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Veröffentlicht am 23.05.2018

Wow! Was für eine tolle Para- Romance

Der lockende Ruf der grünen Insel
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Vor vielen Jahren, als Danni noch ein Kind war, gab ihre Mutter sie eines Tages in einer Kindertagesstätte ab und kam nie wieder. Danni landete erst im Waisenhaus und anschließend in mehreren Pflegestellen. ...

Vor vielen Jahren, als Danni noch ein Kind war, gab ihre Mutter sie eines Tages in einer Kindertagesstätte ab und kam nie wieder. Danni landete erst im Waisenhaus und anschließend in mehreren Pflegestellen. Ihr ganzes Leben sehnte sie sich nach einer Familie, doch selbst Beziehungen scheiterten, da Danni stets anders war, als andere Frauen.

Obwohl sie keinerlei Erinnerungen mehr an ihre Kindheit hat; Ärzte vermuteten ein Trauma, wird sie immer wieder von beängstigenden Visionen heimgesucht, die ihr sehr real erscheinen. In einer dieser Visionen trifft sie einen attraktiven Mann, der sie zu einem Grab in Irland führt in dem sie sich selbst liegen sieht, zusammen mit einem anderen Jungen. Nur einen Tag später steht der Mann aus ihrer Vision vor ihrer Haustür, stellt sich ihr als Sean vor und behauptet, seine Großmutter hätte ihm den Auftrag gegeben, Danni nach Hause zu bringen, denn dort warte ihre Familie auf sie.

Danni ist wie vor den Kopf gestoßen, dachte sie doch seit langem, dass sie ganz allein auf der Welt wäre. Durch ihre Vision ist sie äußerst misstrauisch, was die Neuigkeiten über ihre Familie angeht und versucht Sean zunächst darüber auszufragen. Doch er zeigt sich äußert widerwillig und entpuppt sich zu allem Überfluss auch noch als Geist, den nur Danni sehen und fühlen kann!

Stattdessen überreicht er ihr eine Kette mit einem magischen Anhänger, der sie beide und Dannis Hund in eine andere Zeit katapultiert. Plötzlich sind Danni und Sean in Irland vor zwanzig Jahren und Sean ist auch in dieser Dimension kein Geist mehr. Warum wurden die beiden durch die Zeit katapultiert und was hat Danni mit den seltsamen Vorgängen zu schaffen?

Es fällt wirklich schwer eine kleine Zusammenfassung des Inhaltes wiederzugeben, denn man muss höllisch aufpassen, dass man im Vorfeld nicht zuviel verrät. Nur so viel, es handelt sich bei diesem Roman zwar durchaus um eine Para-Romance für erwachsene LeserInnen, doch sie ist völlig anders gestrickt, als man es wahrscheinlich erwartet.

Die Autorin mixt hier verschiedene Para-Elemente miteinander. Da wäre zum Beispiel die Heldin, die irische Wurzeln hat und immer wieder von Visionen heimgesucht wird, der Held des Romans, der in der einen Zeitdimension ein Geist, in einer anderen jedoch ein Mensch aus Fleisch und Blut ist, nicht zu vergessen die Zeitreise selbst und ein magisches Buch, dem ebenfalls eine sehr bedeutende Rolle zukommt.

Die Kombination aus allem, macht diesen Roman zu einem sehr ausgefallenen, besonderen Leseerlebnis, das ich nicht missen möchte, denn die Geschichte ist atmosphärisch sehr dicht und unglaublich spannend. Obwohl die Story sehr komplex und nicht unbedingt einfach gestrickt wurde, gelingt es der Autorin, alle losen Enden der verschiedenen Geschehnisse in der Vergangenheit und Gegenwart so miteinander zu verknüpfen, dass sie am Ende für eine plausible Lösung stehen, mit der man am Ende der Geschichte durchaus zufrieden sein kann.

