indem er auch ihnen das Liebste nimmt. Als erstes tötet er Majas Kollegin und Freundin. Kommissar Bork und sein Team finden kaum Ansatzpunkte für ihre Ermittlungen, zu nebulös sind Majas Angaben, zu gering sind die Spuren, die der Täter hinterlassen hat. Schließlich ergreift Maja Eigeninitiative, um die Identität des Mannes zu lüften und um ihm das Handwerk zu legen.

Bereits das Cover strahlt eine gewisse Beunruhigung aus, wirkt unheimlich. Ein einsamer Wohnwagen nahe am Meer – eine aus der Handlung gegriffene Momentaufnahme. Das Buch erschien 2024. Die Handlung spielt in der Gegenwart an fiktiven Schauplätzen an der Nordsee. Die Kapitel haben eine angenehme Länge. Der Schreibstil ist flüssig und packend. Auch ohne die Vorgängerbände zu kennen, kommt man problemlos in die Geschichte hinein und überblickt den relevanten Personenkreis. Jeder Fall steht für sich alleine.

Bereits ab dem Prolog bekommt man Einblick in Majas detektivische Arbeitsweise. Nach wenigen Seiten befindet man sich mitten im Geschehen, mitten in einer unheimlichen, beängstigenden Atmosphäre. Ein einsam gelegenes Haus. Verstörende Bedrohungen. Die Ereignisse rund um Majas Feriendomizil überstürzen sich. Was sich vor ihren Augen abgespielt hat, kann sie nicht beweisen, wirkt irreal und unglaubwürdig auf die Polizei. Doch als es definitiv ein Mordopfer gibt, beginnen Kommissar Bork und sein Team im Rahmen der Detektei nach Verdächtigen zu forschen. Maja taucht mit Hilfe ihres Cousins Klaas unter, recherchiert auf eigene Faust und verfolgt im Alleingang diverse Spuren, ein gefährliches Unterfangen, wie sich bald herausstellt. Die stetigen Orts- und Perspektivenwechsel zwischen polizeilichen Ermittlungen und Majas Erkundigungen sowie zwischendurch auch der Einblick in die Gedankengänge des Täters halten die Spannung stets auf hohem Niveau und lassen einen das Buch kaum aus der Hand legen. Man kommt nicht umhin mitzufiebern, auch mitzurätseln, insbesondere weil noch ein weiterer Unbekannter in das Geschehen involviert ist, dessen Rolle lange undurchsichtig bleibt. Letztlich, nach einem dramatischen Showdown, fügen sich alle Fäden zusammen, klärt sich alles zufriedenstellend auf.

Generell sind Haupt- wie Nebenfiguren anschaulich geschildert, wirken authentisch und lebendig, zeigen Stärken und Schwächen, Emotionen. Das polizeiliche Team ist mehr oder weniger markant beschrieben. Im Mittelpunkt der Handlung steht definitiv Maja, eine taffe junge Frau, die einen Beruf ausübt, der moralisch gewisse Schwachstellen aufweist. Sie ist mit Leib und Seele und mit Begeisterung Detektivin, überzeugt, das Richtige zu tun – für den jeweiligen Auftraggeber. Was das Ergebnis ihrer Ermittlungen für die jeweilige Gegenseite bedeutet, war ihr nicht bewusst, lag außerhalb ihres Einsatzes. Sowohl Maja als auch ihrem Chef erkennen im Laufe der Handlung, dass gewisse Handlungen fragwürdig waren. Sozusagen stellt der Autor mit der Thematik auch die Arbeitsweise von Detekteien etwas in Frage. Denn, was immer die Recherchen im Auftrag eines Klienten erbringen, sie verändern die Lebenssituation der Gegenseite massiv, sie stürzen so manchen in eine Lebenskrise, in finanzielles und/oder psychisches Unglück. Was letztlich natürlich auch nie einen Rachefeldzug gegen den Detektiv gerechtfertigt.

„Der Lieblingskontakt“ war wiederum ein Pageturner, hat mir Lesestunden voller Spannung beschert. Ich freue mich schon auf weitere Fälle mit Kommissar Bock. Von mir gibt es eine unbedingte Leseempfehlung und 5 Sterne.

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Veröffentlicht am 10.06.2024

Wenn eine Hebamme selber schwanger ist …

Komm schon, Baby!
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„Komm schon, Baby! (K)ein Liebes-Roman“ von Ellen Berg ist das neueste Buch der (Kein)-Roman-Reihe, die mittlerweile bereits 22 Bände umfasst. Es ist ein richtiger Wohlfühlroman.

Worum geht es?
Die 38-jährige ...

„Komm schon, Baby! (K)ein Liebes-Roman“ von Ellen Berg ist das neueste Buch der (Kein)-Roman-Reihe, die mittlerweile bereits 22 Bände umfasst. Es ist ein richtiger Wohlfühlroman.

