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Veröffentlicht am 31.07.2017

Vielversprechender, hocherotischer aber auch romantischer Auftaktband der neuen Reihe um reiche Industrielle.

Gentlemen of New York - Hart wie Stahl
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New York 1888:

Elizabeth von Freunden und Familie kurz Lizzie genannt, stammt aus behütetem, reichen Hause und gilt als Teil der gehobenen Gesellschaft. So ist ihr Bruder der Meinung, dass sie unbedingt ...

New York 1888:

Elizabeth von Freunden und Familie kurz Lizzie genannt, stammt aus behütetem, reichen Hause und gilt als Teil der gehobenen Gesellschaft. So ist ihr Bruder der Meinung, dass sie unbedingt auf ihren guten Ruf achten sollte. Doch Lizzie hasst es, wenn ihr von der Gesellschaft jedwede Regeln auferlegt werden. Vor allem, wenn sie völlig überzogen und albern klingen. Lizzies große Stärke ist das Rechnen. Schon früh bemerkte ihr Bruder wie intelligent sie ist, doch leider will er ihr ihren größten Wunsch, nämlich an der Börse zu spekulieren, nicht erfüllen. Und so plant sie kurzerhand, ihren Bruder zu umgehen und spricht einen Bekannten von ihm an. Emmett ist reich wie Krösus, ein Stahlmagnat, der es aus eigener Kraft geschafft hat, sich aus den Slums von New York mit viel Geschick und eisernem Willen hochzuarbeiten. Er ist zunächst amüsiert über Lizzies forschen Auftritt und ihre Bitte, sie zu unterstützen. Aber auch fasziniert von ihrer Cleverness und ihrer Schönheit und so lässt er sich auf einen Deal ein. Sollte sie die Summe, die er ihr leiht, innerhalb von drei Wochen verdoppeln mit diversen Börsengeschäften, richtet er ihr ein Büro in der Stadt ein, wo sie dann in Zukunft selbst schalten und walten kann.

Lizzie glaubt sich am Ziel ihrer Wünsche, doch dann wird sie von ihrem Bruder gewarnt, sich keinesfalls mit Emmett einzulassen. Zwar pflegt er Geschäfte mit ihm, doch sieht er aufgrund seiner gewöhnlichen Herkunft auf Emmett herab und findet, dass Lizzie nicht gut genug ist für Emmett. Lizzie weigert sich jedoch und trifft den Stahlmagnaten weiterhin. Nachdem sie ihre Wette gewonnen und das eingesetzte Geld sogar verdreifacht hat, hält Emmett Wort, doch bei einem Essen in einem Restaurant werden beide ausgerechnet von Lizzies Bruder dabei überrascht, wie sie sich küssen. Lizzies Bruder besteht darauf, dass beide heiraten müssen, da sie ansonsten als kompromittiert gilt. Da er Emmett erpresst, bleibt ihm eigentlich nichts anderes übrig und so muss er in den eigentlich sauren Apfel beißen, der aber so süß schmeckt. Lizzie, die nicht ahnt, dass Emmett von ihrem Bruder erpresst wird, stimmt der Hochzeit freudig zu, da sie sich Hals über Kopf in den interessanten Mann verliebt hat. Doch am Hochzeitstag folgt das böse Erwachen…

