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Veröffentlicht am 20.03.2018

Überlege gut, wem Du traust! Atmosphärisch dichter und spannender Pageturner für Psycho-Thriller Fans.

Das Blut meiner Schwester
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Kat McCall war kein unschuldiger Teenager. So hatte ihre ältere Schwester Sara, nach dem Unfalltod der Eltern, alle Hände voll zu tun, Kat als Ersatzmutter zur Seite zu stehen. Besonders, nachdem sich ...

Kat McCall war kein unschuldiger Teenager. So hatte ihre ältere Schwester Sara, nach dem Unfalltod der Eltern, alle Hände voll zu tun, Kat als Ersatzmutter zur Seite zu stehen. Besonders, nachdem sich Kat mit anderen Jugendlichen einließ, die in dem kleinen Örtchen inmitten der Südstaaten, schon einen sehr schlechten Ruf genossen. Nach einem folgenschweren Streit zwischen den Schwestern, bei dem Kat keinen Hehl daraus machte, dass sie wünschte, Sara wäre tot, geschah das Unfassbare. Kat fand ihre Schwester am frühen Morgen mit zertrümmertem Schädel in der Küche liegend auf und rief die Polizei. Diese schoss sich sehr schnell auf Kats Schuld ein, auch die Dörfler waren klar auf Seiten der Polizei, doch Kat wurde letztendlich freigesprochen und zog in eine andere Stadt.

Jahre später ist Kat eine erfolgreiche Geschäftsfrau und Bäckerin. Sie ist zurückgekommen in ihren Heimatort, weil sie endlich in Erfahrung bringen will, wer ihre Schwester wirklich damals auf solch brutale Art tötete. Im Ort schlägt ihr jedoch die gleiche Feindseligkeit entgegen, wie damals. Lediglich der frischgebackene Polizeichef Luke, pikanterweise der Sohn des Mannes, der Kat damals als Hauptverdächtige überführen wollte, glaubt fest an ihre Unschuld und rollt den Mordfall an Kats Schwester und den Mord an einem Police Officer, der am gleichen Tag im Dienst ermordet wurde, wieder auf.
Kat will sich jedoch nicht damit zufrieden geben, abzuwarten und so mischt sie sich in Lukes Ermittlungen ein. Mit gefährlichen Folgen für sie, denn ein unheimlicher Stalker, der ihr seit dem Todestag ihrer Schwester regelmäßig anonyme Briefe schickt, scheint zusammen mit Kat in die Heimat zurückgekehrt zu sein….

Als ich entdeckte, dass der MIRA Verlag einen neuen Erica Spindler Roman im Programm hat, freute ich mich sehr, denn die Romane der Autorin gehören seit vielen Jahren schon zu meinen absoluten Autobuys. Erica Spindlers Romane haben nämlich eine besondere Aura zu bieten- sie gehen unter die Haut, denn die Autorin erzählt von völlig normalen Menschen, die sich innerhalb der Geschichte verwandeln bzw. innerlich völlig anders gestrickt, sehr vielschichtiger sind, als man zunächst vermutet.
Bis deren Innerstes nach außen gekehrt wird, dauert es eine ganze Zeit, denn Spindler baut durch Vergangenheitserlebnisse ihrer Protagonisten zunächst eine Art Vertrauensbasis zwischen ihren Figuren und ihrer Leserschaft auf, bzw. führt den Leser erst ganz behutsam an die Figuren heran bis zum spannenden Showdown.
Und genau dieser Punkt verstört dann besonders, denn er macht begreiflich, dass das wahre Grauen oftmals auch dort lauert, wo man es nicht sucht.

