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Veröffentlicht am 12.03.2018

Jessie Jefferson auf dem Weg zum Erfolg und Ruhm- unterhaltsam, aber leider auch etwas oberflächlich abgehandelter Abschlussband der Reihe.

Das unglaubliche Leben der Jessie Jefferson
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Jessie hat sich mittlerweile gut eingelebt in den Staaten und will nun dort zur Schule gehen. Auch zu ihrem Dad, dem Rockstar Johnny Jefferson, entwickelt sie immer mehr Nähe. Zu ihrem sechzehnten Geburtstag ...

Jessie hat sich mittlerweile gut eingelebt in den Staaten und will nun dort zur Schule gehen. Auch zu ihrem Dad, dem Rockstar Johnny Jefferson, entwickelt sie immer mehr Nähe. Zu ihrem sechzehnten Geburtstag schenkt ihr Johnny schließlich eine Überraschungsparty und lässt sämtliche Freunde von Jessie, darunter auch ihren Ex-Freund Tom, aus England einfliegen. Obwohl Jessie sich sicher ist, dass sie Jack, den Gitaristen ihrer Band liebt, lässt sie Tom nicht kalt. Vor allem, als sie erfährt, dass Tom wieder Kontakt mit seiner damaligen Freundin hatte. Jack reagiert äußerst eifersüchtig, als er Tom begegnet und auch Tom macht kein Hehl aus seiner Abneigung zu Jack. Auf der einen Seite ärgert sich Jessie darüber, dass Jack kein Vertrauen zu ihr hat; andererseits fürchtet aber auch sie, dass Jack, der in Bezug auf Frauen früher nichts anbrennen ließ, es nicht so ernst mit ihr meinen könnte, wie sie es sich wünscht. Jack beteuert zwar das Gegenteil, doch hat er ihr noch nicht gesagt, dass er sie liebt. Zudem möchte er ihre Beziehung noch vor den anderen Bandmitgliedern von „All Hypes“, geheim halten.

Während ihr Liebesleben im Chaos versinkt, lernt Jessie eine neue Freundin kennen. Eine neue Freundschaft, die Johnny ein Dorn im Auge ist, denn einst war er mit der Halbschwester von Jessies neuer Freundin zusammen, die ihm gar nicht gut tat. Und nun befürchtet Johnny, dass seine Frau Meg verletzt reagieren könnte, wenn sie erfährt, dass Jessie mit der Schwester ihrer persönlichen Erzfeindin befreundet ist. Jessie versteht Johnnys Bedenken, möchte an ihrer neuen Freundschaft aber unbedingt festhalten und ahnt zu diesem Zeitpunkt noch nicht, welche Konsequenzen dieser Schritt für sie und ihre Familie haben wird!

Nach dem grandiosen ersten Teil der Reihe über Johnny Jeffersons uneheliche Tochter Jessie, folgte der zweite, leider etwas weniger fesselnde Teil, den ich aber trotz kleiner Schwächen, dennoch sehr mochte. Da sich Jessie, die Heldin dieser Reihe zum Ende des zweiten Teils für Jack entschieden hatte, war ich nun sehr neugierig darauf zu erfahren, ob sich ihre Beziehung zu ihm weiterentwickeln und ob man nun im dritten und voraussichtlich letzten Teil endlich etwas mehr über Jack erfahren würde. Leider blieb Jack auch weiterhin recht blass beschrieben. Einzig seine Eifersucht wurde thematisiert, zu großen Aussprachen zwischen Jessie und ihm kam es dagegen leider nicht. Und so fehlte mir einfach der richtige Zugang zur Liebesgeschichte. Man konnte sich einfach nicht hineindenken in das Heldenpaar und nicht verstehen, wieso beide angeblich solch eine starke Nähe und Zuneigung füreinander empfanden, wenn sie kaum miteinander redeten und sich lediglich küssten und verliebt anschauten. Wieder empfand ich beim Lesen, dass Tom im Grunde viel besser zu Jessie gepasst hätte, zumal Tom und Jessie viel vertrauter miteinander umgingen bzw. redeten, als es Jessie und Jack machten. Das Heldenpaar drehte sich dann auch lange Zeit im Kreis, beide zeigten ihre Eifersucht und abgesehen von der Nebenhandlung über Johnnys rachsüchtige Exfreundin, plätscherte die Handlung diesmal leider zu großen Teilen vor sich hin.