Die „Gentlemen of New York“ Reihe beginnt eigentlich mit einer Novelle, einer Kurzgeschichte, die neugierige Leser, die einen E-Book Reader besitzen, downloaden können. „Verführerisch wie Gold“, erzählt die Liebesgeschichte eines Geschäftspartners von Emmett, Ted Harper genannt, der zusammen mit seiner Frau auch in diesem Band einen kleinen Kurzauftritt hat. Da ich keinen E-Reader besitze, musste ich leider auf die Story verzichten, was aber im Nachhinein auch nicht tragisch war, weil man diesen eigentlich ersten Teil der Serie, „Hart wie Stahl“, auch gut ohne Vorwissen lesen kann. Es ist mein erster Roman der Autorin, die einen ansprechenden, gefälligen Schreibstil an den Tag legt, der mich sogar etwas an den von Lisa Kleypas erinnert hat. Die ungewöhnliche Zeitepoche und vor allem in Verbindung mit dem Setting, haben mich unglaublich neugierig werden lassen, auf diese neue Historical Romance Reihe und ich bin nach dem Lesen nun auch sehr froh, dass ich der Serie eine Chance gegeben habe, denn der erste Teil hat mir außerordentlich gut gefallen. Mit Emmett und Lizzie hat die Autorin ein Heldenpaar geschaffen, dass sich geistig ebenbürtig ist. Beide sind sympathisch, clever, großzügig und haben ein gutes Herz. Allerdings könnte ihre Herkunft unterschiedlicher nicht sein. Emmett hatte eine schreckliche Kindheit. Zusammen mit seinem Bruder und seinen beiden jüngeren Halbschwestern wuchs er in den Slums auf, arbeitete in einer Fabrik, wo er sich durch einen Arbeitsunfall eine schlimme Verletzung zuzog. Allerdings hatte das auch etwas Gutes, denn mit der Abfindung konnte er an der Börse spekulieren und kam so, im Laufe der Jahre zu einem gewaltigen Vermögen.

Doch das harte Leben in der Kindheit hatte auch seine Schattenseiten für Emmetts Seelenheil. Sein Vater war ein brutaler Schläger, seine Mutter verließ die Kinder, nachdem Emmets Bruder einen schlimmen Unfall hatte und so fällt es Emmett schwer, überhaupt noch jemandem zu vertrauen. Auch glaubt er, nicht gut genug für Lizzie zu sein und zweifelt von Beginn an, dass sie in ihn verliebt ist. Ob es Lizzie gelingt, Emmett seine Ängste zu nehmen, müsst ihr schon selbst nachlesen, doch Emmetts Verhalten hat mich dann doch etwas gestört, da er so störrisch ist und es eigentlich immer andere Personen in seinem Umfeld sind, die ihn „in die richtige Richtung schubsen“. Überhaupt hätte ich mir teils tiefschürfendere Gespräche zwischen dem Heldenpaar gewünscht, doch Emmett ist leider dermaßen zugeköpft gestrickt, dass es schwer fällt, ihn so richtig in sein Leserherz zu schließen. Ganz im Gegenteil zu Lizzie. Ich mochte sie sehr und auch die Dialoge zwischen ihr und Emmett sprühten vor Wortwitz. Aber auch die Nebenfiguren sind sympathische Akteure. Allen voran Emmetts Geschwister, sein Kumpel aus Kindheitstagen oder auch Lizzies beste Freundin. Im nächsten Band bekommt Lizzies Bruder Will seine eigene Story. Ich bin sehr gespannt darauf, ob er in seiner Geschichte ein wenig offener wird, aber ehrlich gesagt mochte ich ihn auch bereits in diesem Teil der Reihe.

Die Liebesszenen in dieser Historical Romance sind hocherotisch und direkt geraten, was mir allerdings gut gefallen hat, da die Romantik dabei nie zu kurz kommt. So dürfte der erste Teil der neuen Reihe sowohl Fans erotischer Lektüre als auch reine Historical Romance Fans begeistern. Übrigens, nebenbei erwähnt. Ich finde die optische Aufmachung der Serie richtig toll, auch die Bildchen vor jedem Kapitel sind ansprechend und machen die Bücher zu einem schönen Hingucker im Regal.

Veröffentlicht am 31.07.2017

Eine Familie hat viele Geheimnisse- Solides, irisches Familiendrama.

Das Geheimnis jenes Sommers
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Irland 1983:

Tim freut sich riesig auf den Besuch bei seiner Tante Mags, die zusammen mit ihrem Mann PJ auf dem Land lebt. Doch als er den relativ beschaulichen Ort dann mit eigenen Augen sieht, ist er ...

