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Veröffentlicht am 19.09.2021

Enttäuschend!

Tiere
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"Tiere" gehört zu Simon Becketts Erstlingswerken und wurde, wie zuvor weitere frühe Romane des Autors, nun in diesem Monat neu aufgelegt. Wer nun als Leser erwartet, dass diese etwas dünneren Büchlein ...

"Tiere" gehört zu Simon Becketts Erstlingswerken und wurde, wie zuvor weitere frühe Romane des Autors, nun in diesem Monat neu aufgelegt. Wer nun als Leser erwartet, dass diese etwas dünneren Büchlein im Stile der David Hunter Reihe geschrieben sind, wird sicherlich enttäuscht sein, denn obwohl man auch hier schon Becketts Stärke, nämlich den Leser mit unterschwelligem Grusel unterhalten zu können, wahrnehmen kann, reichen sie meiner Meinung nach qualitativ nicht an die neueren Werke heran, sind jedoch, um die Beckett Sammlung komplettieren zu können, eine nette Ergänzung im Bücherregal, zumal ich die Covergestaltung als sehr gelungen betrachte.

Im Fokus der Geschichte steht diesmal Nigel, ein junger, minderbemittelter Mann und Sonderling, der nach dem Tod seiner Eltern nun allein in einem stillgelegten Pub lebt und eigentlich ganz zufrieden mit seinem Leben ist. Er ist ein TV-Junkie; liebt vor allem harmlose Kinderfilme wie Bambi und seine Umwelt nimmt ihn als eher harmlosen und schüchternen Zeitgenossen zur Kenntnis.
Was jedoch keiner ahnt, ist, dass Nigel auch eine dunkle Seite besitzt- er hält in seinem Keller, in seinen Augen lediglich menschlicher Abschaum; Prostituierte und alkoholkranke Obdachlose wie Tiere in Käfigen gefangen und füttert sie mit Hundefutter. Der Grund seines seltsamen Verhaltens offenbart sich dem Leser nur Stück für Stück, etwa wenn Nigel selbst in kindlich naiv gestalteten Rückblenden aus seinem Leben erzählt.

(Kleine Anmerkung: Der Roman ist insgesamt in Ich Form aus Nigels Sicht geschrieben und verlangt dem Leser einiges an Durchhaltevermögen ab, was aus Sicht des Autors wohl witzig wirken soll, rief in mir eher das Gegenteil hervor, da es nicht in meiner Natur liegt, über Menschen zu lachen, die geistig minderbemittelt sind)
Ein wenig erinnert Nigel an eine "böse Forrest Gump Version", doch was in dem Film funktionierte, schlägt hier meiner Meinung nach völlig fehl, da das gewisse Fingerspitzengefühl für manche Situationen hier völlig fehlt. )

Der Stein kommt jedoch erst ins Rollen, als Nigel eines Tages Besuch von zwei Arbeitskolleginnen und einem Freund von diesen bekommt. In eine von den beiden Frauen ist der geistig etwas zurückgebliebene Mann verliebt und seine Angebetete scheint diese Liebe sogar zu erwidern, doch was wird sie tun, wenn sie von seinen sprichwörtlichen "Leichen im Keller" erfährt?

Obwohl dieser Roman als Thriller deklariert ist, fehlen fast sämtliche Zutaten, die einen solchen normalerweise ausmachen. Weder kommt Spannung auf, noch entwickelt man Sympathie für den Romanhelden- wenigstens mir ging es so. Statt wie im Vorwort angekündigt über diverse Szenen zu stolpern, die mit einer Prise schwarzem Humor gewürzt waren, empfand ich im Grunde fast nur Mitleid für den Romanhelden der einfach zu minderbemittelt war, um diverse Scherze, die seine Mitmenschen über ihn machten, überhaupt verstehen zu können und der nicht aus Rache an ihnen zum "Tierhalter" wird, sondern einfach aus mehreren traumatischen Begebenheiten aus seiner Kindheit und Jugend heraus plötzlich zum "Untier" wird.
Man erfährt in diesem 284 Seiten langem Roman sehr viel über Nigels Seelenleben, was jedoch auf die Dauer ein wenig eintönig wird und mich dazu verleitete manche Passagen schneller zu überfliegen. Jedoch gewinnt die Story dann 100 Seiten vor Ende des Romans dann wieder etwas an Fahrt, als Nigels Besuch vor der Tür steht.