Ich hätte es spannender gefunden, wenn Paige Toon die Auftritte von Jessie mit ihrer Band ein wenig umfangreicher beschrieben hätte, was für mehr Rockstar-Atmosphäre gesorgt hätte, doch leider wurden diese nur recht knapp geschildert. Zudem fiel Jessie fast alles in den Schoß. Schwierigkeiten gab es kaum zu bewältigen und wenn doch, war sofort ihr Vater für sie da und räumte sämtliche aufkeimenden Probleme aus dem Weg. Lediglich die Beschreibungen zu Jessies erstem Geburtstag ohne ihre Mum, fand ich sehr anrührend beschrieben, denn da ließ die Autorin ihre Leser einmal an Jessies Gedanken- und Gefühlswelt teilhaben, was sie einem näher brachte. Obwohl ich ein Fan dieser Reihe und auch den beiden Vorgängerbänden über Johnny Jefferson bin, kann ich für den Abschlussband leider daher nicht mehr als 3.5 von 5 Punkten vergeben, so leid es mir tut. Es wird einfach zu vieles, was wichtig gewesen wäre, zu oberflächlich abgehandelt. Statt geredet wird gestritten, gefeiert und geshoppt mit der High Society von Hollywood. Das mag zwar alles andere als langweilig zu lesen sein, doch wurde viel Potential verschenkt.

Kurz gefasst: Jessie Jefferson auf dem Weg zum Erfolg und Ruhm- unterhaltsam, aber leider auch etwas oberflächlich abgehandelter Abschlussband der Reihe.

Veröffentlicht am 12.03.2018

Wird Dotti ihre Happy End Allergie überwinden? Eine turbulente, spritzige aber auch besinnliche Fortsetzung über die bücherliebende Dotti, die mich bezaubert hat.

Mohnschnecke
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Die bücherliebende, bloggende Rezensentin Dotti und der Autor Florian hatten nach unzähligen verrückten Datingabenteuern einst in Liebe zusammengefunden und glaubten für immer glücklich zu sein. Na ja, ...

Die bücherliebende, bloggende Rezensentin Dotti und der Autor Florian hatten nach unzähligen verrückten Datingabenteuern einst in Liebe zusammengefunden und glaubten für immer glücklich zu sein. Na ja, zumindest Florian glaubte an die wahre Liebe, doch Dotti hatte leider immer noch ihre juckende Happy End Allergie, die es ihr unmöglich machte, an ihr frischgebackenes Liebesglück zu glauben oder zumindest zu hoffen, dass es dauerhaft sein würde. Und eines Tages ist alles aus. Florian zieht sich zurück und Dotti ist Single. Aber es kommt noch schlimmer. Dotti hat den Spaß am Lesen verloren. Zig aktuelle Bücher säumen ihren Schreibtisch und formieren sich zu einem schwindelerregenden SUB, was die arme Dotti fast in den Wahnsinn treibt. Was kann Dottis Leseunlust bloß heilen? Ihre Freundinnen geben sich die beste Mühe und glauben fest daran, dass ihre entwickelte „Mauerblümchentherapie“ helfen könnte. Doch erst ein zufällig entdecktes Buch mit geheimnisvollen, poetisch verfassten Rezepten darin, löst Dottis innerliche Erstarrung auf- sie will unbedingt wissen, wer die Rezepte für die Liebe und andere Herzensangelegenheiten verfasst hat und macht sich mit ihren Mädels auf den Weg nach Prag…

Nachdem ich bereits Anna Koschkas Vorgängerroman „Naschmarkt“ gelesen hatte, (zu dem ich griff, nachdem ich erfuhr, dass Anna Koschka das Pseudonym der Autorin Claudia Toman ist, deren Bücher ist sehr mag) und mich beim Lesen der Geschichte über die bücherliebende Dotti und ihren Datingwahnsinn so köstlich amüsieren konnte, weil die Autorin dabei einfach einen tollen spitzzüngigen Humor an den Tag legt, war es für mich klar, dass ich unbedingt erfahren wollte, wie es mit Dotti und Florian nun weitergeht.