Irland 1983:

Tim freut sich riesig auf den Besuch bei seiner Tante Mags, die zusammen mit ihrem Mann PJ auf dem Land lebt. Doch als er den relativ beschaulichen Ort dann mit eigenen Augen sieht, ist er doch zunächst schockiert. Auch die Dorfjugend freut sich nicht unbedingt darauf ihn kennenzulernen. Eine Ausnahme gibt es jedoch. Die hübsche Nachbarin Maeve, die mit ihrer nachlässigen Mutter und mehreren Geschwistern alle Hände voll zu tun hat, seitdem ihr Vater bei Nacht und Nebel verschwand. Tim verliebt sich in Maeve, doch auch ein anderer Junge aus dem Dorf hat bereits ein Auge auf Maeve geworfen. Tims Tante Mags unterstützt ihn, doch ein wenig wundert sich Tim schon darüber, welchen Stimmungsschwankungen seine schwangere Tante unterliegt. Mal ist sie überglücklich, dann wieder so in sich gekehrt, dass sie keinen an sich heran lässt. Und auch mit Maeves Mutter scheint sie ein Geheimnis zu teilen. Wieso unterstützt sie diese mit Geld? Als er eines Nachts früher als erwartet aus der Disco zurückkehrt, überrascht er seine Tante, seinen Onkel, die Nachbarin und den Dorfpfarrer dabei, wie sie etwas scheinbar Wichtiges besprechen. Mehr als zuvor glaubt Tim an ein Geheimnis, dass alle miteinander teilen und will es unbedingt ergründen…

Irland 2010:

Orla ist die Tochter von Mags und PJ. Sie würde zu gerne das Weihnachtsfest bei ihren Eltern verbringen, doch das schlimme Wetter macht ihnen allen einen Strich durch die Rechnung. Ein Umstand, der besonders ihrer Mutter zu schaffen macht, die seit Jahren depressive Schübe hat. Doch nur wenig später klappt es endlich mit einem Treffen. Orla nutzt dieses, um ihre Eltern schonend darauf vorzubereiten, dass sie womöglich, direkt nach ihrem Universitätsabschluss, zusammen mit ihrem Freund ins Ausland gehen möchte, weil sie dort bessere Zukunftschancen hat. Mags ist am Boden zerstört, doch ihr Vater versucht die Situation zu retten, in dem er sie bittet, nichts zu überstürzen. Bei ihrer Abfahrt, überreicht er ihr einen Umschlag, in dem neben Geld ein altes Photo steckt, auf dem ihre Eltern zusammen mit einem ihr fremden Jungen abgebildet sind. Orla ist verwirrt. Sie kennt diesen Jungen nicht, doch als sie ihrem Vater darüber Fragen stellen will, blockt dieser alles ab und bittet Orla darum, alles zu vergessen, auch dass er ihr das Photo überhaupt gegeben hat. Das weckt aber gerade erst Orlas Neugierde…

Im Mittelpunkt dieses Romans von Susan Stairs, steht eine irische Familie, deren Geschichte auf zwei Zeitebenen erzählt wird, in denen gleich zwei Akteure im Fokus stehen; Tim und Orla. Allerdings ist Tims Story viel ausführlicher geraten und ehrlich gesagt auch spannender, als Orlas Versuche, ihre Eltern dazu zu bringen, ihr zu verraten, um wen es sich bei dem Jungen auf dem Bild handelt. Zugegeben, die Familiengeheimnisse fand ich packend erzählt und man kann sich dank des bildhaften Schreibstils der Autorin auch gut hineindenken in Tims Gedankenwelt und in das ländliche Irland der 80er Jahre. Dennoch blieben mir außer Tim, sämtliche Akteure leider zu blass, dazu wurde vieles einfach zu kurz und knapp abgehandelt. Besonders fiel mir das gegen Ende des Romans auf, als sich die Ereignisse überschlugen und manches davon leider nur noch in einem Rückblick, einer Nacherzählung gleich wirkend, aufgeführt wurde. Ich dachte eigentlich, nachdem ich den Klappentext gelesen hatte, ich würde es hier mit einem Roman im Stile einer Kate Morton zu tun bekommen, doch eigentlich ist „Das Geheimnis jenes Sommers“ eher ein Familiendrama, dass zwar gut geschrieben wurde, dem allerdings hier und da mehr Ausführlichkeit gut getan hätte. Vielleicht wollte die Autorin auch einfach zuviel in ihren Roman, da sind einmal die Depressionen von Mags, dann diverse Familiengeheimnisse, das schwierige Annähern zwischen Tim und seiner Tante und seinem Onkel, Tims Verliebtheit und dann noch die Rivalität zwischen ihm und einem Dorfjungen. Nicht zu vergessen Orla, die sich abnabeln möchte. Vieles wird angerissen, aber leider nur stiefmütterlich abgehandelt, was ich sehr schade fand. Dennoch, ich war ansonsten gebannt von der Story und empfehle sie trotz meiner Kritikpunkte gerne weiter.