Auch vom Schreibstil der Autorin selbst war ich sehr angetan, denn neben einer guten Ausdrucksweise hat sie auch den Helden des Romans sehr vielschichtig gezeichnet.
Die weibliche Hauptfigur Danni bleibt dagegen leider ein wenig blass. Man erfährt zwar was sie antreibt, bzw. welche Erlebnisse aus ihrer Vergangenheit sie zudem machten, was sie heute ist, doch sie wirkt einfach nicht so charismatisch wie Sean. Da die Heldin jedoch nicht allein im Hauptfokus des Buches steht, sondern sowohl die Story selbst, als auch Sean einen wichtigen Anteil am Gesamtwerk haben, habe ich diesen Kritikpunkt weniger stark gewichtet, als ich es sonst tue.

Die sich anbahnende Liebesgeschichte zwischen Danni und Sean wurde dagegen sehr intensiv gestaltet, genau wie auch die Liebeszenen sehr erotisch und ansprechend sind und waren Balsam für meine romantische Ader.

Normalerweise würde ich die Vergangenheiten des Heldenpaars, oder ihre Ängste und Sorgen ein wenig näher erläutern, doch in diesem Fall kann ich das leider nicht, da ich sonst zuviel verraten würde. Allerdings möchte ich eines nicht unerwähnt lassen- der Roman hat durch seine Story bedingt schon seine düsteren, tragischen Momente, die überstanden werden müssen und ist nichts für Leser, die eine locker flockige, humorvolle Lektüre erwarten.

Ich habe schon immer ein Faible für Geister-oder Zeitreiseromances gehabt, doch in dieser Konstellation und vor allem in dieser Qualität sind mir bislang recht wenige Romane untergekommen und ich bin trotz des kleinen Kritikpunktes, was die etwas dünnere Charakterisierung von Danni angeht, restlos begeistert von der magischen Geschichte, die zeigt, dass es nicht immer nur Vampire, Werwölfe oder Gestaltwandler sein müssen, die eine spannende Geschichte versprechen.

Übrigens hat Diana Gabaldon sich für einen Kommentar zu dem Roman hinreißen lassen und normalerweise bin ich auch immer skeptisch, was diese zusätzliche Werbung angeht, doch in diesem Fall muss ich ihrer Begeisterung Recht geben.

Veröffentlicht am 23.05.2018

Ein diesmal sehr paralastiger Historical der Autorin, der aber durch seine beschwingten und humorvollen Dialoge die düstere Story ein wenig aufzulockern vermag.

Ungezähmte Leidenschaft
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Virginia Dean ist eine Frau mit vielen Talenten. Dazu gehört auch eine ungewöhnliche paranormale Fähigkeit. Virginia arbeitet gegen Bezahlung als Spiegeldeuterin. Sie ist also in der Lage, aufgestaute ...

Virginia Dean ist eine Frau mit vielen Talenten. Dazu gehört auch eine ungewöhnliche paranormale Fähigkeit. Virginia arbeitet gegen Bezahlung als Spiegeldeuterin. Sie ist also in der Lage, aufgestaute Energie, die durch bestimmte Geschehnisse zuvor in die Spiegel eingebrannt wurde zu sehen, was sich auch auf Personen bezieht.

Doch irgendwem scheint Virginia ein Dorn im Auge zu sein, denn eines Nachts erwacht sie, nachdem sie Stunden zuvor von Lord Hollisters Frau für eine Darbietung in deren Haus geladen wurde, neben dem erstochenen Lord Hollister in einem verspiegelten Zimmer mit der Tatwaffe in der Hand.
Sie kann sich an nichts erinnern und würde zu gerne fliehen. Das gelingt ihr jedoch erst, als der von einer dunklen Aura umgebene, geheimnisvolle Owen Sweetwater plötzlich vor ihr steht um sie zu retten. Ausgerechnet Owen Sweetwater, von der Arcane Society, der unter den Menschen mit parapsychologischen Fähigkeiten für Angst und Schrecken sorgt, weil er es sich zur Aufgabe gemacht hat, Scharlatane zu entlarven.