Zunächst lässt die Autorin ihre Leser über den Grund für Florians und Dottis Trennung betreffend ein wenig im Unklaren. Lediglich Dotti lässt immer mal wieder zwischenzeitlich ihre Mails und Erlebnisse mit Florian Revue passieren bis es zum Split kam, so dass man schnell darauf kommt, dass womöglich Dottis Happy End Allergie ein Grund für die Trennung gewesen sein könnte. Doch Dotti ist gottlob lernfähig und auch das Rezeptbuch, @Mohnschnecke55 und Dottis Freunde sorgen dafür, dass Dotti diesmal lernt, was wichtig im Leben und in der Liebe ist.

Dottis Lernprozess geht zwar recht langsam vonstatten, doch da man als Leser stets um ihre wahren Gefühle weiß, möchte man die Protagonistin dieses Buches zwischenzeitlich zu gerne trösten und an sein Leserherz drücken. Besonders gut gefallen haben mir die sehr poetisch verfassten Rezepte in diesem Roman, die der Geschichte einen, ein wenig märchenhaften Touch verleihen, was sehr gut in die Weihnachtszeit passt, wenn man noch auf der Suche nach einer kitschfreien, zauberhaften Weihnachtslektüre ist. Natürlich geht es auch diesmal ziemlich turbulent und chaotisch zu- dafür sorgen schon allein Dottis Freunde, die man bereits im Vorgängerband „Naschmarkt“ kennen lernen durfte und auch diesmal ist der ein oder andere Lacher garantiert.
Während „Nachschmarkt“ jedoch sehr humorvoll geschrieben wurde und viele Lacher und Schmunzler für die Leser bereithielt, ist „Mohnschnecke“ ein wenig anders gestrickt. Zwar ebenso leicht und spritzig, doch auch ein wenig nachdenklich machend und mehr in die Tiefe gehend, was mir sehr gut gefallen hat.

Kurz gefasst: Wird Dotti ihre Happy End Allergie überwinden? Eine turbulente, spritzige aber auch besinnliche Fortsetzung über die bücherliebende Dotti, die mich bezaubert hat.

Veröffentlicht am 12.03.2018

Ein rundum gelungener Frauenroman der sehr humorige, überspitzte Einblicke zum Thema Dating-Wahnsinn gewährt. Herrlich!

Naschmarkt
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Eigentlich hat Dotti alles, was man braucht um ein glückliches Leben zu führen. Liebe Freundinnen, eine freche Katze, eine liebevolle Mutter die ein Büchercafe betreibt und außerdem ist es Dotti gelungen ...

Eigentlich hat Dotti alles, was man braucht um ein glückliches Leben zu führen. Liebe Freundinnen, eine freche Katze, eine liebevolle Mutter die ein Büchercafe betreibt und außerdem ist es Dotti gelungen ihr liebstes Hobby auch zum Beruf zu machen- sie ist Mitarbeiterin einer Zeitung und dort für das Schreiben von Buchrezensionen zuständig, was Leseratte Dotti wunderbar passt. Doch irgendwie meint alle Welt, sie brauche um wirklich glücklich zu sein unbedingt einen Lebenspartner. Dotti, der erklärte Single, will das nicht einsehen, doch dann kommt es knüppeldick: Sie soll, da sie sozusagen der Vorzeigesingle der Firma ist, derzeit sehr gefragte Dinge wie eine Internet-Datingagentur oder sogar Speed Dating testen. Leider sind alle Abwehrversuche ihrerseits zwecklos und so muss sie in den sauren Apfel beißen.

Ein Arbeitskollege und Computerspezialist der Firma richtet ihr bei der Datingagentur ein Benutzerkonto ein und zu allem Überfluss soll Dotti auch noch ihre Eindrücke und Meinungen darüber auf dem Blog der Zeitung veröffentlichen. Als der erste Blogeintrag versehentlich gleich online geht, ohne dass ihr Chef oder der Redakteur zuvor einen Blick darauf werfen konnten, sieht es erst so aus, als ob Dotti mit ihrer spitzen Zunge über das Ziel hinaus geschossen wäre, doch dann rollt eine Lawine los. Dottis Zeilen über Mauerblümchen aus Überzeugung rütteln die Wiener auf und so ist sie nicht nur im Netz oder bei Social Networks in aller Munde. Leider zieht der Erfolg Konsequenzen nach sich. Dottis Chef beharrt darauf, dass sie auch noch die Sache mit dem Speed-Dating durchzieht, denn die Besucherzahlen auf Dottis Blog scheinen kurzfristig wieder abzunehmen.