Worum geht es?
Die 38-jährige Juli übt ihren Traumberuf aus. Sie ist Hebamme. Eine eigene Familie zu gründen, scheiterte bislang am geeigneten Partner. Da wird sie ungeplant schwanger. Von einem One-Night-Stand. Und der Kindsvater ist mit einer ihrer Klientinnen liiert …

Das Cover in seiner Buntheit ist ein Eye-Catcher, es vermittelt Fröhlichkeit und Lebenslust. Das Buch erschien 2024, die Handlung spielt in der Gegenwart. Die Kapitel sind kurz, ohne Zeitangaben. Der Schreibstil ist locker und flüssig, durchaus amüsant.

Man ist von Beginn an in den Alltag Julis eingebunden. Gut dosiert erhält man Einblick in die facettenreiche Tätigkeit einer Hebamme, garniert mit vielen wertvollen Tipps für Schwangere. Die Informationen sind durchwegs interessant und haben mich, obwohl ich bei weitem nicht zur relevanten Gruppe gehöre, nicht gelangweilt. Ab dem Moment, wo Juli von ihrer Schwangerschaft erfährt, gerät sie in einen turbulenten Strudel von komplexen Beziehungen einerseits und in ein persönliches Gefühlschaos. Die Situation scheint so verfahren, dass man sich voller Spannung in der Lektüre weitertreiben lässt, bangend, wie sich das für Juli wohl zum Guten wenden könnte.

Die Charaktere sind vielschichtig, lebendig und authentisch gezeichnet. Juli steht im Mittelpunkt. Da aus Julis Perspektive in Ich-Form erzählt wird, liegen ihre Gedanken, Zweifel, Ängste, Träume und Sehnsüchte offen da. Juli ist nicht nur einfach sympathisch, sie strahlt Kompetenz, Verantwortungsgefühl und Menschlichkeit aus. Sie denkt immer in erster Linie an die anderen, nicht nur ihre Klientinnen betreffend, sondern stellt auch ihre eigenen Wünsche hinten an – sie würde nie einer anderen den Partner ausspannen. Ein überaus liebenswerter und lebenskluger Mensch ist Julis Großmutter, die ihr eine wertvolle Stütze ist. So exaltiert und schillernd Julis Mutter auch anfangs wirkt, auch sie hat ihr Herz letztens am rechten Fleck. Primär stehen Frauen im Mittelpunkt der Handlung, zeigen Stärken und Schwächen, Gefühle und negative Eigenschaften, was dem Roman auch die nötige Würze verleiht. Die männlichen Protagonisten spielen mehr oder weniger Nebenrollen, Eigeninitiative zeigen sie selten, gehen lieber den Weg des geringeren Widerstands und lassen sich eher treiben. Nichtsdestotrotz sind vor allem Luca und Matteo sympathische Zeitgenossen.

„Komm schon, Baby“ hat mir unterhaltsame und entspannte Lesestunden beschert. Auch Lust auf weitere Bücher dieser Autorin gemacht. Gerne empfehle ich das Buch weiter und vergebe 5 Sterne.

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Veröffentlicht am 05.06.2024

Geschichten vom Einst und Jetzt

Wiener Zuckerl
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„Wiener Zuckerl“ von Gerhard Loibelsberger ist eine wunderbar bunte Mischung von Erzählungen, ebenso vielseitig und geschmacklich facettenreich wie die Zuckerl-Vielfalt in der am Cover abgebildeten Dose. ...

„Wiener Zuckerl“ von Gerhard Loibelsberger ist eine wunderbar bunte Mischung von Erzählungen, ebenso vielseitig und geschmacklich facettenreich wie die Zuckerl-Vielfalt in der am Cover abgebildeten Dose. Teils sind es Krimis, teils Humorvolles, teils wahre Fälle, teils der Fantasie des Autors entsprungen.

Das Buch erschien 2024 und gliedert sich in drei Abschnitte – Geschichten aus dem alten Wien, aus dem neueren Wien und aus Österreich. Der Schreibstil ist locker und lässt sich flüssig lesen, besticht durch den sich stets durchziehenden Wiener Schmäh, wirkt lebendig durch den Wiener Dialekt. Als Wienerin verstehe ich das Urwienerische ja problemlos, auch wenn eine Vielzahl der Ausdrücke nicht mehr zum alltäglichen Sprachschatz gehört. Für Nicht-Wiener sind nicht nur ein Glossar, sondern auch zahlreiche erklärende Fußnoten vorhanden, weiters gibt es eine Liste historischer Personen.

Als Fan der Nechyba-Reihe genoss ich die Geschichten aus dem alten Wien ganz besonders, geschickt verwoben mit einem realen Fall, las voller Interesse, wie die Nechyba-Reihe überhaupt zustande kam – als traumhafte Erscheinung. Die Kasernengeschichte weckte Erinnerungen an die Bundesheerzeit meines Mannes; auch bei der Garde gab es Typen wie den Vizeleutnant Haas. Jede Geschichte hat so ihren eigenen Reiz, sogar ein Märchen ist darunter. Und stets wirken die Protagonisten lebendig und authentisch.