Ein weiterer Pluspunkt der die Romane der Autorin so spannend macht ist, dass sie es versteht, geschickt falsche Fährten zu legen; somit bleibt die Spannung bis zum Ende gewahrt und der Leser muss sich gründlich anstrengen, um vorher dahinter zu kommen, wer der Täter wirklich ist. Und genauso verhält es sich auch in „Das Blut meiner Schwester“. Obwohl ich diesmal in Sachen Tätersuche von Beginn an einen gewissen Verdacht hegte, der sich zum Teil am Ende des Romans auch bestätigte, hätte ich so manch andere Vorgänge und Taten, ausgeführt von diversen Nebenfiguren, dann doch so niemals vermutet, so dass ich gespannt bis zur letzten Seite weiter las. Man sollte sich nichts anderes vornehmen, wenn man diesen Roman lesen möchte, denn er ist ein regelrechter Pageturner! Schlaflose Nächte sind also garantiert, wenn man den Fehler begeht, das Buch vor dem Schlafengehen zu beginnen.

Während der Kriminalplot sehr spannend und atmosphärisch dicht geschrieben ist, entpuppte sich, die sich langsam anbahnende Liebesgeschichte zwischen Kat und Luke, für meinen Geschmack eher schmückendes Beiwerk, auf dass die Autorin im Grunde auch ganz hätte verzichten können.
Während Luke, der Held des Romans charakterlich etwas blasser geschildert wird und ich mir eine etwas größere Aussprache zwischen ihm und seinem Vater gewünscht hätte; erfährt man als Leser dagegen sehr viel über die Heldin: Ihre Ängste und ihr schlechtes Gewissen wegen ihres damaligen, bockigen Teenieverhaltens sind fast greifbar für den Leser beschrieben und man kann sich sehr gut Kat hineinfühlen, wenn einen auch hier und da der Gedanke beschleicht, dass sie schon ein wenig eine TSTL Heldin ist. Denn sie begibt sich sehr oft, allein und völlig bewusst in große Gefahr. Normalerweise strafe ich ein TSTL Verhalten immer mit einem Punktabzug ab, doch in diesem Fall möchte ich dennoch eine Ausnahme machen, weil die Thrillerhandlung so spannend war.

Kurz gefasst: Überlege gut, wem Du traust! Atmosphärisch dichter und spannender Pageturner für Psycho-Thriller Fans.

Veröffentlicht am 20.03.2018

Erica Spindler wieder in Bestform- Spannender New Orleans Thriller in feinster Hitchcock Manier…

Zu richten die Lebenden
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Detective Spencer Malone bekommt nachdem sein Partner in Rente geht, eine neue Partnerin zugewiesen; doch diese, obwohl sie als Heldin gilt, seit ihres beherzten Eingreifens während Hurricane Katrina wütete, ...

Detective Spencer Malone bekommt nachdem sein Partner in Rente geht, eine neue Partnerin zugewiesen; doch diese, obwohl sie als Heldin gilt, seit ihres beherzten Eingreifens während Hurricane Katrina wütete, scheint gewisse Abneigungen gegenüber möglichen Tatverdächtigen zu hegen und verhält sich auch sonst recht merkwürdig, so dass sie Spencer das Arbeitsleben ziemlich verleidet. Doch dass er und seine neue Partnerin zusammenhalten müssen, ist von höchster Wichtigkeit, denn ein religiös motivierter Serienkiller geht um in New Orleans, der bei seinen Opfern stets einen Bibelvers hinterlässt.