Allerdings enttäuschte mich auch diesmal die recht unspannend umgesetzte Szenerie aus der man viel mehr hätte machen können. Außer anzüglichen "Zoten" vom Besuch ausgesprochen, die den Helden, der sich im Grunde seines Herzens doch wünscht, normal zu sein und Freunde zu haben, in Verlegenheit bringen sollen, geschieht lange Zeit nichts. Auch die zärtliche Annäherung zu einer der beiden Frauen ist dann nur noch belanglos zu nennen und langweilt.

Es ist sicherlich kein Roman der fesselnde Spannung vermitteln kann. Man bleibt eigentlich nur als Leser "dran", weil man wissen will, ob Nigels Doppelleben am Ende doch aufgedeckt wird und ob die Menschen im Keller überleben werden.
Lediglich für den dennoch unterhaltsamen Schreibstil vergebe ich 2 Sterne, wobei es sicherlich einige Leser geben wird, die einen völlig anderen Lesegeschmack haben als ich und den Roman vielleicht ganz anders bewerten- schließlich gewann "Tiere" bereits einen Preis für den besten Kriminalroman.

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Veröffentlicht am 19.09.2021

„Let’s Dance“ auf Föhr- Schöne, stimmungsvolle Urlaubslektüre

Die Insel tanzt
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Jan Clausens Frau starb vor 9 Jahren bei einem Unfall. Von diesem Tage an musste er sich allein um die damals einjährige Tochter Leevke kümmern und glaubte, er käme mit der Kindererziehung gut zurecht. ...

Jan Clausens Frau starb vor 9 Jahren bei einem Unfall. Von diesem Tage an musste er sich allein um die damals einjährige Tochter Leevke kümmern und glaubte, er käme mit der Kindererziehung gut zurecht. Als jedoch die Kinder auf Föhr eine neue Lehrerin zugeteilt bekommen, die Leevke eine empfindliche Strafe aufgebrummt hat und Jan bei einem Elternabend den Grund dafür erfährt, fällt er aus allen Wolken, denn Leevke hat ihn tatsächlich das erste Mal angelogen. Auch sonst scheint sich das mittlerweile bereits zehn Jahre alte Töchterlein Sorgen um den alleinstehenden Vater zu machen, denn sie bietet ihm sogar unter Tränen an, dass sie auch auf ein Internat gehen würde, damit sie ihrem Vater bei der Suche nach einer neuen Frau nicht im Wege steht.

Jan ist entsetzt über die Gedanken, die Leevke umtreiben und beschließt, dass sich langsam mal etwas ändern muss, in ihrem recht beschaulichen und eintönigen Leben und vor allem muss er seiner Tochter mehr Aufmerksamkeit widmen. So fährt er etwa mit Leevke für einen Kurztrip nach Berlin und meldet sie, zurück auf Föhr bei einem Tanzkursus an, den die ehemalige Balletttänzerin Sina Hansen leitet. Doch Leevke wird nicht die Einzige bleiben, die in der Folgezeit tanzen lernt…

„Die Insel tanzt“ von Autor Janne Mommsen, war mein erstes Buch des Autors, auf den ich durch zahlreiche positive Meinungen in meinem Bekanntenkreis aufmerksam wurde. Von leichter, humoriger Urlaubslektüre mit schrulligen Charakteren, bildhaften Inselbeschreibungen bis hin zu anrührender Lektüre gingen die Meinungen, so dass ich mich schnell dazu entschloss, dem aktuellen Buch des Autors eine Chance zu geben.
Nach dem Lesen kann ich sagen, dass man „Die Insel tanzt“ durchaus bedenkenlos in die Kategorie „leichter, amüsanter Unterhaltungsroman“, stecken kann.