Trotz ihrer Vorbehalte lässt sich Virginia von Owen retten und hilft ihm anschließend auch bei seiner Suche nach einem Mörder, der es auf Spiegeldeuterinnen abgesehen hat und zudem eine Schwäche für geheimnisvolle, mörderische Spielzeuge hat, mit denen die Tatorte von ihm gesichert werden.
Dabei kommen sich Virginia und Owen schließlich näher, doch der Mörder hat längst Virginia im Visier. Kann Owen sie rechtzeitig retten?

Zugegeben, Amanda Quicks Para- Elemente, die sie in diesem Roman sehr zahlreich einstreut, werden sicherlich nicht jedermanns Sache sein und man sollte schon zumindest im Kern ein gewisses Interesse an Para-Romances besitzen, wenn man zu dem aktuellen Historical der Autorin greift. Da ich eigentlich nicht so ein Freund von Para-Lektüre bin, sondern eher ein alter Fan von Amanda Quicks alten historischen Liebesromanen, haben ich diese Para-Elemente relativ flüchtig überlesen und eher gezwungenermaßen in Kauf genommen, da die Autorin sich auch dieses Mal hinsichtlich der „metaphysischen Verbindungen“ der Haupt und Nebenfiguren sehr oft wiederholt, was mich schon ein wenig genervt hat beim Lesen.

Aber dieses Defizit gleicht Amanda Quick diesmal durch, wie ich finde gelungene, sehr spritzige Dialoge zwischen dem Heldenpaar aus und auch die Jagd nach dem Mörder fand ich ganz spannend. Die Liebesgeschichte zwischen Virginia und Owen entwickelt sich sehr langsam, obwohl eigentlich früh klar ist, dass beide sich begehren und die Liebeszenen sorgen dazu für das gewisse Etwas und prickelnde Atmosphäre beim Lesen. Sehr interessant fand ich übrigens auch die Idee der Autorin, mörderische Spielzeuge, als Waffe des Mörders einzubinden.
Die Charakterisierung des Heldenpaars dürfte einem, wenn man, wie ich, schon zahlreiche Amanda Quick Romane gelesen hat, relativ bekannt vorkommen. Während Virginia abermals eine emanzipierte junge Dame, eigentlich jenseits des heiratsfähigen Alters darstellt, ist Owen, der Held des Romans abermals ein Mann mit einer düsteren Aura, der natürlich auch Gefahr läuft in die Dunkelheit abzudriften, wenn er nicht die einzig wahre Gefährtin findet, die ihn davor bewahrt.

Aber bei aller Kritik ist Owen auch ein Mann, der charismatisch gestrickt ist und durchaus einen schönen Sinn für Humor besitzt. So locken seine Neckereien die er sich mit Virginia liefert die eigentlich dunkle Krimihandlung auf und sorgen für amüsante Lesemomente.
Owen ist ein so genannter „Jäger“, dessen paranormale Fähigkeiten sich mit Virginias perfekt ergänzen, was beide zu einem Team zusammenschweißt und so kann man es als Leser auch gut nachvollziehen, dass sich beide ineinander verlieben.

Kurz gefasst: Ein diesmal sehr paralastiger Historical der Autorin, der aber durch seine beschwingten und humorvollen Dialoge die düstere Story ein wenig aufzulockern vermag.

Veröffentlicht am 20.05.2018

Leider nur ein durchschnittlicher Young Adult, der sich nicht von der breiten Masse abhebt.

The Ivy Years – Bevor wir fallen
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Corey Callahan war eine begeisterte Eishockeyspielerin, bis ein Unfall und dessen Folgen, ihr Leben von einem auf den anderen Tag dramatisch veränderten. Corey hat seitdem mit Lähmungen zu kämpfen, kann ...

Corey Callahan war eine begeisterte Eishockeyspielerin, bis ein Unfall und dessen Folgen, ihr Leben von einem auf den anderen Tag dramatisch veränderten. Corey hat seitdem mit Lähmungen zu kämpfen, kann sich nur zeitweilig auf Krücken fortbewegen; ist daher die meiste Zeit auf einen Rollstuhl angewiesen. Sie ist die übertriebene Fürsorge ihrer Familie dermaßen leid, dass sie beschließt, sich nicht von ihrem ursprünglichen Plan, aufs College zu gehen, abhalten zu lassen. In Connecticut, dort, wo auch ihr älterer Bruder untergekommen ist, bezieht sie eine kleine Wohnung, die sie sich mit Dana teilt, mit der sich Corey schon bald anfreundet.