Die verwitwete Glasdesignerin Mira Gallier scheint ebenfalls im Fokus des Killers zu stehen- immerhin hatte sie mit allen bisherigen Opfern zu tun; bzw. lebte im Zwist mit ihnen. Kann es jedoch wirklich so sein, wie es ihr Schwiegervater behauptet? Er verdächtigt Mira selbst, erneut zur Mörderin geworden zu sein; geht sogar noch weiter- er verdächtigt sie auch des Mordes an seinen Sohn, der jedoch, laut Untersuchungen, bei einem Unglück verstarb.
Aber auch der ehemals beste Freund von Miras verstorbenem Mann, Connor, der kurz nachdem der erste Tote aufgefunden wurde, wieder bei Mira auftauchte, wird von den Detectives verdächtigt. Dann jedoch geschieht ein weiterer Mord und das Netz um Mira, zieht sich weiter zu. Mira hat zeitweilig das Gefühl ihren Verstand zu verlieren, denn abgesehen davon, dass sie als dringend tatverdächtig gilt und Connor ihr plötzlich seine Liebe gesteht, scheint es, als ob ihr verstorben geglaubter Mann noch leben würde, denn sie erhält rätselhafte Telefonanrufe und es scheint, als ob sich jemand Zugang zu ihrem Haus verschafft hätte…

Nachdem ich zuletzt von dem Roman „Opfernacht“ der Autorin zum ersten Mal ziemlich enttäuscht war, da alle anderen davor von mir gelesenen Romane Erica Spindlers; so spannend geschrieben waren, bin ich mit gemischten Gefühlen an „Zu richten die Lebenden“ herangegangen. Gerade weil dieser Band ein Teil der Killian/Malone Reihe ist, konnte ich letztendlich dann aber doch nicht widerstehen und bin im Nachhinein nun froh, dass ich der Autorin noch eine Chance gegeben habe, denn in „Zu richten die Lebenden“, wartet die Autorin wieder mit all ihrem Können auf, so dass sie mir einige spannende Lesestunden ermöglichen konnte. Im Mittelpunkt der Geschichte, steht, auch wenn Spencer Malone in den Mordfällen ermittelt und zusammen mit seiner neuen Partnerin Karin und Lebensgefährtin Stacey zugleich (diese jedoch hat nur wenige Auftritte innerhalb der Story) ermittelt, jedoch die verwitwete Glasdesignerin Mira, die seitdem ihr geliebter Mann starb, in psychologischer Behandlung ist, weil sie den Verlust noch nicht verwinden konnte. Ihr Job ist es jedoch, der für Ablenkung sorgt. Doch eines Tages wird eines ihrer Fenster von einem Vandalen übel zugerichtet. Aber nicht nur das, auch der Pfarrer der Kirche, der den Täter scheinbar überrascht hat, wurde ermordet.

Der Autorin ist es sehr gut gelungen, Miras psychisch fragilen Zustand gut herauszuarbeiten und man kann sich auch sehr gut in die Romanheldin hineinversetzen, die sich keinem anvertrauen kann, weil sie plötzlich befürchten muss, dass selbst Menschen aus ihrem nahen Umfeld nicht ehrlich mit ihr sind bzw. womöglich sogar mörderischen Aktivitäten nachgehen. Dazu fürchtet sie den Verstand zu verlieren, glaubt, dass ihr verstorbener Ehemann doch noch leben könnte, seitdem sie rätselhafte Botschaften erhält. Gerade in diesen Momenten ist die Story wahnsinnig spannend gestrickt und man kann das Buch einfach nicht zur Seite legen. Die Morde geraten da sogar fast zur Nebensache, da ich es viel spannender fand, wer denn Mira nun so übel mitspielt und ob ihr Ehemann womöglich dahinter steckt.
Aber auch die anderen Romanfiguren sind vielschichtiger als man zunächst annimmt und dazu versäumt es Erica Spindler auch nicht, geschickt falsche Fährten bezüglich der Tätersuche zu legen, so dass der Spannungsbogen konstant oben bleibt. Obwohl ich es ein wenig schade fand, dass Spencers Lebensgefährtin Stacey in diesem Roman nur zwei Kurzauftritte hat, konnte mich die Autorin dennoch in Bezug auf die Story völlig überzeugen. Zudem hat sie mit Mira eine Romanheldin geschaffen, die man schnell in sein Leserherz schließt. Die Liebesgeschichte in „Zu richten die Lebenden“ mag zwar recht kurz und unspektakulär daher kommen, doch sie fügt sich gut in die Thrillerhandlung ein.