Und auch die Charaktere haben eine interessante Vorgeschichte, so dass die Ausgangssituation spannend ist. Da wäre der Witwer Jan mit seiner Tochter Leevke, den die Probleme eines Alleinerziehenden einholen, der jedoch mit allen Mitteln versucht, diese zu bewältigen und die kurz vor ihren fünfzigsten Geburtstag stehende Sina, die jüngst ihre Profikarriere als Balletttänzerin aufgeben musste und nun auf Föhr, mit einer Tanzschule neue berufliche Wege einschlagen möchte. Als sich Jan und Sina kennen lernen und ineinander vergucken, müssen sie lernen mit der neuen Situation umzugehen. Denn Leevke ist noch nicht so weit. Neben der Liebesgeschichte, bei der ich mir ein wenig mehr Tiefgang und Seitenzahlen gewünscht hätte, erzählt der Autor aber auch noch eine turbulente Nebenhandlung, die mir einige Lacher beim Lesen entlockt hat, denn Föhr ist, dank Sina, bald im Salsa-Fieber. Toll fand ich die Insulaner beschrieben, ihre knorrige Ader, aber auch ihre Hilfsbereitschaft wirken sehr lebensecht beschrieben und auch das Setting des Romans selbst wirkt so bildhaft, dass man direkt Lust auf einen Kurzurlaub auf Föhr bekommt.

Kurz gefasst: „Let’s Dance“ auf Föhr- Schöne, stimmungsvolle Urlaubslektüre.“

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Veröffentlicht am 19.09.2021

Janne Mommsen kann auch anders- Unterhaltungsroman mit Tiefgang, der zugleich anrühren und amüsieren kann

Zwischen den Bäumen das Meer
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Annkathrins Wurzeln liegen auf der Insel Föhr; während sie aus beruflichen Gründen den schon seit langer Zeit in familiärer Hand liegenden Hof verlassen musste, der jedoch noch von ihren drei Schwestern ...

Annkathrins Wurzeln liegen auf der Insel Föhr; während sie aus beruflichen Gründen den schon seit langer Zeit in familiärer Hand liegenden Hof verlassen musste, der jedoch noch von ihren drei Schwestern liebevoll betrieben wird, hat sich Annkathrin einen guten Namen in ihrer Branche gemacht und hofft, in Bälde, von ihrem Chef zur Geschäftsführerin von Gut Behnskow, das zu einer Nobelhotelkette gehört, ernannt zu werden, doch das Schicksal meint es nicht gut mit ihr. Kurz nachdem sie im Winter beim Eislaufen auf einem See, durch ihren Sturz, den Selbstmörder Tom davon abgehalten hat, sich das Leben zu nehmen, wird eine schwere Krankheit bei ihr diagnostiziert.

Annkathrin muss eine langwierige Behandlung im Krankenhaus über sich ergehen lassen, um zu überleben und will sich zuvor aber noch mit einem Essen bei Tom bedanken. Doch ihr „Date“ läuft in Toms Augen so was von aus dem Ruder, dass Tom nur staunen kann. Statt in einem schicken Restaurant zu sitzen, sind Annkathrin und Tom plötzlich Teilnehmer einer Beerdigung.

Der Tote jedoch, der den beiden zu Lebzeiten unbekannt war, war ein in der Gesellschaft hoch geschätztes Mitglied und eine seiner Verwandten ist es, die sich Monate später, als Annkathrin ihre schwere Behandlung abgeschlossen hat, mit einer großen Bitte an sie und Tom wendet. Beide sollen eine geeignete Location für den Auftritt eines berühmten finnischen Musikers finden. Ein finanziell äußerst lukrativer Auftrag, der Annkathrin und Tom in der Folgezeit zusammenschweißt. Doch kann aus ihnen beiden mehr werden, als zwei Menschen, die sich in reiner Freundschaft zugetan sind und wird Tom sich Annkathrin öffnen?