Dotti hat alle Hände voll zu tun, denn ganz nebenbei sitzt ihr auch noch ein hartnäckiger Autor eines Liebesromans im Nacken, der unbedingt will, dass sie sein Buch rezensiert und ihr Arbeitskollege schleppt sie zu einem Maskenball.
Und obwohl Dotti immer noch kein Interesse an einem Freund hat, schlägt ihr Herz in der Nähe eines attraktiven Radiomoderators und B-Promis deutlich schneller. Kann er es sein, der ihr über die Internet-Agentur immer wieder rätselhafte Botschaften zukommen lässt und der laut Agentur ihr Traumpartner wäre?

Eigentlich wurde ich auf „Naschmarkt“ aufmerksam, weil mir eine Freundin erzählte, dass Anna Koschka das Pseudonym von Claudia Toman wäre; eine Autorin, deren Bücher mir bislang sehr gut gefallen haben. Schon damals mochte ich den spritzigen Humor den die Autorin an den Tag legte und ich denke ich behaupte nicht zu viel, wenn ich sage, dass es in „Naschmarkt“ noch viel turbulenter und witziger zugeht, als in den ersten Romanen der Autorin. Der Roman wird aus Sicht der Hauptakteurin, Dotti geschildert, die einen wunderbar fiesen, schwarzen Humor besitzt; ich habe während ich diverse Romanpassagen las, Tränen lachen müssen über Dottis nüchterne, sarkastische Einschätzungen ihrer Datingpartner und auch ihre Blogbeiträge sind wahre komödiantische Highlights, die mir ein schmerzhaftes Dauergrinsen beschert haben.

Doch abgesehen von der humorigen Seite, fand ich die Story über eine junge Frau, die nicht wie alle anderen weiblichen Heldinnen in Liebesromanen, verzweifelt nach einem neuen Lebenspartner sucht und sich auch nicht von ihrer Umwelt eines Besseren belehren lassen will sondern einfach ihren Weg weitergeht, sehr gut geschrieben. Wobei es einige Momente, einige Gedanken die die Hauptfigur hatte, innerhalb der Geschichte gab, die mich zum Nachdenken angeregt haben. Etwa wenn Dotti den Sinn und Zweck von Datingagenturen hinterfragt, sich Gedanken darüber macht, ob es wirklich effizienter ist, wenn sich die Partnersuche demnächst nur noch steril und sauber im WWW abspielen wird.

Der Roman wurde in „Ich-Form“ geschrieben, so dass man als Leser jederzeit Einblicke in Dottis Gedankenwelt bekommt, was ich als sehr wichtig empfand, um mit der Romanfigur vertrauter werden zu können und Sympathie für sie zu entwickeln. Und sehr oft ertappte ich mich beim Lesen dabei, dass mir viele von Dottis ernsteren und auch amüsanten Gedankengängen selbst recht vertraut waren (Ein Beispiel: Männliche Datingpartner und Rechtschreibung).

Kurz gefasst: Ein rundum gelungener Frauenroman der sehr humorige, überspitzte Einblicke zum Thema Dating-Wahnsinn gewährt. Herrlich!

Veröffentlicht am 12.03.2018

Ein etwas anderer Chic-Lit Roman, denn statt großer Gefühle und verklärter Romantik erwarten den Leser in erster Linie eine witzige, fantastische Story

Hexendreimaldrei
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Olivia fühlt sich grauenvoll- sie ist schuld an einer geplatzten Hochzeit, da sie in einem Anfall von Selbstmitleid einen Wunsch äußerte, der anders als andere Wünsche tatsächlich in Erfüllung ging! Und ...