Veröffentlicht am 31.07.2017

Im „Original Sin“, werden sämtliche, noch so dunklen Spielarten der Lust bedient. Nur für Fans von Soft SM, Bondage o.ä.!

Vom Feind verführt
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Elaine DeLacroix ist eine schwer zu fassende Frau. Das muss Agent Matt, der bei der International Crime Defense arbeitet, schnell herausfinden. Eigentlich soll er die Diebin für seine Organisation dingfest ...

Elaine DeLacroix ist eine schwer zu fassende Frau. Das muss Agent Matt, der bei der International Crime Defense arbeitet, schnell herausfinden. Eigentlich soll er die Diebin für seine Organisation dingfest machen, doch dann entscheiden die Oberen plötzlich anders. Elaine soll rekrutiert werden, um einen ganz besonders dicken Fisch zu fangen. Es knistert bereits von Beginn an zwischen den beiden und es bleibt auch nicht dabei. Elaine ist halt eine verführerische Frau, die Matt nach allen Regeln der Kunst verführen kann. Elaine und Matt arbeiten nun zusammen und müssen wichtige Codes beschaffen, die Elaines Erzfeind Browning zu Fall bringen können. Als Matt jedoch von einer Mitarbeiterin seiner Firma erfährt, dass Elaine einst selbst mit Browning zusammen war und im Verdacht steht, nicht nur gestohlen, sondern auch gemordet zu haben, ist er wie vor den Kopf gestoßen. Im „Original Sin“, in Las Vegas, wo alle noch so verruchten Wünsche der Klientel erfüllt werden, laufen nicht nur alle Fäden zusammen. Dort erfährt Matt zudem grenzenlose Lust und Erfüllung…

Tja, wieder einmal bin ich sozusagen hereingefallen, auf einen spannend klingenden Klappentext, der mir suggerierte, ich würde es hier mit einem, höchstens, softerotischen Romantic Suspense zu tun bekommen. Vorweg, dies ist natürlich nicht der Autorin anzulasten, doch ich fühlte mich beim Lesen dieses Romans leider völlig fehl am Platz, was daran lag, dass in diesem Roman die dunkleren Spielarten der Liebe bevorzugt werden. Liebesszenen sind in „Vom Feind verführt“, reichlich vorhanden und diese sind explizit ausformuliert und werden Fans besagter Spielarten sicherlich begeistern. Mein Fall war es leider nicht, was aber ebenfalls ein Punkt ist, den ich bei Bewertung außen vor gelassen habe, da alles ja absolute Geschmackssache ist. Der Krimiplot ist hauchdünn und dient lediglich als Staffage und als Aufhänger für reichlich erotische Spielereien; man sollte dies vielleicht vorher wissen, wenn man zu diesem Roman greift. Vor allem sollte man aber Spielarten wie Bondage, Menage a trois und Soft SM gegenüber sehr aufgeschlossen sein, ansonsten wird einen das Ganze wohl eher völlig kalt lassen. Punktabzüge habe ich allerdings vorgenommen, weil ich fand, dass man als Leser einfach nicht nachvollziehen konnte, wieso sich Elaine und Matt ineinander verlieben. Außer das sie sämtliche Körperflüssigkeiten miteinander austauschen oder miteinander schlafen, sprechen sie kaum über andere Dinge. Okay, man hat es hier mit einem erotischen Roman zu tun und sollte sicherlich keine tiefschürfende Sozialstudie oder anderes erwarten , doch es wäre halt schön gewesen, wenn dem Heldenpaar zusätzlich ein paar persönliche Dialoge bzw. Kennenlerngespräche auf den Leib geschrieben worden wären, die ihre plötzliche Liebe zueinander verdeutlicht hätten. Nach dem Lesen des Romans sah ich übrigens, dass es noch einen Vorgängerband zu „Vom Feind verführt“, gibt, der „In Ketten“, heißt. Hätte ich das mal eher gewusst, denn dann hätte ich zumindest eine leichte Ahnung davon gehabt, was mich in „Vom Feind verführt“; erwartet.