Nach „Die Insel tanzt“ ist „Zwischen den Bäumen das Meer“ nun bereits der zweite Roman von Janne Mommsen für mich, den ich kürzlich las. Und ich muss zugeben, dass mich der aktuelle Roman noch ein wenig mehr fesseln konnte, als „Die Insel tanzt“. Das lag vor allem daran, dass der Autor neben all der Leichtigkeit des Erzählens, diesmal mit einem Paar aufwartet, dass echte Probleme hat, welche sich nicht so einfach lösen lassen.

Beide Schicksale werden mit Sensibilität und Tiefgang geschildert und gingen mir beim Lesen sehr unter die Haut. Jedoch umschifft Janne Mommsen dabei aber sehr gut und sicher die Klippen der übertriebenen Rührseligkeit; trotz der Tatsache, dass sowohl Annkathrin als auch Tom Schicksalsschläge erdulden mussten, ist „Zwischen den Bäumen das Meer“ ein Unterhaltungsroman, der nicht nur berühren, sondern auch oft amüsieren kann. Etwa wenn von den typisch knorrigen Insulanern die Rede ist, wenn der anfangs recht wortkarge Tom auf die quirlige Annkathrin losgelassen wird, usw.

Der einzige Grund für einen kleinen Punktabzug war, dass mir die Liebesgeschichte zwischen Tom und Annkathrin ein wenig zu kurz abgehandelt wurde. Ich hätte mir noch einige gemeinsame Gespräche mehr zwischen den beiden gewünscht, da mir die Dialoge zwischen Annkathrin und Tom einfach so sehr gefallen haben.

Kurz gefasst: Janne Mommsen kann auch anders- Unterhaltungsroman mit Tiefgang, der zugleich anrühren und amüsieren kann.

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Veröffentlicht am 19.09.2021

Ein wunderbarer; unter die Haut gehender Contemporary über Frauenfreundschaften, Verzeihen und Zusammenhalt in schweren Zeiten

Niemand kennt mich so wie du
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“Niemand kennt mich so wie Du“ ist ein sehr unter die Haut gehender Roman über Freundschaften; genauer gesagt um die erste beste Freundin und was sie für uns Frauen bedeutet. Auch die beiden Heldinnen ...

“Niemand kennt mich so wie Du“ ist ein sehr unter die Haut gehender Roman über Freundschaften; genauer gesagt um die erste beste Freundin und was sie für uns Frauen bedeutet. Auch die beiden Heldinnen dieses Romans, Eve und Lily kennen sich bereits von Kindesbeinen an, waren beste Freundinnen und klebten von früh bis spät zusammen. Selbst als sie sich trennen mussten weil Lily bei ihrem Onkel leben und für ihre Collegeausbildung Geld verdienen musste, schrieben sie sich regelmäßig bis zu jenem verhängnisvollen, tragischen Sommer.

Vor jedem Kapitel findet man als Leser einen Brief der beiden jungen Frauen vor, den sie sich während ihrer Freundschaft schrieben. Diese Briefe verdeutlichen noch mal auf wunderbare Weise, wie nah sich Eve und Lily standen und berühren sehr.

Als sich beide das erste Mal in junge Männer verlieben, kommt es nach einem dramatischen Ereignis zu einem fatalen Missverständnis zwischen Lily und Eve und zu Differenzen bis sie dann endgültig den Kontakt zueinander abbrechen. Ein schwerer Unfall, denn Eve erleidet, führt die beiden Frauen schließlich nach 20 Jahren wieder zusammen, denn Lilly ist Krankenschwester. Mehr möchte ich eigentlich gar nicht zum Inhalt schreiben, um nicht zuviel zu verraten.