Olivia fühlt sich grauenvoll- sie ist schuld an einer geplatzten Hochzeit, da sie in einem Anfall von Selbstmitleid einen Wunsch äußerte, der anders als andere Wünsche tatsächlich in Erfüllung ging! Und so wurde aus dem Bräutigam plötzlich ein grasgrüner Frosch.

Olivia schnappt sich kurzerhand den verzauberten Frosch und versucht innerhalb der nächsten 48 Stunden alles, um den Zauber wieder rückgängig zu machen. Doch das ist gar nicht so einfach- sie legt sich unter anderem mit der "Europäischen Hexen- und Hexenkunst- Vereinigung", an.
Eine ihrer obersten Hexen hat ein besonderes Interesse daran, dass Frosch auch Frosch bleibt und legt Olivia allerhand Steine bzw. fiese Zaubereien in den Weg.Doch gottlob gibt es auch den guten alten Shakespeare und einen weiteren gutmütigen Geist des Theaters. Beide helfen der geschockten Olivia in Augenblicken höchster Not aus der Patsche. Doch wird es Olivia am Ende gelingen, den Zauber zu brechen und die Hochzeit ihres "Schwarms" mit einer Anderen so zu ermöglichen?

"Hexendreimaldrei" von Claudia Toman ist ein etwas anderer Chic-Lit Roman, denn statt großer Gefühle und verklärter Romantik erwarten den Leser in erster Linie eine witzige, fantastische Story- einem modernen Märchen gleich und eine große Anzahl an schrulligen Charakteren.
Und noch etwas ist anders, als in anderen Chic-Lits. Geht es in regulären Liebesromanen immer darum, wie Held und Heldin schließlich zusammen finden- versucht Claudia Toman mit ihrem Buch einen etwas anderen Weg zu beschreiten. Vielmehr bemüht sie sich darum, auch die Schattenseiten des Verliebtseins in all ihren Facetten zu beschreiben und das gelingt ihr jederzeit überzeugend.

Der Schreibstil ist sehr flüssig und unterhaltend, so dass das Buch auch definitiv als Strandlektüre taugt.
Ich hatte sehr viel Spaß beim Lesen des Romans, allerdings fehlten mir zu einer Bestbenotung eine etwas tiefgründigere Charakterisierung der Hauptfiguren. Zwar wird dem Leser durch Rückblenden erzählt, wie Olivia ihren "Traumprinzen" kennen und lieben lernt, doch die Begegnungen miteinander, ihre gemeinsamen Dialoge sind zu kurz und nicht bewegend genug; sowohl Olivia als auch ihr "Objekt der Begierde" bleiben eine Spur zu blass, für meinen Geschmack.

Sehr positiv fand ich hingegen, dass die Autorin an ihrem eingeschlagenen Weg bis zum Ende festhält und ihn nicht zugunsten eines süßeren Happy-Ends aufgibt.

Veröffentlicht am 12.03.2018

Ein würdiger Nachfolgeband, der von mir weitaus besser bewertet worden wäre, wenn der Held und die Heldin anders „gestrickt“ gewesen wären.

Die Braut des Vagabunden
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Temperance, Erbin eines bisher gutgehenden Tuchgeschäfts, hat eines Abends geschäftlich in einer Taverne zu tun. Während sie auf ihren Kunden wartet, dem sie dort Stoffe verkaufen möchte, gerät ein Lautenspieler ...

Temperance, Erbin eines bisher gutgehenden Tuchgeschäfts, hat eines Abends geschäftlich in einer Taverne zu tun. Während sie auf ihren Kunden wartet, dem sie dort Stoffe verkaufen möchte, gerät ein Lautenspieler mit einer wunderbaren Stimme in ihr Visier. Verträumt lauscht sie seiner Darbietung, bis sie dann auf ihren Käufer trifft. Doch dieser meint es nicht gut mit ihr. Nach einer Musterung des Stoffes, wirft er ihn auf den Boden und ruiniert ihn völlig. Danach weigert er sich zu zahlen. Die Situation eskaliert, als Temperance ihn, bewaffnet mit einem Stock, dazu zwingen will. Doch ihr Retter naht- in Gestalt des Lautenspielers Jack Bow. Er hilft ihr und nach dem Zwischenfall bringt er sie sicher zurück zu ihrem Haus.