„Wiener Zuckerl“ hat mir spannende und unterhaltsame Lesestunden beschert. Gerne empfehle ich das Buch weiter.

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Veröffentlicht am 03.06.2024

Eine verschworene Gemeinschaft

Akte Nordsee - Das schweigende Dorf
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„Das schweigende Dorf“ von Eva Almstädt ist bereits der dritte Band der Akte Nordsee-Krimi-Reihe mit der Rechtsanwältin Fentje Jacobsen und dem Journalisten Niklas John als private Ermittler.

Worum geht ...

„Das schweigende Dorf“ von Eva Almstädt ist bereits der dritte Band der Akte Nordsee-Krimi-Reihe mit der Rechtsanwältin Fentje Jacobsen und dem Journalisten Niklas John als private Ermittler.

Worum geht es?
Fentje wird mitten in der Nacht von einem Mann angerufen, der Hilfe benötigt. Tags darauf stellt sich heraus, dass ihr neuer Klient und ein weiterer Mann ermordet wurden. Gemeinsam mit Niklas beginnt Fentje im Nachbarort zu recherchieren.

Bereits das Cover stimmt auf das Nordseeumfeld ein, insbesondere auf den Leichenfundort. Das Buch erschien 2024. Der Schreibstil ist flüssig, die Kapitel sind kurz, ohne Orts- oder Zeitangaben. Die Handlung spielt in der Gegenwart in einem fiktiven Dorf auf der schleswig-holsteinischen Halbinsel Eiderstedt. Lokalkolorit ist unaufdringlich aber gut spürbar in die Handlung verwoben, vor allem das hie und da verwendete Eiderstedter Platt unterstreicht die Regionalität.

Für mich war es das erste Buch dieser Reihe. Ich hatte als Quereinsteigerin keinerlei Probleme, in den Fall hineinzukommen und den relevanten Personenkreis zu überblicken. Soweit erforderlich, sind Hinweise auf frühere Ereignisse vorhanden. Dennoch ist es sicherlich ratsam, die Bücher der Reihe nach zu lesen, um die private Entwicklung der Protagonisten verfolgen zu können. Nichtsdestotrotz möchte ich die Vorgängerbände nachholen.

Das Buch zog mich von der ersten Seite an in seinen Bann, als ich mich fragte, wessen Leiche der pensionierte Polizist wohl suchte. Zwar stand bald darauf der Doppelmord im Zentrum der Nachforschungen, doch letztlich fügte sich auch dieser lose Faden schlüssig in die Handlung ein. Die Handlung entwickelt sich primär aus zwei Blickwinkeln – einerseits verfolgt man Fentjes Recherchen, andererseits jene von Niklas. Durch die Perspektivenwechsel gestaltet sich der Fall abwechslungsreich. Die Ermittlungen, sowohl seitens der Polizei, als auch seitens des Duos erweisen sich als stockend und mühsam, denn die Dorfbevölkerung mauert. In mühevollen kleinen Schritten mehren sich dennoch Hinweise, sind Zusammenhänge erkennbar, helfen Hintergrundinformationen aus der Vergangenheit weiter. Es liest sich interessant, die Spannung köchelt stets, auch ohne außergewöhnlicher Action oder Gefahrenmomente. Zudem sorgt die Kürze der Kapitel dafür, dass die Seiten nur so dahin fliegen; ich wollte das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen. Es mangelt nicht an Motiven und Verdächtigen, denn die Opfer waren keine liebenswerten Zeitgenossen, betrieben zwielichtige Machenschaften und hatten sich auch Feinde gemacht. Letztlich verdichten sich Hinweise, das kollektive Schweigen wird gebrochen, Verborgenes gelangt ans Tageslicht. In einem dramatischen Showdown werden nicht nur die Mörder der beiden Männer entlarvt, sondern auch ein Cold Case gelöst.

Ob Haupt- oder Nebenfiguren, alle Charaktere sind sehr gut vorstellbar und lebendig gezeichnet. Im Mittelpunkt stehen Fentje und Niklas, beide sympathisch, engagiert, unerschrocken und wissbegierig, sowie Fentjes liebenswerte Familie, allen voran Großmutter Gretje. Fentje ist ein Familienmensch, arbeitet am Bauernhof tatkräftig mit und kümmert sich auch verantwortungsvoll um ihre Nichte Sofia. Auch Niklas hat seine weiche Seite: die Katze Blofeld. Die schwelende Liebesbeziehung zwischen Fentje und Niklas bzw. ihre Affäre mit Onno bringt etwas Romantik in die Handlung. Es wird interessant, inwieweit die beiden in Zukunft zueinander finden werden.

„Das schweigende Dorf“ hat mir fesselnde Lesestunden beschert und Lust auf weitere Fälle dieses Ermittler-Duos gemacht. Ich spreche eine unbedingte Leseempfehlung aus und vergebe 5 Sterne.

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