Und gleich nebenan bezieht der attraktive Eishockeyspieler Adam Hartley ein Zimmer, der ebenfalls körperlich gehandicapt ist, allerdings nur vorübergehend. Ein Unfall hat ihm ein Gipsbein und starke Schmerzen eingebracht. Corey und Adam freunden sich an, bilden eine Art Leidensgemeinschaft, doch insgeheim hat sich Corey bereits Hals über Kopf in Adam verliebt. Sie befürchtet, dass es dabei bleiben wird, denn Adam hat eine attraktive Freundin, die allerdings im Moment im Ausland weilt. Außerdem glaubt Corey, aufgrund ihrer Behinderung, dass sie womöglich nicht mehr zur geschlechtlichen Liebe fähig sein könnte. Adam will Corey helfen, doch ist es mehr als nur Anteilnahme und Freundschaft, die er für sie empfindet?

Zwar habe ich in den vergangenen Jahren schon einige Young und New Adult Romances gelesen, doch war bislang noch nichts der Autorin Sarina Bowen dabei, von der ich im Vorfeld schon viel Gutes gehört hatte. Neugierig geworden, habe ich mich nun dem ersten Teil ihrer neuen „The Ivy Years“Reihe gewidmet. Um es vorweg zu nehmen. Die Autorin hat einen sehr eingängigen Schreibstil, die Dialoge ihrer Romanfiguren wirken locker leicht und lässig, also sehr lebensecht und dazu hat sie hier eine interessante Ausgangssituation für das Heldenpaar geschaffen. Warum also nur drei von fünf Punkten?
Meine Krux ist es vermutlich, dass ich einfach schon zu viele Romances dieses Genres gelesen habe und Sarina Bowen hier leider nichts Neues anbietet. Das ist im Grunde genommen auch gar nicht tragisch, wäre sie nicht beim Schreiben so sehr auf Nummer Sicher gegangen- etwa, wenn es um Coreys Behinderung geht. Die Autorin reißt Unangenehmes lediglich unterschwellig an, lässt Corey so gar nicht großartig mit ihrem Schicksal hadern, was nach der kurzen Verarbeitungszeit eigentlich nur logisch gewesen wäre und hat ihrer Heldin praktischerweise dann stattdessen eine Behinderung auf den Leib geschrieben, die es der Heldin dennoch ermöglicht, gewisse Schwierigkeiten ohne Probleme zu lösen. In manchen Romanpassagen wirkt es eher so, als wäre Adam schwerer gehandicapt, als Corey, was ja eigentlich nicht Sinn der Sache sein sollte. Dazu fand ich den Einfall mit dem geschenkten Vibrator, dermaßen plump und zum Fremdschämen, dass ich ehrlich gesagt keine Worte dafür finden konnte. Okay, wenn sich Corey und Adam bereits länger gekannt hätten, dann vielleicht, aber so, wirkte Adams Idee mehr als deplatziert.
Schade fand ich es zudem, dass dem Heldenpaar keinerlei Ecken und Kanten auf den Leib geschrieben wurden. Dazu lief vieles so glatt und rund ab; ich brauche zwar kein großes Drama, doch zumindest hätte ich mir mehr Emotionen gewünscht und vor allem, dass die Autorin auf Coreys Behinderung auf andere Art und Weise eingegangen wäre- also auch mal emotionale Tiefs Erwähnung gefunden hätten in diese Story. Da das aber leider nicht der Fall war, liest sich „Bevor wir fallen“, halt nur wie ein stereotypischer Young Adult Roman, der sich leider in keiner Weise abhebt, von den üblichen Verdächtigen dieses Genres.
Wer sich für Romances mit ähnlicher Thematik interessiert, sich aber mehr Tiefgang dabei erhofft, sollte unbedingt mal in „Pinguine lieben nur einmal“, von Kyra Groh oder Romane von Petra Hülsmann, hineinlesen.