Am nächsten Tag sucht er sie erneut in ihrem Geschäft auf und Temperance muss erstaunt feststellen, dass Jack Bow für einen einfachen Lautenspieler diesmal ziemlich gut gekleidet auftritt. Er bringt sie durch seine Neckereien ziemlich durcheinander und Temperance kann sich seiner männlichen Anziehungskraft und seinem Humor auch nicht länger verschließen.

Als einen Tag später ein Feuer in London ausbricht, das auch Temperance Geschäft bedroht, befindet sich Jack Bow in einer beängstigenden Situation, aus der ihn Temperance in letzter Minute retten kann. Er revanchiert sich dafür, in dem er ihr hilft einen Karren für ihre Waren zu beschaffen und sie vor den Flammen zu retten. Schließlich mietet Jack ein Zimmer für sich und Temperance und in der Nacht können sich beide nicht mehr länger zurückhalten und schlafen schließlich miteinander.

Am nächsten Morgen muss Jack fort und er überlässt Temperance Geld und seinen Siegelring, damit sie sich , bis er zurückkehrt, finanziell über Wasser halten kann. Doch trotz seines Versprechens kehrt Jack nicht zurück und als Temperance schließlich feststellen muss, dass sie schwanger ist, sucht sie ihn. Doch leider erfährt sie bei ihrer Suche eine traurige Nachricht. Jack soll bei einem Degenduell getötet worden sein! Außer sich vor Trauer und voller Angst um ihr Kind, begibt sie sich abermals auf die Suche und gerät schließlich an die Familie von Jack. Doch diese ist keineswegs arm und von bürgerlichem Stand, wie von Temperance vermutet. Sie muss erfahren, dass Jack in Wirklichkeit zum Hochadel gehört und gar nicht tot ist, wie ihr gesagt wurde. Doch gerade die Tatsache dass Jack noch unter den Lebenden weilt, kann Temperance nun zum Verhängnis werden, denn sie hat sich bei der Mutter von Jack als Witwe ihres Sohnes vorgestellt. Wie wird Jack reagieren, wenn er von ihrer Tat erfährt?

An sich hatte der Roman alles, was mich normalerweise an einem Buch reizt- einen spannenden Hintergrund, ein Setting, das noch nicht zu oft für einen historischen Liebesroman herhalten musste und eine Story, die sich von anderen Liebesgeschichten unterscheidet.

Doch leider hatte ich bei dem Buch das Problem, dass mich an beiden Hauptprotagonisten etwas Entscheidendes gestört hat.
Beim Helden war es seine ziemlich unnahbare Art der Heldin gegenüber, und dass er sie zu oft im Unklaren über seine wahren Handlungsmotive und Gefühle gelassen hat. Bei der Heldin störte mich ihre Überängstlichkeit und ihre Unsicherheit in Bezug auf den Helden.

In der Anfangszeit des Romans war das ja auch noch plausibel, doch leider zog sich ihre "Überängstlichkeit" dann bis fast zum Ende des Buches hin- zu lange, wie ich fand. Auch gab es meiner Meinung nach, zu viele Missverständnisse zwischen den beiden Protagonisten, die sich die Autorin für ihr Buch einfallen lassen hat.

Natürlich hat das Buch auch seine schönen Momente; so zum Beispiel, als Temperance ihren Mann am Hofe des Königs vor intriganten Höflingen wie eine Löwin verteidigt, oder wie sich beide das erste Mal ihre gegenseitige Liebe gestehen. Außerdem gibt es in diesem Roman ein Wiedersehen mit dem Held und der Heldin aus dem Vorgängerband „Feuerprobe der Liebe“, das sehr schön beschrieben ist und Claire Thorntons Schreibstil ist wie beim Vorgängerband wieder sehr mitreißend. Unterhaltsam war das Buch, keine Frage, doch wegen der beiden etwas schwierigen Hauptprotagonisten empfand ich den Roman nicht besser als mittelmäßig.

Kurz gefasst: Ein würdiger Nachfolgeband, der von mir weitaus besser bewertet worden wäre, wenn der Held und die Heldin anders „gestrickt“ gewesen wären.