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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 22.12.2024

Sehr abwechslungsreiches Sachbuch für kleine Leseanfänger

Wieso? Weshalb? Warum? Erstleser, Band 15: Mein Körper
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Keine "langweilige" Geschichte zum Lesenlernen, sondern viel Wissen rund um den menschlichen Körper findet sich hier in dem schön gemachten Erstlesebuch. Es gibt viel anzuschauen. Große Leseabschnitte ...

Keine "langweilige" Geschichte zum Lesenlernen, sondern viel Wissen rund um den menschlichen Körper findet sich hier in dem schön gemachten Erstlesebuch. Es gibt viel anzuschauen. Große Leseabschnitte wechseln mit kleineren Erklärungen, Sticker- und Buchstabenrätseln. Neben dem Körper kommen auch Themen der Psyche aber auch der Abgrenzung (Mein Körper gehört mir!) nicht zu kurz. Es gab beim Lesen einige Aha-Momente (unser Zweitklässler: "Mama, wußtest du, dass das Herz auch ein Muskel ist?!") und ich glaube, dass das Buch anders als andere Erstlesebücher sicher noch öfter zur Hand genommen wird. Allerdings muss ich sagen, dass für unseren Zweitklässler die Text- und Informationsmenge durchaus anspruchsvoll war. Auch sind die Rätsel gerade für Erstleser teilweise ganz schön knifflig und brauchten manchmal den einen oder anderen Tip von außen, damit es nicht zu frustran wurde. Insgesamt aber ein wirklich schön gemachtes Buch für Leseanfänger.

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Veröffentlicht am 17.12.2024

Holt kleine Fans von Superlativen gut ab

Guinness World Records - Die besten Rekorde für Erstleser (Rekordebuch zum Lesenlernen)
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Während andere Bücher für Erstleser zum Thema Rekorde aus dem Ravensburger Verlag sich einem bestimmten Thema widmen (z.B
Fahrzeuge), führt dieser Band kleine Fans von Superlativen durch die ganze Bandbreite ...

Während andere Bücher für Erstleser zum Thema Rekorde aus dem Ravensburger Verlag sich einem bestimmten Thema widmen (z.B
Fahrzeuge), führt dieser Band kleine Fans von Superlativen durch die ganze Bandbreite von Besonderem und Herausragendem. Dabei ist das Buch in einzelne Kapitel unterteilt (z.B. Tiere), die jeweils noch farblich gekennzeichnet sind, so dass man sich als Leseanfänger rasch orientieren kann. Überhaupt fällt auf, dass das ganze Buch sehr gut strukturiert ist. Kleine Symbole machen direkt auf einen Blick klar, worum es geht. Der Bildanteil ist hoch im Vergleich zum Textanteil. Die Sprache ist einfach und klar verständlich. Ich kann mir gut vorstellen, dass Kinder, die von einfachen Leseanfängergeschichten rasch gelangweilt sind und wenig Lesemotivation haben, zu diesem Buch immer wieder gerne greifen, weil es so voll an spannenden Informationen ist. Ich würde das Buch Kindern ab der 2.Klasse empfehlen, evtl. auch schon engagierte Leser Ende der 1.Klasse.

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Veröffentlicht am 01.12.2024

Sprachlich gelungener Roman

Von Norden rollt ein Donner
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Der Roman erzählt aus der Sicht des 19 jährigen Jannes über das Leben einer Schäferfamilie in der Heide bei Munster zur aktuellen Zeit. Als Leser taucht man tief in deren rauhen Alltag ein, der von außen ...

Der Roman erzählt aus der Sicht des 19 jährigen Jannes über das Leben einer Schäferfamilie in der Heide bei Munster zur aktuellen Zeit. Als Leser taucht man tief in deren rauhen Alltag ein, der von außen so pittoresk und idyllisch anmutet, dabei jedoch oft ein harter Kampf ist, gerade auch vor dem Hintergrund einzelner erkrankter Familienmitglieder. Sprachlich hat mir das Buch sehr gefallen - sie erzeugt rasch Bilder im Kopf, gleichzeitig hat sie Tiefe aber auch etwas Dunkles und somit einen ganz eigenen Klang. Jannes selber ist der Jüngste in der Familie, die einen Schafbetrieb seit mehreren Generationen führt, sehr sensibel. Ich würde ihn naiv bezeichnen im Sinne. dass er vieles erspürt, es kognitiv nicht richtig einzuordnen weiß, dabei zum Teil verloren und ängstlich erscheint. Ganz langsam begleitet man ihn als Leser immer tiefer in seine eigene Familiengeschichte aber auch in die Historie seiner Heimat. Während andere den Holzhammer benutzen, bleibt Markus Thielemann mit seinen Aussagen subtil, benutzt teilweise Elemente des magischen Realismus. Als Leser spürt man ein Unwohlsein, je mehr die Vergangenheit sich offenbart, besonders auch im Zusammenhang mit den neu hinzugezogenen Nachbarn. Es ist ein sehr aktuelles Buch im Hinblick auf die derzeitigen politischen Entwicklungen. Warum habe ich das Buch gerne gelesen - der authentische Ton der Menschen hat mir gefallen. Jannes hat mich emotional berührt, es hat mir eine neue Welt gezeigt, mich zum mit- und nachdenken gebracht. Alles in allem warf es zum Schluss für meinen Geschmack etwas zu viele Fragen auf, die unbeantwortet blieben. Vielleicht Fragen über die man im Anschluss nach dem Buch weiter miteinander reden kann (und soll) und für die es vermutlich keine einfache Antwort gibt.