Kurz gefasst: Erica Spindler wieder in Bestform- Spannender New Orleans Thriller in feinster Hitchcock Manier…

Veröffentlicht am 20.03.2018

Thriller mit sehr überzogenem, unglaubwürdigem Plot, der mich leider nicht so sehr fesseln konnte, wie ich es mir eigentlich von der Autorin gewünscht hätte.

Opfernacht
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Alex ist geschieden und lebt in San Francisco. Immer wieder wird sie von beunruhigenden Albträumen heimgesucht und fürchtet, dass die Ursache in ihrer Kindheit begründet liegen könnte.
Doch ihre Mutter, ...

Alex ist geschieden und lebt in San Francisco. Immer wieder wird sie von beunruhigenden Albträumen heimgesucht und fürchtet, dass die Ursache in ihrer Kindheit begründet liegen könnte.
Doch ihre Mutter, eine Künstlerin mit bipolarer Störung weigert sich über die Vergangenheit zu reden. Außerdem schweigt sie sich darüber aus, wer Alex Vater ist.
Als ihre Mutter nach einem Suizidversuch stirbt und Alex einen Zeitungsausschnitt im Haus findet, in dem über einen tot aufgefundenen Säugling in einem Weinbaugebiet berichtet wird, ist sie alarmiert und ruft den, zuständigen Detective Daniel Reed an, der ihr Ungeheuerliches erzählt. So soll sie einst zusammen mit ihrer Mutter, ihrem Stiefvater, ihrem Bruder und ihrer Stiefschwester auf einem Weingut gelebt haben. Und, der tote Säugling soll womöglich ihr seit Jahrzehnten verschollener Bruder sein. Doch wieso hat Alex keinerlei Erinnerungen an ihre Kindheit?

Sie beschließt kurzerhand Licht ins Dunkel zu bringen und macht sich auf den Weg nach Sonoma Valley, um dort vielleicht auch in Erfahrung bringen zu können, wer ihr Vater ist.
Das Wiedersehen mit ihrem Stiefvater und ihrer Stiefschwester fällt zunächst etwas reserviert aus, doch im Laufe der Zeit lernt Alex die beiden zu schätzen. Das gilt jedoch nicht für andere Bewohner Sonoma Valleys, die scheinbar etwas vor ihr verheimlichen. Und auch ein Mörder treibt kurz nach Alex Ankunft in dem kleinen, beschaulichen Weinort sein Unwesen. Kann es sein, dass Alex in Gefahr ist, oder ist sie womöglich sogar diejenige, die ihr Unwesen in Sonoma Valley treibt? Detective Daniel Reed will eigentlich Alex gegenüber neutral bleiben, da auch sie zu dem Kreis der Verdächtigen gehört, doch das gelingt ihm nur bedingt, da ihn Alex wie magisch anzieht.

Erica Spindlers Thriller sind für mich seit vielen Jahren autobuy, denn ich mag ihre Art zu schreiben und ihre ausgeklügelten psychologischen Plots an sich sehr. Und auch die Charakterisierung ihrer Figuren ist zumeist sehr vielschichtig angelegt. So habe ich mich sehr auf das Lesen ihres Romans „Opfernacht“ gefreut, doch diesmal muss ich leider zugeben, dass die Autorin meiner Meinung nach einfach ein wenig übertreibt mit ihrer Hintergrundgeschichte, so dass diese sehr unglaubwürdig wirkt. Weniger ist manchmal mehr, doch diesen Leitsatz hat die Autorin diesmal leider nicht berücksichtigt, was ich sehr schade fand.