Handwerklich ist dieser Roman durchaus gut gemacht, die Autorin hat einen eingängigen Schreibstil und ihre Liebesszenen wirken auch alles andere als klinisch, sonder sehr bildhaft. Es kommt einfach darauf an, was man für Erwartungen an einen erotischen Roman hat.

Veröffentlicht am 25.07.2017

Romantischer, hocherotischer, leider aber auch streckenweise etwas flacher Teil der „Fusion“ Reihe

Eine Prise Liebe
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Cami betreibt mit ihren besten Freundinnen das Restaurant „Seduction“. Die junge Frau ist bereits geschieden, aber nach wie vor gut befreundet mit ihrem Ex. Was so manche Freundinnen ihres Exmannes nicht ...

Cami betreibt mit ihren besten Freundinnen das Restaurant „Seduction“. Die junge Frau ist bereits geschieden, aber nach wie vor gut befreundet mit ihrem Ex. Was so manche Freundinnen ihres Exmannes nicht verstehen können. Dennoch versucht sie alles, um ihn mit einer anderen Frau zu verkuppeln, denn Cami findet, das sei sie ihrem Ex schuldig, der schließlich nichts dazu konnte, dass ihre Ehe in die Brüche ging. Denn Camis Herz hing stets an Landon, dem Bruder einer Freundin und das bereits seit Schultagen. Mittlerweile glaubt Cami allerdings, ihre Gefühle für Landon hätten sich gegeben. Nach einem Unfall und keinen großen Aussichten auf weitere Flugabenteuer, kehrt der Navy-Pilot Landon wieder heim. Er ist hin und hergerissen. Zum einen liebte er die Fliegerei wie kaum etwas anderes und hadert mit sich, dass es seine Gesundheit nun nicht mehr zulässt, dass er einen Flieger selbst steuern darf und zum anderen wird er in seiner Heimatstadt wieder auf alte Freunde treffen. Wie Cami. Als sich beide nach so langer Zeit wieder begegnet, klopft nicht nur Landons Herz schneller. Doch seltsamerweise zeigt Cami ihm zunächst die Kalte Schulter. Landon will unbedingt herausfinden, ob Cami noch Gefühle für ihn hat…