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Veröffentlicht am 25.11.2024

Ein Bilderbuch, das lange interessant bleibt

Mein Sachen suchen Lieblingsbuch
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Die Bücher aus der Reihe "Sachen suchen" begleiten uns mittlerweile beim 3.Kind. Kannte ich bisher nur die etwas kleineren Ausgaben, ist "Mein Lieblingsbuch" unsere erste große Variante aus der Reihe. ...

Die Bücher aus der Reihe "Sachen suchen" begleiten uns mittlerweile beim 3.Kind. Kannte ich bisher nur die etwas kleineren Ausgaben, ist "Mein Lieblingsbuch" unsere erste große Variante aus der Reihe. Auf den Bildern werden unterschiedliche Alltagssituationen und verschiedene Jahreszeiten dargestellt. Der Zeichenstil löst mittlerweile schon etwas Gewohntes und Vertrautes aus, da wir uns bereits mit den Vorgängern lange beschäftigt bzw. ausgiebig angeschaut haben. Toll finde ich, wie versucht wird, eine große gesellschaftliche Bandbreite abzubilden (z.B. der Vater mit dem Baby im Tragetuch an der Ampel) und nicht die typischen Bilderbuchstereotypen auftauchen. Am Rand der großformatigen Illustrationen sind kleine Details abgebildet, die es im Bild zu suchen gilt, was durchaus auch uns Großen Spaß gemacht hat. Das Buch lädt zum Sprechen und Geschichten erzählen ein. Wir holen das Buch insbesondere abends gerne raus, wenn eigentlich die Luft schon ziemlich vom Tag raus ist, zum Runterkommen, Einkuscheln, Teil des Bettgehrituals. Aber ich kann es mir auch gut in Wartezimmern und Kindergärten vorstellen, da die Kinder sich wirklich lange mit dem Buch beschäftigen können bzw. immer wieder Neues entdecken und somit lange Freude daran haben. Noch ein Pluspunkt sind die robusten Seiten, die sich gut mit einem feuchten Tuch abwischen lassen. An den Ecken und Kanten sieht man nach längerem Gebrauch natürlich, dass das Buch gerne angeschaut wird, was die Benutzung selber aber nicht beeinträchtigt.

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Veröffentlicht am 25.11.2024

Spannender Einblick in eine Mutter-Töchter-Beziehung

Wenn nachts die Kampfhunde spazieren gehen
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Über einen Zeitraum von 20 Jahren beschreibt Anna Brüggemann die Beziehungsdynamik zwischen Mutter Regina und ihren beiden Töchtern Wanda und Antonia, deren eigene Persönlichkeitsentwicklung sowie die ...

Über einen Zeitraum von 20 Jahren beschreibt Anna Brüggemann die Beziehungsdynamik zwischen Mutter Regina und ihren beiden Töchtern Wanda und Antonia, deren eigene Persönlichkeitsentwicklung sowie die mehr oder weniger gelungene Abgrenzung der Töchter. Regina, Nachkriegskind, in der eigenen Elternbeziehung nicht satt geworden, beständig nach Anerkennung und Bestätigung hungernd, sehr hart und fordernd sich selbst aber auch ihrem Ehemann und ihren Töchtern gegenüber - eine Figur, die aufgrund der eigenen narzisstischen Persönlichkeitsstruktur erst mal wenig Sympathien hervorruft und doch spürt man beim Lesen, unter welchem Druck sie steht (u.a. in fortgeschrittenem Alter nochmal eine Dissertation zu verfassen). Sehr spannend fand ich die jeweilige Entwicklung der beiden Töchter und deren unterschiedlichen Möglichkeiten sich aus der Verstrickung zu lösen bzw. darin zu verharren (Thema "nicht satt werden"(dürfen) bei einer der beiden Töchter). Interessant fand ich zudem die Idee der Autorin, die Mutter als Psychotherapeutin arbeiten zu lassen bzw. auch deren Dissertstionsthema über Eltern-Kind-Beziehungen - dabei immer sich selber als "nicht ausreichend genährtes" Kind im Blick und die Beziehung zu ihren Töchter so wenig realistisch reflektieren könnend. Über den Titel, der zunächst etwas sperrig klingt, musste ich lange nachdenken, und hat sich für mich erst durch die Worte der Autorin im Rahmen eines Interviews erschlossen: "Ich finde außerdem interessant, wie die Konkurrenz unter Schwestern eher indirekt ausgetragen wird, das Messen an der eignene Mutter aber auch. Vordergründig sind Frauen (Mütter, Schwestern) nett zueinander, aber nachts – also im Unterbewussten – brodelt es."
Alles in allem habe ich das Buch sehr gerne gelesen und würde es jedem empfehlen, der sich für die ganz besondere Dynamik zwischen Müttern und Töchtern, aber auch deren Persönlichkeitsentwicklung über einen längeren Zeitraum interessiert. Es regt zum Austausch und Mitfühlen an. Ich gebe dem Buch gerne 4.5 von 5 Sternen.

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