Eine junge Frau, deren Mutter eine schwere psychische Störung hat und die sich dann das Leben nimmt, weil etwas in der Vergangenheit geschehen ist, das sie nicht verkraftet hat, war ja zumindest noch nachvollziehbar, doch was dann am Ende daraus wird, als Alex zusammen mit Daniel Reed in Sonoma Valley, diversen Akteuren auf den Zahn fühlt, wirkte mir letztendlich dann doch zu dick aufgetragen. Und auch die Anzahl der Ermordeten war für mich irgendwann einfach „too much“. Rachels traumatische Erlebnisse eingeschlossen. Mehr kann und darf ich an dieser Stelle leider nicht verraten, um im Vorfeld nicht zu viel von der Story preiszugeben.

Die Liebesgeschichte zwischen Alex und Daniel ist nett, jedoch konnte ich auch hier nicht so ganz nachvollziehen, dass sie sich weiter mit ihm abgibt, nachdem er selbst sie kurzzeitig verdächtigt, etwas mit den Morden im Ort zu tun zu haben.
Obwohl sich der Thriller wieder gut lesen lässt, fehlt mir für eine bessere Bewertung, ein wenig mehr Glaubwürdigkeit, bzw. ein nicht so übertriebener Plot und vor allem ein interessanteres, sympathischeres Liebespaar.

Für mich war „Opfernacht“ der erste Roman der Autorin, der mich streckenweise sehr enttäuscht hat.

Kurz gefasst: Thriller mit sehr überzogenem, unglaubwürdigem Plot, der mich leider nicht so sehr fesseln konnte, wie ich es mir eigentlich von der Autorin gewünscht hätte.

Veröffentlicht am 20.03.2018

Zwar ist es nicht Spindlers bester Roman, aber selbst Spindlers schwächere Romane sind immer noch besser, als so manches andere im Thriller und Romantic Suspense Genre. ;-

Stadt des Schweigens
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Da sich Averys Beziehung zu ihrer Mutter im Laufe der Zeit immer schwieriger gestaltete, und Avery zudem Karriere als Journalistin machen wollte, entschloss sie sich vor Jahren aus ihrem Heimatort, dem ...

Da sich Averys Beziehung zu ihrer Mutter im Laufe der Zeit immer schwieriger gestaltete, und Avery zudem Karriere als Journalistin machen wollte, entschloss sie sich vor Jahren aus ihrem Heimatort, dem idyllischen aber kleinen Cypress Springs, fortzuziehen. Mittlerweile hat sie ihr Ziel erreicht, doch während sie ihre Karriere verfolgte, vernachlässigte sie ihre Eltern und besuchte diese sehr selten.
Auch als ihre Mutter vor einem Jahr starb, reiste sie nur für wenige Wochen in ihr Heimatstädtchen.

Das schlechte Gewissen meldet sich jedoch sehr plötzlich bei ihr, als sie einen folgenschweren Anruf aus Cypress Springs erhält.
Ihr Vater soll den Tod ihrer Mutter nicht verkraftet, sich wochenlang depressiv im Hause aufgehalten und schließlich mit Diesel übergossen und angezündet haben.

Avery ist wie vor den Kopf gestoßen, war ihr Vater, ein Arzt, doch immer ein Mensch, der mit beiden Beinen auf dem Boden der Tatsachen stand und nie eine Neigung zum Selbstmord zeigte.
Sie reist zur Beerdigung nach Cypress Springs und wird dort von allen Bewohnern zunächst mit der üblichen Liebe und Sorge überschüttet, die ihr dort stets zuteil wurde, denn Cypress Springs rühmt sich nicht umsonst, die Stadt mit der niedrigsten Kriminalrate und dem größtmöglichen Zusammenhalt ihrer Bewohner zu sein.
Auch ihr Ex-Freund, der Polizist Matt scheint nur darauf gewartet zu haben Avery wieder in seine Arme schließen zu können und gibt zu, immer noch tiefe Gefühle für sie zu hegen.