Nach „Für Happy Ends gibt’s kein Rezept“, geht die „Fusion“ Reihe von Kristen Proby mit „Eine Prise Liebe“, nun bereits in die zweite Runde. Diesmal bekommt es der Leser mit einem Paar zu tun, dass sich bereits seit Kindertagen kennt. Sowohl Cami als auch Landon sind unglaublich sympathisch, attraktiv und man weiß bereits nach wenigen Seiten, dass sie sich schon sehr lange lieben. Camis Zurückhaltung Landon gegenüber, ist dann auch kein echtes Hindernis und so kommen beide recht fix miteinander zusammen. Ihre gemeinsamen Dialoge fand ich witzig und süß zugleich, Romantik und Erotik ist ebenfalls ausreichend vorhanden und auch die Unterhaltungen mit den übrigen Mädels haben mich einige Male schmunzeln lassen, doch ich möchte dennoch nicht mehr als vier von fünf Punkten für die Geschichte vergeben. Und zwar weil ich fand, dass es die Autorin ein wenig zu sehr übertrieben hat mit ihrer „Friede, Freude, Eierkuchen-Mentalität“ die im kompletten Roman vorherrscht. Ich hätte mir an dem Heldenpaar einfach ein paar Ecken und Kanten gewünscht, beide sind so übertrieben nett, dass es schon manchmal etwas langweilig wirkt und echte Probleme werden so kurz und knapp abgehandelt, dass es einfach unglaubwürdig wirkt. Auch die Sache mit Landons Verletzung und dass seine Karriere sozusagen vorbei ist, scheint ihn kaum zu tangieren, selbst wenn es im Roman erwähnt wird. Außerdem, als Cami und Landon dann doch einmal miteinander streiten, wirkt das Ganze so künstlich inszeniert, dass es mich nicht überzeugen konnte. Genauso wenig, wie Camis überzogene Reaktion gegen Ende der Story, die dazu führt, dass sie glaubt, Landon für immer verloren zu haben.

Dennoch, trotz meiner Kritikpunkte, ist „Eine Prise Liebe“, alles andere als ein schlechter Liebesroman, nur halt manchmal sehr disneyhaft wirkend. Ich hätte mir einfach Akteure mit mehr Ecken und Kanten gewünscht und vor allem, dass die Autorin bei diversen Konflikten ein wenig mehr in die Tiefe gegangen wäre. Allerdings gefiel mir dieser Teil ein bisschen besser, als der Vorgängerband.

Fazit: Romantischer, hocherotischer, leider aber auch streckenweise etwas flacher Teil der „Fusion“ Reihe.


Veröffentlicht am 25.07.2017

Unglaublich spannender, kurzweiliger und lesenswerter sechster Teil der Reihe um die forensische Archäologin Dr. Ruth Galloway. Eines meiner Lesehighlights in diesem Jahr bislang

Engelskinder
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Die forensische Archäologin Dr. Ruth Galloway findet bei Ausgrabungen ein weibliches Skelett aus viktorianischer Zeit. Rätselhaft daran, die Tote verlor bereits zu Lebzeiten einen Unterarm und trug stattdessen ...

Die forensische Archäologin Dr. Ruth Galloway findet bei Ausgrabungen ein weibliches Skelett aus viktorianischer Zeit. Rätselhaft daran, die Tote verlor bereits zu Lebzeiten einen Unterarm und trug stattdessen nur noch einen Haken. Kann es wirklich sein, dass sie die Überreste der berüchtigten, angeblichen Kindermörderin Jemima Green, genannt „Mother Hook“, gefunden hat? Ruths Chef, Phil, glaubt allerdings bereits fest daran und sorgt dafür, dass ein Fernsehteam Wind von der Angelegenheit bekommt. Dieses dreht für einen History Channel vor Ort und ausgerechnet Ruth wird dazu auserkoren, den Zuschauern in ihrer Position als Wissenschaftlerin, wichtige Dinge rund um die Ausgrabung näher zu bringen. Obwohl sich Ruth bei dem Gedanken vor der Kamera zu stehen, nicht wirklich wohl fühlt, lässt sie sich auf die Sache ein und ist dann überrascht, wie viel Spaß ihr der Job macht. Ihr zur Seite steht der attraktive, amerikanische Wissenschaftler Frank, der ebenfalls für die TV Serie engagiert wurde.

Ruth und Frank sind sich sehr sympathisch, was DCI Nelson ein wenig stört. Nelson, der Vater von Ruths unehelicher Tochter Kate, lebt zwar noch mit seiner Frau zusammen, die er liebt, doch irgendwie schleicht sich Ruth immer wieder in seine Gedanken.