Kurz gefasst: Leider nur ein durchschnittlicher Young Adult, der sich nicht von der breiten Masse abhebt.


Veröffentlicht am 20.05.2018

Ziemlich seichte „Dark-Romance“, der es an Tiefgang mangelt und vor allem an facettenreichen Charakteren

Cold Princess
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Saphira De Angelis hat in ihrer Kindheit ein schlimmes Trauma erlebt. Ihre Eltern und ihr Bruder wurden dabei getötet, doch der Mörder nie gefasst. Obwohl seitdem viele Jahre vergangen sind, hat es sich ...

Saphira De Angelis hat in ihrer Kindheit ein schlimmes Trauma erlebt. Ihre Eltern und ihr Bruder wurden dabei getötet, doch der Mörder nie gefasst. Obwohl seitdem viele Jahre vergangen sind, hat es sich Saphira zur Aufgabe gemacht, den Mörder ihrer Familie zu finden und anschließend auszulöschen. Mit dem Töten hat die junge Frau an sich keine Probleme, denn als Oberhaupt der Mafiosifamilie De Angelis, gehört das Töten zum Geschäft und so hat sie keinerlei Skrupel, Gegner, die sich ihr in den Weg stellen, zu eliminieren. Sie hat es gelernt, sich in der knallharten Welt zu behaupten, was sie vor allem ihrem geliebten Onkel zu verdanken hat, dem Zwillingsbruder ihres Vaters.

Als einer ihrer Leibwächter anscheinend abtaucht, soll sich der Profikiller Madox Caruso um das Problem kümmern und anschließend die offen gewordene Stelle annehmen. Saphira ist hin und hergerissen, denn einerseits begehrt sie Madox, andererseits fürchtet sie sich vor seiner gefährlichen Aura. Sie spürt instinktiv, dass er womöglich dunkle Geheimnisse besitzt und möchte ihn eigentlich nicht ständig in unmittelbarer Nähe wissen.
Doch Saphiras Familienangehörige setzen ihr Vertrauen in Madox, so bleibt auch Saphira nichts anderes übrig. Was keiner de De Angelis ahnt, ist, dass sie sich mit Madox den sogenannten Wolf im Schafspelz ins Haus geholt haben, denn Madox ist ebenfalls Spross einer Mafiosifamilie und will auf dem Anwesen der De Angelis nach Beweisen suchen, die Saphira des Mordes an seinen Vater überführen könnten und sie anschließend ermorden.
Doch Saphira weckt völlig ungewohnte Gefühle in ihm…

Ein Liebesroman, der in der dunklen Welt der Mafiosis spielt- geht das überhaupt? Diese Frage stellte ich mir bereits vor dem Lesen. Trotz gewisser Skepsis, habe ich mich dann doch auf das ungewöhnliche Leseabenteuer eingelassen und bin nun, nachdem die letzte Seite ausgelesen ist, ziemlich enttäuscht, denn mein Bauchgefühl hatte sich leider als richtig erwiesen. Ich wurde bereits im Vorfeld davor gewarnt, dass das Heldenpaar außergewöhnlich kaltblütig wäre und die Liebesszenen heftig und nicht jedermanns Sache.
Aber da ich neben Liebesromanen auch jede Menge an Thrillern und Krimis lese, dachte ich, dieser Punkt wäre weniger ein Problem für mich. Allerdings hatte ich auch nicht damit gerechnet, dass Saphira und Madox leider dermaßen eindimensional gestrickte Akteure sind. Zwar lässt die Autorin, immer im Wechsel, die Geschichte aus Sicht von Saphira und Madox erleben, doch reichte mir das einfach nicht aus. Die Dialoge des Heldenpaars, drehten sich dazu größtenteils nur um Banales und „Berufliches“; es herrschte, zwischen ihnen, lange nur sexuelle Anziehungskraft vor, die dann in explizit geschilderten Liebesszenen gipfelte, die mir allerdings zu plump und effektheischend geschrieben wirkten.