Doch stattdessen fällt das Wiedersehen mit Matts Zwillingsbruder Hunter weniger freundlich aus. Hunter ist ein gebrochener Mann und kehrte, nachdem seine Karriere als Staranwalt durch einen Unfall den er in betrunkenem Zustand baute, scheiterte, zurück in die Stadt die er eigentlich immer verabscheute.
Hunter hält mit seiner Meinung nicht hinterm Berg. Er konfrontiert Avery mit seinen recht unschönen Ansichten über ihr Verhalten in Bezug auf ihre Familie und ist auch der einzige, der Avery deren Schuldbewusstsein am Tode ihres Vaters nicht ausreden will.

Während Averys Aufenthalt in Cypress Springs fallen ihr jedoch immer mehr Ungereimtheiten am angeblichen Selbstmord ihres Vaters auf und so beginnt sie damit, auf eigene Faust zu recherchieren. Die Schwester eines verschwundenen Mannes, der vor einiger Zeit nach Cypress Springs kam um rätselhafte Todesfälle zu untersuchen, unterstützt sie dabei. Doch schnell muss Avery feststellen, dass die Menschen, die sie schon ihr ganzes Leben lang kennt, scheinbar nicht alle das sind, was sie nach außen hin verkörpern und sie sich dazu auch noch in Lebensgefahr begibt durch ihre Nachforschungen…

Erica Spindler gehört zu meinen Lieblingsautorinnen im Thrillergenre und somit wollte ich „Stadt des Schweigens“ auf keinen Fall verpassen.
Auch wenn sich der Roman in Sachen Spannung eher gemächlich steigert, die Stadtbewohner von Cypress Springs eine Spur zu nett und eindimensional agieren als wahr zu sein und auch die Liebesgeschichte in der Story ihre kleinen Schwächen hat (so ist sie erst völlige Nebensache und wird dann zum Ende hin an unpassendster Stelle- nämlich als es richtig spannend wird, ausführlicher behandelt (wobei sie leider auch recht dünn und eigentlich überflüssig ist meiner Meinung nach) , gelang der Autorin dennoch das Kunststück eine packende Story zu schreiben, die ich in einem Zug auslesen musste, ohne den Roman zwischenzeitlich weglegen zu können. Trotz erwähnter Schwächen funktioniert „Stadt des Schweigens“ und obwohl die Zahl der Verdächtigen eher überschaubar ist, hat mich das Ende dann doch sehr überrascht. (wobei man von der einen Ungereimtheit absehen sollte, die auf der Beerdigung von Averys Vater stattfindet, als Avery diverse Personen zusammen stehen sieht und daraus einige Schlüsse zieht (wie der Leser) , die auf eine völlig falsche Fährte locken sollen.

Zwar ist es nicht Spindlers bester Roman, aber selbst Spindlers schwächere Romane sind immer noch besser, als so manches andere im Thriller und Romantic Suspense Genre.

Veröffentlicht am 20.03.2018

Intelligenter Thriller mit vielen überraschenden Wendungen! Ein wahrer Pageturner!

Blume des Satans
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Die Sozialarbeiterin und Familientherapeutin Liz hat ein wahres Albtraumjahr hinter sich. Erst erwischt sie ihren Mann mit ihrer besten Freundin im Bett, dann sterben ihre Eltern, ein Mädchen, das sie ...

Die Sozialarbeiterin und Familientherapeutin Liz hat ein wahres Albtraumjahr hinter sich. Erst erwischt sie ihren Mann mit ihrer besten Freundin im Bett, dann sterben ihre Eltern, ein Mädchen, das sie einst betreute, begeht Selbstmord und zu allem Überfluss verschwindet auch noch ihre Schwester Rachel, die Pastorin auf Key West ist, von einem auf den anderen Tag- ihr Auto, vor einen Baum gefahren, wird offen und leer aufgefunden. Liz sollte eigentlich selbst ihre Nerven nach einem Zusammenbruch schonen, doch zu groß ist ihre Sorge um Rachel, als dass sie länger untätig bleiben könnte. So verkauft sie ihr Haus, zieht nach Key West und lässt sich dort auch beruflich nieder- immer in der Hoffnung etwas über Rachels Verschwinden herauszubekommen.Sie wendet sich an die Polizei, genauer gesagt an Lieutnant Detective Valentine Lopez, doch dieser kann ihr auch nicht weiterhelfen.