Es ist jedoch nicht nur ein Roman über Frauenfreundschaften oder vertane Chancen, sondern auch über Zusammenhalt, Verzeihen und das Überwinden von Schicksalsschlägen. Die Autorin hat ihren beiden weiblichen Hauptfiguren Dialoge auf den Leib geschrieben die echt wirken und die Romanakteurinnen sehr lebhaft und liebeswert erscheinen lassen. Obwohl Lily und Eve zwei völlig verschiedene Charaktere sind, nimmt man es der Autorin zu jedem Zeitpunkt ab, dass beide Frauen so eine innige Freundschaft verbindet und ich fand es sehr schön, dass diese gemeinsame Nähe, auch noch nach so vielen Jahren in denen sie ihr eigenes Leben ohne die andere lebten, immer noch besteht. Trotz des Happy Ends in Bezug auf diese besondere Frauenfreundschaft wird es zum Ende hin noch einmal sehr traurig und ich empfehle allen Lesern, die nah am Wasser gebaut sind wie ich, rechtzeitig Taschentücher bereit zu halten.

Kurz gefasst: Ein wunderbarer; unter die Haut gehender Contemporary über Frauenfreundschaften, Verzeihen und Zusammenhalt in schweren Zeiten.

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Veröffentlicht am 19.09.2021

Packender Thriller trotz kleiner Kritikpunkte

Berechnung
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Hannah Marcks, eine deutsche Physikerin und Mathematikerin, macht gerade Urlaub in den Vereinigten Staaten, als das Unglück über sie hereinbricht. Sie wird betäubt und erwacht, völlig zugedröhnt in einem ...

Hannah Marcks, eine deutsche Physikerin und Mathematikerin, macht gerade Urlaub in den Vereinigten Staaten, als das Unglück über sie hereinbricht. Sie wird betäubt und erwacht, völlig zugedröhnt in einem Hotelzimmer, wo sie von FBI Leuten gestellt wird.
Obwohl sie schwört, dass eine Verwechslung vorliegt, wird sie als vermeintliche Serienkillerin verhaftet, die schon seit langem in den USA gesucht wird.

Hannah schlägt im Gefängnis blanker Hass entgegen, denn die wahre Killerin ist eine hassenswerte Person, die gute Kontakte zu den höchsten Kreisen hat, welche rassistischer Gesinnung sind.
Da ihre Papiere ausgetauscht wurden, besteht nur noch die Möglichkeit ihre Unschuld zu beweisen, in dem ihr Stiefbruder in Deutschland Bilder und anderes Beweismaterial zusammenträgt, das Hannah eindeutig identifizieren kann. Doch ausgerechnet einen Tag, nachdem die angeblich echte Hannah wieder in Deutschland angekommen ist, brennt Hannahs geerbtes Haus bis auf die Grundmauern nieder und es wird darin eine verkohlte Leiche gefunden.
Der Stiefbruder Marek Lukow, glaubt dennoch, nachdem er von Hannahs Fall durchs FBI erfährt, fest daran, dass Hannahs Unschuld bewiesen werden kann und reist zu diesem Zweck in die USA…

„Berechnung“ von M. C. Poets entpuppte sich für mich als positive Leseüberraschung, denn der Schreibstil der Autorin ist sehr eingängig und auch die Ausgangssituation um eine untergeschobene Identität fand ich sehr spannend.
Ein wenig klischeebeladen und übertrieben, empfand ich gewisse Einstreuungen, wie etwa dass einer der FBI Ermittler, mit dunkler Hautfarbe, Hannahs Aussagen gegenüber stets Vorbehalte hat und ihr erst mal pro forma gar nicht glaubt, weil die echte Killerin eine Rassistin ist, wie sie im Buche steht. Auch die derben Behandlungen, von Seiten des Gefängnispersonals, fand ich etwas überzogen. Absolut unglaubwürdig fand ich es dann aber, dass noch nicht einmal Hannahs deutsche Muttersprache, den Ermittlern Anlass für Zweifel bot.

Aber trotz mancher Unglaubwürdigkeiten und Übertreibungen ist der Storyverlauf spannend, so dass ich den Roman kaum zwischenzeitlich zur Seite legen konnte. Auch die Charakterisierung der Haupt und Nebenfiguren empfand ich als gelungen, so dass ich für „Berechnung“ trotz kleiner Kritikpunkte, dennoch 4 Punkte vergeben möchte.

Kurz gefasst: Packender Thriller trotz kleiner Kritikpunkte.

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