Obwohl beide als abgebrühte Mörder beschrieben wurden, gelang es der Autorin nicht, irgendwelche Gefühle für das Heldenpaar in mir zu wecken. Ob nun Abscheu, Ekel, Hass oder Sympathien, da beide eigentlich nur Opfer ihrer verkorksten Kindheit sind. So hat mich deren Schicksal dermaßen kalt gelassen, dass ich dann nur noch mäßig interessiert weitergelesen habe. Immerhin, obwohl der Crimeplot vorhersehbar war, kam dann ab dem Moment, als auf Saphira und Madox ein Anschlag verübt wurde, doch noch Spannung auf, weswegen ich statt 1.5 nun 2.5 von 5 Punkten für den Roman vergebe.
Der Schreibstil der Autorin ist für mich ebenfalls gewöhnungsbedürftig gewesen. Die Akteure drückten sich dermaßen salopp und gewollt lässig aus, halt wie in einer US-Krimiserie, dass ich oftmals genervt mit den Augen rollen musste, beim Lesen und die Akteure wirkten zudem über weite Strecken, wie unreife Twens. Zugegeben, vielleicht bin ich mit fünfundvierzig Jahren auch nicht mehr unbedingt die richtige Zielgruppe, daher seht mir, diese Kritik bitte nach, falls Ihr jünger seid und eine andere Meinung dazu habt.
Obwohl dieser erste Teil mit einem gewaltigen Cliffhanger endete, verspüre ich ehrlich gesagt keine große Lust mehr auf die Fortsetzung, so leid es mir für die Autorin auch tun mag.
Einzig die Covergestaltung möchte ich zuletzt noch hervorheben, die mir wahnsinnig gut gefallen hat.

Fazit: Ziemlich seichte „Dark-Romance“, der es an Tiefgang mangelt und vor allem an facettenreichen Charakteren.

Veröffentlicht am 15.05.2018

Eine zweite Chance für die Liebe? Der 4. Teil der „American Heiress in London” Reihe, entführt seine Leser in die schillernde Welt des Theaters- leider ist das Paar jedoch recht nüchtern gestrickt.

Ein Lord spielt mit dem Feuer
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Vor sechs Jahren waren Lord Denys Somerton und das amerikanische Showgirl Lola Valentine ein Paar. Beide lernten sich in Frankreich kennen und lieben. Denys war Lola so verfallen, dass er ihr ein Schauspielengagement ...

Vor sechs Jahren waren Lord Denys Somerton und das amerikanische Showgirl Lola Valentine ein Paar. Beide lernten sich in Frankreich kennen und lieben. Denys war Lola so verfallen, dass er ihr ein Schauspielengagement in seinem Theater verschaffte. Doch das Stück mit Lola in der Hauptrolle, floppte fürchterlich, was beide erschütterte. Besonders Denys, hatte sich nämlich finanziell weit aus dem Fenster gewagt, um Lola zu unterstützen. Kurz darauf verließ Lola Denys, ging wieder nach Paris, wo sie auf Henry traf, einen reichen Geschäftsmann und Partner von Denys Vater, der ihr ein besonderes Angebot unterbreitete.
Lola sollte ihn begleiten in die Staaten, nach außen hin seine Mätresse spielen, um seine wahre Geliebte zu schützen und dafür würde er ihr Schauspielunterricht ermöglichen und eine Stelle verschaffen, in der sie nicht mehr nur das Revuegirl spielen müsste.
Lola, die wusste, dass ihre Liebe zu Denys keine Chance hatte, da sie aus unterschiedlichen Welten stammten, nahm Henrys Vorschlag an…