Auch die Menschen in ihrer Umgebung beäugen sie zunächst äußerst misstrauisch. Einzig eine Verkäuferin aus einem Laden für Badeanzüge, Heather, freundet sich mit ihr an. Aber Liz scheut sich davor, sich jemandem anzuvertrauen und die wahren Beweggründe für ihren Umzug darzulegen. Doch dann kommt der Stein ins Rollen, als Liz ein junges Mädchen, dass sie betreut, tot hinter der Kirche auffindet. Die Spuren die der Täter auf der Toten hinterlassen hat, deuten auf einen Ritualmord hin. Einst mordete ein mittlerweile inhaftierter Killer genauso- hat es die Polizei hier mit einem Nachahmungstäter zu tun?

Ein dringend Tatverdächtiger, der Freund der Toten, tritt an Liz heran mit einer unglaublichen Geschichte, die ihr wiederum kein anderer glauben will, als Rick Wells, bester Freund von Valentine Lopez und selbst ehemaliger Cop. Werden Liz und Rick die Morde, denn mittlerweile starben auch noch weitere Menschen, aufklären können?

Es gibt mache Thriller, die fesseln den Leser gleich von der ersten Seite an- mit einem solchen Exemplar hat man es auch hier zu tun. Obwohl der Roman mit seinen 476 Seiten ein relativ dicker Schmöker ist, kommt zu keiner Zeit Langeweile auf. Das liegt vor allem an Erica Spindlers Erzähltalent, ihren ausgeklügelten Kriminalplots und der subtilen Spannung, die sie in ihren Romanen erzeugt ohne jetzt zu viel Lobhudelei betreiben zu wollen, aber Spindler ist deswegen eine absolute Autobuy-Autorin für mich geworden.

Ihr gelingt es in ihrem aktuellen Buch die Spannung konstant aufrecht zu erhalten, den Leser geschickt auf falsche Fährten zu führen, so dass man bis kurz vor Schluss immer noch nicht genau ahnt, wer wirklich in die Mordfälle verwickelt und wer der Drahtzieher des Ganzen ist.
Dazu lässt sie zwei Hauptfiguren, Liz und Rick, agieren, die beide eine traumatische Vergangenheit bewältigen mussten. Rick war einst verheiratet und hatte einen Sohn. Doch seine Frau starb an einer Krankheit und sein kleiner Sohn geriet bei einem Einbruch in einen Schusswechsel zwischen den Einbrechern und Rick und verstarb an einer Kugel, die aus Ricks Waffe abgefeuert wurde. Diese Tragödie sorgte dafür, dass Rick den Polizeidienst quittierte und stattdessen eine Bar in Key West aufmachte.

Zunächst schweißt nur die Suche nach dem Mörder Rick und Liz zusammen, doch dann entdecken beide auch ihre Leidenschaft füreinander. Trotzdem ist dieser Roman definitiv keine Romance. Dafür bleibt die Liebesgeschichte einfach zu sehr Nebensache und es wird auch zu keiner Zeit klar, wieso sich die beiden, außer dass sie eine traumatische Vergangenheit verbindet, schließlich ineinander verlieben.

Das macht aber auch nicht, da der Roman ansonsten hält was er verspricht- er ist ein erstklassiger Thriller, der Gänsehaut verursacht und den Leser durch viele Wendungen so sehr überraschen wird, dass die Tätersuche fast bis zum Schluss spannend und undurchsichtig bleibt.

Kurz gefasst: Intelligenter Thriller mit vielen überraschenden Wendungen! Ein wahrer Pageturner!