Doch viel Zeit für private Dinge bleiben weder Ruth, noch Frank, noch DCI Nelson oder auch Cathbad. Denn es werden nacheinander Kinder aus dem Ort entführt und seltsame Briefe hinterlassen, die von dem Verfasser kurz mit „Der Babysitter“ unterschrieben wurden.

Dazu muss Nelson sich auch noch um den ungeklärten Todesfall an einem kleinen Jungen kümmern. Kann es wirklich sein, dass die Mutter des Jungen die Mörderin ist? Es deutet vieles darauf hin, da auch ihre beiden ersten Kinder im Säuglingsalter starben. DCI Nelson glaubt an die Schuld der Frau, doch dann mischt sich wieder einmal Cathbad ein, der zwar mittlerweile in einer anderen Stadt lebt, DCI Nelson jedoch am Telefon bereits vehement darauf hinweist, dass er die Verdächtige kennt und sie keinesfalls die Mörderin sein kann. Nelson lässt das relativ unbeeindruckt, was der Druide ihm erzählt, doch als Cathbads uneheliche Tochter eines Tages vor Nelsons Tür steht und ihm ebenfalls in dieser Sache auf den Zahn fühlen will, beginnt er zähneknirschend damit, auch andere Möglichkeiten in Betracht zu ziehen. Nelsons Angst zu versagen ist groß, aber er muss unbedingt einen klaren Kopf bewahren; vor allem als auch noch das Kind einer Kollegin entführt wird…

Nach dem Lesen des fünften Teils „Rabenkönig“, befürchtete ich ja bereits, dass meine liebste Figur der Reihe, der schrullige, clevere Druide Cathbad, in weiteren Teilen nicht mehr in Erscheinung treten würde, doch weit gefehlt, gottlob! Denn Elly Griffith hat tatsächlich ein Herz für ihre Leser und lässt Cathbad im nun sechsten Teil „Engelskinder“ wieder agieren, was mich total gefreut hat. Einige noch offene, lose Fäden der Rahmenhandlung, bzw. was den privaten Bereich der Hauptakteure der Serie betrifft, werden diesmal verknüpft und wie sich Privates und Berufliches so entwickelt, gefällt mir bislang sehr gut.

Aber natürlich ist auch „Engelskinder“ in erster Linie ein Krimi und wartet diesmal sogar mit einem spannenden Krimiplot auf. Zugegeben, Ruths archäologische Qualitäten treten diesmal ein wenig in den Hintergrund und auch die Sache mit dem ausgegrabenen Amulett, das sie einfach heimlich mit nach Hause nimmt, fand ich nicht so wirklich glaubwürdig dargebracht. Doch abgesehen von diesem Minikritikpunkt, empfand ich „Engelskinder“ als ziemlichen Pageturner, den ich praktisch in einem Rutsch durchgelesen habe. Ich finde, dass die Serie von Band zu Band besser wird, abgesehen von dem einen Ausrutscher „Gezeitengrab“, der für meinen Geschmack qualitativ etwas abfiel, dem ich aber dennoch noch vier von fünf Punkten verliehen habe.

Mittlerweile empfinde ich das Lesen der Serie als eine Art „Nachhausekommen“. Denn Haupt und Nebenfiguren sind einem so vertraut geworden und ans Herz gewachsen, obwohl sie durchaus keine einfachen Figuren sind. Ruths spröde, pragmatische Ader mag beispielsweise immer noch vorhanden sein, genauso wie auch DCI Nelsons Launenhaftigkeit oder Cathbads Hang dazu, sich in allem einmischen zu wollen, doch ich ertappe mich immer wieder dabei, wie ich breit grinsen muss über die Schrullen der Romanfiguren.

Elly Griffiths Reihe um Ruth Galloway gehört zu meinen Lieblingskrimiserien, die ich allen Lesern, die Krimis im Stile Ann Cleeves oder Phil Rickman mögen, nur empfehlen kann.

Kurz gefasst: Unglaublich spannender, kurzweiliger und lesenswerter sechster Teil der Reihe um die forensische Archäologin Dr. Ruth Galloway. Eines meiner Lesehighlights in diesem Jahr bislang.