Nun, sechs Jahre später, steht Lola plötzlich wieder vor Denys. Nach dem Tod von Henry, der ihr die Hälfte seines Anteils an dem Londoner Theater vermacht hat, das zur Hälfte Denys Vater gehört, will sie eine zweite Chance. Sie will nicht nur ein ebenbürtiger Geschäftspartner von Denys werden, sondern dazu auch selbst eine Rolle in dem nächsten Theaterstück übernehmen. Denys fällt aus allen Wolken und ist dermaßen verärgert, dass er mit dem Gedanken spielt, Lola Unsummen für ihren Anteil zu bieten. Alles ist ihm recht, nur damit sie wieder aus seinem Leben verschwindet. Doch Lola weigert sich. Und Denys, der eigentlich bald einer Jugendfreundin einen Antrag machen möchte, hat bereits die schlimmsten Befürchtungen, was sein Seelenheil angeht. Genau, wie auch seine Familie…

„Ein Lord spielt mit dem Feuer“, ist nun bereits der vierte Teil der „American Heiress in London“ Reihe und erzählt die Geschichte einer zweiten Chance. An sich mag ich diesen Plot sehr gerne, zudem entführt die Autorin, Laura Lee Guhrke, ihre Leserschaft in die bunte Welt des Theaters, wo sie das Heldenpaar verbal die Klingen kreuzen lässt. Besonders letzteres, fand ich interessant dargeboten, da die Autorin nicht mit spannenden Einblicken diesbezüglich spart, allerdings war ich von der Liebesgeschichte etwas enttäuscht; selbst wenn die Liebesszenen durchaus gewohnt prickelnd geschrieben waren.

Ich hatte mir einfach ein wenig mehr Romantik erhofft, doch obwohl Denys als auch Lola sympathische Romanfiguren waren, empfand ich sie als recht nüchtern beschrieben.

Sicherlich, an Laura Lee Guhrkes Schreibstil, gibt es nichts zu bemängeln. Die Autorin schreibt sehr gut, ihre Dialoge wirken lebhaft und lebendig, doch fand ich es wenig nachvollziehbar, dass es Lola, nachdem sie Denys Jahre zuvor dermaßen enttäuscht hatte und eigentlich noch immer die gleiche Meinung besaß, wie sechs Jahre zuvor- nämlich das eine Bürgerliche und ein Adliger keine Chance haben, als verheiratetes Paar, überhaupt in Erwägung zog, zurückzukehren. Dazu fand ich die Bemühungen von Denys Vater, die beiden auseinander zu bringen, gelinde gesagt und hier beziehe ich mich vor allem auf die letzten Seiten des Romans, halbherzig und unglaubwürdig in Szene gesetzt.

Auch die übrigen Akteure, blieben, im Vergleich zum Heldenpaar, recht blass beschrieben; zumindest Denys Freunde, die bereits in den Vorgängerbänden in Erscheinung traten, sorgten hier nochmals für humorige Momente.

Eigentlich ist „Ein Lord spielt mit dem Feuer“, mehr ein Zwei-Personen-Stück und kann man sich damit arrangieren, dass Lola und Denys halt nicht das typische Liebesromanpärchen verkörpern, sondern etwas abgeklärter und ruhiger auftreten, wird man den Roman wahrscheinlich auch noch besser bewerten als ich.

Aber vor allem sollte man das Theatermilieu und diese besondere Atmosphäre mögen, die es versprüht.
Dass die Autorin ihren vierten Teil in der Theaterszene spielen lässt, fand ich eine geniale Idee, denn auch die Umsetzung war gelungen- Doch Lola und Denys konnten mich leider nicht so in ihren Bann ziehen, wie ich es mir gewünscht hätte. Zudem muss es sich die Autorin gefallen lassen, dass besonders das Ende der Geschichte überaus unglaubwürdig anmutete.

Fazit: Eine zweite Chance für die Liebe? Der 4. Teil der „American Heiress in London” Reihe, entführt seine Leser in die schillernde Welt des Theaters- leider ist das Paar jedoch recht nüchtern gestrickt.

American Heiress in London Reihe zur Info:

1. Teil: Ein Marquess und kein Gentleman?
2. Teil: Ein Duke und sinnlicher Verführer
3. Teil: Wenn ein Lord so feurig küsst
4. Teil: Ein Lord spielt mit dem Feuer